Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Israel-Palästina
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Heh.
Hier ging es doch darum, dass Israelis gegen ihre eigene Landsleute vorgingen. Es ging doch nicht gegen dieses Terroristenpack wie sonst immer.
Außerdem darfst du doch nicht vergessen, dass ja Scharon der Vater der Siedlunsgbewegung ist und die Räumung des Gazastreifens für ihn sicher ein großes Opfer war, immerhin waren die Siedlungen ja nach isrealischer Sichtweise alle rechtens.

Aber letztlich ist es wirklich nur ein gut eingefädeltes Theaterspiel:
Scharon hat schon verlauten lassen, dass die Westbank nicht geräumt wird und die Palästinenser jetzt erstmal gegen ihre ganzen Terorgruppen vorgehen müßten,
Fortschritt sehe ich im Friedensprozess also daher mal gar keinen.
Auch die Palästinenser sehen die sache twas falsch.
Ihr vermeintlicher Sieg in Gaza war nur ein politisches Geschenk, um die Kritiker Israels in Washington ruhigzustellen...
Zitat:Ihr vermeintlicher Sieg in Gaza war nur ein politisches Geschenk, um die Kritiker Israels in Washington ruhigzustellen...
Bei den Palästinensern wird der Abzug als Sieg des bewaffneten Kampfes gefeiert. In Teilen ist das sogar so. Denn die Siedlungen im Gazastreifen waren tatsächlich nur unter erheblichem finanziellen und militärischem Aufwand zu verteidigen.
Aber gewonnen hat man damit tatsächlich rein garnichts.

Der Kern der Kritik ist ja auch nicht der Abzug ansich, sondern die Show die damit von Israels Medien und Politik veranstaltet wird, um sich Kredit zu verschaffen. Ein Kredit den man vermutlich in der Westbank demnächste zu verspielen gedenkt.
Genau.
Es war ein politisches Mänöver, bei dem man das kleinere Übel in kauf nahm,indem man sich es mit den Siedlern in Gaza verscherzte und gegen sie vorging. Dafür soll aber das größere Übel aus Sicht der Palastinener, die Besetzung der Westbank gesichert werden.

Ganz unter dem Motto: Eine Sache wird für das bestehen der anderen geopfert.
Andererseits zu dem Spektakel:
Diese geschichte war in Israel schon sehr umstritten. Gerade die Rechte konnte dem Plan wenig abgewinnen und nach begins Beschluß den Sinai zu räumen als Preis für den Friedne mit Ägypten war es wieder ein rehcter Hardliner in Gestalt Ariel Scharons, der selbst in seiner eigenen Partei nur schwer den Abzugsplan durchsetzen konnte.
Sein innerparteilicher Gegenspieler Netanhaju ist deswegen sogar als Kabinetsminister zurückgetreten udn bekämpft ihn aufs härteste.
Daher hatte diese ganze Tohuwabohu innenpolitisch einen leider sehr ernsten Hintergrund. Das Anreisen radikaler Jugendlicher aus ganz Israel zeigt deutlich, wie sehr umstritten und kontrovers die Geschichte in Israel behandelt wird.
Bedeutet dies für viele doch nicht zu Unrehct das verzichten auf das biblische Erez Israel, das Großisrael. Tja, unvergesserliche Fundis gibt es auch auf Seiten der Israelis zu hauf. Die berufen sich auch auf irgendwelche Stellen in der Tora um Gebietsansprüche zu legitimieren:wall:.

Aber ein linker Premier der Arbeitspartei hätte solch einen Beschluß kaum fassen können, denn so hätte er vermutlich die gesamte konservativ-rehcte Hälfte Israels gegen sich gebracht...
Zitat:Thomas Wach postete
.... Die berufen sich auch auf irgendwelche Stellen in der Tora um Gebietsansprüche zu legitimieren:wall:.
...
dazu schreibt das österreichsiche Online-Magazin profil.at
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.profil.at/index.html?/articles/0532/560/119110.shtml">http://www.profil.at/index.html?/articl ... 9110.shtml</a><!-- m -->
Zitat:...Frevel. Ziporah, 31 und Mutter dreier Kinder, ist eine der Siedlerinnen von Shirat Hayam. Als orthodoxe Jüdin war es für sie und ihren Ehemann eine religiöse Pflicht, hierher zu ziehen, als sie hörten, dass Gaza bald den Palästinensern gehören sollte. Denn in Gaza, sagen sie, lägen heilige Stätten, die in der Thora erwähnt seien. Dies sei das Land der Juden, und Araber dürften hier nur dann leben, wenn sie sich an bestimmte Vorschriften hielten, die in der Thora festgehalten seien. „Die Palästinenser glauben, es sei ihr Land!“, ereifert sich Ziporah und kann den Frevel kaum fassen.

Die religiösen Siedler halten nichts von den Argumenten, mit denen die Regierung Sharon gemeinsam mit der linken Opposition für den Abzug aus Gaza geworben hat: dass die Kosten für die Sicherung der Siedlungen durch die Armee enorm hoch seien, dass die Siedlungen international einhellig als illegal verurteilt würden und dass die Territorien in Gaza langfristig ohnehin nicht zu halten seien. Auch die taktische Überlegung, dass durch die Aufgabe von Gaza (und vier kleiner Siedlungen im Westjordanland) möglicherweise mehr besetzte Gebiete im Westjordanland auf Dauer israelisch bleiben .....
ausserdem hat die taz unter
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2005/07/20/a0131.nf/text">http://www.taz.de/pt/2005/07/20/a0131.nf/text</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2005/07/21/a0145.nf/text">http://www.taz.de/pt/2005/07/21/a0145.nf/text</a><!-- m --> noch recht informative Artikel

tatsächlich lässt sich - wenn man schon mit historischen Ansprüchen aus der Bibel und damit aus der Antike argumeniert - aber feststellen, dass der Gaza-Streifen historisch vom Volk der Philister besiedelt war, sogar dessen Kerngebiet darstellt,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Philister">http://de.wikipedia.org/wiki/Philister</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aref.de/kalenderblatt/mehr/gazastreifen.htm">http://www.aref.de/kalenderblatt/mehr/gazastreifen.htm</a><!-- m -->
und es auf beiden Seiten Meinungen gibt, die die heutigen Palästinenser als Nachfahrender Philister (sehr zu bezweifeln) ansehen,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Philister">http://de.wikipedia.org/wiki/Philister</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.radioislam.org/historia/zion/sionism/08.htm">http://www.radioislam.org/historia/zion/sionism/08.htm</a><!-- m -->
Zitat:Die Bezeichnung "Palästinenser" rührt etymo-logisch vom Wort "Philister" her. Die heutigen christlichen und muslimischen Palästinenser sind also keinesfalls ausschliesslich arab-ischen Ursprungs, sondern gehen auch auf weitaus ältere ethnische Wurzeln zurück.
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bibel-forum.de/index_x4_id__4001___menue__84-4001___nu.html">http://www.bibel-forum.de/index_x4_id__ ... ___nu.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Bezeichnungen Palästina/Palästinenser und Philistäa/Philister haben im Arabischen die gleiche Wurzel, werden gleich genannt. Daher glauben viele Bibelausleger, dass die Palästinenser auf die in dem Alten Testament immer wieder genannten Philister zurückzuführen sind.
auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.politik-forum.at/ftopic2600-50.html">http://www.politik-forum.at/ftopic2600-50.html</a><!-- m --> wird das ganze breit diskutiert .....
aber: mit dieser Argumentation kann auch religiös verbrämt die Aufgabe des Gaza-Streifens durch Israels Rechte vertreten werden;

zurück zur Aktualität:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4650678_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach der Sabbat-Pause

Israel räumt letzte Siedlungen

Nach eintägiger Unterbrechung wegen des jüdischen Sabbats setzen israelische Sicherheitskräfte die Räumung der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen fort. Die Operation soll nach einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" bis Dienstag abgeschlossen sein.

Dann soll mit der Räumung der Siedlungen Homesch und Sanur im nördlichen Westjordanland begonnen werden, wo heftiger Widerstand erwartet wird.
....

Schalom: Rückzug auch von der GrenzeDer israelische Außenminister Silvan Schalom bekräftigte indes, dass sich das israelische Militär auch von der zwölf Kilometer langen Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten zurückziehen wird. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte er: "Israel überträgt der Palästinensischen Autonomiebehörde die volle Autorität und Kontrolle."

Stand: 21.08.2005 10:41 Uhr
So, nun ist es also geschafft. Ein Teilkapitel israelisch-palestinensischer Feindschaft wird geschlossen:

Zitat:Die letzte Siedlung ist geräumt

Nach 38 Jahren ist die Besatzung des Gaza-Streifens zu Ende. Die israelische Armee räumte die letzte noch bewohnte jüdische Siedlung Netzarim. Nun stehen die Räumungen im Westjordanland an - dort sind Hunderte bewaffnete Ultranationale zum Widerstand entschlossen.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,370932,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 32,00.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/4188216.stm">http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle ... 188216.stm</a><!-- m -->
Zitat:Number of W Bank settlers rises

The number of Jewish settlers in the occupied West Bank has grown by more than 9,000 so far in 2005, an Israeli interior ministry official has said.
...
War also faktisch mehr ein "Umzug" Rolleyes Sad
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,372102,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 02,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Scharon denkt an Räumung weiterer Siedlungen

21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier im Westjordanland - mit deren Räumung sei es getan, hatte Israels Premier Scharon beteuert. Dann kündigte die Regierung an, bestehende Orte im Westjordanland auszubauen. Doch nun erwägt Scharon, weitere Siedlungen zu räumen.

Jerusalem - Der israelische Militärrundfunk zitierte aus einem Interview Ariel Scharons mit dem Sender Kanal 10. Demnach will der israelische Ministerpräsident entgegen früherer Äußerungen doch nicht alle heute existierenden jüdischen Siedlungen im Westjordanland aufrechterhalten. In der letzten Phase der Verhandlungen mit den Palästinensern solle festgelegt werden, welche Siedlungen bestehen blieben.
....
@Shahab
Immer nur schön dsa posten was einem passt gell? Wink
Könnte mir vorstellten, dass Scharon so einige Siedlungen, die geographisch sowieso zusammenhängender sind, konsolidieren will (indem er sie ausbaut) und andererseits solche Siedlungen, die sehr exponiert liegen und deren Ausbau nicht sinnvoll ist, aufgibt.
@ Jacks

Mhm. In der International Harald Tribune vom 25. August (print) war eine schöne Karrikatur, die diesen Sachverhalt thematisiert: Dort wird Scharon als Moses dargestellt und die Siedler als historische Juden, die ihren Moses Scharon fragen, warum er denn ihnen ihr gelobtes Land genommen hat.
Seine Antwort: Er hat es einfach ausgetauscht:Nun ist es die Westbank.
Letztlich hat Shahab aber recht: Trotz der Räumung von Gaza (die wir ja alle zu würdigen wissen) wurde der bau einiger Siedlungen in der Westbank nicht gestoppt.

Letztlich hat Turin wohl rehct und es geht auf schon lange bekannte Pläne Israels zurück, die Westbank zu zerstückeln und durch diverse Siedlercluster so letztlich die Kontrolle zu behalten über das Westjordanland, selbst wenn der Rest "unabhängig" wird. Diese Kantonisierung würde aber nur eine Farce sein und Scharons Ziel wird wohl eindeutig in diese Richtung gehen.
Denn Turin hat wohlrecht und Scharon ist nunmal erfahrener Militär: Wissend um die Schwierigkeit jeden kleinen Zipfel israelischer Siedlungen zu verteidigen, wird er größere israelische Kantone bilden innerhalb der Westbank, die die strategische Kontrolle über das gebiet ermöglicht udn es zerstückelt.
Das Problem dabei:
Selbst dieser recht ambitionierte Plan wird für viele religiöse und rechte Israelis zu weit gehen als Konzession.
Und die Palis?
Tja, wie die wohl auf diese vermeintliche israelische Großzügigkeit reagieren werden, das muss ich nicht sagen... eine dritte Intifada wäre wohl möglich, weiteres Blutvergießen unvermeidlich...

Denn: Genauso wie die radikalen auf israelischer Seite kaum beizukommen ist, haben die Radikalen auf Pali-Seite beinah Narrenfreiheit.
Tja, außer einer starken Intervention von außen als Wunder wird diesen Konflikt so schnell nix lösen...
bei dem "Angebot" scheint es wirklich nur um eine Arrondierung zu gehen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4684598_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Scharon zu Nahost-Konflikt

"Friedensprozess erfordert weitere Räumungen"

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat bei einem Friedensschluss mit den Palästinensern die Räumung weiterer Siedlungen im Westjordanland in Aussicht gestellt. "Nicht alle heutigen Siedlungen in Judäa und Samaria werden bleiben", sagte der israelische Premier im Interview mit dem Sender Kanal 10. Judäa und Samaria sind die biblischen Namen für das Westjordanland.
...
Stand: 30.08.2005 09:07 Uhr
m.a.W.:
wenn die Palästinenser einem Friedensvertrag und einer Vielzahl von weiteren Siedlungen im Westjordanland zustimmen - also Land abtreten - sind wir bereit, einen Teil der (exponierten und ohnehin nicht haltbaren) weiteren Siedlungen aufzugeben;
das klingt mir ganz nach dem "Umdrehen" des Grundsatzes "Land gegen Frieden"
- die Israelis geben nicht (wie bei den Ägyptern) das ganze besetzte Land gegen einen Friedensvertrag auf,
- Scharon will Land (also Vertreibung der dort wohnenden Palästinenser) und gleichzeitig das ganze durch einen Friedensvertrag mit den Palästinensern absichern
- schön verpackt, aber wohl für jede Palästinensische Vertretung eine nicht zu schluckende "Kröte"
- die Verhandlung geht dann nur noch darum, wieviel Land die Israeli schlucken;
da ist ja die international geächtete Mauer bereits ein Faktum, das ganz Jerusalem den Israeli zuschlägt - für Palstinenser unakzeptabel - und damit ist die Hürde so hoch, dass sie nicht übersprungen werden kann;
eine Lösung für Jerusalem kann wohl nur in einer Internationalisierung der Stadt liegen, die eine gemeinsame neutrale Verwaltung einschließt
@ Erich Jetzt erninnere dich mal an den Rückzug aus dem Gazastreifen, und dann stell dir mal einen komplettrückzug aus dem Westjordanland vor, das ist nicht machbar. Vor allem ich sehe auch in dem Anspruch Israels auf ein kleine Menge Siedlungen nichts verkehrtes, hätte die arabvische Seite nicht versucht gewaltsam Israel zu vernichten und gleich den damaligen Status akzeptiert, wären sie heute nicht in der Lage.

Und das das Motto "Land für Frieden" nicht umgedreht wurde sieht man, erst wurde der Südlibanon zurück gegeben, hat das wirklich dort zu Frieden geführt :frag:

Jetzt hat man den GAZA Streifen zurückgegeben, und wo ist der Frieden :frag: Den kann man ja mit dem letzten Anschlag sehen.

Man hat erstmal genug Land gegeben um auch Frieden zu bekommen.

Die Sperranlagen sind für die Sicherheit Israels mehr als notwendig, und den haben sich die Paläestinenser ja auch zum Teil selber zuzumuten, mit den Anschlägen. Wobei ich bis jetzt keinen Israeli gehört habe die das für eine entgülzige Geschichte hält.

Die Stadt zu internationiliseren halte ich für *sorry* die dümmste Idee, das hat noch nie funktioniert auf dauer.
Ist ja auch etwas naiv zu glauben, dass gleich der Friede kommt. Dazu geht es den Palis zu schlecht, dafür sitzt der Hass der jahrelangen Okkupation zu tief.
Und jede menge kleiner Siedlungen ist genau das Falsche, denn dies bedeutet jede menge israelischer Posten zum Kontrollieren des Gebietes. Und dies ist genau das, was man nicht braucht, denn so würde es weitergehen...
Nein, es hilft nur, wenn die Palis einen zusammenhängenden Staat in der Westbank erhalten. Alles andere ist auch nur eien kurzfristige Lösung...

Zitat:Vor allem ich sehe auch in dem Anspruch Israels auf ein kleine Menge Siedlungen nichts verkehrtes, hätte die arabvische Seite nicht versucht gewaltsam Israel zu vernichten und gleich den damaligen Status akzeptiert, wären sie heute nicht in der Lage.
Weil die Allierten uns vor 60 Jahren besiegt haben, dürften sie udn also auch heute besetzen?? Komische Logik, die absolut nicht sachdienlich ist. Es geht um das Hier und Jetzt.

Zitat:Jetzt hat man den GAZA Streifen zurückgegeben, und wo ist der Frieden Den kann man ja mit dem letzten Anschlag sehen.
Man hat erstmal genug Land gegeben um auch Frieden zu bekommen.
Quatsch. Die Palis sind von jahrelangen Verzögerungen und Halbheiten auf Seiten der Israelis entnervt. Sie wollen endlich ihr Land, ohne Siedler und Soldaten. Daher ist der Hass immer noch groß. man solte sich daher auch keinen Illusionen hingegen. Selbst nach einem allgemeinen Frieden herrscht nicht sofort Ruhe. Die wird sich dort, wenn erst langfristig entwickeln können, leider.
Außerdem sehen die Palis den gazaabzug als Erfolg ihrers kampfes. Man kann sich also ausrechnen, was passiert, wenn Israel weiter Siedlungen bauen wird in der Westbank...Sad

Das beste wäre, wenn der Gaza und die Wwestbank gänzlich geräumt würden.
Die WEstbank wird noch etwas verkleinert, es gibt Landtausch, aber letztlich gibt es dann eien verkleintere Westbank, die ohne israelische Siedlungen auskommt. Dann wird ein Sperrzaun errichtet, der beide trent. Am besten überwacht durch internationale Beobachter.
Entweder, Jerusalem wird geteilt oder gleich internationalisiert. Ich weiß, dass dies vieel als Schwachsinn ansehen, aber dieser Schwachsinn gefällt beidne nicht und so wäre die Chance allemal größer, dass deswegen Ruhe einkerrt, als dass eine der beiden Seiten gewinnen zu lassen...
Zitat:Marc79 postete
...Die Stadt zu internationiliseren halte ich für *sorry* die dümmste Idee, das hat noch nie funktioniert auf dauer.
@ Marc 79:
Fakt ist doch, dass beide Seiten Anspruch auf Jerusalem als Hauptstadt des eigenen Landes erheben - und diese Stadt darüber hinaus für drei Weltreligionen überaus bedeutend ist;
keine der beiden Seiten wird die Stadt der jeweils anderen überlassen

da gibts - wie Thomas feststellt - nur zwei Lösungsmöglichkeiten:
- entweder eine Teilung (da kann ich mich, nachdem ich fast Berliner geworden wäre, nicht so recht mit abfinden)
- oder eine "Neutralisierung";
die lässt sich durchführen - durch eine kommunale Selbstverwaltung (ähnlich wie San Marino oder Monaco oder der Vatikan als "Stadtstaaten" existieren),
mit mehr oder weniger (zunehmend) offenen Grenzen,
und evtl. der Chance, dass sich auf diesem "neutralen Gebiet" sogar die Parlamente beider Staaten befinden - das neutrale Jerusalem wäre sozusagen die "parlamentarische Bannmeile" beider Staaten mit entsprechenden Militärverbot .....
Zitat:- das neutrale Jerusalem wäre sozusagen die "parlamentarische Bannmeile" beider Staaten mit entsprechenden Militärverbot .....
Was für die Israelis völlig inakzeptabel wäre, denn die Gefährdung dieser Bannmeile wäre vor allem durch Terroranschläge gegeben, auf die ein Militärverbot ja nun überhaupt keinen Einfluss hätte. Das gleiche Verbot könnte man aber gegen jegliche israelischen Sicherheitsvorkehrungen instrumentalisieren.

Die Teilung der Stadt ist völlig unrealistisch, da beide Seiten z.T. Anspruch auf die gleichen Territorien erheben (Stichwort Tempelberg, Al-Aqsa-Moschee, Klagemauer). Internationalisierung klingt zwar gut, aber praktisch kann ich mir das in diesem Fall ehrlichgesagt nicht vorstellen.
Zitat:Turin postete
Zitat:- das neutrale Jerusalem wäre sozusagen die "parlamentarische Bannmeile" beider Staaten mit entsprechenden Militärverbot .....
Was für die Israelis völlig inakzeptabel wäre, denn die Gefährdung dieser Bannmeile wäre vor allem durch Terroranschläge gegeben, auf die ein Militärverbot ja nun überhaupt keinen Einfluss hätte.
ein Militärverbot schließt nicht ein Polizeiverbot ein - ganz im Gegenteil: kommunale Sicherheitskräfte einer kommunalen Selbstverwaltung sind nötig; die Kommune (in alphabetischer Reihenfolge Christen, Juden und Muslime wären als Bürger der Stadt absolut gleichberechtigt) benötigt durchaus eine eigene Polizeikraft, die auch in der Lage sein muss, die Sicherheit der "Bannmeile" zu gewährleisten;
der "Kampf gegen den Terror" ist meiner Ansicht nach ohnehin eine Sache der Polizei und nicht des Militärs, weil das nicht mit einem Krieg und offener Feldschlacht zu bewerkstelligen ist - siehe Irak - sondern die diffizile Arbeit der Polizei (bis hin zu verdeckten Ermittlern) braucht ....

Zitat:Turin postete weiter
Zitat:Die Teilung der Stadt ist völlig unrealistisch, da beide Seiten z.T. Anspruch auf die gleichen Territorien erheben (Stichwort Tempelberg, Al-Aqsa-Moschee, Klagemauer). Internationalisierung klingt zwar gut, aber praktisch kann ich mir das in diesem Fall ehrlichgesagt nicht vorstellen.
eben:
- weil die Teilung der Stadt völlig unrealistisch ist,
- weil keine der beiden Seiten die Stadt alleine der anderen Seite überlassen kann
- bleibt nur die Internationalisierung
-- also kommunale Selbstverwaltung nach innen
-- unter der Schutzherrschaft der UN nach aussen

Zu klären wäre
a)
welches Gebiet diese internationale Schutzzone umfasst (Altstadt mit Tempelberg und Klagemauer oder "Groß-Jerusalem" - jedenfalls alle umstrittenen Gebiete und unmittelbar an palästinensiches und israelisches Gebiet anschließend;
b)
wie die Kontrolle der Einreise aus Palästina und Israel geregelt wird
(das wäre Aufgabe der UN; und mit zunehmender Sicherheit und zunehmendem Vertrauen - das erst wachsen muss - zwischen beiden Seiten könnten die Kontrollen über die Jahrzehnte hin in beiderseitigem Einvernehmen immer leichter werden)
c)
welche Kompetenzen die kommunale Selbstverwaltung enthält - bis hin zur Sicherung einer Bannmeile um religöse oder politisch wichtige Stätten (Stichworte: Tempelberg, Al-Aqsa-Moschee, Klagemauer, Universität, Parlamente .....) also Legislative und Exekutive durch die Bewohner selbst verwaltet
d)
wie "Straftaten" geahndet werden - gibt es eine eigene Judikative, oder Gerichte, die als "Kammern" der jeweiligen israelischen/palästinensichen Gerichtszweige ausgestattet und ggf. paritätisch besetzt werden .... da sitzen die eigentlichen Probleme, die aber gelöst werden können

Mir schwebt da eine Kommune vor, in der Palästinenser und Israeli oder besser Juden, Christen und Muslime ohne Probleme gemeinsam zusammen leben - und in der die äussere Sicherheit zunächst von der UN gewährelsitet wird; diese "Stadt des Friedens" könnte ein Vorbild für Palästinenser und Israeli zum friedlichen Umgang miteinander in den Grenzen des eigenen Gebietes werden