@ Bastian
Zitat:Ich habe mit deinem Ansatz ein relativ grundlegendes Problem; ich will nicht bestreiten, daß die Meinungsfreiheit negative Seiten hat, aber ich denke nicht, daß die Meinungsfreiheit einen Wert als solchen darstellt, der von der ihm eigenen Aussagekraft und der mit ihm verbundenen Implikationen überhaupt universell gesetzt werden kann. Meinungsfreiheit beinhaltet nach meinem Verständnis, Wertepluralismus und verschiedene Ansichten.
Der Meinungsfreiheit sind verschiedene Überzeugungen und Werte doch immanent. Deswegen fällt es mir relativ schwer, das beharren auf Meinungsfreiheit als westlichen Werteuniversalismus und Ausdruck des eigenen Überlegenheitsgefühl zu sehen.
Meinungsfreiheit ist kein Wert wie "Gleichberechtigung der Frau", sondern die Freiheit zu Werten verschiedene Meinungen zu haben.
Interessante Sichtweise, die bei mir dann aber die Frage aufwirft: Was wäre denn letztlich diese Freiheit dann? Wie würdest du die denn noch bezeichnen? Ist denn solch eine freiheitliche Norm nicht doch ein westlicher Wert?
Daher, in gewisser Weise fällt mir es ein wenig schwer, da deine Sichtweise wirklich nachzuvollziehen.
Es war in vergangenen Zeiten eben nicht der Fall, dass man sich frei äußern konnte. Feste Meinungen, Ideologien, Dogmen usw waren auch in Europa an der Tagesordnung. Meinungsfreiheit bzw. als Spezifizierung Pressefreiheit war ein
Wert, für den man aber sehr lange kämpfen mußte. Noch lange ins 19. jahrhundetr hinein versuchten europäische Staaten die Meinungsbildung der Bevölkerung zu dogmatisieren zu bestimmen. Meinungsfreiheit war da durchaus ein echter Wert, eine Norm, die man sich aus der aufklärischen, freiheitlichen Tradition heraus erst erkämpfen musste. Wieso du da nicht mitgehen kannst, dass Meinngsfreiheit ein westlicher Wert ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Denn viele außereuropäische Gesellschaften waren und sind kollektivbasiert. Ist ein blöder Begriff, aber was besseres fällt mir da nicht ein. Es zählt die Gesellschaft und Abweichung ist schlecht. In Europa dagegen ist spätestens seit der Aufklärung (naja, an sich seit Humanismus/Renaissance und under Aufwärmung der Antike) die individuelle Schiene mehr und mehr gefahren wurden. Daher ist die dabei mitresultierende Meinungsfreiheit auch ein Wert.
Ob du dazu nun Pluralismus sagst oder Meinungsfreiheit, das ist in diesem Zusammenhang relativ gleich. Beide sind sozusagen Ausprägungen eines westlichen Wertes und der wird so eben nicht überall und schon gar nicht im Islam geteilt.
Zitat:Aber deswegen gleich einen Aufstand zu machen, Botschaften und Vertretungen zu stürmen, finde ich dann doch eine übertriebene Reaktion. Die Deutschen stürmen doch auch keine britischen Botschaften, bloß weil sie von britischen Zeitungen mal wieder als Nazis bezeichnet werden.
Klar ist das absolut übertrieben aus unserer Sicht. Aber bei der Stimmung da unten und dem Hass der "arabischen Strasse" auf den arroganten Westen war das genau der Auslöser um die Massen zu mobilisieren...
Daher kann man die deutsch.-polnischen Verhältnisse so nicht mit dem westl-islam. Verhältnis vergleichen. Wir sind Verbündete, haben Frieden mit Polen. Unser Verhältnis zum Islam ist dagegen ein ganz anderes!
@ Fieserfettsack
Zitat:Tja jetzt drehen die vollends durch. Trotz meiner Meinung die ich hier vertreten habe, kann ich mir ein gewisses Maß an Verständnis abringen.
Wie hier schon bemerkt wurde ist deren Glauben einfach zu stark mit ihrem Leben verbunden, als das sie darüber hinwegsehen könnten.
Des Weiteren wurde die Menschen im Nahen Osten und Asien über ein Jahrhundert vom Westen unterdrückt. Die neuerliche Demütigung durch die USA tut ihr übriges.
In Zukunft lasse ich einfach mal meine Posts von dir zusammenfassen
:
Klare Zustimmung, sehe ich auch so wie Skywalker und du.
Zitat:Seit wann bringen uns die Moslems in ihrer Masse uns in unserer Masse Respekt gegenüber?
Wir sind die stinkenden, unhygienischen, dekadenten Schweinefresser...
So eine Doppelmoral
Hä? Wo ist da Doppelmoral? Wenn schon, dann bei beiden! Die Moslems werden doch nichgt seit gestern bei uns als rückschrittliche Kameltreiber dargestellt...
Wenn Doppelmoral, dann auch bei beiden Seiten bitte feststellen.
@ Cobra
Das du ins Spiel bringst, ist ja noch eine ganz andere Geschichte: Wie echt ist der Islam, der jetzt dort vorherrscht, überhaupt? Aber dazu gäbe es auch viel zu sagen...
@ Cyprinide
Jeder Kulturkreis macht dem anderen eben so gut wies geht das Leben schwer. Grundsetzlich
owohl der Westen als auch der jetzige Islam (westen wie Islam mit allen ihren "Teilströmungen") sind ziemlich arrogant und wollen universell gültig sein, besser sein. Allein deswegen kracht es ja schon.
Nun ist das was du hier bringst als Kritik an den Moslems sicher in Teilen nicht mal falsch, aber es ist nur ein Teil der Geschichte.
So sehr die Moslems sich hier nicht anpassen wollen trotz unseres Entgegenkommens, wie sieht es denn bei ihnen aus? Es gefällt sicher niemandem dort, dass ihre miesen Regierungen mit unserer Hilfe am Leben gehalten werden in einigen Fällen, es gefällt keinem, dass unsere Lebensweise zusammen mit unserme wirtschaftlichen Einfluß dort auch hinkommt. Die mögen den Einbruch unserer Wirtschaft nicht, unserer lebensweise, der neuen Anforderungen, die dadurch entstehen und du magst die hier lebenden Moslems und ihre Art hier zu sein nicht so wirklich. Letztlich gibts auf beiden Seiten viel Heuchlerei und Doppelmoral.