Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Bundeswehr im Ausland
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Zitat:Langsam werden immer mehr Neuigkeiten aus dem geplanten Weißbuch bekannt. Wenn es nach den Plänen von Dr. Jung geht, soll die Bw zukünftig auch die Energieversorgung militärisch sicher.
Ich verweise mal auf diesen Thread, wo wir bereits vor ca. 1 1/2 Wochen zu dem Thema diskutiert hatten, wobei in der Folge etwas ins Historische abgeglitten worden ist, siehe Beitrag vom 11.05.:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=3251&pagenum=3&time=1146134507">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1146134507</a><!-- m -->
Nur, daß ich eben bewußt nicht auf die irgendwie sinnlose Diskussion "was wäre wenn" eingehen will.
Mir kommt es auf den wichtigen Part meines Statement an. Diese Bundesregierung sollte endlich ihre Hausaufgaben machen, nämlich generell die sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands definieren um daraus entsprechende Handlungsvorgaben abzuleiten!

Die Diskussion "was wäre wenn" oder hat es Alternativen gegeben, ist für eine geschichtliche Exkursion - wie ich sie im Studium hatte - interessant.
Auf der letzten Seite sind wir wieder aus der "Was wäre, wenn"-Diskussion herausgekommen, siehe die Diskussion zwischen flex und mir. Weitere Fortsetzung mit neuen Gedanken gern dort. flex' Überlegungen lassen derzeit noch auf sich warten.
Zitat:Zwei Explosionen, keine Verletzten
Kunduz/Feyzabad, 22.05.2006.

Bei einem Sprengstoffanschlag am 22. Mai nahe Kunduz kamen keine deutschen Soldaten und keine weiteren Personen zu Schaden. Stark beschädigt wurde dagegen ein Transportpanzer vom Typ Fuchs.

Die Explosion ereignete sich gegen 12.15 Uhr Ortszeit. Der Fuchs gehört zum Regionalen Wiederaufbauteam der Bundeswehr (Provincial Reconstruction Team / PRT) in Kunduz. Die dort eingesetzten Sanitäter und Kampfmittelbeseitiger (Explosive Ordnance Disposal /EOD) nutzen den Fuchs für ihre Bewegungen.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4w3dPMHSUGYfvqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFAFIKLis!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQV8xUlU!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW26Q2GJK857INFODE%2Fcontent.jsp">http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/ ... ontent.jsp</a><!-- m -->
Eine Bilanz der Auslandseinsätze:
63 Tote, davon 55 in den letzten 8 Jahren,
39 davon kamen durch Fremdeinwirkung ums Leben,
9067 Soldaten der BW erlitten im auslandseinsatz Verletzungen.

182,6 Mio € Kosten 1998
1,5 Mrd € 2002
884,3 Mio € 2005

Quelle SZ vom 23.Mai 2006, S.8; Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des FDP Abgeordneten Volker Wissing
Zitat:884,3 Mrd € 2005
Schreibfehler? Das mutet mir ein wenig zu gigantisch an.
Ja Turin, war ein Schreibfehler, sorry! Habe das gerade korrigiert.
Ein mE ziemlich beachtlicher und zutreffender Leitartikel einer große deutsche Tageszeitung, in dem implizit, oder eigentlich expilizit, mehr Geld für die BW gefordert wird.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/736/76660/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/736/76660/</a><!-- m -->
[quote]EU-Mission
Innere Führung am Kongo
Der Kongo-Einsatz könnte der Beginn eines neuen militärpolitischen Kapitels werden, nämlich dessen der Beliebigkeit und Bedenkenlosigkeit. Vieles ist unklar: Was soll eine Hand voll europäische Soldaten in einem Land leisten, das so groß ist wie Westeuropa?
(...)
Zudem hat diese Bundesregierung, wie ihre Vorgänger auch, wieder eine neue, Pardon, Front eröffnet, ohne den Wehretat entsprechend zu erhöhen oder gar endlich auf das wesentlich höhere Niveau der großen Nato-Partner zu heben. Kurz: Sie benutzt die Bundeswehr wie eine beliebig einsetzbare Interventionsarmee, behandelt sie aber nicht so. Sie plant immer neue Missionen, während die Truppe in vielen Bereichen der Militärtechnik in die zweite Liga abrutscht.

Die Bundeswehr als Hilfssheriff einer unterbesetzten Polizei
Das könnte sich eines Tages rächen, wenn die Bundeswehr doch einmal an einer großen friedensschaffenden, also gewaltsamen Intervention der Nato oder der UN teilnehmen sollte. Bisher hat sie das vermieden, vom Einsatz einiger Tornado-Flugzeuge im Kosovokrieg 1999 und des Spezialkommandos KSK in Afghanistan abgesehen
Zitat:Potsdamer Platz auf dem Hindukusch

Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans: Hier entsteht das größte Feldlager der Bundeswehr außerhalb Deutschlands. Es ist ein Kampf gegen eine schöne, aber unwirtliche Natur. Schon der Umzug aus dem relativ sicheren Kabul wird ein riskantes Kommando.

Von Can Merey

Die Sonne knallt vom Himmel, das Thermometer zeigt mehr als 40 Grad. Die Hitze ist unerbittlich, ebenso wie der graue Staub, den die Soldaten Mondstaub nennen. Seine Partikel sind so fein, dass sie schon unter dem Fuß aufwirbeln, bevor der Stiefel ganz aufgetreten ist. Der Mondstaub ist überall: in den Nasen und Ohren, auf den Gesichtern und Uniformen der Soldaten, die im nordafghanischen Masar-i-Scharif das größte Feldlager der Bundeswehr außerhalb Deutschlands bauen.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/401114.html">http://www.netzeitung.de/ausland/401114.html</a><!-- m -->
Zitat:Robbe berichtet von Unmut in der Truppe

Unmittelbar vor der Entscheidung des Bundestags über den Kongo-Einsatz hat der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe die Vorbereitung der Mission als völlig unzureichend kritisiert. "Ich behaupte, die Bundeswehr ist nicht vorbereitet auf Afrika", sagte der SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin.

(...)

Er habe bei den Soldaten "noch nie so viel Ablehnung erlebt" wie bei diesem Auslandseinsatz. Wegen sich ständig widersprechender Zahlen gebe es viele offene Fragen und Verunsicherung. Auch gebe es unter Soldaten Sorge wegen der hohen Aids-Rate und des Klimas.

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Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5584978_REF2_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Commander Kongo

Lässig, aber konsequent: Wer ist Karlheinz Viereck, der den Einsatz in Kinshasa leitet? Besuch auf seinem Potsdamer Feldherrnhügel

Von Ingrid Müller

Die Aufgabe ist ganz nach seinem Geschmack. Von Anfang bis Ende die Verantwortung in seiner Hand. „Wir machen hier alles“, schwärmt Karlheinz Viereck von „seiner“ Kongo-Mission. Der Drei-Sterne-General befehligt als erster deutscher Operation Commander einen EU-Truppeneinsatz; heute soll der Ministerrat die „Eufor RD Congo“ endgültig auf den Weg schicken.

(...)

Nicht nur in Afrika ist die Planung zeitweise mühsam, beim Einsammeln der Truppen in den EU-Ländern geht es zu wie beim Pokern. „Im Großen und Ganzen“ habe er die Soldaten, die er braucht – aber beim „Lufttransport“ fehlte ihm bis kurz vor Schluss noch das eine oder andere. Der ist aber besonders wichtig in einem Land, in dem es kaum Straßen, aber enorme Entfernungen gibt – vom einen Ende zum anderen ist es so weit wie von Berlin nach Rom.

Auch wenn die Deutschen ihre Soldaten nur im „Raum Kinshasa“ eingesetzt haben wollen, der Kommandeur legt Wert darauf , dass er „von der EU einen Auftrag für das ganze Land“ hat – und dort wird er sich im Zweifel auch bewegen. Ausgenommen sind nur die vier nordöstlichen Provinzen, wo die meisten der 18 000 Mann der UN-Truppe stationiert sind.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/dritte-seite/archiv/12.06.2006/2589827.asp">http://www.tagesspiegel.de/dritte-seite ... 589827.asp</a><!-- m -->


Nach einer Meldung der WELT wird die Bundeswehr bereits drei Wochen vor dem eigentlichen Beginn des Kongo-Einsatzes in das zentralafrikanische Land gehen.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/06/13/912753.html">http://www.welt.de/data/2006/06/13/912753.html</a><!-- m -->
ein generalleutnant / drei-sterne-general als befehlshaber für 1.500 soldaten :lol!: :tard:
Zitat:hawkeye87 postete
ein generalleutnant / drei-sterne-general als befehlshaber für 1.500 soldaten :lol!: :tard:
Über den nationalen Befehlsstrang werden alle deutschen Soldaten im Auslandseinsatz - außer denjenigen, die an Botschaften diensttun - über das EinsFüKdo geführt, also derzeit ca. 7.000 Soldaten aller fünf TSK.

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Hier noch ein kleiner Nachbrenner zu GenLt Viereck: <!-- m --><a class="postlink" href="http://ue.eu.int/uedocs/cmsUpload/CVLGViereck_newDE.pdf">http://ue.eu.int/uedocs/cmsUpload/CVLGViereck_newDE.pdf</a><!-- m -->
achso, ich hatte zuerst verstanden er wäre nicht chef des einsatzführungskommandos, sondern lediglich befehlshaber des einsatzes und nationaler oberbefehlshaber ... gewundert hätte es mich nicht :misstrauisch: :tard:
BH im Einsatzland ist der fränzösische Generalmajor Christian Damay.