Eine Lösung des Nahost-Konflikts ist nach meiner festen Überzeugung nur
mit und nicht gegen Syrien möglich. Diese Auffassung wird auch von wichtigen deutschen Politikern und den Russen geteilt.
Wenn Syrien - wie das die USA wünschen - isoliert wird, dann überlässt der Westen das Feld dem Iran und den Russen. Das halte ich für absolut falsch.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die hochinteressante wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung hinweisen, die derzeit in Syrien stattfindet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20070205">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20070205</a><!-- m -->
Zitat:Syrien entwickelt mit deutscher Hilfe die Marktwirtschaft
Mit der Eröffnung privater Banken, mit Investitionen und dem Rat von Sachverständigen, will Deutschland das sozialistische Syrien beim Aufbau eines modernen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems helfen. Trotz der Abstempelung Syriens zum „Schurkenstaat“ bahnt sich ein neuer „Damaszener Frühling“ an.
EM 02-07 · 28.02.2007
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,475695,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 95,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Pelosi überbringt Syrien israelisches Angebot zu Friedensgesprächen
Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat Syriens Präsident Assad ein Angebot Israels zu Friedensgesprächen übermittelt. Pelosi zufolge signalisierte Assad umgehend seine Bereitschaft zu entsprechenden Verhandlungen.
die Reaktion von Bush war ja schon vorher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,475564,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 64,00.html</a><!-- m -->
Zitat:03. April 2007
SYRIEN-REISE
Bush kritisiert Parlamentschefin Pelosi scharf
US-Präsident Bush hat Parlamentschefin Pelosi vorgeworfen, mit ihrer Reise nach Syrien der Außenpolitik der USA zu schaden. Die Demokratin hofft dagegen, durch ihre Gespräche in Damaskus eine Annäherung zu erreichen. Morgen trifft sie sich mit Präsident Assad.
...
wenn ich das richtig interpretiere:
Friedensgespräche zwischen Syrien und Israel schaden der Außenpolitik de USA
hock:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20070516/65601684.html">http://de.rian.ru/business/20070516/65601684.html</a><!-- m -->
Zitat:Russisches Autowerk GAZ liefert 11 000 Wagen an den Iran und Syrien
22:11 | 16/ 05/ 2007
NISCHNI NOWGOROD, 16. Mai (RIA Novosti). Das in Nischni Nowgorod ansässige russische Autowerk Gorki (GAZ)
....
werde mit Unterstützung des Waffenhandelsunternehmens Rosoboronexport in diesem Jahr auch 2800 Sadko-Kleinlaster an Syrien liefern. "500 Autos wurden bereits dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Der Vertrag wird gemäß Terminplan erfüllt: Monatlich werden 100 bis 150 Fahrzeuge geliefert."
Syrien habe nach seinen Worten das Interesse an Lastwagen des Modells Waldai bekundet. Derzeit prüfe GAZ technische Möglichkeiten, dieses Fahrzeug Forderungen des Auftraggebers anzupassen. In diesem Zusammenhang schloss Markow nicht aus, dass die für Syrien bestimmten Liefermengen erhöht werden.
....
Ich poste das mal hier:
Zitat:ISRAELS ANGEBLICHER ANGRIFF AUF SYRIEN
Waffenlieferanten im Visier
Von Ulrike Putz
Der angebliche Angriff israelischer Kampfbomber auf Syrien ist immer noch nicht aufgeklärt - doch allmählich wird klarer, was vor einer Woche passiert ist. Die Angst im Nahen Osten vor einem Konflikt zwischen beiden Ländern wächst.
...
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...36,00.html
Wurde ja schon im Spekulationsthread Syrien-Israel diskutiert. Nun scheint die Sache - wie dort diskutiert - auch bestätigt zu sein.
Bleibt zu hoffen, dass die Syrer keine unüberlegte Reaktion an den Tag legen.
Ich würde mal sagen, das hätten sie dann schon getan. Die Sache ist ja nun einige Tage her und seitdem gibts keine Reaktionen, außer in den Zeitungen der Welt, wo man von manchen Artikeln schon fast den Eindruck hat, als hoffen die Journalisten, dass es bald losgeht. :roll:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7460718_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:....Syrien legt Protest bei der Uno ein
Syrien hat inzwischen bei der Uno offiziell Protest gegen die Verletzung seines Luftraums eingelegt. Während sich die israelische Regierung in Schweigen hüllt und Fragen nicht beantwortet, zapfen ausländische Journalisten andere Quellen an und bringen nach und nach immer mehr Einzelheiten des Vorfalls an den Tag. Gestern Abend berichtete Christiane Amanpour, die Starreporterin des US-Fernsehsenders CNN, israelische Kampfflugzeuge hätten tatsächlich Ziele in Syrien angegriffen. "Quellen, mehrere Quellen haben CNN gesagt, dass israelische Kampfflugzeuge einen Luftangriff durchgeführt haben gegen das syrische Gebiet und das in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag",
....
Das Ziel des Angriffs seien Waffen gewesen, die entweder von Iran an Syrien geliefert oder durch Syrien an die Hisbollah transportiert worden seien. Die amerikanische Regierung sei froh über den israelischen Angriff und betrachte ihn als eine klare Botschaft an die syrische Regierung. Zuvor hatte der arabische Fernsehsender Al Arabija gemeldet, Israel habe Raketen russischer Bauart ausgeschaltet, die an der syrischen Küste stationiert gewesen seien.
Spannung abbauen oder Fehler vertuschen?
....
Stand: 12.09.2007 21:10 Uhr
@ Turin
Mein Kommentar bezieht sich darauf, dass in einem der Artikel (kann auch sein, dass es der verlinkte ist) ein hoher syrischer Offizieller extra zitiert wird mit dem Ausspruch, dass sich Syrien Art, Ort und vor allem auch Zeit seiner Reaktion auf diese israelische Provokation vorhält.
War unter Umständen durchaus nur Propaganda, sicher. Aber du weißt auch, dass in solch konfliktbeladenen Situationen so mancher Offizielle auch mal die Nerven verlieren kann und dann kommt eins zum anderen...
Zitat:extra zitiert wird mit dem Ausspruch, dass sich Syrien Art, Ort und vor allem auch Zeit seiner Reaktion auf diese israelische Provokation vorhält.
Ich denke, das ist ein vor allem nach innen gerichteter Kommentar nach dem Schema "Gesicht bewahren". Der Spruch sagt ja im Prinzip gar nichts aus, außer dass Syrien sich noch als Herr seiner Entscheidungen und seiner Souveränität sieht. Etwas, was ja gerade durch solche Aktionen in Frage gestellt wird.
Das mit dem Nerven verlieren mag ja sein, aber solche Kommentare zeigen für mich eher das Gegenteil, nämlich dass man sich über die Situation und alle theoretischen Konsequenzen durchaus im klaren ist.
nachdem Assad schon zur Gründung der "Mittelmeerunion" in Paris war wird er von Sarkozy noch weiter aufgewertet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EEADE9E246D25417C911F3B0EC390869E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nicolas Sarkozy
Der europäische Chefdiplomat
Von Michaela Wiegel, Paris
01. September 2008 Von der Rolle des europäischen Chefdiplomaten im Kaukasus will sich Nicolas Sarkozy nicht verabschieden, allen Uneinigkeiten der EU-Partner über den Kurs gegenüber Moskau zum Trotz.
...
Zuvor nimmt der Präsidentenjet jedoch Kurs auf Damaskus, wo Sarkozy am Mittwoch erwartet wird. In der syrischen Hauptstadt steht nichts Geringeres auf der Tagesordnung des amtierenden EU-Ratspräsidenten, als die Nahost-Politik auf ein neues Standbein zu stellen. Ob es sich dabei um die Nahost-Politik der EU oder nur die Frankreichs handelt, ist wie immer bei Sarkozys diplomatischen Einsätzen eine Frage des Standpunkts.
Diplomatische Abenteuer
Sicher ist, dass die Aufwertung Syriens zu einem ernstzunehmenden Verhandlungspartner Frankreichs dauerhaft nicht ohne Auswirkungen auf die EU-Nahost-Politik bleiben wird. In der Rolle des Vorreiters, der diplomatische Abenteuer nicht scheut, gefällt sich Sarkozy. Voller Genugtuung hat er nach dem Medienfiasko des Gaddafi-Besuchs im vergangenen Dezember in Paris die italienisch-libysche Annäherung am Wochenende aufgenommen, mit der Tripolis einen weiteren Schritt hin zur internationalen Aufwertung vollzieht.
Der beim Mittelmeergipfel Mitte Juli in Paris vereinbarte Besuch Sarkozys in Damaskus ist eine neue Etappe in der Anerkennung Präsident Assads.
...
es ist aber auch blöd, dass sich da wieder einmal einer nicht an die von Washington vorgegebene Linie mit der "Achse des Bösen" hält!
Wohin kommen wir denn wenn jetzt auch noch der EU-Ratspräsident anfängt, von Washington unabhängige Politik zu machen?
Nur weil ohne Syrien und Moskau keine Lösung in den Nahost-Fragen zu erreichen ist, braucht man doch mit denen nicht zu reden ....
:twisted:
Syrien hat den Chef der Hamas, Chalid Meschal, rausgeworfen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576097,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html</a><!-- m -->
Zitat:RAUSWURF DES HAMAS-CHEFS
Wie Syrien sich als neue Friedensmacht in Nahost etabliert
Von Ulrike Putz
Er spricht mit Israel, empfängt Nicolas Sarkozy, umwirbt Russland. Syriens Präsident Assad hat sich zum Strategen entwickelt, der in alle Richtungen verdrahtet ist. Die neue Freundschaft zum Westen pflegt er mit Geschenken - wie der Abschiebung des Hamas-Chefs Meschal.
Ich hätte Meschal ja nicht in Richtung Sudan 'rausgeworfen, sondern gleich an Israel ausgeliefert...
:twisted: :twisted:
dann hätte er es sich aber mit dem Iran verscherzt, so ist seine Schaukelpolitik für den Iran noch verkraftbar ....
Vielleicht ist die "Schaukelpolitik" bzw. die "Annäherung an den Westen" ja auch die Konsequenz aus dem Irak-Krieg und der damit verbundenen stetigen Drohkulisse einer amerikanischen Intervention, sowie der Tatsache, dass israelische Kampfflugzeuge einfach mal so ohne grössere Probleme ein "Landwirtschaftsforschungszentrum" im Herzen Syriens plattmachen können?
Gespräche, Kooperation, bzw. Freundschaft zwischen Syrien und den USA, das wäre mal wirklich interessant! Aber diese Annäherung wird es wohl nicht geben. Syrien redet konsequent mit seinen Verbündeten und denen, die es braucht (Russland für Waffen, Frankreich wegen seiner kolonialen Vergangenheit in Syrien und Libanon). Das wirklich neue daran sind die indirekten Gespräche mit Israel.
Syrien würde auch mit den USA reden - aber die USA verweigern nach meiner Kenntnis diese Gespräche,
und mit Israel ist auch schon mal intensiver verhandelt worden (vor längerer Zeit), da war man sich bis auf wenige kurze Strecken sogar übe den künfitgen Grenzverlauf einig geworden
zurück zur Aktualität:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/vierergipfel100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/vierergipfel100.html</a><!-- m -->
Zitat:Vierer-Gipfel in Damaskus
60 Minuten von unschätzbarem Wert
Nur eine Stunde wird der Nahost-Vierer-Gipfel in Damaskus dauern - doch für das isolierte Syrien ist das schon ein großer Gewinn. Die Regierung setzt auf die Vermittlerqualität des französischen Präsidenten Sarkozy. Er will Syrien zurück in die internationale Gemeinschaft holen.
...
Stand: 04.09.2008 02:31 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/vierergipfel104.html">http://www.tagesschau.de/ausland/vierergipfel104.html</a><!-- m -->
Zitat:Vierer-Gipfel zum Friedensprozess
Syrien sucht Kontakt zu Israel
Das Ringen um Frieden im Nahen Osten schafft ungewöhnliche Koalitionen. Frankreich, Syrien, Katar und die Türkei suchten bei einem Vierergipfel nach Mitteln zur Beendigung der Konflikte. Syrien setzte dabei auf direkte Friedensverhandlungen mit Israel.
...
Stand: 04.09.2008 11:57 Uhr
Nein Erich, wie dieser Artikel zeigt, gibt es nicht nur indirekte syrisch-israelische Friedensgespräche unter türkischer Vermittlung, sondern auch direkte syrisch-amerikanische Gespräche auf höchster Ebene.
Zitat:SEPTEMBER 30, 2008 American Diplomats Meet Syrians in Sign of Thaw
Damascus Official Sees Growing Bond; U.S. Lists Concerns
NEW YORK -- Senior American and Syrian diplomats held a series of meetings over the past week here, a sign of a potential thaw between the U.S. and a country that President George W. Bush has alleged is a principal sponsor of international terrorism.
State Department official said the U.S. used the talks as an opportunity to list its grievances with Syria. But the diplomats also discussed Washington's support for peace talks between Syria and Israel over the future of the disputed Golan Heights region, participants in the talks said. The two sides also talked about Damascus's role in the security situations in Iraq, Lebanon and the Palestinian territories.
...
Syria's foreign minister said his country is looking forward to closer ties with the next U.S. administration, whether it is headed by Barack Obama or John McCain.
"Unfortunately, [the Bush administration's position toward Syria] shifted too late," Mr. Moallem said. "But I hope this shift will have its implications for the future administration."
Quelle:
http://online.wsj.com/article/SB122272570840387721.html