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Normale Version: Türkei
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@ shahab3 ein eigener club heisst ja nicht das man keine beziehungen zu anderen clubs hat bzw andere freunde aus verschiedenen clubs Big Grin

na ja aber wenn man sich das nun richtig realistisch anschaut ist das richtige arbeit sowas aufzubaun vor allem das sich die politischen systeme normalisieren und demokratiesieren ist nicht einfach.. aber eine ganz enge wirtschafts und militärkooperation sowie kulturkooperation und gemeinsamer förderung der religion das könnte hinhauen..

aber wenn man es schaffen könnte dann hätte man reichtum und stärke zumindest hätte man eine stimme in der welt die man nicht überhören könnte religös, rostoffmäßig und militärisch:

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@ thomas stimm ich dir zu nur wirds durch pamuk und frankreich den radikalen rechten leichter gemacht so wie: "sehet her wir hatten doch recht gehabt..."
Zitat:na ja aber wenn man sich das nun richtig realistisch anschaut ist das richtige arbeit sowas aufzubaun vor allem das sich die politischen systeme normalisieren und demokratiesieren ist nicht einfach.. aber eine ganz enge wirtschafts und militärkooperation sowie kulturkooperation und gemeinsamer förderung der religion das könnte hinhauen..

aber wenn man es schaffen könnte dann hätte man reichtum und stärke zumindest hätte man eine stimme in der welt die man nicht überhören könnte religös, rostoffmäßig und militärisch:
Kannste vergessen @Timur einen sogenannten "islamischen Block" wird es nicht geben,weil die islamischen Staaten untereinander viel zu zerstritten sind und weil der Westen es niemals erlauben werden das sich ein selbbewusster Block entwickelt der ihnen Konkurrent in politischen Sachen ist.

Alleine diese zwei Punkte zeigt das wird nicht laufen.

Was die Türkei machen kann ist sich selbst aufzubauen soweit es geht um dann eine Führungsrolle zu übernehmen.
Wenn die Türkei die Schwerindustrie und dessen Infarstruktur wirklich aufbauen könnte,würden eine Menge islamische Staaten sich auch politisch,wirtschaftlich und militärisch danach ausrichten das wiederum bedeutet noch stärkere Stellung der Türkei da Finanzmittel des Nahen Ostens in die Türkei fliessen würde anstatt nach Europa oder USA.
Wenn die Türkei eine Macht wäre dann könnten sie die Grossmacht werden die für viele spricht.
@Timur

Jo, das hab ich ja auch geschrieben. Die negative Wirkung auf die Türkei infolge dieses ultimativen Gesetzes Frankreichs sozusagen als endgültige und sogar diskussionsbeendende Maßnahme ist sehr negativ.
Sogar der EU Kommisionspräsident Barroso hat das gesagt:

Zitat:ISTANBUL Senior European Union officials sided with Turkey on Friday in a growing controversy over legislation in France that would make it a crime to deny that the killings of Armenians in Turkey during and after World War I constituted genocide.

A statement by José Manuel Barroso, the president of the European Commission, coincided with satisfaction in Turkey that Orhan Pamuk, who has been involved in controversy over the Armenia issue, had been named the first Turkish novelist to win the Nobel Prize in Literature.

"We don't think that this decision at this moment is helpful in the context of the European Union's relations with Turkey," The Associated Press quoted Barroso as saying in Helsinki. "This is not the best way to contribute to something we think is important."
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://iht.com/articles/2006/10/13/news/turkey.php">http://iht.com/articles/2006/10/13/news/turkey.php</a><!-- m -->

Das interessante aber ist, dass in der Türkei der Noblepreis für Pamuk relativ positiv aufgenommen wurde. Erdogan hat ihm gratuliert und auch insgesamt ist der erste Literaturnobelpreis positiv aufgenommen wurden in der Türkei, auch wenn es einige kritische Stimmen gab, aber eben weniger als ich mir auch gedacht hätte. Der Stolz über den Preis überwiegt doch.
Interessant ist auch, dass Pamuk sich nicht beteiligen wollte an Kommentaren zu dem französischen Gesetz als er danach gefragt wurde.
Zitat:Timur postete
.....
ich bin eh dafür den christenclub nicht zu betreten da müsste man ja selber erst ein mal christ werden.. ein muslimclub zu gründen wäre da viel angebrachter.. Big Grin
die Ausgangsbasis für einen "islamischen Club" ist vielleicht doch zu unterschiedlich - man vergleiche nur den Kemalismus in der Türkei als halboffizielle Staatsdoktrin (insbesondere hinsichtlich einer sekulären Verfassungshaltung) und den konstitutiv begründeten Einfluss islamischer Geistlichkeit im Iran - von den religiösen Differenzen etwa zwischen Schiiten und Wahabiten ganz zu schweigen.

Allerdings eint die Türkei und die zentralasiatischen türkischen Staaten (Stichwort: Turan) wesentlich mehr als die gemeinsame Sprache. Man "versteht sich" nicht nur wortwörtlich sondern auch im übertragenen Sinn
- überall ist die sunnitische Form des Islam prägend
- überall ist der Staat nominell säkular (in Zentralasian hat die sowjetische Einflussnahme eine dem Kemalismus vergleichbare Regelung erzeugt)
- die Türkei bildet wirtschaftlich und geographisch den idealen Brückenkopf für die Rohstoffreichen zentralasiatischen Staaten. Man "ergänzt sich" in nahezu allen wirtschaftlichen Bereichen - Rohstoffe dort und westliche Technik und know how (das bis zum Banken- und Finanzwesen, Unternehemensmanagment und Technologie reicht) hier

und von daher erscheint mir die Türkei das ideale "Scharnier" zwischen Europa ("dem Westen") und Zentralasien zu sein, das Verbindungsglied, das zur Bildung eines türkischen (Turan) Clubs beitragen kann und dazu prädestiniert ist, dass sich die beiden Clubs annähern und befreundet zusammen arbeiten
(wo steht übrigends geschrieben, dass "man" nur in einem Club Mitglied sein dürfte?)
Wie man an der Baku-Cheyhan Pipeline sieht, klappt es offenbar auch mit den turksprachigen, kulturell-historisch persischen und ethnisch kaukasischen Schiiten in Azerbaijan. Wink Geld ist halt eben auch eine Sprache, die man überall versteht. Die Frage ist eher, wie die Umsetzung solcher Zusammenarbeit konkret aussehen soll, wenn man sie über den weiten Raum Zentralasiens verlängern will. Die Bindung der von Dir genannten "Turan"-Staaten an die Türkei ist in der Praxis kaum ausgeprägt und derzeit noch mehr eine Theorie und die wird eben auch nicht konkreter, wenn man sie in dem Kontext zum x-ten mal erwähnt. So sind die Geschäfte der Türken in diesen Regionen derzeit noch kleiner als die der Russen, Iraner, oder Chinesen, die entweder über den längeren Arm verfügen, oder den Kunden vor der Haustür haben. Was irgendwo auch zusätzlich fehlt ist eine verbreitete panturkische Ideologie. Die Türkei ist in meinen Augen viel eher der ideale Brückenkopf. Ein Umschlagplatz für westlich/östliche Güter.
die eu hat auch langsam angefangen wenn der wille der türkei nur herrschen würde dann würde sich vieles schneller konkretiesieren..

na ja es gibt auch viele gegenspieler und auch bestrebungen gegen eine vereinigung dieser völker (natürlich da man da an einfluss verliert z.b. Russland, doppelspiel der USA.., skepsis der EU)

ich würd mal sagen in den beschränktem handlungsfähigkeit (geld etc) macht die türkei schon sehr viel (eigene türkische TV sender, hilfe mit geschenkten maschienen, investitionen, zusammenführung der sprachen eigene schrift etc.. , kongresse versammlungen, türkische schulen in den ländern)

aus meiner sicht ist die grösste hürde der kemalismus.. der ist zu viel entfremdent westlich ausgerichtet.. der sieht nichts anderes als eine europarichtung eine richtung in den osten ist für ihn nur barbarisch und rückständig - in meinen überlegungen hab ich die araber komplett ausgeblendet denn mit denen halte ich nichts für möglich
beim sunnitischen islam (wahabiten zählen nicht dazu denn es gibt nur 4 rechtsschulen und nicht 5 wenn es eine 5te geben sollte so gab es überlegungen die schia als 5te anzuerkennen aber aus sowas wurde nichts also gibts nur 4 Big Grin ) gibts halt nicht viele unterschiede die ein riesenproblem darstellen könnten.. im falle irans bin ich mir nicht sicher wie das klappen kann da sind die unterschiede (und die rivalität) zu groß aber auch das potenzial das man mit diesem staat hat ist groß (aber die heutige situation würde es unmöglich machen dazu müsste sich viel im iran ändern (gemäßigter werden) keine US/israelische bedrohung egal von wem aus) zumindest wirtschaftlich ist der iran nicht uninteressant auch als verbindungsweg zu den anderen türkischen staaten sofern man keine megabrücke von azerbaidschan zu turkmenistan anstrebt über das kaspische meer Big Grin

ich sehe für die türkei die chancen bei den turkvölkern + tadtschikistan + pakistan denn zu diesen ländern hält man jetzt schon gute beziehungen im falle pakistans gibt es aus meiner sicht sehr viel potenzial (militärisch und als markt für türkische produkte)

aber die europabeziehungen kann man nicht loslassen das wäre idiotisch, ein sehr enger wirtschaftsparter und guter verbündeter reicht volkommen aus.. halt die jetzige situation nur noch enger Big Grin
Wie Du das schon richtig gesagt hast. Das Problem für die Türkei in Asien ist die Konkurrenz, die im Falle Russlands und Chinas über gewaltige Möglichkeiten und dazu noch die geringere räumliche Distanz verfügt.
Der Identifikationsfaktor der Asiaten mit der Türkei, hält sich auch deutlich in Grenzen. Da ist eben der Haken, dass der Kemalismus nie eine exportfähige Ideologie war, sondern eine exklusiv türkische Geschichte. Es gibt keine Idelogie die nach Asien export- oder austauschfähig wäre, so dass man zumindest auf diesem gebiet punkten könnte.
Platt gesagt beschränken sich die heutigen kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen der laizistischen, nationalistischen Türkei und den Asiaten auf teilweise gemeinsame sprachliche Wurzeln und letztlich den ollen Chingiz Khan. Der Laizismus und der Nationalismus sind aber heute die großen Haken bei der Sache. Da fehlt es eben an den entscheidenden subjektiven Faktoren, um rein rationale Vorteile anderer, wie räumliche Nähe und Wirtschaftskraft ausgleichen zu können. Trotzdem würde ich sagen, dass die Türkei für ihre Möglichkeiten garnicht schlecht postiert ist. Sie rangiert bei diesen Staaten meist als 5.-10. wichtigster Handelspartner, was bei der Konkurrenz und den angesprochenen Nachteilen, insb. den langen Handelswegen wirklich beachtlich ist.
schauen wir uns doch geographisch die Konkurrenz an:
im Norden Russland - dahin war Jahrzehnte lang die gesamte Infrastruktur und Wirtschaft hin orientiert, allerdings wird der russische Einfluss immer auch etwas als Kolonialismus empfunden und immer mehr Russen verlassen die zentralasiatischen Staaten und machen einheimischen Eliten Platz, und Zentralasien beginnt, sich vom russischen Monopol zu verabschieden
im Osten China - der "neue Stern am Himmel", und in der Tat wegen der unmittelbaren Landgrenze die erste Möglichkeit, sich vom Transit durch Russland unabhängig zu machen - die erste Ölpipeline von Kasachstan, die nicht über russisches Territorium lief, führte nach China, und die geschäftstüchtigen Chinesen sind durchaus auch in der Lage, die Märkte in Zentralasien mit Billigwaren zu überschwemmen, aber nicht mit neuesten Hightech-Produkten, die von den ehrgeizigen zentralasiatischen Eliten mit zunehmender Einnahme aus den Rohstoffexporten nachgefragt werden
im Süden Iran und Afghanistan - keine wirkliche Alternative, weder für den Rohstoffexport (es sei denn als Transitland) noch als Handelspartner für neue Bedürfnisse
da bleibt nur
im Westen Aserbaidschan und die Türkei - einmal als Korridor, um den Westen als drittes Standbein im Rohstoffexport zu gewinnen, und dann natürlich als direkter Handelspartner und Lieferant.
Scholl-Latour meint in seinem Buch "Das Schlachtfeld der Zukunft" über Zentralasien, die einheimischen Eliten seien kulturell durchaus auf Istanbul und die Türkei hin orientiert - und sähen in der Türkei das Vehikel, um den Austausch mit dem "lockenden Westen", vor allem mit Europa zu fördern
- mit Erdöl- und Erdgaspipelines über Aserbaidschan und Georgien in die Türkei (die werden über das Kaspische Meer verlängert, und ein Meer ist kein Hinderungsgrund für Kontakte und Handelsaustausch, wie Skandinavien zeigt: mit Fähren und Pipelines lässt sich da vieles aufbauen).

Das vom türkischen Kultusministerium unterhaltene Kultur- und Kunstforum (Türk Kültür ve Sanatlari Ortak Yönetime, TÜRKSOY) ist in allen zentralasiatischen türkischen Staaten aktiv. Seit 1993 werden von der "Stiftung für Freundschaft, Brüderlichkeit und Zusammenarbeit der türkischen Staaten und Gemeinschaften" (Türk Devlet ve Topuluk, Dostluk, Kardeslik ve Isbirgligi Vakh, TDEV) regelmäßig jährliche Treffen finanziert, an denen bisweilen auch hochrangige türkische Politiker teilnehmen. Seit 1999 gibt es ein "Permantes Forum für Zusammenarbeit der Türkischen Welt" und eine lose "Vereinigung türkischer Clubs". Diese mehr idealistisch geprägten Initiativen haben den Boden für eine sehr pragmatische Zusammenarbeit der türkisch sprachigen Staaten bereitet.
Die Türkei leistet besondere Ausbildungshilfen für mittelständische Unternehmen im Bereich Bank- und Transportwesen und Kommunikation, im internationalen Warenverkehr und beim Management. 1992 wurde die türkisch kasachische Hoca Ahmet Yesevi Universität (mit mehr als 7.000 Studenten in 2003) gegründet, und das kirgisische Pendant in Manas unterrichtete (ebenfalls 2003) rd. 1.700 Studenten. Zudem waren mehr als 10.000 zentralasiatische Studenten von 1992 bis 2005 in der Türkei immatrikuliert. Die Türkei bildet also einen Großteil der neuen nationalen Eliten aus, die in den zentralasiatischen Ländern die Schalthebel der Macht von den russischen Eliten übernehmen.
Die türkische Privatwirtschaft investierte in modernen Hotels und Restaurants der zentralasiatischen Hauptstädte. Die türkischen Privatinvestitionen werden von 1992 bis 2005 auf insgesamt etwa 3,5 Mrd. $ geschätzt. Anfanglich setzten die beschränkten Mittel des türkischen Wirtschaftsraums der Zusammenarbeit Grenzen. Von 1991 bis 2005 waren etwa 1.000 türkische Firmen in Zentralasien tätig, die zusammen ein Handelsvolumen von rund 7 Mrd. $ abwickelten. Seitdem die zentralasiatischen Staaten - dank einer Ölpipeline, die über Aserbaidschan an die türkische Mittelmeerküste führt - ihre Rohstoffe direkt auf dem Weltmarkt absetzen können (und damit nicht mehr auf russisches Wohlwollen angewiesen sind) verfügen die zentralasiatischen Staaten aber über immer größere Deviseneinkommen. Damit können zunehmend Investitionen in der eigenen Wirtschaft finanziert werden. Türkische Anbieter, die einerseits über das know how des Westens verfügen und andererseits sprachlich und mentalitätsmäsig mit den Interessenten kommunizieren und kooperieren können, sind bei entsprechenden Ausschreibungen durchaus im Vorteil. Türkische Baufirmen sind inzwischen sowohl bei öffentlichen wie auch bei privaten Aufträgen "am Ball".

Ich bin überzeugt: je mehr Geld durch den Rohstoffexport verdient wird - und der wird nicht in Renminbi sondern in Dollar oder allenfalls noch Euro bezahlt (Öl!) desto mehr Nachfrage kommt aus Zentralasien - und erster Ansprechpartner wird dabei die Türkei sein, als Lieferant und Transiatland für westliche Waren.
Damit ist die Türkei automatisch in der Situation, sich zum bevorzugten Wirtschafts- und Handelspartner zu entwickeln, was zwangsläufig auch zu politscher Abstimmung und Kooperation führt.
Erich, ich glaube voll und ganz, dass die TR sich in dieser Geschichte sehr bemüht und nach seinen Möglichkeiten auch investiert und macht und tut. Die Sache ist einfach, dass man von allen Kandidaten nunmal die ungünstigste Ausgangsposition besitzt. Du schreibst, dass sich die türkischen Privatinvestitionen in den letzten 13 Jahren auf rund 3,5 Mrd. $ belaufen. Das ist erstmal nicht wenig Geld, wenn auch nicht sonderlich beindruckend. Um Dir einmal die Dimensionen zu verdeutlichen: Alleine die Autobahn, die die Chinesen nach Zentralasien bauen ist mit 1,5Mrd.$ veranschlagt. Also alleine der Bau eines eigenen Waren-Transitweges, über den die TR nicht einmal annähernd verfügt. Diese Kosten werden übrigens vollständig von den Chinesen übernommen!
Weitere 4Mrd sollen in den nächsten Jahren an zusätzlichen Investments getötigt werden. Ich würde mir daher garkeine Illusionen darüber machen wo in der Zukunft die Hauptrouten für Öl und Warentransit liegen.

Kommen wir zu den Russen. Diese sind nachwievor fast durch die Bank und teilweise mit Abstand die größten Handelspartner der zentralasiatischen Staaten. Die Verkehrsinfrastruktur ist ohnehin bereits vorhanden. Um diesen den zentralasiatischen Markt abzugraben bedarf es deutlich potenterer Konkurrenz. Da bleibt realistischerweise nur China oder die EU, die dagegen anstinken könnten. Die politischen, kulturellen und wirtschaftsstrukturellen Hinterlassenschaften der UDSSR unterschätzt Du zudem gewaltig und zwar offenbar in dem selben Maß wie Du vermeintliche kulturelle Gemeinsamkeiten der "Turkstaaten" überschätzt. Rolleyes
Nationlalistische Kräfte in der Türkei sind diejenigen die ihr Land als die zentrale panturkischen Fürhungsnation sehen. Das sieht man in zentralasien jedoch anders. Und wie gesagt. Es gibt nichts, was an speziell türkischer Kultur exportfähig wäre. Hilfreich wären gemeinsame Historie, Kultur, oder gar eine religiöse Führungsrolle türkischer Koranschulen. Nichts von dem ist in signifikantem Maße vorhanden. Es reduziert sich wieder alles auf Chingiz Khans Eroberungsweg und die sprachliche Hinterlassenschaft. Ob das genug ist um sachliche Fakten auszustechen? :misstrauisch: <räusper>

Desweiteren scheinen Dir gerade die aktuellen Entwicklungen in der Region entfallen zu sein. Da ist abzusehen, dass sich dort bereits eine organsierte Zusammenarbeit anbahnt. Stichwort SCO. Dort sind die Türken garnicht erst vertreten. Der Kuchen wird also derzeit schon vertreilt.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.asiaquarterly.com/content/view/129/5">http://www.asiaquarterly.com/content/view/129/5</a><!-- m -->
Zitat:...
In the eyes of Russian and Chinese policymakers, then, the SCO was a way to seal the strategic Sino-Russian dominance over Central Asia while engaging in friendly relations with their Central Asian neighbors. They all shared common concerns, such as the need to stifle increasingly violent ethnic and Islamist insurgencies; however, unlike their smaller fellow members, Moscow and Beijing desired to directly confront American hegemony, especially in a region they long considered their natural sphere of influence. No matter how alluring the possibility of the SCO becoming a model forum for regional cooperation, the reality seems to be that Russia and China wish to use the SCO to eventually build a new regional security architecture that reinforces each other’s territorial integrity while retrenching Western influence at the same time.
...
The Central Asian states have accepted the Sino-Russian domination of the SCO more out of need than desire. Over the past several years, the leaders of these states allied themselves with Russia and China in order to gain support for their harsh domestic policies of severely repressing religious and political opposition movements, spanning from civil-political parties to violent Islamist guerillas. Lack of Western attention to the region resulted in many regional leaders, such as Uzbek President Islam Karimov, concluding that only Russia and China would commit the military troops and aid needed to defeat these internal and regional threats.12 Thus, in the late-1990s, the Central Asian states began to strengthen their relations with these two powers, and they welcomed the formation of the SCO with enthusiasm.13 For their part, Russia and China looked to gain the cooperation of their neighbors in dealing with their own problems; for instance, China has placed strong demands on the extradition of any wanted Uighur nationalists who escape into neighboring Tajikistan and Kyrgyzstan.
...
Zitat:Im Süden Iran und Afghanistan - keine wirkliche Alternative, weder für den Rohstoffexport (es sei denn als Transitland) noch als Handelspartner für neue Bedürfnisse da bleibt nur
Der Iran der ja direkte Grenzen zu einigen der genannten zentralasiatischen Staaten hat, backt da keine kleineren Brötchen als die Türkei. Auch diese Investieren, bekommen Gas, Öl und liefern Strom und Waren. Bereits heute sind z.B. die Handelsbilanzen zwischen dem Iran und Turkenistan 3-fach so groß, wie die der TR mit Turkmenistan. In Azerbaijan spriessen mit iranischen Geldern schiitische Moscheen wie Pilze aus dem Boden. Die Leute werden dirt wieder religiöser..schiitisch. Du schreibst, dass der Iran keine interessanten Güter im Angebot hätte. Könntest Du die konkret ausführen? Als Rohstoffstransitland bleibt der Iran ohnehin die wirtschaftlichste aller möglichen Routen für kaspisches Öl. Dass so kostspielige Pipelines wie nach Ceyhan überhaupt gebaut wurden, liegt einzig daran, dass die US-Investoren auf Teufel komm raus, den Iran und Russland umgehen wollen. Aber auf dieser Basis wird man langfristig keinen entscheidenden Kuchen der zentralasiatischen Rohstoffe erhalten. Jedenfalls nichts zu dem Preis, wie ihn andere wesentlich einfacher erhalten. Stichwort Öltausch und bereits vorhande und geplante Pipeline-Netze.

--> Um in Zentralasien wirklich mitzuspielen, fehlt es der TR an Einfluss und konret physischen Zugang. Sie ist einfach zu weit im Westen und auch nicht an die bereits jetzt und vor allem zukünftig dominanten Mächte dort (China, Russland - SCO) angebunden. Chingiz Khan hilft da leider nur sehr begrenzt.
Aber wie ich bereits schon sagte. Für die vorhandenen Möglichkeiten ist Rang 5-10 der Handeslpartner einiger Länder schon rech ordentlich. Relatives Ausbaupotential innerhalb dieses wachsenden Marktes besteht aber eher kaum. Dazu steht man zu sehr vor der Tür, als drin. Da sitzen eben andere am deutlich längeren Hebel. Das ist ja der Grund warum ich sage, dass die TR eben ihre Rolle als Waren und Rohstofftransitland zwischen Europa und Vorderasien, sowie auch als potentieller Exporteur diverser Güter wahrnehmen sollte. Wie Ceyhan zeigt ist sie die politisch stabile und angenehme Alternative für den Westen um alternativen signifikanten Zugang zu den örtlichen Rohstoffen zu erhalten. Daraus sollte man seinen Nutzen ziehen. Wenn Afghanistan, oder der Irak einmal kontrollierbar sein sollten, haben Haliburton und Co dafür allerdings auch schon seit Jahren Pläne in der Tasche mit deren Verwirklichung auch Ceyhan eher begrenzte Bedeutung hätte. Eben aus der reinen Wirtschaftlichkeit heraus.
Zitat:Shahab3 postete
Erich, ich glaube voll und ganz, dass die TR sich in dieser Geschichte sehr bemüht und nach seinen Möglichkeiten auch investiert und macht und tut. Die Sache ist einfach, dass man von allen Kandidaten nunmal die ungünstigste Ausgangsposition besitzt. ....

Da bleibt realistischerweise nur China oder die EU, die dagegen anstinken könnten. ...

Das ist ja der Grund warum ich sage, dass die TR eben ihre Rolle als Waren und Rohstofftransitland zwischen Europa und Vorderasien, sowie auch als potentieller Exporteur diverser Güter wahrnehmen sollte. Wie Ceyhan zeigt ist sie die politisch stabile und angenehme Alternative für den Westen um alternativen signifikanten Zugang zu den örtlichen Rohstoffen zu erhalten. Daraus sollte man seinen Nutzen ziehen. .....
Du gibst mir in einem Punkt ständig recht:
Europa hat die Potenz und auch den Bedarf, die zentralasiatischen Rohstoffvorkommen in Konkurrenz zu China zu sichern - aber
zwischen Europa und Zentralasien liegt die Türkei - und alle Investitionen, die von Europa aus gemacht werden, um Zentralasien zu erschließen,
Zitat:Die neue Seidenstraße

Dazu leistet sich die EU im Rahmen des 1993 begonnenen TRACECA – Programms mittlerweile über 100 Millionen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur.
Damit soll der Korridor zwischen den Kaukasusrepubliken Georgien, Armenien, Aserbaidschan und den zentralasiatischen Turkstaaten bis nach Hsinkiang modernisiert werden.
Gefördert wird die Kaukasus Eisenbahn, der Ausbau der Hafenanlagen in Poti am Kaspischen Meer, die Fährverbindung über dieses Meer und die Errichtung und Modernisierung von Container- und Grenzterminals in Turkmenistan, Kasachstan und Kirgistan.
Letztendlich sollen ausgezeichnete Straßen- und Bahnverbindungen durchgehend vom Schwarzen Meer bis nach China Handel und Wirtschaft beleben und die Abhängigkeit der zentralasiatischen Republiken von russischen Transferwegen reduzieren.
Alleine zwischen 1998 und 2002 ist auf dieser "neuen Seidenstraße" der Transit durch Aserbaidschan von 3,4 auf 8,5 Mio. t. gestiegen.



Karte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.traceca.org/rep/main_rhgt.htm_pdfs/03May_update/TRACECA_MAP_A3.pdf">http://www.traceca.org/rep/main_rhgt.ht ... MAP_A3.pdf</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.traceca.org">http://www.traceca.org</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,2067442_HOME,00.html">http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,187 ... ME,00.html</a><!-- m -->
kommen der Türkei zu Gute. Die Türken brauchen also als Transitland selbst gar nicht mehr viel "drauf" zu legen - sie profitieren vom europäischen (und amerikanischen - siehe Pipeline -) Engagement und konzentrieren sich auf das "Tüpfelchen vom i".
Das Ergebnis des westlichen Engagements fällt den Türken dann praktisch von alleine in den Schoss.
na ja ganz unrecht hast du nicht shahab3 aber du unterschätzt die zentralasiatischen türken der wille mit der türkei zusammen zu arbeiten ist da es wird auch viel gemacht zusammen gemacht.. z.b. sprachlich kulturell man würde sowas nicht machen wenn man keine größeren hintergedanken hat
um es mal so auszudrücken in azerbaidschan hatte der vorherige president sein volk "aufgerufen" auch mit türkeitürken zu heiraten..

was ich aber dumm finde und ziehmlich deplatiert und hinderlich wann immer man solche "tagungen" macht schwatzt die türkei von ihrem kemalismus.. das selbe machen natürlich auch die anderen wie z.b. der türkmenbaschi.. aber atatürks birne passt da irgendwie nie rein Big Grin

was das ganze so wuselig wenig aussehen lässt ist irgendein großer startschuss sowas wie "wiedervereinigung" Big Grin
eine erste gute möglichkeit einer solchen union wäre azerbaidschan da man ihnen geographisch und sprachlich extreem sehr nahe steht (ich selber hab azerbaidschanisches tv geguckt ausser das sie anderen akzent haben mit diversen anderen grammatikalischen besonderheiten konnte man sie recht gut verstehen) und dann sieht das ganze auch wieder anders aus dann sind die anderen turkvölker auch nicht mehr weit entfernt.. aber bis dahin kann viel passieren...
@Erich
Die Verbesserung der Infrastruktur in den Ländern dort kommt nicht nur exklusiv einem Handelspartner zu Gute.

@Timur

Eine Azerbaidjanische "Wiedervereinigung" würde einen Wiederanschluss an den Iran bedeuten Wink Georgien und Azerbaidjan wurde von Russland nach dem Krieg gegen den Iran annektiert.
@shahab lol so wie manns halt sieht Big Grin
Zitat:Timur postete
@shahab lol so wie manns halt sieht Big Grin
Deinem Avatar entnehme ich, dass Du das anders siehst. Ist mir schon klar Wink
gehen wir doch mal einzelne Staaten so durch:

Aserbaidschan: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.encarta.msn.com/fact_631504718/Aserbaidschan.html">http://de.encarta.msn.com/fact_63150471 ... schan.html</a><!-- m -->
BIP pro Einwohner (U.S.$) 1 030 (2004)
BIP nach Wirtschaftssektoren
BIP, Anteil der Landwirtschaft 12,3 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Industrie 55,4 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Dienstleistungen 32,3 Prozent (2004)
(Export) Erdöl und Erdgas, Chemikalien, Textilien, Baumwolle, Nahrungsmittel, Tabak
GUS, Iran, Großbritannien und Nordirland, Schweiz, Türkei
(Import) Maschinen und Maschinenteile, Nahrungsmittel, Textilien
Türkei, Iran, Deutschland, Vereinigte Staaten von Amerika

Kasachstan: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.encarta.msn.com/fact_631504792/Kasachstan.html">http://de.encarta.msn.com/fact_63150479 ... hstan.html</a><!-- m -->
BIP pro Einwohner (U.S.$) 2 720 (2004)
BIP nach Wirtschaftssektoren
BIP, Anteil der Landwirtschaft 8,4 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Industrie 39,5 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Dienstleistungen 52 Prozent (2004)
(Export) Erdöl, Metalle, Chemikalien, Getreide, Wolle, Fleisch, Steinkohle
Russland, Ukraine, Usbekistan
(Import) Maschinen und Maschinenteile, Erdöl, Gas
Russland und andere ehemalige Sowjetrepubliken, China
und brandneu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundestag.de/dasparlament/2006/30-31/Thema/020.html">http://www.bundestag.de/dasparlament/20 ... a/020.html</a><!-- m -->
"Wichtigste Außenhandelspartner sind China, Russland und Deutschland."

Turkmenistan: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.encarta.msn.com/fact_631504882/Turkmenistan.html">http://de.encarta.msn.com/fact_63150488 ... istan.html</a><!-- m -->
BIP pro Einwohner (U.S.$) 1 290 (2004)
BIP nach Wirtschaftssektoren
BIP, Anteil der Landwirtschaft 21 Prozent (2003)
BIP, Anteil der Industrie 44,6 Prozent (2003)
BIP, Anteil der Dienstleistungen 34,4 Prozent (2003)
(Export) Erdgas, Baumwolle, petrochemische Produkte, elektrischer Strom, Textilien, Teppiche
Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, weitere osteuropäische Länder, Türkei
(Import) Maschinen und Maschinenteile, Getreide und Nahrungsmittel, Kunststoffe und Kautschuk, Konsumgüter, Textilien
Russland, Aserbaidschan, Usbekistan, Kasachstan, Türkei

Usbekistan
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.encarta.msn.com/fact_631504890/Usbekistan.html">http://de.encarta.msn.com/fact_63150489 ... istan.html</a><!-- m -->
BIP pro Einwohner (U.S.$) 460 (2004)
BIP nach Wirtschaftssektoren
BIP, Anteil der Landwirtschaft 31,1 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Industrie 25,2 Prozent (2004)
BIP, Anteil der Dienstleistungen 43,7 Prozent (2004)
(Export) Baumwolle, Gold, Erdgas, Düngemittel, Metalle, Textilien, Lebensmittel, Fahrzeuge
Russland, Schweiz, Großbritannien und Nordirland, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Südkorea
(Import) Getreide, Maschinen und Maschinenteile, Konsumgüter, Lebensmittel
Russland, Südkorea, Deutschland, Kasachstan, Schweiz, Türkei

je entwickelter die Wirtschaftsstruktur, und je besser die Verbindungen, desto mehr drängen westliche Staaten (und nicht China - das ist nur in Kasachstan ein nennenswerter Handelspartner) anstelle der alten Sowjetstrukturen in den einzelnen Märkten vor - und dieser Handel westlicher Staaten wird zunehmen auf der Transitroute über die Türkei und nicht mehr über Russland abgewickelt