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Normale Version: Türkei
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Das ist eine Einschätzung die man so vertreten kann. So lange sich niemand glaubhaft zu dem Anschlag bekennt ist das Nachdenken über Motive natürlich vollkommen spekulativ und angesichts der knappen Informationen habe ich mich mit meiner Vermutung sicherlich weit aus dem Fenster gelehnt. Fakt ist jedoch, irgendwer hatte offenbar ein gravierendes Problem mit den Aktivitäten des türkischen Konsulats. Und da wird es doch spannend.

Da sich derzeit einige hundert, vermutlich über tausend Kämpfer der "Islamic State of Iraq and the Levant" und Al-Nusrah im Süden der Türkei befinden, über die Türkei ins kurdisch-syrische Kampfgebiet ziehen und die türk. Seite der Grenze als Rückzugsraum für ihre bewaffneten Auseinandersetzungen im Norden Syriens (insb. Kurdengebiete & Aleppo) nutzen, prägt das etwas meinen Eindruck hinsichtlich der vorliegenden Motivlage. Die Al Kaida muss ja nicht in den Irak um dort einen wichtigen Türken zu töten. Die Al-Kaida hat für mich auch gar kein Motiv derzeit. Möglicherweise spielen aber türk. Konsulate im Irak eine gewisse Funktion, die bestimmten Kreisen missfällt. Dass heisst ja auch nicht, dass man mit einer gezielten Autobombe gleich einen offenen Krieg vom Zaun bricht.
Scheint indessen geradeso, als wenn der Rückzug bzw. der Ausgleich PKK-Türkei im Stocken begriffen sein könnte...
Zitat:Druck auf Erdogan

PKK stoppt Rückzug

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans PKK hat einem Medienbericht zufolge den vereinbarten Rückzug ihrer Mitglieder aus der Türkei gestoppt. Die Guerillabewegung warf der türkischen Regierung in einer Erklärung vor, in der "kurdischen Frage" keine Fortschritte zu machen. Die Rebellen versicherten aber, weiterhin den Waffenstillstand einzuhalten. Die PKK gab der Regierung die alleinige Schuld, da sie angekündigte Reformen zur Stärkung der Rechte der Kurden nicht umsetze. [...]

Erdogans islamisch-konservative Regierung hatte in Verhandlungen mit dem inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan erreicht, dass dieser im März einen historischen Waffenstillstand verkündete, der zum Abzug der rund 2500 PKK-Kämpfer aus dem Nordirak führen sollte. Im Gegenzug fordern die Rebellen mehr Autonomie für die 15 Millionen Kurden, das Recht auf Schulbildung in kurdischer Sprache und eine Änderung der Wahlgesetze.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/PKK-stoppt-Rueckzug-article11329161.html">http://www.n-tv.de/politik/PKK-stoppt-R ... 29161.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Zitat:Hundreds attack houses of Roma residents in İznik
9 September 2013 /TODAYSZAMAN.COM, İSTANBUL

Hundreds of people attacked houses and shops in a predominantly Roma neighborhood in the city of İznik in Bursa province on Sunday following the murder of one person in a dispute.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.todayszaman.com/news-325827-hundreds-attack-houses-of-roma-residents-in-iznik.html">http://www.todayszaman.com/news-325827- ... iznik.html</a><!-- m -->

Zitat:Ministry denies claims that al-Nusra set up camp in Turkey
9 September 2013 /TODAY'S ZAMAN, ANKARA

The Ministry of Food, Agriculture and Animal Husbandry has denied allegations that the Turkish General Directorate of Agricultural Enterprises (TİGEM) allocated agricultural areas in southeastern Turkey to Syria's militant al-Nusra Front, adding that the claims that al-Nusra have set up camps in these lands were unrealistic.
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“The allegations that the al-Nusra Front has established camps on lands belonging to Ceylanpınar Agricultural Enterprise are unrealistic. It is absolutely prohibited for those lands to be used for anything other than agricultural purposes,” the statement said.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.todayszaman.com/news-325886-ministry-denies-claims-that-al-nusra-set-up-camp-in-turkey.html">http://www.todayszaman.com/news-325886- ... urkey.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/kopftuecher-beamte-tuerkei100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/kopftu ... ei100.html</a><!-- m -->
Zitat:"Demokratiepaket" vorgestellt

Türkei will Kopftuchverbot aufheben

In der Türkei soll das Kopftuchverbot für Frauen im Staatsdienst aufgehoben werden. Das sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei der Präsentation eines "Demokratiepakets" für sein Land.
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Stand: 30.09.2013 11:57 Uhr
auch das Kopftuchverbot ist eine Art religiöser Diskriminierung
Ich deute es eher als eine weitere Art des Abschiedes vom Atatürkschen Laizismus auf Raten in vergleichsweise kleinen und im Muster des politisch Umdeutbaren verklausulierten Schritten. Und dass viele Menschen in der Türkei mit Erdogans Hardliner-Kurs nicht im Einklang zumindest zu stehen scheinen, zeigten (auch) die Proteste der letzten Monate sowie die überzogenen Inhaftierungskampagnen gegenüber kritisch(er) eingestellten Journalisten oder Menschenrechtlern durch die AKP. Das Kopftuchverbot als eine (reine) Art religiöser Diskriminierung zu deuten, ist insofern mit Vorsicht zu begleiten und dementsprechend zu kommentieren.

Schneemann.
wenn man das Kopftuch als religiöses Symbol versteht, dann ist sowohl der Zwang, ein Kopftuch zu tragen - wie auch ein entsprechendes Verbot - eine religiöse Diskriminierung. Es verhindert die "freie Entfaltung der Persönlichkeit".
Und damit verstößt, ganz objektiv und wertneutral gesehen, jede solche Vorgabe gegen europäisches Recht. Wenn die Türkei also weiter eine Annäherung will, dann muss sie - so merkwürdig das auch anmuten mag - gerade religiös motivierte Verbote wie die des Kopftuches abschaffen.
Im Übrigen ist die Türkei ja schon seit x Jahrzehnten "auf dem Weg der Annäherung"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://einestages.spiegel.de/s/tb/29606/bau-der-anatolischen-eisenbahn-mit-volldampf-in-den-orient.html">http://einestages.spiegel.de/s/tb/29606 ... rient.html</a><!-- m -->
Zitat:Bau der Anatolischen Eisenbahn
Mit Volldampf in den Orient

1000 Kilometer Schiene mit Tunneln, Brücken und Viadukten: Vor 125 Jahren fiel am Bosporus der Startschuss für eine Meisterleistung der Ingenieurskunst, der Bau der Anatolischen Eisenbahn. Den Auftrag verdankten deutsche Firmen einem Geschäftsmann, der den Osmanen eigentlich Waffen verkaufen wollen.
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(der überwiegende Teil des Streckennetzes durchs Osmanische Reich ist auch heute noch befahrbar)
@Erich
Allerdings ist das Aufheben des Kopftuchverbots nur eine Annäherung an Europa, wenn daraus kein Kopftuchgebot wird. Und vermutlich ist es in der Türkei ursprünglich genau aus diesem Grund entstanden. Was ist also besser? Manchmal sind Verbote halt auch nützlich.
@hunter1: da, glaub ich, gehen die Ängste durch. Die säkuläre und weltoffene Gesellschaft etwa in Istanbul wird sich keinen solchen Kleiderzwang aufbürden lassen.
Erdogan und die AKP wollen ja mit dem Paket auch die 10 % Hürde abschaffen.
Darüber wird z.B. gar nicht gesprochen.
In Deutschland unter Deutschen wohl nicht - hier wird eher diskutiert, ob die 5 % Hürde zu hoch ist.
Die Türkei scheint einen Schutzwall entlang ihrer Grenze zu Syrien aufzubauen. Da es sich indessen aber bislang nur um eine an Brennpunkten errichtete Barriere zu handeln scheint - die aller Wahrscheinlichkeit nach sich gegen lokale Warlords und Milizen richtet -, bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Maßnahme auswirkt oder weiter gestalten wird hinsichtlich eines möglichen weiteren Ausbaues.
Zitat:Türkei baut Schutzwälle an der Grenze zu Syrien

Südlich der Stadt Nusaybin bekämpfen sich sunnitische Warlords und Kurdenmilizen

Die türkische Armee errichtet lokalen Medien zufolge seit Montag in der Nähe der Stadt Nusaybin an der Grenze zu Syrien eine fest im Boden verankerte zwei Meter hohe Mauer mit Stacheldraht. Außerdem sollen die Grenzsicherungsanlagen mit mehr und besseren Scheinwerfern ausgestattet werden, die den Patrouillen die Arbeit erleichtern. [...] Wie lang die Mauer wird, ist noch nicht bekannt. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass das Bauwerk zumindest vorerst nur einen relativ kleinen Teil der insgesamt 900 Kilometer langen türkisch-syrischen Grenze schützen kann. Allerdings hat man auch am anderen Ende begonnen, Befestigungen auszubauen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/blogs/8/155111">http://www.heise.de/tp/blogs/8/155111</a><!-- m -->

Schneemann.
Was mich bei der Kategorisierung stört, ist, dass man ausblendet, dass es in der Türkei immer mehr Frust an sich über die Verhandlungspraxis gibt; zudem mehren sich dort die Stimmen, die auch fordern, dass die Türkei gar nicht mehr unbedingt der EU beitreten solle...
Zitat:EU urteilt über Beitrittskandidaten

Kein makelloses Zeugnis für die Türkei

Der Umgang mit den Protesten rund um den Gezi-Park haben Spuren im Zeugnis für die Türkei hinterlassen. Im Fortschrittsbericht für den EU-Beitritt sind deshalb "ernste Bedenken" vermerkt, so Erweiterungskommissar Füle. In vielen anderen Bereichen habe es aber Fortschritte gegeben.

Einmal im Jahr verteilt die Europäische Union an ihre Beitrittskandidaten eine Art Reifezeugnis. Für die Türkei ist es die erste Beurteilung seit den Protesten rund um den Gezi-Park in Istanbul. Die finden in dem Fortschrittsbericht der EU auch durchaus Erwähnung. Die Proteste im Mai und Juni, die übertriebene Härte der Polizei und das Nicht-Stattfinden eines Dialogs hätten ernste Bedenken ausgelöst, erklärte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. [...]

Letztlich kommt die EU aber doch zu dem Schluss: Die Beitrittsverhandlungen mit dem Land am Bosporus müssten wieder Fahrt aufnehmen. [...] "Es gibt Fortschritte bei den Reformen der Justiz. Und die Regierung hat einen historischen Friedensprozess gestartet, der Terror und Gewalt im Südosten des Landes beenden soll und zu einer Lösung der Kurden-Frage führen soll." [...]

2013 entpuppte sich bislang als ein besonders schwieriges Jahr in den ohnehin holprigen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Insbesondere Deutschland bremste immer wieder.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/beitrittverhandlungen-eu100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/beitri ... eu100.html</a><!-- m -->

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/auto/nach-fast-zehn-jahren-bauzeit-tuerkei-eroeffnet-bahntunnel-unter-dem-bosporus-1.1806910">http://www.sueddeutsche.de/auto/nach-fa ... -1.1806910</a><!-- m -->
Zitat:29. Oktober 2013 18:48
Nach fast zehn Jahren Bauzeit
Türkei eröffnet Bahntunnel unter dem Bosporus

Das Marmaray-Projekt verbindet Europa und Asien: 56 Meter unter dem Meer hat die Türkei den ersten Transkontinental-Tunnel der Welt eröffnet. Vorerst können die Fahrgäste allerdings nur mit der S-Bahn zwischen den Kontinenten pendeln.
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Von 2015 an soll der Tunnel auch für den Fernverkehr von Zügen genutzt werden und dann die erste normalspurige Verbindung zwischen Europa und Asien sein. Das 13,6 Kilometer lange Bauwerk - wovon 1,4 Kilometer unter Wasser verlaufen - zählt zu den weltweit größten Infrastrukturprojekten der vergangenen Jahre. Die türkische Regierung hofft, den Bahntunnel später als Teil einer "eisernen Seidenstraße" betreiben zu können, über die Verkehr zwischen China und Europa laufen könne.
...
damit wird die Bedeutung der Türkei als "Drehscheibe" zwischen Europa und Zentralasien weiter verstärkt
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article122410721/Darum-ist-Istanbuls-islamisches-Lager-in-Aufruhr.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... fruhr.html</a><!-- m -->
Zitat:15:03
Erdogan gegen Gülen

Darum ist Istanbuls islamisches Lager in Aufruhr

Lange galt die reformislamische Gülen-Bewegung als eine Hauptstütze des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Doch jetzt will er sich von ihr befreien – was nicht ungefährlich ist.
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edit:
Link korrigiert,, danke an Patriot fürs aufpassen
Zitat:Local trains to be online in 2018, says Turkish transport minister


ANKARA – Anadolu Agency


Locally made trains will be on rails by 2018, said Transport Minister Binali Yıldırım yesterday.

“These trains will be produced in three factories of Turkey’s state railways (TCDD). We are planning to get the first trains online in 2018,” he said.

TÜLOMSAŞ, leading local locomotive maker, will produce high speed trains and TÜVASAŞ, leading wagon maker, will be responsible for producing electrical and diesel train sets, he said, adding that TÜDEMSAŞ, Turkish Railway Machines Industry, would produce developed wagons with the contribution of Istanbul Technical University, local defense firm Aselsan and 153 other companies, Yıldırım said.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hurriyetdailynews.com/local-trains-to-be-online-in-2018-says-turkish-transport-minister.aspx?pageID=238&nID=59743&NewsCatID=345">http://www.hurriyetdailynews.com/local- ... sCatID=345</a><!-- m -->