Shahab3 schrieb:
Zitat:Also vielleicht sind das mal ein paar Gedankenanstöße, wenn man über die vermeintliche kulturelle Überlegenheit und dem damit verbundenen Wirtschaftserfolg nachdenkt. In Wahrheit sieht es doch eher so aus. Wir sind hier so reich, weil wir es militärisch und politisch geschafft haben, den Rest der Welt in die Armut zu treiben. So läuft der Hase doch viel eher.
Hmm, ist natürlich jetzt die Frage, wie du den "Rest der Welt" siehst (?). Ich denke, man kann in diesem Fall den "Rest der Welt" nur und eher auf Afrika beziehen.
Nun ja, du hast nicht geschrieben welchen Rest der Welt du meinst, insofern drehe ich keinen Strick daraus und betrachte Afrika als Annahme. Aber: Ich habe gerade etwas Zeit im Büro, insofern mal eine längere und allgemeine Zusammenfassung:
1.) Afrika ist sicher das Armenhaus des Planeten, auch durch die hochsubventionierten landwirtschaftlichen Produkte des Westens, die einheimische Produkte verdrängen, die Folgen der Kolonialisierung sowie der Entkolonialisierung, der Stellvertreterkriege aus den Zeiten des Kalten Krieges und die zu hohen Entwicklungshilfegelder, die höchstens die Korruption beflügeln und irgendwelche geldgeilen Potentaten stützen. Abgesehen davon gibt es aber auch ein paar Staaten, die langsam auf die Beine kommen, z. B. Südafrika (höchstes BSP aller afrikanischen Staaten, 2007 ein ausgeglichener Haushalt [geplant!], umfangreiche Goldvorkommen, aber leider eine hohe Kriminalitätsrate und eine wuchernde Korruption), Botswana (11% Wachstum, vergleichsweise sehr stabile Währung gegenüber $ und Euro, höchstes Kredit-Rating eines afrikanischen Staates, leider viele HIV-Fälle), Namibia (Tourismus, reiche Bodenschätze) und Libyen (Erdöl, Tourismus, positive Handelsbilanz) wären solche Staaten. Das Hauptproblem dürfte in Afrika i. d. T. Zentralafrika (Kongo-Becken) darstellen.
2.) Aber Asien bspw. kann man so nicht mehr ganz so einfach der armen Welt zurechnen, bzw. man kann nicht sagen, dass dieser Weltteil vom Westen in die Armut getrieben wurde. Japan fällt eh aus dem Raster, China hat derzeit einen Boom ohnegleichen (und die 1,1 Milliarden Landarbeiter, die verarmt sind und ausgebeutet werden, sind keine direkte Folge westlicher Politik) und auch Malaysia (Stichwort: Erdöl, Petronas), Singapur (BIP/Kopf: 22.408 $), Thailand (5% BIP-Wachstum 2005), Südkorea (10% Wachstum in 2005) sowie teils Indonesien (6,5% Wachstum, auch durch Tourismus [Bali]) und Vietnam (Anstieg des BIP pro Person von 430 $ [1998] auf 2.500 $ [2003]) haben enorme Zuwächse (und erhöhen ständig ihre Wehrbudgets!). Auch die doch noch immer recht armen Philippinen haben einen Zuwachs von rund 4% beim BIP (2005), allerdings auch bedingt durch zahlreiche im Ausland arbeitende Filipinos. Es gibt zwar noch ein paar arme Flecken (z. B. Bangladesh, Kambodscha oder Nordkorea), aber die sind nun nicht wirklich maßgebend und fallen unter den Tisch (damit meine ich, dass der westliche Einfluß in Bezug auf die Ausbeutung des "Restes der Welt" recht gering ist).
3.) Auch Südamerika ist nicht mehr unbedingt eines der Armenhäuser des Planeten, welches vom Westen in dieses Debakel gestürzt wurde. Brasilien hat enormes Potenzial, zahlreiche große Unternehmen (z. B. Petrobras) und ein Wachstum von 5 Prozent. Argentinien hat nach einer schweren Krise wieder Fuss gefasst (u. a. Anstieg des BIP von 400 Mrd. $ [2002] auf 550 Mrd. $ [2006, geschätzt] und auch Chile (6% Wachstum, lt. der Weltbank-Tochter "International Finance Corporation" das unternehmerfreundlichste südamerikanische Land), Venezuela (auch wenn Chavez wohl abwirtschaften wird, so wird das Land 2006 lt. IWF wohl 7,9% Wachstum haben) oder Paraguay (rasantes Wachstum der Industrie und der Dienstleistungen) sind Staaten mit einer positiven Zukunftsaussicht. Problematisch sind nur Kolumbien (hat zwar Bodenschätze [Nickel, Kohle, Smaragde], aber eine instabile innenpolitische Lage, bedingt durch Bürgerkrieg, Drogenkrieg, etc.) und Bolivien (ärmstes Land Südamerikas, Verstaatlichungsprogramme, Koka-Drogenproblematik).
Fazit: Von Zentralafrika - wo, zugegeben, der Westen voll die Finger drin hat (Coltan, Diamanten, z. B. eben gerade im Kongo, etc.) - und einigen wenigen Staaten in Südamerika und Asien abgesehen, entwickeln sich die meisten Staaten auf der Welt durchaus in eine positive Richtung, ohne das der Westen sie brutal in die Armut drücken würde. Im Gegenteil: Viele Staaten erleben einen enormen Aufschwung und dies führt dazu, dass die Menschen in diesen Ländern durchaus ein Selbstbewußtsein gegenüber westlicher Dominanz entwickeln und sich fast schon beleidigt fühlen würden, wenn man ihnen sagen würde, dass sie ja eigentlich wegen dem Westen arm sein müssten. Auf den Philippinen und in China hat man teils bspw. schon ein Überlegenheitsgefühl gegenüber manchen westlichen Vorstellungen entwickelt (das weiß ich aus eigener Erfahrung und weil ich einige Leute aus der Region sehr gut kenne), ja man sagt schlichtweg, dass die eigenen Formeln eher zum Erfolg führen werden (ob dies stimmt, wird sich zeigen).
Ähm...bevor ich es vergesse...bleibt nur noch die Frage, wo die islamische Welt eigentlich steht. Besonders aktiv in dieser entwicklungstechnischen Hinsicht ist sie ja nicht. Nein, man flüchtet wieder mal in die Religiosität und hat mit allen anderen Kreisen irgendwie Zoff (Nahost, Irak, Iran, Kaschmir, Indonesien, Sudan, Nigeria, Südphilippinen, Zentralasien, etc.).
Naja, muss wohl sicher Zufall sein - oder natürlich die Schuld der anderen! Wie immer!
Schließlich trifft man diese japanisch-schwarzafrikanischen Zionisten-Saupreußen mit buddhistisch-amerikanischem Background überall! Da muss man ja radikal werden...:rofl:
Schneemann.