Während "Jüdische und muslimische Intellektuelle von Teheran bis Tel Aviv in einem gemeinsamen Aufruf einen sofortigen Waffenstillstand im Libanon fordern"
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Zitat:Ausland
Aufruf gegen Angriffe im Libanon
Gemeinsamer Protest von Juden und Muslimen
....
Der Aufruf soll in den nächsten Tagen in Zeitungen in Iran, im Libanon und in Israel erscheinen.
Stand: 10.08.2006 15:26 Uhr
geht der offenbar erfolglose Krieg
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Zitat:10.08.2006 17:29 Uhr
Krieg im Nahen Osten
Der Libanon - Israels Vietnam
Untrainierte Reservisten als Kanonenfutter für die Hisbollah: Was als kurzer Vergeltungsschlag gegen die Terrorgruppe gedacht war, wird zum militärischen Desaster.
.....
Den Soldaten, die in diesen Tagen aus der Kampfzone kommen, steht die Angst im Gesicht.
Sie berichten von hoch professionellen Hisbollah-Kämpfern - und von sich täglich mehrfach ändernden Befehlen der eigenen Armeeführung. Die meisten Reservisten haben seit Jahren kein Training mehr absolviert.
Viele sind zum ersten Mal im Südlibanon. Damit ist die Mehrheit der Reservisten Kanonenfutter für die Hisbollah. Die Terrorgruppe hat sich sechs Jahre lang auf einen Kampf mit der israelischen Armee vorbereitet.
....
Für diese Annahme sprechen auch die sich widersprechenden Kriegsziele. Erst sollte die Hisbollah zerstört, nun soll sie nur noch von der Nord-Grenze Israels verdrängt werden.
Erst sprach man von einer Sicherheitszone von zwei, dann von zehn, jetzt von bis zu 30 Kilometern Tiefe.
Die Ablösung des Kommandeurs Udi Adam mitten im Krieg zeugt von großer Nervosität. Die Ungeduld in der israelischen Bevölkerung nimmt zu. Man fragt sich, weshalb die Hisbollah nach einem Monat Krieg noch immer jeden Tag 200 Raketen auf Israel abfeuern kann.....
langsam in die nächste Runde:
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Zitat:Keine Entspannung in Sicht
Gefechte im Südlibanon, Angriffe auf Beirut
... Israel beabsichtige, die Operationen in Beirut weiter auszuweiten - eine Reaktion auf Aussagen des "Führers der Bande". Damit dürfte Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah gemeint sein, der gestern die im nordisraelischen Haifa lebenden Araber aufgefordert hatte, die Stadt zu verlassen. ...
(damit macht er nichts anderes als die Israeli auch) und weiter
Zitat:Bodenkämpfe im Südlibanon gehen weiter
Auch im Süden des Libanon kam es zu schweren Gefechten. Augenzeugen berichten von Kämpfen rund um die Stadt Mardschajun rund acht Kilometer nördlich der Grenze. Auch in anderen Städten und Dörfern unweit der Grenze seien israelische Soldaten gesehen worden.
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Stand: 10.08.2006 18:08 Uhr
sowie
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Zitat:Heftige Kämpfe um Mardschajun
| 10.08.06, 12:12 |
Die israelische Armee ist tiefer in den Süden des Libanons vorgestoßen, während in New York die Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts stockten.
Israelische Soldaten lieferten sich am Donnerstag mit der Hisbollah-Miliz heftige Kämpfe um die südlibanesische Ortschaft Mardschajun.
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USA: „Eskalation wollen wir nicht sehen“
Die USA hatten indirekt die israelische Führung wegen der angekündigten Ausweitung der Offensive im Libanon kritisiert. „Eine Eskalation ist etwas, was wir nicht sehen wollen“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow
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Größtes Problem im Südlibanon: Treibstoffmangel
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, sagte in Genf, Israel habe die Küstenstraße nach Tyrus systematisch zerbombt und damit jeden Zugang zur Bevölkerung im Südlibanon blockiert. Größtes Problem in der Region sei der Treibstoffmangel. Schon vier Krankenhäuser hätten deswegen schließen müssen. Zwei von der UN gecharterte Tanker müssten weiterhin vor der Küste warten. Die systematische Zerstörung der Infrastruktur im Südlibanon und im Gazastreifen habe keinerlei militärischen Sinn, sagte Egeland. Trotz der Offensive erlebe Israel derzeit den größten Terror seiner Geschichte.
fassen wir mal zusammen:
1)
die systematische Zerstörung der Infrastruktur im Südlibanon und im Gazastreifen hat nach Aussage eines UN-Koordinators für humanitäre Hilfe keinerlei militärischen Sinn.
2)
die Bombardierung von Zielen im Mittel- und Nordlibanon, weit nördlich der Raketenabschussbasen und jenseits der Reichweiten der Raketen, die Israel bedrohen, macht nach meiner seit Wochen hier geäusserten Überzeugung auch keinerlei militärischen Sinn.
Sie führen nach meiner Überzeugung nur zu einer Radikalisierung und Solidarisierung in breiten Kreisen der libanesischen Bevölkerung. Entsprechende Quellen wurden hier schon mehrfach angegeben.
3)
Die Bodenoffensive, mit der Israel gegen die Abschussbasen im Südlibanon vorgehen will, ist seit Wochen nur um wenige Kilometer über die Grenze hinaus gekommen - die Hizbollah leistet erbitteren Widerstand, die Raketen erreichen ohne irgendwelche erkennbaren Anzeichen von Schwächung weiterhin Ziele tief im israelischen Kernland.
Ich habe dazu auch schon vor Wochen hier geäussert, dass die Bodenoffensive genau das ist, was die Hizb. will - die Israeli in eine Falle zu locken ....
4)
Inzwischen warnen sogar die USA vor weiterer Eskalation - und viele Staaten (z.B. Frankreich) fordern wie auch bekannte Einzelpersönlichkeiten aus dem Kreis der Juden und Muslime die sofortige Einstellung der (offenbar wenig erfolgreichen) Kämpfe.
5)
Inzwischen dürfte auch hier im Forum vielfach Konsens darin bestehen, dass die Hizbollah mit Gewalt kaum entwaffnet und damit unschädlich gemacht werden kann.
Wie reagiert die israelische Regierung?
Sie bezeichnet dasselbe Vorgehen, das die Israeli im Libanon durchführen (Aufforderung zur Flucht - nur, dass die Israeli vorher die Infrastruktur zerstört und damit die Flucht z.T. unmöglich gemacht haben) als >Aussagen des "Führers der Bande"< und kündigen eine Verschärfung des Konflikts an.
Heute hab ich dazu eine interessante Aussage in unserem Pressedienst gelesen - muss ich mir morgen noch mal raussuchen.
Inhaltlich ist da in etwa ausgeführt, dass mit der Nomenklatur (Entführugn versus Verhaftung, Widerstandskämpfer oder Befreiungskämpfer versus Terroristen) schon der Weg für eine friedliche Lösung verbaut ist - denn wer den Gegner als Terroristen bezeichnet, spricht ihm jedes Recht ab, und mit einem Rechtlosen kann man sich nicht einigen, auch nicht auf einen Waffenstillstand oder gar eine Friedensvereinbarung.
Ohne Recht, besser - ohne Anerkennung des Gegners - auch als Feind, der auch so behandelt werden muss, mit allen Rechten, die damit verbunden sind - kann es also kein Ende des Terrors geben.
MaW: Israel muss mit der Hizb. (und auch der Hamas) verhandeln, um zum Einen seine entführten Soldaten zurück zu erhalten, und zum anderen, um ein Ende der gegenseitigen Gewalt zu erreichen - denn bezwingen lässt sich dieser Gegner offenbar nicht. Das haben die Palis seit Jahrzehnten gezeigt, und die Hizb. demonstriert das in einem heftigen Konflikt seit Wochen.
Israel, Hizb. und Hamas müssen sich gegenseitig als "existent" und "existenzberechtigt" anerkennen - und nur auf dieser Basis lässt sich eine Einigung über die gegenseitige Konkordanz erzielen.
Da ist es aber nicht hilfreich, seinerseits Minister der Pali-Regierung zu verhaften (oder zu entführen) oder gar zu ermorden (Killer- oder Elitetruppe?),
und die Eskalation voran zu treiben.