Zitat:Thomas Wach postete
@ Lara
Saudi-Arabien kann man da so nicht als Beispiel nehmen. Denn man kann kaum davon sprechen, dass da früher Mittelschichten im eigentlichen Sinne des Wortes da bestanden. Das waren staatliche Wohlfahrtprogramme, die die Petrodollars den einzelnen Clans zukommen ließen und den Saudis (mit entsprechender Clanherkunft) gute Positionen in einem aufgeblähten Staatsapparat zukommen ließen, um so den Reichtum dieses Rentenstaates auch so zu verteilen, dass für die Saud-Sippe auch genügend politische Legitimität da ist. Das ist nun vorbei, aber das heißt nicht, dass die Mittelschichten dewegen wegbrechen. Im Gegenteil, bisher hattest du staatlich subventionierte, also auch vom Staat und damit der Saud-Sippe abhängige Clans und Bevölkerungsgruppen. Das war keine ökonomisch leistungsfähige Mittelschicht. Nun aber müssen die Saudis allmählich "selbst arbeiten". Und imkonservativen Saudi-Arabien sind die Handelskammern inzwischen zum Zentrum des Fortschritts geworden. In den anderen Golfstaaten, im liberaleren Katar und den Emiraten ist diese Entwicklung schon weiter.
Und in Ägypten: Tja, eien echte leitungsstarke Mittelschicht gab es eben da nie. Bis 1950 rum hatten die Adeligen und alten Oberschihcten die Kontrolle über die Wirtschaft, danach dann der Staat und die dazugehörigen politischen Eliten. Eine freie Mittelschicht, ökonomisch unabhängig, gibt es auch hier kaum. Das sind eher Verwaltungskader der NDP von Mubarak.
Zu Saudi-Arabien, Handel klar, aber Inovation? Bei China gibt es den Spruch. "If you can make it, they can fake it." Bei den Saudis wird er abgewandelt: "If you can make it, they (die Saud-Prinzen) can take it"
Gut, ich weiß jetzt nicht genau wie weit sie die "Sozialhilfe" runtergeschraubt haben. Tatsache ist aber das es eine Frau gibt, die Taxi fahren darf!!!! weil sie Geld verdienen muß. Sollte also der "Sozialstaat" den Bach runtergehen, was ja bei der Vergabe von Weltbankkrediten/IWF eine "Vorraussetzung" ist, werden die Islamisten wie u.a. in Ägypten die Wohlfart übernehmen.
Der "Mittelschicht" in Ägypten ging es schon besser.
Märkte führte "Ingenieur" an, die haben "wir" dort schon "erschlossen". Fast keine Eigenproduktion mehr. Gut Mercedes hat da wohl ein Werk. Das heißt aber nur das der Bildungsstandart noch nicht völlig den "Bach runter ist".
Ansonsten kostet eine Wählerstimme 3 US Dollar. Aber bei dem Beschiß der dort läuft ist es eh egal wieviel Stimmen die Islamisten bekommen, sie werden nie gewinnen.
Es ist leider so, der Westen bestimmt die "Regeln", die waren aber nur für die Wirtschaft gedacht.(Öffnung der Märkte für westliche Produkte) Mittlerweile entwickelt sich aber eine ganz andere Sache die nichts mehr mit Wirtschaft zu tun hat. Der Islamismus, und der setzt eben dort an wo es was zu holen gibt. Es wird sich zeigen wie lange das Militär "unbeeinflußt" bleibt, weil Militärs gerne "gute, schöne" und neue westliche Waffen haben wollen, duften sie jetzt fürs "Stillhalten" beim Libanonkrieg einkaufen. (Ja, hat jetzt unbedingt in diesem Strang was zu suchen, läßt sich aber leider, bei der Thematik, nicht ganz vermeiden)
Da macht es China "besser" sie gehen nicht mit Demokratie "hausieren", haben ja selbst keine. Sie machen echte Entwicklungshilfe, eine die auch hilft. Denn sie sind "weit" vom Schuß, ist denen doch egal ob die in Afrika europäische/amerikanische Waren kaufen oder selbstgemachte.
Wenn wir (und da mein ich in erste Linie die Europäer) nicht in die "Puschen" kommen, wenn wir uns nicht für den "vergessenen Kontinet" anfangen zu "interessieren", sehen wir über kurz oder lang "alt" aus.
Zitat:Wolf postete
Die Amis geben sich übrigens die grösste Mühe sich den arabischen Sitten temporär anzugleichen und verhängen teils drastische Strafen für Zuwiderhandlungen. Aber ein naiver Fehltritt löst gleich eine solche Entrüstung bei den "Wächtern" aus, als würden die gesamten US Truppen nackt durch die Strassen hüpfen.
Bei mir hinterlässt das immer den Eindruck als seien solche Wortführer doch nicht ganz so gefestigt in ihrem Glauben wie sie sagen und auch nicht sonderlich selbstsicher. Sonst würden sie einfach über krankhaft magere und totenbleiche Tussi in ihren Hotpants, die keine 3 Tage in der Wüste überstehen würde, lachen und gut wärs.
Bei Frauen verstehen die gar keine "Scherze". Du darfts nicht vergessen, es ist heiliges Land für die Muslime. Die einzige Rechtfertigung den das Haus Saud hat, ist "Beschützer der heiligen Stätten". Wenn sie sie also nicht vor "halbnackten", "ungläubigen" Frauen!!! schützen können, haben sie versagt.
Zum Vergleich: Wenn du heute in den Petersdom in Rom willst, hast du dich auch "züchtig" zu kleiden, deshalb gibt es vor dem Eingang Händler die Hosen und Hemden aus Papier verkaufen. Damit "halbnackte" Männer
sich bedecken können.