Vor dem zweiten Weltkrieg haben "wir Deutschen" den Amis in Sachen "Kriege führen" in nichts nachgestanden. Im Gegenteil.
Von 1776-1945 War Preußen bzw. Deutschland in 14 Kriegen aktiv. Die USA in 10.
Dauer Preußen 28,6 Jahre in dieser Zeitspanne. Die USA 23,9.
(Quelle:
http://i.imgur.com/FlOWyno.jpg, muss ich wieder dieses Buch zitieren... "Kampfkraft, Seite 24 Tabelle 2.1. )
Warum Deutschland nach 1945 für lange Zeit in keine Kriege mehr involviert war, muss ich wohl ned erleutern.
Ich bin kein Befürworter der amerikanschen Außenpolitik.
Ich spring jetzt mal auf den Populismuszug mit auf und sprech vorallem die Bush-Administration an. Diese Regierung hat die USA in ein unendlich schlechtes Licht gerückt und es war absoluter, Entschuldigung für den Ausdruck, Bullshit, was man in dieser Zeit veranstaltet hat.
Auch der werte Obama ist in gewissen Bereichen kein Stück besser. Stichwort "Drohnenkrieg", "NSA", usw. Vll. würde er mehr ändern, wenn er könnte. Kann es aber nicht, da auch ein Präsident seine Grenzen hat. Vll will er aber auch nicht. Ich kann leider keine Gedanken lesen...
Aber, nach 1945 war die UdSSR kein Stück besser als "der Westen". Im Gegenteil. Ich sehe beide mehr oder weniger auf Augenhöhe bzw. die UdSSR sogar noch etwas kritischer.
Die USA waren in viele Kriege involviert und Korea und Vietnam waren sicher kein Zuckerschlecken für die jeweilige Bevölkerung. Natürlich waren Korea und Vietnam nicht die einzigen Militäreinsätze.
Die UdSSR war dafür brutal in der Unterdrückung und hat sich den Ausflug nach Afghanistan erlaubt und gezeigt, dass man genau so skrupellos gegenüber Zivilisten ist, wie die USA in der Kriegsführung.
Ich möchte jetzt nicht seitenlang Auflistungen anführen.
Die USA waren und sind sicher kein unbescholtenes Lamm nach 45. Aber sie waren nicht die Einzigen.
Ich kann verstehen, wenn man die USA nicht gutheißt und man täglich in den Nachrichten sieht, dass immer wieder die Gleichen ihre Finger im Spiel haben.
Aber mit dieser Betrachtung und oberflächlichen Herangehensweise an die Geschehnisse tust du dir in der Beurteilung sicher keinen Gefallen und, mit Verlaub, es sind teilweise gedankliche Schnellschüsse, die sehr populistisch einzuordnen sind.
Was glaubst du, ist los, wenn gewisse andere Länder mit der EU und den USA mal auf Augenhöhe sind. Glaubst du wirklich, nur weil die USA gewisse Machttendenzen ausnutzt, dass sie die "Bösen" sind?
Russland und China würden auch gerne, wenn sie denn könnten. Teilweise tun sie es schon bzw. testen mal vorsichtig die Grenzen des momentan Machbaren. Oder was soll der sinnlose Streit um die paar m² Land, den Senkaku-Inseln, im Ostchinesischen Meer. Sekundär spielen natürlich auch die Rohstoffe eine Rolle. Ganz zu Schweigen von anderen Ländern, wie z. B. Nordkorea.
Die USA haben jetzt die Möglichkeit die Welt zu prägen um noch etwas Zeit für sich heraußzuholen. In 100 Jahren, oder vll. weniger, gibt es Länder und Wirtschaftsräume, die den USA Konkurenz machen werden.
Sie wären doch dumm, das nicht zu tun. Die Welt ist doch kein Ponyhof. Im Endeffekt muss immer noch jeder schauen, wo er bleibt. Umgangsprachlich formuliert.
Außerdem ist es eine Doppelmoral sich über gewisse Engagements aufzuregen und mit Empörung zu reagieren.
Hier zu Lande profiert man doch mit von den Kriegen in Afghanistan und Irak.
Aber die Vorteile nimmt man natürlich dankend an und verliert kaum ein Wort darüber....
Man lebt hier im Konsum und boykottiert den Lebensstil der USA zum großen Teil nicht im Geringsten. Tut mir Leid, aber das ist scheinheilig. Wenn man sich schon so empört, sollte man auch ein Zeichen setzen...
Eidt: Ich selber stell im Übrigen keine Ausnahme dar.