@Wolf & Turin:
abgesehen davon, dass hier schon vor Wochen davon geschrieben hat,
sorry, es war QF am 16.07., 14,20 Uhr
Zitat:Es könnte als Folge wieder zu Kämpfen zwischen Christen und Schiiten im Libanon kommen, was die Hisbollah dann beschäftigen würde. Israel könnte dann den Christen Waffen usw liefern und es würde viel vom Druck gegen Israel rausgenommen werden.
zitier ich mal den Bericht von Semour Hersh (auch auf den wurde hier schon verwiesen - mit Link), in der Form, der diese Woche im SPIEGEL (print), S. 114 ff (116) wiedergegeben ist:
Zitat:...
Der anfängliche Plan, so wie ihn die Besucher vortrugen, sah vior, dass die Israeli auf die nächste Provokation der Hisbollah mit massiven Bombenangriffen reagieren würden, berichtete der Nahost-Experte. Olmert und sein Kabinett glaubten offenbar, sie könnten die großen christlichen und sunnitischen Bevölkerungsteile im Libanon gegen die Hisbollah aufbringen, indem die israelische Luftwaffe die libanesische Infrastruktur, Autobahnen, Brücken und andere Einrichtungen, zerstören würde.....
Das ist also eine durchaus anzutreffende Meinung (die dem tatsächlichen Kriegsverlauf entspricht und von diesem somit scheinbar bestätigt ist) und die indirekt auch von gewiss nicht Hizb. hörigen Medien - bestätigt wird, so von Hagalil schon im Juli: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hagalil.com/archiv/2006/07/kriegsziele.htm">http://www.hagalil.com/archiv/2006/07/kriegsziele.htm</a><!-- m -->
Zitat:... Israel will eine "neue Ordnung" schaffen. Zu dem Zweck muss es der Hisbollah politisch wie militärisch möglichst schmerzhafte und entehrende Schläge beifügen, jedoch ohne den Solidarisierungseffekt unter den Libanesen in politischer Geiselhaft der Extremisten zu verstärken. ...... Je härter der Schlag, desto eher hätten die schwache libanesische Regierung, die unsichtbare Armee und vor allem die ratlose internationale Gemeinschaft eine Chance, den Libanon als souveränen Staat wieder herzustellen und den syrisch-iranischen Einfluss zu mindern....
desweiteren verweist auch der von mir zitierte Tagesschau-Bericht auf eine entsprechende Meldung
Zitat:In einem Zeitungsinterview hatte Halutz gedroht, wenn Libanon sich nicht von dem "Krebsgeschwür Hisbollah" trenne, werde das Land "einen sehr hohen Preis dafür bezahlen".
meine Aussage
Zitat:wenn diese "Taktik von Staatsterrorismus" dazu dienen sollte, die Libanesen gegen die Hizbollah zu mobilisieren, dann hat diese "Taktik" offensichtlich das Ziel verfehlt.
beginnt mit dem Wort
"wenn", stellt also auf eine solche Behauptung ab, und bezieht sich dann auf ein Ergebnis, das in allen Medien so wiedergegeben wird - eine Solidarisierung mit der Hisbollah (im Übrigen schon von Thomas am 22.07. um 11:31 Uhr und von mir ebenso schon im Juli angekündigt), dazu auch eine universitäre Wertung:
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Libanon/hisbollah2.html">www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/ ... llah2.html</a><!-- w -->
Zitat:"Alle Araber sind gegen Israel"
Über alle Konfessionen hinweg genießt der Kampf der Hisbollah in Libanon große Zustimmung – ungeachtet der desaströsen Folgen für die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur
Von Alfred Hackensberger, Beirut *
Israel hat seine Kriegsziele in Libanon offensichtlich noch nicht erreicht: ein Ende der Bombardements ist nicht in Sicht. Der Hisbollah-Chef Nasrallah ist hingegen zum neuen Helden der arabischen Welt avanciert – auch im von Krieg schwer getroffenen Libanon.
...
eine Bewertung, ob Israel Kriegsziele erreicht hat, überlasse ich auch mal Medien, die sicher nicht Hizbollah-hörig sind:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C2906B43A1585B7C24/Doc~E26A6C1F216F243F6ACEB33BE29FC8824~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB1888F47EE2C49C ... ntent.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.orf.at/060820-3006/">http://news.orf.at/060820-3006/</a><!-- m -->
und was die Zivilbevölkerung betrifft, die nicht mehr "vor Ort sein sollte" - hebst Du auf die Flugblätter ab, die zur Flucht aus dem Südlibanon aufgefordert haben - auf vorher zerstörten Straßen und mit der Gefahr, dass jede Flüchtlingstreck (wie geschehen) von der israelischen Luftwaffen angegriffen würde ....
oder auf die überwiegend schiitisch bewohnten Stadtviertel in Südbeirut, weit jenseits der Reichweiten der Raketen, mit denen Israel beschossen wurde?
Darf ich dazu wieder auf den Tagesschau-Bericht verweisen?
Zitat:...hatten Reporter bei einem Briefing der israelischen Armee am 24. Juli erfahren, dass Generalstabschef Dan Halutz angeordnet habe, für jeden Katyusha-Angriff auf Haifa zehn Gebäude in Beirut zu zerstören....
Es ist heute in Zusammenhang mit Israel vielfach von dem alten Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn" die Rede - überstrapaziert, wie ich meine, und dabei wird eines vergessen: dieses Prinzip ist auch ein Ausdruck von Verhältnismäsigkeit - was bei einem Racheprinzip "10 Gebäude für einen Katyusha-Angriff" nicht mehr eingehalten wird, vor allem, wenn man bedenkt, dass der größte Teil der Katjushas irgendwo im Busch gelandet ist und nicht mal großen Schaden erzielt hat. Die zerstörten Häuser und die Opfer in Israel waren Zufallstreffer, mörderisch und terroristisch - die zerstörten Häuser im Libanon, das war gezielt - auch mörderisch und terroristisch.
edit:
inzwischen will sich Frankreich mit rd. 2000 Mann an den UN-Truppen beteiligen, <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5839018_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:UN-Friedenstruppe nimmt Gestalt an
Frankreich stockt Anteil auf 2000 Soldaten auf
...
Frankreich will auch Führungsrolle übernehmen
Frankreich sei zudem bereit, die UN-Truppe im Libanon weiterhin zu kommandieren, wenn dies von den Vereinten Nationen gewünscht werde, sagte Chirac. Paris hat das Kommando der bisherigen Unifil-Mission noch bis Februar 2007 inne. Bisher hatte das Land - zur Enttäuschung der Vereinten Nationen - lediglich 200 zusätzliche Soldaten angekündigt, obwohl es zunächst als Führungsnation mit einem Beitrag von bis zu 5000 Einsatzkräften im Gespräch gewesen war, dann aber zunächst einen Rückzieher gemacht hatte. 200 französische Soldaten sind bereits im Libanon stationiert. Nach dem französischen Rückzieher war Italien in die Bresche gesprungen und hatte die Führungsrolle sowie bis zu 3000 Soldaten angeboten.
...
Stand: 24.08.2006 20:45 Uhr
Bravo:
wenn jetzt auch noch die Türkei (unterstützt u.a. von Ägypten) ein starkes Kontingent schickt, dann könnte aus dem "robusten Mandat" doch noch was werden, und die Sicherheit beider Staaten durch eine UN-kontrollierte Pufferzone gewahrt werden