Die sogenannte PayPal-Mafia und andere Big Money-Vertreter hinter Trump sind meines Erachtens durchaus ideologisch motiviert. David Sacks ist z.B. schon lange ein republikanischer Großspender und hat bereits vor zwanzig Jahren Bücher gegen den Multikulturalismus geschrieben.
Bei Musk ist es meines Erachtens Rache am liberalen Zeitgeist, siehe die Geschichte mit seiner Transtochter. Seit dieses Drama läuft, hat sich der Mann vom etwas bespinnerten Libertären zum rechtsradikalen Spinner gewandelt. Er handelt längst nicht mehr wie ein Geschäftsmann, der Twitter-Kauf war aus unternehmerischer Sicht idiotisch, und auch sein Ton gegenüber Regierungschefs in Ländern wie Deutschland, wo Musk investieren will ("Olaf is a fool") zeugt davon, dass er völlig abgedriftet ist.
(J.D. Vance hat übrigens jüngst alle möglichen Vergeltungen für den Fall in Aussicht gestellt, dass die EU versucht, X in Europa zu regulieren, inklusive Einstellung der Ukraine-Hilfen. Das wird noch richtig witzig, denn die meisten europäischen Politiker haben nicht den Mumm, um den Trumpisten die Stirn zu bieten.)
Apropos: Die weniger politisierenden Vertreter aus der zweiten Reihe hinter diesen Lautsprechern dürfte die Hoffnung einen, dass Trump ihre Wirtschaftsinteressen im Tech-Bereich besser durchsetzt als Biden oder Harris. Man wird versuchen, der chinesischen und der europäischen Wirtschaft zu schaden, wo es nur geht, vor allem um den Vorsprung der Amerikaner im Bereich künstliche Intelligenz protektionistisch abzusichern.
Auch weniger Klimaschutz ist durchaus im Interesse dieser Leute und wird ihnen einen Standortvorteil verschaffen.
Ein sekundäres Interesse könnte darin bestehen, die DEI-Ideologie in der Wirtschaft zurückzudrängen. Von notorisch politisierten Firmen wie Ben & Jerry's einmal abgesehen, dürfte keine US-Firma wirklich glücklich mit den Zuständen sein, die in den letzten zwanzig Jahren in den USA Einzug gehalten haben.
Denn auch wenn man die Losung vor allem von rechten Schlammschleudern hört: "Go woke, go broke" hat halt doch einen wahren Kern. Ob nun die sogenannten Legacy-Medien, die Film- und Videospieleindustrie oder selbst Brauereien – viele Unternehmen haben in den letzten Jahren durch politische Bekenntnisse, zu denen sie sich durch öffentlichen oder medialen Druck hinreißen ließen, ordentlich Geld verbrannt.
(08.11.2024, 08:19)Nightwatch schrieb: [ -> ]Das finale Ergebnis in Michigan wird 2.81 zu 2.73 Millionen lauten - Trump +80k.
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Von Harris nur bei 28% ist mir nichts bekannt. Das hatte sie nicht mal in Dearborn wo sie verloren hat.
Die 'Times of Israel' schreibt: "In scene unimaginable 4 years ago, Michigan Arabs bask in Trump win they helped clinch" (
Link)
Die Verluste bei den Muslimen und Studenten haben jedenfalls ganz gewiss nicht geholfen. Insgesamt ist es Harris nicht gelungen, die traditionelle blaue Wählerschaft zu mobilisieren.