Zitat:Wolf postete
....
Wenn man nicht jeden entwaffenen darf, der sich mit Waffen oder Srengstoff in der Grenzregion herumtreibt und der NACHPRÜFBAR nicht zur Libanesischen Armee gehört, kann man gleich zu Hause bleiben.
Wir wissen ja das Hiz. Kommandos auch fremde Uniformen tragen, wenn sie glauben es helfe ihnen bei ihrer Mission. Nicht konkret "Jagd" auf die Hiz. Waffen zu machen ist OK, aber sie komplett, auch bei offenem Auftreten in kritischen Gebieten, zu ignorieren ist schlichtweg blöd und der totsichere Auslöser für eine erneute Eskalation..
und
Zitat:Wolf postete
.... Es wird im Vorfeld ein Bereich festgelegt in dem sich keine bewaffneten Kämpfer aufhalten dürfen. Wenn dort später bei Personen- und Grenzkontrollen Waffen/Sprengstoffe gefunden werden, werden die den betreffenden Leuten abgenommen. Keine Suche nach unterirdischen Waffenverstecken oder ähnliches, nur Personenkontrollen um "spontane" Zwischenfälle zu vermeiden.
Das ist der Nachteil einer Organisation wie der Hizbolla: sie basiert im Bereich des bewaffneten Kampfes im wesentlichen auf einer, für ihre Grösse, ungeeigneten Organisationsform was (von Nasrallah u.a.) ungewollte Aktionen ihrer Kämpfer begünstigt.
Das erstere ist das von Brown - dem stv. UN-Generalsekretär - beschriebene Szenario, um Angriffe aus dem Libanon auf Israel zu verhindern (siehe die beiden letzten Meldungen unten) :daumen:
der letzte Absatz ist doch, um es mal wissenschaftlich korrekt auszudrücken, kiki.
Die Hizbollah ist straff und effektiv organisiert, wie die Berichte über effektive Aufbauarbeit gerade im zivilen Sektor jetzt nach dem Krieg belegen. Auch die Zuverlässigkeit, mit der die Waffenruhe seitens der Hizb. Milizionäre eingehalten wurde, spricht für diese Annahme.
Der
"Bereich, in dem sich keine bewaffneten Kämpfer aufhalten dürfen" ist festgelegt - es handelt sich um das Einsatzgebiet der UN-Einheiten im Wesentlichen südlich des Litani.
Die Hizb. versteckt jetzt schon ihre Waffen nördlich des Litani und in den Bergen, wird sich also nicht mit ihren Waffen oder Sprengstoffen von UNO-Einheiten oder der Libanesischen Armee "erwischen lassen".
Neue Angriffe aus dem von den libanesischen STreitkräften mit der UN kontrollierten Gebieten auf Israel dürften also allenfalls Ausnahmen sein.
dazu noch neue Meldungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/nahost/Libanon_nid_33851.html">http://focus.msn.de/politik/nahost/Liba ... 33851.html</a><!-- m -->
Zitat:| 18.08.06, 06:33 |
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Einsatz „robust, aber nicht offensiv“
Malloch Brown beschrieb den geplanten Einsatz im Südlibanon als „robust, aber nicht offensiv“. Im Prinzip müsse die UN-Truppe (Unifil) nur die Einhaltung eines Abkommens überwachen, dem alle Seiten, einschließlich der Hisbollah, zugestimmt hätten. Es könnte aber hier und da „Herausforderungen“ geben, wenn kleine Gruppen sich der freiwilligen Entwaffnung widersetzen würden. „Dann würden wir in der Tat mit Gewalt vorgehen“, sagte der UN-Vizechef.
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Libanesische Armee jetzt im Süden
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und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5823994_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Truppenstellerkonferenz in New York
Enttäuschung über Frankreichs Angebot
Deutschland punktet und Frankreich enttäuscht: So lässt sich das Ergebniss der Truppenstellerkonferenz für einen Blauhelmeinsatz im Libanon zusammenfassen. Paris wollte ursprünglich 3500 Soldaten in den Libanon schicken, doch jetzt sollen es nur 200 sein. Deutschland bekräftigte dagegen sein Angebot und sicherte seine Unterstützung zu. Doch noch immer sind viele Fragen über den Einsatz ungeklärt.
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Robustes Mandat für den Notfall
Durch die schnelle und konkrete Festlegung auf die Überwachung des Waffenembargos bleibt der Bundesregierung die schwerste Frage des neuen Unifl-Einsatzes erspart: Wie groß ist das Risiko im Südlibanon, was erlaubt die verwässerte Resolution 1701 den Blauhelmsoldaten? Die Antwort von Mark Malloch Brown dürfte die Skeptiker zwischen Rom und vor allem Paris kaum beruhigen. Die UN-Truppe solle keinen offensiven Charakter haben, aber immerhin "mit der robusten Möglichkeit, Waffen zu gebrauchen" in den Einsatz gehen. Also wird es sich um mehr als die alte Beobachtertruppe, aber weniger als einen Kampfeinsatz handeln. Aus der Entwaffnung der Hisbollah-Milizen sollen sich die 15.000 Blauhelme auf jeden Fall raushalten, dass sei ein Prozess zwischen libanesischer Regierung und Hisbollah sei, so der Annan-Stellvertreter. UN-Soldaten seien für den Rest, kleine militante Gruppen oder Waffenschmuggler. "Wenn sie in solchen Fällen nicht freiwillig die Waffen niederlegen, wenn sie auf unsere Truppen treffen und wenn sie sich gewaltsam der Entwaffnung widersetzen, dann werden wir selbst Gewalt anwenden."
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Stand: 18.08.2006 11:45 Uhr
Damit ist die Hizb. aber nicht (dauerhaft) entwaffnet, und das ist das langfristige Ziel der Mission.
Dieses langfristige Ziel - mit Verlaub - kann nicht mit Gewalt gegen die Hizb. erreicht werden. Das wäre auch für die UN-Einheiten "Selbstmord" und ist auch der israelischen Armee nicht möglich gewesen, es wäre der libanesischen Armee erst recht nicht möglich.
Es muss vielmehr eine politische Lösung gefunden werden, die letztendlich nur in der Integration der Hizbollah im libanesischen Staatswesen liegen kann.
Politisch ist die Hizb. bereits auf dem Weg zur Integration. Fraglich ist, was mit dem "militärischen Zweig" der Hizb. passieren soll.
Da ist
zum Einen zu klären, was mit den Waffen passiert - wohl durch die Übernahme in der libanesischen Armee zu bewerkstelligen. Zumindest die schweren Waffen müssen von den nationalen Streitkräften übernommen werden. Was die anderen Waffen betrifft, Waffen, die nicht offensiv sondern nur devensiv eingesetzt werden können; - nun, da denke ich auch an eine Art "Heimatschutz", also Reservistenverbände, die regelmäsig zu "Wehrübungen" kommen, deren größere Waffen (Panzer-, Luftabwehr) aber in entsprechenden Lagern unter Aufsicht (und Kontrolle) der libanesischen Streitkräfte wären. Im Übrigen: auch die Schweizer haben nach ihrem Militärdienst ihre Gewehre zu Hause. Das wäre also nicht ungewöhnlich, vor allem, wenn die Reservisten - auch ehemalige Hizb. Milizionäre - dann in diesem "Heimatschutz" integriert (und damit weiterhin in einem offiziellen staatlichen Verband) wären. Damit sind wir bei einem weiteren Punkt:
Zum Anderen ist an die Milizionäre zu denken , die bisher auch von der Hizb. "besoldet wurden". Die brauchen eine Perspektive.
Ein Teil kann sicher auch von den libanesischen Streitkräften aufgenommen werden, insbesondere was das Bedienungspersonal für die schweren Waffen betrifft.
Ein Teil wäre vielleicht im vorgenannten "Heimatschutz" zu beschäftigen - der die "Reservisten" der libanesischen Streitkräfte aufnehmen müsste, und die libanesischen Streitkräfte müssten über einen allgemeinen Wehrdienst zur Säkularisierung aller religiösen Gruppierungen im Libanon beitragen.
Ein Teil könnte in einem "Katastrophen-" und "Zivilschutz" nach dem Vorbild des THW unterkommen. Gerade nach den Kriegszerstörungen besteht hier ein enormer Bedarf, und hier kann Deutschland durchaus Aufbau- und Ausrüstungshilfe geben.
Damit wird der Übergang in eine zivile Tätigkeit und eine Friedensgesellschaft fließend. Allgemeiner Wehrdienst bei der libanesischen Armee (zur Integration aller religiösen Gruppierungen und als Übergangslösung bis reguläre Arbeitsmöglichkeiten geschaffen sind), dann Reservistenverband ("Heimatschutz") und/oder "Zivil- und Katastrophenschutz" nach dem Vorbild des THW, mit der Aufgabe, die Milizionäre einerseits im zivilen Leben zu integrieren (inclusive Unterstützung bei der Arbeitssuche und mit entsprechender wirtschaftlicher Aufbauhilfe, vor allem aber mit Investitionen durch die Wirtschaft)
und andererseits der verbliebenen Eingliederung der (dann ehemaligen) Milizionäre in eine staatliche Organisation, so dass auch weiterhin - auch nach dem Abzug der UN, die ja nicht noch eine weitere Ewigkeit im Libanon bleiben können - keine "ungewollten Aktionen von einzelnen Einheiten" möglich sind.
Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,432293,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,432293,00.html</a><!-- m -->
Zitat:18. August 2006
MILLIARDENSCHÄDEN DURCH KRIEG
"Der Libanon braucht einen Marshall-Plan"
Nach einem Monat des Krieges wird im Libanon die Rückkehr zur Normalität schwierig. Dennoch: Ökonomen halten die Mammutaufgabe für machbar - mit internationaler Unterstützung.
Beirut - Zwar schweigen nun vorerst die Waffen, doch hohe Arbeitslosigkeit und eine ruinierte Privatwirtschaft erschweren den Wiederaufbau. Der Weg aus Zerstörung und Chaos ist schwierig. Die Industrie ist lahmgelegt, die aufstrebende Tourismusbranche, die sich auf ein Rekordjahr mit Besuchern aus den Golfstaaten eingestellt hatte, liegt in Trümmern.
Unterschiedlichen Schätzungen zufolge belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden des Krieges im Libanon auf vier bis acht Milliarden Euro.
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Der Aufschwung könnte vor allem durch das Bauwesen gelingen, das Tausende neue Wohnungen und Häuser, neue Straßen und Brücken errichten muss. Hilfe kam bereits von reichen Nachbarländern: Saudi-Arabien, traditionell wirtschaftlicher Partner, hat 500 Millionen Dollar zugesagt, Kuwait weitere 300 Millionen Dollar. Doch auch im Land selbst gibt es erste Initiativen. Reiche libanesische Geschäftsmänner und Privatunternehmen wie das milliardenschwere Hariri-Imperium kündigten an, insgesamt zwölf der 80 durch israelische Bomben zerstörte Brücken auf eigene Kosten wieder aufzubauen.
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