Nightwatch schrieb:....Im Gegensatz zu dir hab ich mich nicht beschwert.
ich hab mich nicht beschwert sondern Deine Replik als das bezeichnet, was sie ist - primitiv.
Und die letzten Antworten zu den Argumenten von Thomas zeigen, dass Du wirklich nichts verstanden hast.
Die Armee ist die einzige Organisation im Libanon, die neutral zwischen den sunnitischen und schiitischen Milizen steht und von beiden Seiten respektiert wird. Die Hisbollah hat immerhin die von ihr unter Kontrolle gebrachten Viertel in Beirut der Armee überlassen.
Eine stärkere Armee (wie ursprünglich vorgesehen) könnte noch mehr als Ordnungsmacht auftreten. Jetzt ist Libanons Armee noch gezwungen, sich mit den Milizen zu arrangieren, um Ruhe und Ordnung herzustellen. Vergiss nicht, nicht einmal die israelische Armee - die stärksten Streitkräfte im Nahen Osten - hat es geschafft, die Hisbollah zu bezwingen. Das ist etwas, was Du geflissentlich ständig übergehst.
Es sind nicht nur so seriöse Medien wie die von mir zitierte Tagesschau, die sich fragen, was die (von Sunniten gestellte) Regierung des Libanon dazu gebracht hat, die Hisbollah dermaßen chancenlos zu provozieren. Ich sage bewusst "dermaßen chancenlos", denn wenn die Regierung eine entsprechende Anordnung erlässt, dann muss sie auch sicher sein, diese Anordnung im "Ernstfall" durchsetzen zu können. Und genau da hat es gefehlt.
Letzendlich hat das ganze lediglich gezeigt, dass die Regierung sich - von wem auch immer, z.B. von sunnitischen Milizenchefs - instrumentalisieren lies, ohne die nötigen Mittel in der Hand zu haben.
Da hat die Armee mit wesentlich mehr Augenmaß gehandelt - mit dem Ergebnis, dass die Kämpfe überall da eingestellt wurden und sich die Hisbollah überall da zurück gezogen hat, wo die Armee die Kontrolle übernahm. Und jetzt komm bitte nicht mit irgendwelchen Storrys über die Rolle der Armee. Es ist die libanesische Armee, der vom letzten libanesischen Präsidenten die Verantwortung für die Sicherheit des Libanon ausdrücklich übertragen worden ist. Zur Gedächtnisauffrischung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,519368,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 68,00.html</a><!-- m -->
Zitat:23. November 2007
KRISE IM LIBANON
Scheidender Präsident überträgt Verantwortung für Sicherheit an Armee
Der Libanon ist ohne Staatsoberhaupt: Präsident Emile Lahoud wurde in Beirut mit militärischen Ehren verabschiedet, ohne dass es einen Nachfolger gibt. Lahoud hatte vor dem Ausnahmezustand gewarnt. Er will das Militär für Ruhe sorgen lassen. ...
Die Armee kann sich also auf einen präsidialen Auftrag stützen, solange, wie kein neuer Präsident diesen Auftrag widerruft.
Ja, richtig, die sunnitische Regierung war damals schon gegen diese Aufgabe. Aber:
Zitat:...
Internationale Vermittler hatten in den vergangenen Tagen mehrfach den "Starrsinn" der libanesischen Politiker beklagt und ihnen vorgeworfen, sie steuerten das Land mit ihrer Kompromisslosigkeit auf einen Abgrund zu.
...
Nightwatch schrieb:....
Du stellst die Rolle der Armee schon sehr beschönigend da. Während der Kämpfe im Beirut hat sie faktisch mit der Hisbollah zusammengearbeitet.
Sie steht damit nicht zwischen den Fronten sondern hat sich faktisch auf die Seite der Hisbollah geschlagen ......
kennst Du auch noch was anderes ausser "schwarz - weiß" - denken?
Du meinst, wer den Kurs in Richtung Chaos und Bürgerkrieg nicht mitmacht, ist automatisch auf Seite der Hisbollah??
Bis jetzt scheint lediglich die Präsenz der Armee den Libanon vor einem neuen Bürgerkrieg zu bewahren.
Wer Frieden und eine positive Entwicklung will, der muss diese positiven Kräfte stärken.
Was Du willst - eine Aufrüstung der sunnitischen Milizen und ihrer Verbündeten - destabilisiert die Lage dagegen noch weiter.