31.08.2006, 20:34
Zitat:Habe ich dein Statement dahingend zu verstehen, daß ein Kommandeur nicht mehr in Urlaub fahren darf? Wenn ja, für was brauchen wir dann einen Stellvertreter?Thematik verfehlt.
So allgemein, wie deine Frage ist, kann man sie gar nicht bejahen oder verneinen und das war überhaupt nicht Kern meines Beitrags. Das führt uns zu:
Zitat:Und du willst doch sicher nicht den derzeit für die Truppe relativ harmlosen Kongo-Einsatz mit dem deutlich verschärften Einsatz in Afghanistan vergleichen?Die Einsätze sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar, und das nicht, weil der Einsatz im Kongo "harmlos" ist, ein Statement, das - nimm es bitte nicht persönlich - lachhaft ist.
Wenn man sich die Planung für den Kongo ansieht, und nur darauf (!!!) bezieht sich meine Beurteilung, dann sieht man, worauf es hier ankommt. Das ist kein Endlos-Einsatz wie in Afghanistan, wo Krisen kommen und gehen und man nicht abschätzen kann, wie der nächste Tag wird. Die Kongo-Mission ist zeitlich stark begrenzt und wahrscheinliche Eskalationsmomente sind bedingt durch Sinn und Zweck des Einsatzes relativ klar vorhersagbar.
Dein Beitrag ist mir auch insofern suspekt, da du doch selbst den Punkt nennst, der hier das Problem darstellt:
Zitat:Daß die Terminsetzung sehr ungeschickt war, gerade in der Zeit unmittelbar nach der Wahl im Kongo, wo die Situation sehr rasch hätte eskalieren können, habe ich bereits vorstehend geschrieben. Aber weder du nicht ich kennen die näheren Umstände.Also Kongo doch nicht so harmlos?
Der Zeitpunkt war einfach vollkommen dämlich gewählt. Welche "näheren Umstände" muss ich denn da kennen?! Die Wahl war am 30. Juli, der Vorfall bezieht sich auf den 21. August. Wir reden hier nicht davon, dass im Lauf einer zweijährigen Mission im Januar etwas passiert und der Verantwortliche im Juni nicht auf seinem Posten ist. Wir reden hier von drei Wochen, in denen man getrost von der höchsten Eskalationsgefahr sprechen darf. Was bitte soll daran ein Unding sein, wenn man erwartet, dass der Mann in diesen drei Wochen (und darüber hinaus) uneingeschränkt dienstbereit ist, statt in Schweden die Freundin zu poppen?!
Der Kommentar von Hauff ist, wenn man mal die Sprache der Bundeswehr in öffentlicher Kritik kennt, sehr sehr diplomatisch. Schon deswegen, weil die Nestbeschmutzer-Phobie in der BW wie in jeder Armee sehr ausgeprägt ist. Ich würde gern mal seine private Charakterisierung hören, die dürfte um einiges treffender sein.