Zitat:Nein, so funktioniert das nicht.
Bislang hat es nirgendswo geholfen, allein die Symptome der Krankheit zu behandeln und nichts an den Ursachen zu machen.
Gewiß, die Symptome, mögen sie auch noch zu schlimm sein, müssen angegangen werden, aber ohne die Ursache und Quelle der Krankheit zu behandeln, verschleppt man die ganze Sache nur.
Schwester, Tupfer! Und hier abklemmen!
Zitat:Aber nun daher die Gelder einzufrieren würde ich für noch dümmer halten als weiter zu zahlen.
Denn wirtschaftlich geht es der Autonomiebehörde sehr schelcht. Ständig gibt es Zerstörungen durch die Israelis und Ausfälle durch die Kämpfe und Gebietssperrungen. Von daher ist schon das wenige, was tatsächlich durchkommt "bis nach unten" zu den normalen Palestinensern als Hilfe unerläßlich.
Und andersherum betrachtet, die Usa zahlen doch auch und stellen so sicher, dass die israelische Bsatzungsmacht weiterhin technisch gut ausgerüstet ist. Ist an sich moralisch auch fragwürdig, wenn Unschuldige durch von den Usa bezahlten lasergelenkten raketen getötet werden.
Man könnet auch eiskalt argumentieren, dass so die Palästinenser dazu gezwungen werden, sich von Unterstützern des Terrors loszusagen. Ich sage nicht, dass diese Argumentation für mich völlig einleuchtet, aber so wird es sicher in manchen Kreisen gesehen, die am lautesten danach rufen, solche finanziellen Zuwendungen abzuwürgen. Und ich denke schon, dass der größte Teil dieses Geldes nicht bei den armen Menschen auf der Straße endet, sondern für andere, weniger schöne Zwecke aufgewendet wird.
Zitat:Wobei bei aller Kritik und Abneigung, die man gegen ihn haben kann, dass er sich endlich aus gaza zurückziehen will, ist ihm hoch anzurechnen.
Na ja, sollte man es ihm wirklich so hoch anrechnen, dass er einfach nur mal in der Lage ist, seinen Sinn für die Realität einzusetzen? Sehen wir uns doch die letzten Jahre und die verschiedenen Ministerpräsidenten und politischen Strömungen an der Macht an. Nicht wenige darunter haben zu Beginn ihrer Amtszeit angekündigt, eine harte Linie gegenüber den Palästinensern zu fahren, den Terror "in die Knie zu zwingen", etc. blabla. Nur dummerweise funktioniert diese Rechnung nicht. Scharon galt als Ultra-Hardliner, als er noch in der Opposition war, nun befürwortet er den Abzug aus Siedlungsgebieten. Warum? Weil es einfach keinen anderen Weg gibt. Wenn sich die Israelis nicht eines Genozids schuldig machen wollen, dann werden sie die Palästinenser-Frage niemals mit Gewalt oder auch nur ausschließlichem Druck ohne Kompromisse entscheiden können.
Dummerweise ist das Wahlsystem in Israel nach meiner Wahrnehmung ein Witz. Wenn ich sehe, dass Scharon mit vier oder fünf anderen Parteien koalieren musste, um überhaupt eine Regierung aufzustellen, dann kann von verlässlicher Entscheidungs- und Durchsetzungsfähigkeit eigentlich keine Rede sein und die Ultras werden jeglichem Kompromiß immer wieder Steine in den Weg legen...große, schwere Steine. Am Ende zerbricht die Regierung und alles geht wieder von vorne los, siehe Netanjahu, Barak, zuletzt die Diskussion um Scharons Kabinett.
Zitat:Nur leider zeigt ja der letzte Post, dass die israelische Gesellschaft durch den langen kampf zu sehr verbittert ist und wohl wenig Einsicht da ist, dass Frieden auch Kompromiße braucht....:-(
Naja, es gibt immer noch einen nennenswerten Anteil der Gesellschaft, der für den Frieden ist, dummerweise werden diese in den Medien eher durch fanatisierte Siedler verdrängt, die bar jeglicher Vernunft sind. Mit Rabin ist die Repräsentanz der grundsätzlich moderaten Kräfte wohl ihrer eindeutig stärksten Stütze verlustig gegangen, und wir wissen alle, dass kein Palästinenser ihn ermordet hat. Alles, was seitdem an Einsicht herrscht, wird nur durch den endlosen Kreislauf an Gewalt erzwungen...