Zitat:Ich denke in 25-50 Jahren wird die Technik Entwicklungen erlauben, die eine Abgrenzung theoretisch möglich machen. In Kombination mit veränderten Umweltbedingungen wird das auch auf die eine oder andere Weise passieren.
Ich glaube, dass du nicht ganz die Entwicklung der letzten 2000 Jahre zu würdigen weißt, wenn du das so schreibst. Gut, die Formulierung meines Statements war vielleicht auch nicht die beste, aber trotzdem:
Die Geschichte der menschlichen Entwicklung und nebenbei der Entwicklungsgang der Technologie sprechen bisher eine deutliche Sprache:
Bisher integrierte man sich und man erhöhte die Verbindungsmöglichkeiten, rein basal in der Kommunikation, speziell aber auch in Politik,Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Ich halte es - ehrlich gesagt - für naiv zu glauben, dass eien mehr als 3000 oder 4000 Jahre alte Grundkonstante menschlicher Entwicklung plötzlich außer Kraft gesetzt wird.
Müßte man deiner Argumentation folgen,dann würde man fast zwangsweise bei Quintus seiner Isolation und Autarkie landen. Zur Not könnte man das schon heute machen, nur wieso auch schon. Der Mensch nutzt grundlegend die Chancen die sich ihm bieten, im positiven wie im negativen. Und mit neuer Technologie,mit einer rund-um-die-Welt-Erreichbarkeit sehe ich nicht, wie man die Globalisierung einfach so zurückschrauben könnte...
Vorallem würde mich mal interessieren,durch welche technische Entwicklungen sowas passieren sollte.. Das klingt mir etwas nach altgebackenem "Ich-wünsch-mir-meinen-19.Jahrhundert-Nationalstaat-zurück, etwas naiv.. Aber ich bin auf deine Erklärungen da mal echt gespannt, wie sich momentan verstärkende Interdepedenzen plötzlich radikal abbauen lassen und dies sogar zwangsweise...
:misstrauisch:
Zitat:Das bedeutet zwangsläufig das Ende jeder Innovation und Stillstand. Egal was man ändern will - irgendwer ist immer dagegen. Aber bitte.
Ich glaube, du verstehst nicht worauf ich eigentlich hinaus wollte...
Kannst du mitgehen, dass jeder unterschiedlich ist, in seinen Vorstellungen, dass Sozialstrukturen differieren?
Kannst du mitgehen, dass jeder seine eigene Lebenswelt (ist jetzt nicht Teilder alten Systemtheorie, aber egal..) hat und daher entsprechend handelt und die Dinge nicht voll erfaßt.
Dann müßte es dir doch ziemlich schnell einleuchten, dass strukturbedingte Unterschiede uns so oder so treffen. Das ist in der Interaktion im alltäglichen Rahmen so, das ist in der internationalen Politik so....
Ganz davon abgesehen, dass das was du beschreibst, sowieso schon jetzt so Tatsache war und ist und bleiben wird. Es gibt immer jemand, der dagegen ist und irgednwann mal stößßt manb eben auf dessen Widerstand...egal, ob man es will oder nicht. Da hälfe nur völlige Isolation (viel spaß dabei...)
Zitat:Zu komplex, wie ich bereits sagte. Staaten und Staatenverbände, die ihre Kulturen so zurechtstutzen dass sie beherrschbar werden - um dann - erst dann - miteinander zu interagieren, das ist realistisch. Ein Wischi-Waschi Konglomerat, in dem alle verkorksten Verdrehungen jeder Kultur durch die "unsichtbare Hand" zu einem wundersamen, friedlichen Ganzen verschmelzen, halte ich für unde(a)nkbar.
Du hättest dich vielleicht mit diesen Theorien etwas stärker befassen sollen, oder? ...
Diese Sicht halte ich für ausgesprochen idealistisch.
Selbst in der Politikwissenschaft sieht man inzwischen schon ein, dass der Staat schon lange nicht mehr Herr im eigenen Haus ist. Aber mal abseits dieser akademischen Tretpfade:
Realistisch ist deine Vorstellung so nicht mehr, denn das ist die Vorstellungswelt des 19.Jahrhunderts, des damaliegn Nationalstaates. Der ist aber so Vergangenheit. Ich halte es für völlig abwegig, dass Staaten heute irgendwie noch Kultur zurechtstutzen könnten, zumal selbst da diverse Staaten zusammenarbeiten müßten. Und wie definierst du Kultur beispielsweise: Nehmen wir nur Europa, nur den portestantischen Teil usw..
Das ist undenkbar, allein schon deswegen, weil Unternehmen und Organisationen schon längst aus dem Rahmen des Staates herausgewachsen sind, Migration, vermehrter staatl. und kultureller Kontakt gegeben ist und Folgen hat und hatte.
Für mich liest sich daher diese Sicht wirklich sehr antiquiert...
Und als unsichtbare Hand muss man da nichts beschreiben: Wie schon bisher, haben Konflikte und dazu gefundene Problemlösungen unterschiedliche Stellungen und Ansichten überbrückt bzw. man fang Mittel und Wege um dies auszutragen. Und da dies grundlegende soziale Operationen sind, wird das weiter gehen...
Oder wie haben sich sich sonst Katholiken udn Protestanten zusammengerauft??? Oder wie hat man gemerkt, dass man in Europa friedlich koexistieren muss? haben die Staaten einfach mnal gesagt, jetzt sind wie friedlich?? Nach langen und blutigen Kriegen hatten die Menschen einfach vom Nationalismus die Nase voll und nach diesen Lernprozessen über Konflikte veränderten sich in und nicht durch (!!!) die Staaten die Vorstellungen, die Sichtweise der Nachbarn. Staaten sind da nur ein Akteur drin in solchen Entwicklungen...
Zitat:Menschen die offensichtliche (oder auch ohne Vorkenntnisse als sehr wahrscheinlich erkennbare) Zusammenhänge in Theorien zusammenfassen, die nach ihnen benannt werden, konnte ich noch nie leiden.
Afaik sagt er vereinfacht: Alles Gesagte/Getane beeinflusst letztendlich alles und alle.
Göttlich und gleichzeitig herrlich unproduktiv. Hat Soziologie überhaupt noch den Status als annerkannte Wissenschaft?
Irgendwie erinnern mich die Folgerungen aus dieser Theorie an die Statistik und die immer geringer werdenden Auswirkungen ungewöhnlich hoher / niedriger Messwerte auf das Gesammtergebniss, je weiter man die statistische Reihe in die Zukunft fortsetzt. Möglicherweise hat er seine Theorie ja von da
Naja, verzeih mir mal den bösen Kommentar, aber wenn man mal ansieht, was du dazu schreibst, hättest du besser dich damit mehr auseinander setzen sollen...
Und ja, moderne Fassungen der Systemtheorie haben wirklich enorm viel Erklärungspotential.. man sieht ja, wie manch einer noch im alten Denken steckt
Und nochmal: Nicht wir schaffen Komplexität, wir reduzieren Komplexität und stoßen doch immer wieder unsanft auf sie:evil: