spooky:
Ich schätze deine Erfrischende Argumentation
ja von den Bayern (Erich) könnte man sich
durchaus bedroht fühlen .... :lol:
Ich war von Beginn an und durchgehend gegen den Afghanistan Einsatz und kein einziger
deutscher Soldat hätte jemals dorthin gehen sollen. Das einzig positive das ich diesem
Unfug mit der Zeit abgewinnen konnte war, dass zumindest Deutsche Soldaten in
Kampfhandlungen verstrickt wurden und es wenigstens ein paar Gefallene gab. Das reinigt die Armee
vielleicht auf Dauer ein wenig und bringt zumindest ein bißchen wieder eine Orientierung
der Armee auf das Krieg führen hin.
Das wir in Afghanistan ohne unsere Verbündeten nichts reißen würden, und die "Landmacht"
Deutschland auch auf dem Land inzwischen erbärmlich schwach geworden ist, ist unbestritten.
Gerade ich habe seit jeher beklagt, wie elend schwach Deutschland militärisch selbst in seinen
traditionell starken Bereichen geworden ist.
Deinen Ausführungen der zwingend notwendigen politischen Grundlagen einer Europäischen Aufgabenteilung kann ich nur zustimmen. Eine solche politische Grundlage ist aber so oder so
zwingend notwendig, da kein Europäisches Land mehr alleine seine Interessen wirklich global
militärisch durchsetzen könnte. Wenn eine solche Grundlage nicht geschaffen werden kann,
dann hat weder Europa eine Zukunft noch werden die Europäischen Staaten mehr sein als Drittklassige Regionalmächte. Sollten dann, wenn die Grundlage geschaffen ist andere Europäische Mächte von Deutschland eine solche Raketenabwehr fordern oder einen weiteren Träger (aus welchen Gründen auch immer), dann wird einer solcher natürlich gestellt. Noch sinnvoller aber wäre es dann, die anderen dazu zu bringen, diesen Träger selbst zu bauen und dafür selbst ihre Panzer aufzugeben. Eine Spezialisierung sollte eben dies sein, eine Spezialisierung. Warum sollte Deutschland einen Träger bauen, wenn andere Europäer dies viel besser, schneller und kosten-
günstiger können und ein solcher Träger für diese Länder wie Italien etc viel mehr sinn macht?
Eine gleichmäßige Verteilung der Mittel ist nun nicht immer sinnvoll. Deine Rechnung, besser von allem etwas zu haben, als irgendwo einen Schwerpunkt zu setzen ist sowohl militärisch
wie betriebswirtschaftlich falsch. Im übrigen würde ich weder auf Panzer, noch Mehrzweckkampfflugzeuge noch Kriegsschiffe verzichten. Die Frage ist lediglich, was für Kriegsschiffe
die deutsche Marine haben sollte. Dein Problem einer maximalen Verteilung und Breite ist,
dass bei den derart beschränkten Mitteln die wir haben, damit eine Armee entsteht, die in jedem
Teilaspekt bei maximaler Breite keinerlei Tiefe mehr hat und daher in keinem einzigen Teilaspekt
mehr einsatzfähig ist.
Es geht ja nicht einfach nur darum, 5 Panzer, 3 Eufis und 1 Schiff weniger zu haben. Sondern darum, dass weder die Panzertruppe, noch die Luftwaffe noch die Marine wirklich Kriegsfähig sind!
Keine der drei genannten Teile wird bei einer breiten Streuung der Mittel auf Dauer noch kriegsfähig sein und größtenteils sind sie es ja bereits heute nicht mehr. Wir sprechen zudem nicht von
5 Panzern weniger, sondern von einer bereits real erfolgten Reduzierung allein der KPz der Bundeswehr von 4800 Systemen auf weniger als 300.
Fakten: Der Wehrerat ist zu niedrig. Die Bundeswehr verliert aufgrund zu breiter Aufstellung zunehmend in jedem einzelnen Teilbereich die Fähigkeit überhaupt im Krieg kämpfen zu können.
Es erfolgt keine Schwerpunktbildung. Wir können uns eine echte Hochseemarine nicht leisten.
Bereits jetzt werden die neuen Kriegsschiffe nicht mit der möglichen Bewaffnung und Ausstattung beschafft, aus Finanzgründen. Und um ein paar Schlauchbootpiraten zu jagen, braucht man keine
Fregatten ! Gar nicht. Das können kleinere günstigere Schiffe in Kombination mit bewaffneten Drohnen viel besser.
Wollt ihr ernsthaft propagieren, dass man diese neuen Fregatten braucht, um mit den somalischen Piraten fertig zu werden? Dafür braucht man keine Fregatten, sondern kleinere Einheiten, und dafür dann mehr davon. Und zwar mehr davon, um mehr Seegebiet zu überwachen. Soll das ernsthaft die deutsche Maritime Doktrin sein, dass Fregatten des Typs 124 vor Somalie sinnfrei herum fahren, um ein paar alte Dhaus und Schlauchboote zu jagen?
Die Behauptung, dass der Einsatz vor Somalia erfolgreicher sei als der in Afghanistan finde ich zudem gewagt. Die Piraten sind durch diesen Einsatz in keinster Weise geschwächt worden, das ist ein unfassbar albener Ringelrein, wo ernsthaft somalische Hoheitsgewässer geachtet werden, und die Deutschen vor allem Melden und ansonsten nur sehr wenig tun. Wieviele Piraten hat die Bundesmarine in den letzten Jahren tatsächlich getötet? Wieviel Piratenschiffe versenkt?
Das ist doch eine einzige Lachnummer. Da werden hochmoderne Fregatten beschafft, aber ohne volle Aussstattung aus Kostengründen, damit diese dann herum fahren und verdächtige Dhaus melden?! Ernsthaft?! Und als Höhepunkt des ganzen Einsatzes wird hin und wieder mal ein Schiff
vom Boarding Team geentert und durchsucht. Und Oh Wunder ! selten aber immerhin werden dann ein paar völllig verrostete AK und eine noch mehr verrottete nicht funktionierende RPG gefunden.
Ja dafür lohnt sich wirklich eine Hochseemarine ! Das ist wirklich die vielen Milliarden Euro wert....