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Normale Version: Syrien
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@Erich:
Mit welcher Armee will die Türkei denn in Syrien eingreifen, wenn grad die Armeeführung demontiert wird?

Aus eigener Erfahrung würde ich sagen , dass die Alawiten die "gemäßigste" Islamische Richtung ist, die ich kenne. Und sie bewegt sich sehr an der Grenze des Islam. Und viele muslimische Theologen sprechen den Alawiten ganz ab Muslime zu sein.
Tatsächlich unterscheiden sich die Alewiten in fundamentalen Punkten von Muslimen. Sie lehnen jeden Dogmatismus ab. Dazu gehören die "5 Säulen des Islam", die Sharia genauso, wie der Moschee-Besuch. Sie sind generell viel weltoffener und liberaler als alle muslimischen Strömungen.
Naja, allerdings zeigt Assad als Person nichts von den Vorzügen seiner Religion gegenüber anderen.
Sind die Oberen Chargen so wichtig?
Reichen nicht auch schon Majore(O4) für ein begrenztes Vorgehen aus?
Außerdem kann man sich ja auch immer noch Führungsoffiziere der Nato mit ins Boot holen wenns notwendig ist.
Die Schlagkraft einer Armee hängt nicht von einer Handvoll bestimmter Generäle ab. Ich halte den Gedanken eines türkischen Angriffs aber auch für vollkommen absurd. Die Türken haben kein Motiv, geschweige denn Motivation zu solch einem Krieg.
@Shahab3
Könnte der Hintergrund der von dir geposteten Meldung nicht sein, das man "palästinensische Dissidenten" seitens des Assad-Regimes als Sündenböcke für die Unruhen aufstellen will?
Die Palästinenser sind auch im arabischen Raum nicht gerade beliebt, und indem es einen Teil von ihnen die Schuld zuweist könnte das Regime versuchen die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen.
Der Türkei würde übrigens als Grund für ein Eingreifen die Sicherheit der eigenen Grenzen ausreichen.

@Samun
Du verwechselt offenbar die Nusairier, die auch oft als Alawiten bezeichnet werden und denen der Assad-Clan angehört mit den türkischen Aleviten. Beiden Gruppen gemein ist jedoch, das sie sich nicht der Sharia unterwerfen und deswegen von anderen Muslimen oft genug als Häretiker angefeindet werden. Die Nusairier praktizieren jedoch kein Cem.
Zitat:Syrien: Flüchtlingslager unter Beschuss

Tausende Menschen verschwunden
..
Al Dschasira berichtet, dass gestern Tausende junge Männer, darunter auch palästinensische Flüchtlinge, im Zentrum der Stadt zusammengetrieben wurden. Angeblich wurden ihnen die Ausweise und Mobiltelefone abgenommen, dann wurden sie ins Sportstadium am Rande Latakias gebracht.
..
Chris Gunnes kann sich das brutale Vorgehen im palästinensischen Flüchtlingslager jedenfalls nicht erklären. Die 475.000 palästinensischen Flüchtlinge in Syrien hätten sich bisher nicht an den Aufständen beteiligt.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://oe1.orf.at/artikel/283839">http://oe1.orf.at/artikel/283839</a><!-- m -->
@Tiger:
Ich habe die Begrifflichkeit von Erich übernommen und falsch ist sie ja auch nicht.
Da die Nusarier auch als syrische Alewiten bezeichnet werden.
Und die Aussage mit dem Cem habe ich auch gelesen. Aber da das Wort eigentlich nur für "Versammlung" oder "Zusammenkunft" steht, frage ich mich, was die Aussage bedeutet, dass sie kein Cem "praktizieren".
Ich bin mir relativ sicher, das es in den nächsten 14 Tagen ein militärisches Vorgehen der Türkei mit hilfe der NATO(evtl. auf nichtoffizieller Basis) geben wird.

Ich gehe davon aus, das die Türkei dann zunächst Luftoperationen durchführen wird, die die Lufthoheit herstellt und Radar zerstört.
Gleichzeitig wird es punktuell an Strassen zu Syrien, die Strategisch wichtig auch für einen späteren Vormarsch sein können einen Einmarsch von Bodentruppen mit Hilfe auch der Artillerie geben.
Erste Eroberungsziele werden Grenznahe Orte, Latakia und Deir ez Zor sein und die Verbindungsstrasse von der Küste nach Deir ez Zor, da diese Parallel zur Türkei verläuft und zur Gefahr werden kann.
Danach werden Schutzzonen für Flüchtlinge eingerichtet, die dann dieses Vorgehen auch vor der UNO als legitim erscheinen lassen.

Einerseits muss etwas gegen Assad und seinem Krieg gegen sein eigenes Volk getan werden, andererseits ist es pragmatisch Betrachtet für die NATO und auch Israel die grosse Chance, in der Region die Vorherrschaft zu bekommen und so vor allem den Iran entscheidend zu schwächen, Israel mehr Schutz zu verschaffen und dem Libanon eine Unabhängigkeit als modernen demokratischen westlich geprägt Staat zu geben, der auch für Europa grosse Vorteile weltweit verschafft, da Libanesen überall in der Welt als Händler sehr aktiv sind.
Vom Palästinenserproblem braucht man da garnicht mehr sprechen, denn die Unterstützung der Hamas und Hisbollah wäre sofort unterbunden. Ist zwar schlecht für Palästina als Nationalstaat aber vielleicht gut für die Palästinensischen Familien, die dann Frieden haben und evtl. auch zu mehr Wohlstand kommen können und nicht mehr ans Kämpfen sondern mehr ans Leben denken.

Ich bin kein Freund von Israels Politik und ich mag die Arabische Kultur, aber das ist meine ich hoffe relativ Objektive Einschätzung der Dinge.

Ich selbst denke da an Kroatien und Bosnien, wo ich selbst als Soldat war und wo auch unter einem humanitären Deckmantel(der auch notwendig war wie hier) der Machtbereich der NATO ausgedehnt wurde.

Übrigens finde ich die Diskussion, welcher Religion wer angehört und wie die Religionen so eingestellt sind überflüssig. Denn Machthaber wollten schon immer nur eines. Macht. Religionen waren da eher Familiär bedingt aber eher unwichtig.
Ist eigentlich nur die Armeeführung durch Assad getreue besetzt oder zieht sich das durch bis in die unteren Mannschaftsgrade?
bis jetzt gabs wohl noch keine nennenswerten Rebellionen oder so in den Streitkräfen ...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C32315/syrien-amerika-und-eu-fordern-assad-zum-ruecktritt-auf-30487050.html">http://www.faz.net/artikel/C32315/syrie ... 87050.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrien
Amerika und EU fordern Assad zum Rücktritt auf

Angesichts der anhaltenden Gewalt in Syrien haben die EU und Amerika Machthaber Assad erstmals ausdrücklich zum Rücktritt aufgefordert. Amerika verhängte zugleich scharfe Finanz- und Wirtschaftssanktionen gegen Damaskus.

Von Andreas Ross und Christoph Ehrhardt

18. August 2011 ...
Während die syrische Armee bereits verkündet hat, die Operation gegen die Terroristen abgeschlossen zu haben, wäre ich deutlich zurückhaltender mit Erfolgsmeldungen. Ich gehe davon aus, dass die Extremisten ausreichend Eigenwerbung betrieben haben um zukünftig noch mehr Waffen und Ausbildung von gewissen Monarchien sowie einigen NATO-Staaten zu erhalten. Gerade die Fatah al Islam wurde nicht das erste mal geschlagen und kam auch nicht das erste mal zurück. Die Bekämpfung der Aktivitäten dieser Achse aus westlicher Interessenspolitik, Militärs, Lobbyisten, Medien und salafistischen Extremisten wird zunehmend das Augenmerk gehören müssen. Ich rechne im Allgemeinen mit einer deutlichen Zunahme und Professionalisierung terroristischer Aktivitäten in Syrien, Libanon, Irak, Türkei, Iran und Pakistan.

Syrischen Armee bei Razzia in Rami: <!-- m --><a class="postlink" href="http://youtu.be/wglVTNiqOa4">http://youtu.be/wglVTNiqOa4</a><!-- m -->
Vermeintliche "Anti-Assad Demonstration": <!-- m --><a class="postlink" href="http://youtu.be/jpbZxZtRAYs">http://youtu.be/jpbZxZtRAYs</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrienresolution100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien ... on100.html</a><!-- m -->
Zitat:Geplanter Vorstoß im Sicherheitsrat
EU-Staaten drängen auf UN-Sanktionen gegen Syrien

Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Portugal wollen im UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen Syrien erreichen.
...

Stand: 19.08.2011 11:13 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/syrien-gewalt-gegen-demonstranten-nach-ruecktrittsforderungen-von-usa-und-eu_aid_657081.html">http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 57081.html</a><!-- m -->
Zitat:SyrienGewalt gegen Demonstranten nach Rücktrittsforderungen von USA und EU
Freitag, 19.08.2011, 22:08

Obwohl Syriens Präsident Baschar Assad zugesichert hatte, die Militär- und Polizeiaktionen gegen die Protestbewegung beendet zu haben, reagierten seine Sicherheitstruppen wieder mit Gewalt gegen Demonstranten. 20 Menschen kamen nach Angaben von Aktivisten bei Demonstrationen ums Leben. Erst am Donnerstag hatten die USA und die EU Assad zum Rücktritt aufgefordert.
...
es ist zum K*tzxgrmpf*en
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrienresolution102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien ... on102.html</a><!-- m -->
Zitat:Gewalt in Syrien
Erneut zahlreiche Tote bei Protesten gegen Assad

Trotz des angeblichen Endes der Armeeoffensive in Syrien sind nach Angaben von Bürgerrechtlern erneut mindestens 21 Demonstranten von Sicherheitskräften getötet worden. Allein in der Provinz Daraa, in der die Proteste Mitte März ihren Ausgangspunkt genommen hatten, wurden 17 Menschen getötet, wie die Mitarbeiter des regimekritischen Shaam News Network (S.N.N.) auf ihrer Facebook-Seite mitteilten.

Proteste gegen das Regime gab es auch in Homs und Hama im Zentrum des Landes, in Deir Essor im Osten sowie in den Küstenstädten Latakia und Banias, obwohl Sicherheitskräfte der Regierung massiv Präsenz zeigten, wie Oppositionsaktivisten berichteten. Auch in den Kurdengebieten im Norden und in der Hauptstadt Damaskus habe es mehrere Demonstrationen gegeben, hieß es. Neben Daraa gab es es demnach auch Tote in der Nähe von Homs und in Damaskus.
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EU bereitet schärfere Sanktionen vor

Die Europäische Union will im Zuge schärferer Sanktionen gegen Syrien die Rohöl-Importe aus dem Land stoppen.
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USA unterstützen weitere Maßnahmen

Die stellvertretende US-Botschafterin Rosemary DiCarlo hatte zuvor gesagt, die Vereinigten Staaten unterstützten weitere Maßnahmen gegen Syrien ...

UNO schickt Mission nach Syrien


Der UN-Menschenrechtsrat listet in einem neuen Bericht zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in Syrien auf und spricht von mutmaßlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Mindestens 1900 Zivilisten seien getötet worden, unter ihnen auch Kinder.
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Stand: 19.08.2011 20:29 Uhr
es sieht zunehmend so aus, als ob in Syrien der gleiche Weg wie in Libyen beschritten werden könnte. Es würde mich nicht wundern, wenn oppositionelle Kräfte inzwischen über die Grenzen mit Waffen ausgerüstet werden, um - etwa am Ende des Ramadan oder nach dem Sieg der Aufständischen in Libyen - den nächsten Bürgerkrieg zu befördern.
Es ist davon auszugehen, dass die Terroristen in Syrien und Libyen von westlichen Regierungen sowie von arabischen Golfmonarchien mit Waffen, Finanzmitteln und ja ganz offensichtlich auch durch PsyOps unterstützt wurden. Nicht nur in Syriern, aber Syrien ist der nächste Kandidat nach dem die Verhandlungen mit den USA und Europäern nach mehreren Jahren gescheitert sind. Ähnliches gilt für kurdische Terroristen und Beluchen, um den Iran über den Irak und Pakistan zu destabiliseren. Ich habe inzwischen meine Zweifel, ob in diesem Szenario die Politik der Vernunft überhaupt noch eine Chance hat. Diese Startegie zielt eindeutig darauf ab, vorrangig gewisse Regionalstaaten als Kraft zu zerschlagen anstatt Demokratie und Menschenrechte zu verbeiten. Bei diesem scheinheiligen Gutmenschengeschwafel von Erich bekomme ich Kotzreiz. Hätte man ein Interesse an Demokratie würde man sie anerkennen und fördern. Genau das tut man aber nicht, bzw. nur dort wo man destabilisieren möchte. Man hätte ja die Wahlsiege von Hamas in den Palästinensergebieten anerkennen können, man hätte auch den Wahlsieg der Hisbollah im Libanon anerkennen können. Man hätte die Niederschlagung der Aufstände in Bahrain scharf verurteilen und ebenso Sanktionieren können. Stattdessen drückt man ausnahmslos JEDEM Geld und Waffen in die Hand, solang er nur im Libanon, Syrien und dem Iran für Chaos sorgen kann. Man bietet kurdischen Terroristen eine sichere Basis unter Polizeischutz, streicht die MEK von der Terrorliste, lädt Terroristen aus Beluchistan zu Geheimtreffen ein, unterhält einen gefährlichen Pakt mit den afghanischen Drogenkartellen.

Der Vergleich mit dem Fall Libyen hinkt an einer zentralen Stelle, da die beteiligten Hebel im Spiel um Syrien weit Größere sind. Es liegt im Interesse von Syrien, Libanon, Irak, Pakistan und Iran eine Zunahme der Sektiererei nach Ethnien und Religion zu vermeiden, den Drogenanbau und Handel zu unterbinden und Sicherheit an den Grenzen herzustellen. Es liegt im Interesse des Westens derartige Konfliktzonen mit allen Mitteln zu befeuern. In den nächsten 5 Jahren ist wohl mit einer erhöhten Eskalation in der gesamten Region zu rechnen, bei der Regierungen und Menschen fallen werden. Interessanterweise sind für die Zunahme der Gewalt garnicht mal die USA als treibenden Kräfte hervorzuheben, sondern vorneweg eine Reihe führender europäischer Staaten, wie Deutschland, GB und Frankreich die ihre Kontakte zu terroristischen Gruppen in den letzten Jahren nochmal deutlich intensiviert haben.
Shahab3 schrieb:..... Bei diesem scheinheiligen Gutmenschengeschwafel von Erich bekomme ich Kotzreiz. ....
schön; dann gehts Dir wahrscheinlich wie Nightwatch :lol:
...mit hoher Wahrscheinlichkeit sind wir nicht die Einzigen, denen diese Verlogenheit aufstößt.