17.06.2006, 12:47
Thomas, mit den Problemen geb ich Dir recht - und setz sogar ein paar drauf,
z.B.
die alten Staatsbetriebe, die sich nur schwer auf die neue Konkurrenz umstellen können,
einen Bankensenktor, der aufgrund der "Kreditfinanzierung" der laufenden Geschäfte dieser Dinosauerier (aus politischen Gründen) extrem viele "faule Kredite" hat,
die Tatsache, dass ein großer Teil des Wirtschaftsaufschwungs durch Investitionen für den Export getragen wird, während die Binnennachfrage - also Kaufkraft - immer noch fehlt,
die enorme Umweltverschmutzung,
und letztendlich den gigantische und zunehmende Abhängigkeit von Rohstoffimporten - vor allem im Energiebereich; zu letzterem mal wieder eine interessante Nachricht <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/244184.htm">http://www.china.org.cn/german/244184.htm</a><!-- m -->
in Russland hat die Demokratisierung der breiten Bevölkerung nichts gebracht,
in China wird brutal die Wirtschaft entwickelt - die Ergebnisse sehen wir in den letzten Tagen mit den Berichten über den chinesischen Bauern, der zusammen geschlagen wurde, in der Tagessachau (und das ist nur die Spitze eines Eisbergs) - allerdings muss man wissen, dass in Ostasien generell die individuelle Freiheit nicht den Vorrang hat wie im Westen.
Das Wohlergehen der Gemeinschaft zählt mehr, und der Einzelne muss ggf. auch hinter der Gemeinschaft zurück stehen.
Das erklärt (ohne es rechtfertigen zu wollen) den Umgang der chinesischen Behörden mit "Landeigentümern" (das eigentlich dem Staat, also der Gemeinschaft gehört). Was der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Fortschritt im Wege steht, wird beiseite geschoben. Nur so sind die schnellen Umsetzungen von Planungen wie der Magnetschwebebahn in Shanghai, Neubauten von Industrien usw. durchführbar, und nur so würden die notwendigen Arbeitsplätze geschaffen, die in der Gesamtwirtschaft gebraucht werden.
Der Protest der Einzelnen richtet sich auch nicht gegen dieses "beiseite schieben", sondern (wie im Fall des brutal zusammen geschlagenen Bauern) dagegen, dass die Entschädigungen nicht bei den Betroffenen ankommen sondern in den Provinzbehörden versickern.
Wir kommen also zu einem weiteren Punkt: Korruption;
Darauf zu reagieren - da sind zwei verschiedene Ansätze denkbar:
im Westen setzt man auf demokratische Kontrolle (was aber - Stichwort: Rechtsstaat - auch die Entscheidungsprozesse verlangsamt und eine schnelle "unbürokratische" Entwicklung lähmt;
der Osten denkt mehr in hierarischen "Obrigkeitsstrukturen" und einer stärkeren Kontrolle durch die oberen Instanzen
z.B.
die alten Staatsbetriebe, die sich nur schwer auf die neue Konkurrenz umstellen können,
einen Bankensenktor, der aufgrund der "Kreditfinanzierung" der laufenden Geschäfte dieser Dinosauerier (aus politischen Gründen) extrem viele "faule Kredite" hat,
die Tatsache, dass ein großer Teil des Wirtschaftsaufschwungs durch Investitionen für den Export getragen wird, während die Binnennachfrage - also Kaufkraft - immer noch fehlt,
die enorme Umweltverschmutzung,
und letztendlich den gigantische und zunehmende Abhängigkeit von Rohstoffimporten - vor allem im Energiebereich; zu letzterem mal wieder eine interessante Nachricht <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/244184.htm">http://www.china.org.cn/german/244184.htm</a><!-- m -->
Zitat:Große Naturgasressourcen in chinesischen Gewässern gefundenBei all den Problemen wird - auch von westlichen Autoren - gefragt, ob nicht der "chinesische Weg" (erst die Wirtschaft entwickeln und dann demokratische Reformen, anders als bei den Russen) langfristig der bessere Weg sei;
......
Die Energiegesellschaft Husky Energy vermeldete einen großen Erdgasfund vor der Küste Chinas. Im südchinesischen Meer, etwa 300 Kilometer südöstlich von Hong Kong gäbe es ein großes Erdgasvorkommen in einer Tiefe von 1500 Metern.
Husky Energy ist eine kanadische Aktiengesellschaft, die im Öl- und Gasgeschäft aktiv ist. Im Jahr 2004 hatte sie das Schürfensrecht für das südchinesische Meer erworben. Husky Energy vermutet, dass der neue Naturgasfund ein Volumen 4 bis 6 Billionen Kubikmetern haben könnte. Damit wäre es einer der größten Naturgasfunde in chinesischen Gewässern.
(CRI, 17. Juni 2006)
in Russland hat die Demokratisierung der breiten Bevölkerung nichts gebracht,
in China wird brutal die Wirtschaft entwickelt - die Ergebnisse sehen wir in den letzten Tagen mit den Berichten über den chinesischen Bauern, der zusammen geschlagen wurde, in der Tagessachau (und das ist nur die Spitze eines Eisbergs) - allerdings muss man wissen, dass in Ostasien generell die individuelle Freiheit nicht den Vorrang hat wie im Westen.
Das Wohlergehen der Gemeinschaft zählt mehr, und der Einzelne muss ggf. auch hinter der Gemeinschaft zurück stehen.
Das erklärt (ohne es rechtfertigen zu wollen) den Umgang der chinesischen Behörden mit "Landeigentümern" (das eigentlich dem Staat, also der Gemeinschaft gehört). Was der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Fortschritt im Wege steht, wird beiseite geschoben. Nur so sind die schnellen Umsetzungen von Planungen wie der Magnetschwebebahn in Shanghai, Neubauten von Industrien usw. durchführbar, und nur so würden die notwendigen Arbeitsplätze geschaffen, die in der Gesamtwirtschaft gebraucht werden.
Der Protest der Einzelnen richtet sich auch nicht gegen dieses "beiseite schieben", sondern (wie im Fall des brutal zusammen geschlagenen Bauern) dagegen, dass die Entschädigungen nicht bei den Betroffenen ankommen sondern in den Provinzbehörden versickern.
Wir kommen also zu einem weiteren Punkt: Korruption;
Darauf zu reagieren - da sind zwei verschiedene Ansätze denkbar:
im Westen setzt man auf demokratische Kontrolle (was aber - Stichwort: Rechtsstaat - auch die Entscheidungsprozesse verlangsamt und eine schnelle "unbürokratische" Entwicklung lähmt;
der Osten denkt mehr in hierarischen "Obrigkeitsstrukturen" und einer stärkeren Kontrolle durch die oberen Instanzen