Zitat:Seccad postete
@ Ingenieur
Ich will mal aufs zitieren verzichten.
Hizbullah hat keinen Krieg vom Zaun gebrochen, sie haben einfach nicht damit gerechnet, das Israel als Antwort auf die Entführung mit einem Krieg dieses Ausmaßes reagieren wird.
Wenn die Hisbollah ab und zu sich einen Scharmützel mit der IDF geleistet, israelische Soldaten entführt und sich ein riesiges Raketenlager anlegt, dann ist dies kein unmittelbarer Kriegsgrund.
Wie Wolf schon ausgeführt hat, hat die Hisbollah vermutlich die Raketen zu einem bestimmten Zweck gesammelt. Und dieser Zweck ist vermutlich ein richtiger Angriff auf Israel. Dass die Israelis, sobald sie davon Wind bekommen, zuschlagen werden, kann sich Nasrallah an einer Hand ausrechnen.
Daher ist es hochwahrscheinlich, dass dem schon sowieso sehr nervösen Israel da irgendwann mal der Kragen platzt.
Und das haben die Hisbollah-Leute in Kauf genommen. Bei dieser Kalkulation haben sie ebenfalls in Kauf genommen, dass der Krieg dem Libanon als ganzes schaden wird. Ich sehe hier kein Verantwortungsbewusstsein seitens der Hisbollah, eher zynische Kalkulation und ein Menschenbild vom Typ "Schach" (also wichtige Figuren und Bauernopfer).
Zitat:Warum sie ein großes Arsenal anlegen?
puh ... naja ich möchte jetzt nicht bei Adam und Eva anfangen. Superkomische Frage! Ich Frage mal so, was erwartest du womit sie sich ausrüsten sollten? Aber ich kanns mir schon denken.
Antwort auf deine Frage: Wenn sie sich wirklich nur gegen eine mögliche israelische Invasion wehren wollen, dann mit Anti-Tank-Waffen, Flugabwehrraketen und Dünger.
Die Hisbollah hat sich aber vor allem Offensivwaffen besorgt, die nicht zum Schutz des Libanons geeignet sind. Schlimmer noch, solange die Hisbollah auf die nordisraelischen Städte schießt, wird der Krieg und damit das Leid der libanesischen Zivilbevölkerung weitergehen.
Sie versuchen nicht die Libanesen zu schützen, sondern nur israelische Städte zu terrorisieren.
Ich kann also auch bei der Waffen- und Strategiewahl der Hisbollah kein Verantwortungsbewusstsein für den Libanon erkennen.
Zitat:Gar nicht, nehm ich ann, einfach akzeptieren, das Israel im Recht ist, den Rand halten und das Kind andere schaukeln lassen. So wie es jede andere Miliz auch machen würde, die für irgendwelche Rechte kämpft.
Lohnt sich denn der Kampf? Ist das Unrecht wirklich so groß, dass man einen Krieg riskieren muss? Beantworte diese Frage, wenn du den bewaffneten Kampf der Hisbollah rechtfertigen willst!
Historisches Analogon: Die UdSSR hat Deutschland nach dem 2. WK ebenfalls Land genommen und Kriegsgefangene nicht freigelassen. Haben die Deutschen deswegen einen völlig aussichtslosen Krieg geführt? Nein, und sie sind (wie man sieht) viel besser damit gefahren.
Die Hisbollah kämpft ja angeblich für den Libanon und die Differenzen zwischen Libanon und Israel waren nicht so groß, als dass man sie hätte nicht am Verhandlungstisch hätte lösen können.
Zitat:Freut mich das du einen libanesischen Feund hast, aber den Libanesen würde es allein schon aus dem Grund mies gehen, weil ein sehr großer Teil von ihnen bis vor diesem von Israel begonnenen Krieg nur durch die Hilfe Hizbullahs an medizinische Versorgung gekommen ist oder nur durchh Hizbullah überhaupt eine Schule besuchen oder durfte oder überhaupt ohne ihr Sozialsysthem nichts zu Essen auf dem Tisch hätte.
Das gilt vermutlich für die schiitischen Gebiete. Die sozialen Einrichtungen im Norden sind eher staatlich.
Abgesehen davon hätte die Libanesen aufgrund der Einnahmen aus dem Tourismus die Hisbollah-Einrichtungen gar nicht nötig gehabt! Es ist also nur recht und billig, wenn die Hisbollah versucht einen Teil der Not, die sie zu verantworten hat, zu lindern.