Zitat:Arab League head: Mideast peace process 'dead'
Saturday, July 15, 2006 Posted: 1901 GMT (0301 HKT)
CAIRO, Egypt (CNN) -- The Middle East peace process is "dead," Arab League Secretary-General Amr Moussa said on Saturday.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/WORLD/meast/07/15/arab.league/index.html">http://edition.cnn.com/2006/WORLD/meast ... index.html</a><!-- m -->
Zitat:Hezbollah rockets kill 8 in Haifa
Israel strikes militant stronghold in Beirut
JERUSALEM (CNN) -- A rocket attack by Hezbollah killed at least eight Israelis on Sunday in the northern coastal city of Haifa, according to Israeli ambulance services.
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Israel warplanes hit Beirut suburbs
Israeli forces bombed the Jiyeh power plant south of the Lebanese capital early Sunday, sending plumes of smoke billowing across the sky, Lebanese Army sources said.
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Targeting radar stations
In response to a Hezbollah attack on an Israeli warship off the coast of Lebanon, the Israeli military launched airstrikes Saturday targeting Lebanon's military radar stations along its coast, the Israel Defense Forces said.
The IDF blamed "cooperation between Hezbollah and the Lebanese military" for the missile attack Friday night that killed at least one sailor. Three other Israeli sailors are missing.
The IDF said that it "has no intention" of targeting the Lebanese military,
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The IDF initially said the warship was struck by an unmanned aircraft packed with explosives. But Daniel Ayalon, Israel's ambassador to the United States, said Saturday that it was a Chinese-made C-802 missile.
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'War machine'
Lebanon Prime Minister Fouad Siniora on Saturday called Israel's military a "war machine" and said attacks had turned his country into a "disaster zone."
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Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/WORLD/meast/07/16/mideast/index.html">http://edition.cnn.com/2006/WORLD/meast ... index.html</a><!-- m -->
@ Topos
Wolf, deine Zusammenfassungen werden schlechter, wie auch dein Überblick für die Situation.
Meine Person, wie auch Erich haben den Einsatz militärischer Gewalt per se nicht verurteilt. Wie ich das schon mal ausgeführt habe, wir sind hier nicht im pazifistischen Freundeskreis e. V. Forum. Solche Argumentationen schließen sich aus und es ist wenig sinnvoll, den Standpunkt anderer dahingehend fälscherlicherweise zu reduzieren.
Deine Argumentation, wie zum teil Turins, geht dahin, dass man
aus Sicht der Israelis sicher zu Recht Handlungsbedarf konstatiert. Dem stimme ich absolut zu und ich würde gerne eine Passage von mir sehen, in dem das bestriten wird.
Aber nochmal: Ihr legitimiert mit eurer Argumentation und dies trifft primär auf Wolf zu bloß nur die Gewaltandwendung an sich. Erich und ich aber, ebenso wie Schneemann hinterfragen die Militärstretegie in ihren Ausmaßen, in ihren Zwecksetzungen und ihren möglichen Konsequenzen. Wir bewegen uns letztlich also auf unterschiedlichen Diskussionsebenen.
Und das Gewalt und militärische Einsätze nicht gleich militärische Einsätze sind, sollte klar sein.
Die destabilisierte Lage im Libanon besteht schon sehr lange. Ich habe mich im Forum hier eher wenig dazu ausgelassen, trotzdem sind gerade deine Aussagen Wolf da völlig deplatziert, das Erich oder ich hier die Bedrohungslage verkennen. Wir fassen sie bloß als komplexe Konfliktlage insgesamt auf und sehen nicht nur eine auch und gerade innenpolitische motivierte Sichtweise der Israelis als Alleingegenstand dieses Konflikts.
Der Libanon war und ist ein Pulverfaß, das hat der Libaneische Bürgerkrieg gezeigt. Und der Libanon ist auch Spielball fremder Mächte, so der USA, Isral, Syriens und Irans.
Das da eine Bedrohung für Israel auf mittlerer Ebene besteht, bestreitet keiner. Nur bestreiten wir, dass mit dieser Machtdemonstration irgendetwas daran geändert werden kann!
Die macht der Hizbullah liegt eben in den Schiiten und in der Verbindung gerade zum Iran, eher weniger zu Syrien.
Man wird da auch das Problem nicht lösen können des Terrorismus, wie du mit deiner simplen militärischen Logik suggeriert. Hinter der Hizbullah steht ein fragmentierter libanesischer Staat, der perfekte Nistplatz für solch eien regierung und dann noch Iran und Syrien. Und hinter der Hamas steht eine radikalisierte und sehr enttäuschte, frustrierte paläst. Zivilbevölkerung (siehe Schneemanns Post hier, meine unzähligen Posts im betreffenden Thread dazu).
Man wird weder die Hizbullah so einfach zerstören können noch die Hamas.
Und schon gar nicht mit Luftangriffen!!!
Es ist ja nett gesagt von Turin, dass die nichtmilitärischen Lösungsmöglichkeiten für Israel nichtz konkret sind, die militärischen schon. Aber es gibt durchaus divergierende Militäroptionen, um dem Problem zumindest ansatzweise zu Leibe zu rücken!
Wolfs Vorstellung der Zerstörung von Infrastruktur um Raketentransporte zu verhindern oder die Soldaten vor dem Transport nach Tehran zu bewahren, habe ich schon angegangen. Aber die damit verbundene Illusion, die Bewegungsmöglichkeiten der Hizbullah substanziell und nachhaltig einzuschränken, wurde seltsamerweise nicht weiter verteidigt. Denn letztlich sind die Waffenverstecke der Hizbullah im ganzen land verteilt und Unmengen von Waffen sind vor Ort. Die Zerstörung der Infrastruktur ist damit bestenfalls eine hilflose Aktion, ein Hoffen darauf, dass falls der Hizbullah die Munition mal ausgehen sollte, dass dann die Brücken und Staßen immer nich unpassierbar sind, dass am besten (wiewohl unmöglich) alle Straßen unpassierbar sind und keine Schleichwege gefunden wurden sind. Wieviele fromme Wünsche und Annahmen in dieser oberflächlich so zweckrationen Strategie stecken, laß ich unkommentiert. Nur zeigt es sich, dass das bloße Zerstören der Infrastruktur ein armseeliger und zweckloses Unterfangen ist. Die fortgesetzte Bombardierung Israels spricht Bände und ist doch sonderbar, dass trotz intensiver Luftangriffe trotzdem die Hizbullah ihre Angriffe intensivieren kann. Aber dummerweise dürfte die Hizbullah noch weit über 10.000 Rakten besitzen und bislang gingen erst rund 700 in Richtung Israel. Da ist noch Spielraum und eine Organisation wie Hizbullah wird Wegen finden, abseits der wichtigen Verbindungsstraßen Nachschub zu erhalten. Das ist nämlich die erste Aufgabe solcher Organisationen, auch abseits wichtiger Infrastruktur sich zu bewaffnen. Das bloße Zerstören von Infrastruktur schädigt zwar den Staat, nicht aber die Hizbullah. Gegen dieses Argument hab ich bisher nichts gelesen, bloß nur der verzweifelte Glauben, dass etwas passieren muss.
Nur was, das ist genau das Problem. Und auch hier, keine weitergehenden Kommentare. Allein schon aus innenpolitischer Perspektive war Olmertz zum Handeln verpflichtet, nur unterleigt man in Tel Aviv, wie hier dem Irrtum, dass man mit Kraftmeierei irgendetwas erreichen könnte oder die Bedrohung Nordisraels minimieren könnte. Das konnte man letztlich nicht mit der Operation Peace for Galilea 1982, das wird man auch heute so nicht können.
Letztlich ging es auch primär innenpolitischen Gründen darum, schnell Stärke zu zeigen und primär für das eigene Publikum öffentlichkeistwirksam zu versuchen, die Hizbullah zusmmenzubomben, ein pr-trächtiger wie aber auch ineffektiver Versuch. Man dürfte doch inzwischen wissen, dass Luftangriffe eben nicht alles sind und man keinen Krieg aus der Luft gewinnen könnte.
Auch das wird hier unkommentiert gelassen.
Und daher kann man eben nicht bloß nur von einer zwangsweisen Reaktion sprechen. Das ist Blödsinn: Es gibt unterschiedliche Weisen militärisch zu reagieren und in der Vergangenheit hatte selbst sogar der große Scharon bei Entführungen mit der Hizbullah Deals gemacht! Das war letztlich eien freie Entscheidung des politischen Establishments in Israel. Hier ging es um primär innenpolitische Motivationen und Präferenzen, Olmertz mußte und wollte sich als Scharonnachfolger ebenso als starker Mann profilieren und wählte eine kurzfristige Strategie, wie er es auch schon in Sachen Palästina und Hamas getan hat. Die langfristigen Implikationen wurden vernachlässigt.
Israel hat schon lange das Problem der Hizbulah, sie ist ein Kind der fragmentierten Struktur des Libanon, aber ebenso ein Kind der israelischen (!!!) Invasion und Besatzung des Libanon wie der momentanen Spannungen im Nahen Osten. Mit auslöschen aus der Luft ist es also Essig. Wollte man sie wirklich schwächen, hätte man Waffenlager im Südlibanon bombardiert, hätte man in Teile des Südlibanon einrücken müssen und einige blitzartige Vorstöße in Hizbullahzentren im Süden des Libanon durchführen müssen. Man hätte vielleicht auch mittelfristig wieder eine Besatzungszone im Südlibanon erreichten müssen, in Anlehnung sogar an die Resolution 1559 und deren Nichterfüllung (Entwaffnung der Milizen). Dies wären militärisch sinnvolle Lösungen gewesen, die die Hizbullah getroffen hätte und nicht den Libanon in seiner Stabilisierung getroffen hätte. Mit amerikanischer Hilfe hätte man vielleicht noch die antisyrischen Kreise aufhetzen können und vielleicht auch die libanesische Armee dazu bewegen können, nach Räumung der südlibanesischen Gebiete durch Israel dort einzurücken. Das hätte Zeit gekostet, hätte sicher auch israelische Soldaten im Südlibanon gekostet, wäre aber als Strategie sinnvoller als bloß nur den Libanon 20 Jahre zurückzubomben, wie der israelische Armeestabschef meinte.
Denn so wird die Nordgrenze Israels nicht sicherer.
Stattdessen haben wir eine kurzsichtige Strategie, mit der israelische Soldaten geschont werden sollen und anstatt die Hizbullah direkt zu treffen im Kampf, Büros, Straßen und Brücken zerstört werden aus der Luft. Wann werden Militärs lernen, dass man aus der Luft allein keinen Krieg gewinnen kann?