08.10.2006, 11:36
Zitat:Ich halte diese Theorie für nicht schlüssig. Schon in der Steinzeit war man auf Neuerungen, z.B. hinsichtlich der Waffentechnik, Jagdtechnik etc. aus, um besser und effektiver zu Leben. Darüber hinaus waren auch die Steinzeitmenschen an genetischer Vielfallt interessiert. Also erst mal war die Neugier und dann, und auch erst wenn sich abzeichnete das die "Fremden" das eigene Land haben wollten, dann war Krieg angesagt.Es gab sicher ein paar Sonderlinge (Steinzeit-Ingenieure eben

Die Gefahr, dass die eigenden natürlichen Ressourcen aufgebraucht werden, war viel größer, als der Nutzen durch mögliche technische Neuerungen und die Erweiterung des Genpools. Es ist eher wahrscheinlich, dass man zwar friedlichen Kontakt gehabt haben konnte, aber nur wenn genügend Abstand da gewesen ist, also jeder schön in seinem Revier.
Im übrigen gibt es heute offensichtlich Xenophobie, Fremdenhass, Rassismus etc.
Und die Mehrheit der Menschen ist Neuerungen nicht unbedingt aufgeschlossen...
Zitat:Das ist nun aber seeeehr weit hergeholt. Wie lange ist das nun her? Quintus hat ja geschrieben, dass Christen früher auch nicht viel besser waren. Das ist aber schon länger her...Zitat:Interessant ist auch: das Kriege zwischen Muslimen ungeachtet der Ursachen besonders verlustreich, blutig und besonders brutal sind. Bei Kriegen von Muslimen untereinander kommt es nachweislich und wissenschaftlich erwiesen und belegt zu viel mehr Folterungen, Massakern und Brutalitäten als wenn Christen und Muslime gegeneinander Krieg führen.Also ein "schönes" Gegenbeispiel kenn ich, ohne extra nachschauen zu müsse. Graf Dracul, der Pfähler.
Zitat:Aber trotzdem sind die Amis schuld.und dann schreibst du:
Schau dir doch Irak an?
...
Tatsache war der Irak war vielleicht zerrüttet und eine Diktatur aber ein einheitlicher Zentralstaat und was is nun durch eine stümperhafte Besatzung geworden?
Ein Land im Chaos und du willst mir ernstens sagen daran sind die Amis nicht schuld?!
Zitat:Die Iraker selbst haben natürlich daran schuld und das wissen sie aber am Ende werden sie trotzdem den Amerikanern die schuld geben.Ok, dann haben also die Amis doch keine Schuld...:pillepalle:
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Hierzu eine mögliche Zeitungsmeldung vor/in nicht allzu langer Zeit:
Fehler der US-Besatzungspolitik machen sich bemerkbar - wieder 20 GI getötet
Jetzt nach 10 Jahren Besatzung zeigen sich ganz offen, dass das Land offensichtlich nicht befriedet werden kann. Mitglieder des Senats forderten zum ersten Mal offen den Abzug von US-Truppen, da man die Situation offentsichtlich nicht in den Griff bekomme.
Ein Rückblick: Nachdem man das Land eine Dekade zuvor von seinem menschenverachtenden Regime hatte, lagen Infrastruktur und Nahrungsmittelversorgung am Boden durch die vorangeganen Bombardements. Die ehemalige Währung war faktisch wertlos, die Bevölkerung durch die Regime-Propaganda verwirrt und teilweise fanatisiert. In den nachfolgenden Jahren begannen die USA die Regime-Spitzen den Prozess zu machen, gleichzeitig wurden auch die untersten Mitglieder der regierenden Partei ebenfalls belangt und aus ihren Positionen in Justiz, Verwaltung und Wirtschaft entfernt. Die Auflösung der Armee wird in Pentagon-Kreisen als "Fehler erster Klasse" bezeichnet und auf "Moralisten im State Depatement" geschoben. Die nun beschäftigungslosen Soldaten sind durch die Kriegserfahrungen skrupellos geworden und sind für einen Großteil der Anschläge gegen US-Einrichtungen, -Soldaten und zunehmend auch einheimische Kollaborateure. Die hohe Arbeitslosigkeit und schlechte Versorgungslage sorgt für hohe Unzufriedenheit unter der Bevölkerung.
Kritiker aus dem linken Spektrum werfen dem Weißen Haus vor, den Krieg nur zu Ausbeutung und aufgrund seiner strategischen Lage geführt zu haben. "Es war ein souveränes Land. Und wir hatten gerade nichts besseres zu tun, als sie zu überfallen und unserer Jungs für nichts und wieder nichts zu opfern. Der Präsident ist ein Idiot", sagt M.M., Regiesseur und Regierungs-Kritiker. "Es ist utopisch Demokratie durch Bomben herbei führen zu wollen. Nachdem das Volk solange unter einem Diktator gelebt hatte und diesen nahezu voll unterstützt hatte, halte ich es für sinnlos eine demokratische Regierung dort installieren zu wollen. Das ist wieder mal typisch amerikanisch."
Ein fiktiver Artikel aus dem Jahre 1955 oder 2015. Beliebig anwendbar auf Deutschland, Japan und den Irak. Es wurden jedesmal massive Fehler bei der Besatzung gemacht.
Es ist die Frage, ob ein Volk nach vorne kommen will, oder ob sie immer noch vergangene Schlachten schlagen wollen...
Und da kommt das rein, was Quintus mit "Kampfsucht" meinte, dass eine gewisses Gefühl da sein muss, damit sich ein Staat zu einem Failed State und nicht zu einer Musterdemokratie entwickelt.
Irgendein deutscher Dichter, ich glaube Schiller, wird nach dem Afghanistan-Debakel der Engländer zitiert, dass in der Ödnis des Landes dem Vok der Krieg als einzige Ablenkung dient.
Sieht es in Tibet denn viel anders aus? Nein, irgendwas ist da anders...