Thomas:
Zitat:Denn als Ziel gibt es nur die relativ vage Bekämpfung des Terrors, eine ziemlich abstrakte und unkonkrete Zielstellung, in der man sich verrannt hat
Terror ist bloß eine Methode des kampfes. Man kann daher Terror ebenso wenig bekämpfen wie man das Gefecht verbundener Waffen bekämpfen kann.
Wie wäre es mit einem Krieg gegen das Gefecht verbundener Waffen? Oder mit einem Krieg gegen den Krieg?
Das ganze ist gar kein Ziel. Es ist nicht vage, abstrakt oder unkonkret, sondern es ist in Wahrheit gar kein Ziel und das wissen die Politiker auch.
Mit dieser Worthülse, dieser Phrase soll das Volk davon abgelenkt werden, daß unser Einsatz kein Ziel hat !
Zitat:Gerade du monierst doch nicht mal völlig zu Unrecht, dass so wenige Ressourcen in diesen Kampf gesteckt werden
Gesteckt wurden. Bei meinen Ausführungen ging es im weiteren um theoretische Wege mit denen man in Afghanistan siegen könnte.
Reine Sandkastenspiele!
Wenn wir ein Ziel hätten (und ich habe explizit betont das vor einer Ausweitung die Definition eines Zieles stehen muß!), dann müssten wir mehr Ressourcen verwenden!
Ich habe es so geschrieben: Zuerst brauchen wir überhaupt ein Ziel, dann brauchen wir mehr Ressourcen.
Ein realistisches Ziel wäre beispielsweise die Beherrschung eines Großteils (um die 70 bis 80% der Fläche) von Afghanistan durch eine bestimmte Gruppe.
Dagegen ist Afghanistan und die dortige Bekämpfung des Terrors als politischer Zweck und Ziel unserer Politik sicher "ins Irreale" abgeglitten.
Die Bekämpfung der Terroristen in Afghanistan war nie das wahre Ziel unseres Einsatzes in Afghanistan !
Daher ist dieses Ziel auch nicht ins Irreale abgeglitten, sondern wir haben unser eigentliches Ziel, einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat nicht erreicht.
Da unser Ziel eben nicht erreicht wurde, ist der Einsatz in Afghanistan ohn Ziel. Den Terror zu bekämpfen ist kein Ziel wie ich es ja schon ausgeführt habe, sondern eine leere Propaganda Worthülse.
Zitat:Ist denn nicht die Anerkennung der Unterscheidung Partisanen/Zivilisten eine Regel?? Bedeuten bestimmte, wenn auch großzügige RoE auch Regeln?? Braucht man nicht immer bzw. hat man nicht immer irgendwelche Regeln? Ist denn nicht letztlich die Frage, welche Regeln gelten?
Funktionierende Strategie im Krieg ist ein System der Aushilfen. Desweiteren ist jeder Krieg einzigartig und bedarf daher einzigartiger Ansätze und Lösungswege. Das gleiche gilt auf der Operativen und Taktischen Ebene.
Jede Form von Einschränkung, jede Form von Regel ist daher im Krieg ein Nachteil. Das man eventuell zwischen Zivilisten und Partisanen unterscheidet kann daher richtig sein, es kann aber auch falsch sein. Entscheidend wäre hier, einfach Handlungsfreiheit zu haben. Das heißt eben nicht, daß man dann einfach die Zivilisten niedermetzelt, aber es heißt, daß man es könnte, und um das Potential geht es.
In einem Partisanenkrieg muß man selber vollständige Handlungsfreiheit haben.
Und gerade weil westliche Armeen diese Handlungsfreiheit nicht haben, haben die westlichen Armeen seit 1945 jeden Guerillakrieg außer Malaysia verloren. Und gerade Malaysia zeigt auf, wie wichtig Handlungsfreiheit vor Ort ist, wie entscheidend Dezentralisierung, handlungsfreiheit für die Offiziere vor Ort und für die Truppen ist.
Das gleiche im Krieg im Gazastreifen vor einem Jahr, als die Israelis ein ganz anderes Vorgehen als im Südlibanon verfolgten.
Wir gehen hingegen den völlig entgegen gesetzten Weg und von Deutschland aus wird von ganz oben bis in einfache Patrouillenfahrten hinein dirigiert.
Die Bundeswehr geht immer mehr weg von der Auftragstaktik hin zu einer total von der Obrigkeit gedrückten und überkontrollierten Vorgehensweise.
So kann man keinen Krieg führen, insbesondere keinen Guerillakrieg.