Zitat:NAHOST
Putsch und Barbarei
Der Angriff der Hisbollah auf Israel und die Entführung von Soldaten war auch ein Militärputsch gegen die Regierung in Beirut, fürchtet der libanesische Schriftsteller Abbas Beydoun. Israel fragt er bitter: Warum wird ein Staat zerstört, dessen Institutionen Frieden schaffen könnten?
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,428470,00.html">http://www.spiegel.de/politik/debatte/0 ... 70,00.html</a><!-- m -->
und was "nettes" noch in Sachen Treffgenauigkeit der Israelis:
Zitat:NAHOSTKRIEG
20 Kinder sterben bei Luftangriff, Libanon lädt Rice aus
Rückschlag für die Vermittlungsbemühungen in Nahost: Die israelische Luftwaffe hat ein Haus im Südlibanon zerstört, dabei starben mehr als 50 Zivilisten. Der libanesische Premier verlangt eine sofortige Waffenruhe und will vorher keine weiteren Gespräche führen - auch nicht mit US-Außenministerin Rice.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429214,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 14,00.html</a><!-- m -->
Ich denke mal, dass Shahab die 3 Punkte von Ingenieur etwas misbedeutet hat. Diese 3 Punkte beziehen sich wohl tatsächlich eher auf die Legitimation des Kampfes gegen Israel, weniger auf die bloße Existenzberechtigung des Hizbullah. Die ist in sich schon mal gegeben, da sie zusammen mit einer kleineren Partei die Schiiten des Libanon vertritt und mit ihren charitativen und sozialen Einrichtungen tierf im gesellschaftlichen Gefüge de sLibanon, des Südlibanon verwurzelt ist und sein wird. Das Problem ist nun einfach, dass in meinen Augen der Kampf gegen Israel aber wohl immer noch ein primärer Existenzgrund ist für die Hizbullah selbst. Die entscheidende Frage war und wird bleiben, wie sich die Hizbullah moderieren wird und wirklich restlos einbinden läßt in einen friedlicheren Libanon. Und da sah die Entwicklung bisher noch viele Stolpersteine, nicht nur wegen den 3 angegeben Punkten bzw. 4 Punkten, auch in der Zeit nach dem Abzug syrischer Truppen versperrte sich Nasrallah Entwaffnungsforderungen seitens der übrigen libanen. Gruppierungen. Interessant wäre allemal, was passieren würde, wenn diese 3 Punkte zumindest in Teilen angegangen werden würden (der 4. Punkt von Shahab, die Flüchtlingsfrage liegt wohl außerhalb jeder realistischen Lösung) und was passiert, wenn jetzt der internationale Druck und der libanesische Druck auf die Hizbullah zunimmt.
So sehr man die Israelis wohl jetzt insgesamt im Libanon haßt, man wird wohl trotzdem nicht ganz vergessen, wessen Extratour diese Hölle ausgelöst hat. Die nationale Verbrüderung im Angesichts des bösen "blutrünstigen" israelischen Feindes ist das eine, die unerhörte Dummheit udn Provokation der Hizbullah, auch gegenüber der eigenen Regierung, das andere.
Das dürfte sicher noch einiges an Konfliktpotenzial bieten, auch und gerade wenn Friedenstruppen einrücken.
Zitat:Selbst bei sofortigem Rückzug Isaraels aus ausnahmslos allen Gebieten und Rückgabe aller lib. Gefangenen, würde die Hiz. nicht aufhören Israel anzugreifen. Vielleicht ein Jahr Pause, bis sie sich wieder mit genügend Waffen vollgesogen haben und dann fangen sie wieder an. Irgendeine fadenscheinige Begründung würden sie sich dafür schon aus den Fingern saugen - z.B. Solidarität mit der Bevölkerung im Gazastreifen die von den Zionisten unterdrückt wird - oder so was Ähnliches.
Es ist so vorhersehbar, dass es schon wehtut wenn Leute die Forderungen der Hiz. auch nur im entferntesten in Erwägung ziehen.
Dieses Szenario wäre sicher auch möglich und ich kann mich daran anschließen zu einem gewissen Grad. Aber die Frage ist doch viel wichtiger, in welchem politischen Szenario, unter welchen Rahmenbedingungen das so passieren könnte.
Die Lösung des Gefangenproblems beispielsweise würde der Hizbullah in der libanesischen Öffentlichkeit viel an Legitimität im Kampf gegen Israel nehmen.
Diew Hizbullah könnte auch angesichts echter guter Lösungen weiter zum Kampf aufrufen und sich bewaffnen. Aber dann eben auch unter einem anderne politischen Klima, unter anderen Bedingungen, die beispielsweise dann auch andere Reaktionen seitens der anderen Gruppen im Libanon hervorrufen könnten als das heute der fall ist. Einfach nur so pauschal zu sagen aber, die bewaffnen sich wieder und alles bleibt wie es war, wenn man jetzt die Bombardierung stoppt, halte ich pure Augenwischerei und eien schlechte Legitimation für das weitere Töten von Zivilbevölkerung. Selbst die libanesische Regierung hat sich das Ziel nun gestellt, die Hizbullah zu entwaffnen. Pauschlaurteile ohne Rahmenbedingungen zu nennen oder zu erörtern helfen nicht weiter.
Das Problem der Palästinenser, auf das Shahab zurecht hingewiesen hat, ist auch noch ein schwerer Brocken. Seltsamerweise hört man relativ wenig von dieser großen Bevölkerungsgruppe momemtan.
Was nun die Friedenstruppe anbelangt, so sehe ich ohne weitere echte politische Vorbereitung als ein sinnloses Himmelfahrtskommando an. Kein westlicher Staat will da gern seine Truppen hinschicken. Und dies wohl nicht zu Unrecht. Ein völlig destabilisierter, kaputter Libanon ist kein guter Paltz für westliche Truppen, die jederzeit Zielscheibe für Partisanenangriffe und Selbstmordattentate sein können.
Auch ist es illusorisch zu glauben, dass diese Truppen den Waffennachschubkontrollieren könnte. Der kommt dann eben über die Mitte des Landes aus Syrien udn vorbei an der Pufferzone im Süden. Eien Gesamtbesetzung des Libanon mit internationalen Einheiten ist aber unwahrscheinlich.
Wie man es dreht oder wendet, die politische Programmierung entscheidet, die Verhandlungen. Man muss die libaneischen Gruppen auf eine moderaten, aber entschlossene Haltung gegenüber der Hizbullahbewegen, man muss schaffen, dass Israel die Sheebafarmenb rausrückt und zumindest einige Gefangene sukzessive in nächter Zeit freilassen muss und man muss endlich Syrien versuchen umzudrehen und aus dem schiitischen Halbmond herauszuläsen. Allesamt sehr schwierig, aber sicher erfolgsversprechender als den Libanon weiter 20 Jahre zurückzubomben, wie Dan Haluz, der israelische Generalstabschef sagte, und dabei mehr und mehr Zivilisten zu töten.
Ohne politische Vorbereitung mit Substanz wird diese Friedenstruppe eine Lachnummer werden!