@europa:
Zu deinen Ideen:
Zitat:- Kein Rundumschussfeld: Du hast ja selbst die Lösung (MG-Turm) und so wie ich die westliche Rüstungsindustrie und Armeen "kenne", gehe ich davon aus das HTH und QTR in frühestens 10 eher 15 oder gar 20 Jahren kommen und bis dann wird es wohl möglich sein einen kostengünstigen MG-Turm zu entwickeln (nichts neues; in jedem Kampfhelikopter befindet sich Rohrwaffenturm)
Der Kinnturm ist kein vollwertiger Ersatz für Seitenluken, das ergibt sich aus der schlichten Natur der Sache (Richtbereich) > Fähigkeitsminderung. Dabei denke ich gerade an Situationen während des Landevorgangs oder wenn das Fahrzeug gelandet ist. Dann wird dir der Kinnturm praktisch nichts nützen.
Zitat:- Sichtfeld beim Ladevorgang: Ich gehe nicht davon aus, dass die Rotoren wesentlich grösser sein werden, weil ja vier davon vorhanden sind. Die beiden zusätzlichen Rotoren werden ja ganz hinten montiert werden, wo sie nicht stören, und aufgrund der längeren Kabine schätze ich den Abstand Cockpit-vordere Rotoren auf etwa gleich ein wie beim V-22. Meine Schlussfolgerung daher: Sichtfeld etwa gleich wie beim V-22 und der hat ja den gleichen Brown Out wie ein CH-53, und der soll schliesslich ersetzt werden.
Die V-22 ersetzt nicht die CH-53, erzeugt aber mit nur zwei Rotoren die gleiche Masse an Brown-Out bei (Achtung) größerer Partikeldichte, das bedeutet, man sieht noch weniger. Der QTR hat noch zwei Rotoren mehr, was die Menge an Verwirbelungen einfach nur erhöhen kann. Es ist nicht so, dass hier vier Staubwolken erzeugt werden, sondern eine gigantische. Damit du verstehst, von welchen Maßstäben wir hier reden, siehe dieses Bild von einer CH-53:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://img217.imageshack.us/img217/3994/p9150114ys0.jpg">http://img217.imageshack.us/img217/3994/p9150114ys0.jpg</a><!-- m -->
oder hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://img131.imageshack.us/img131/7670/p5131975am9.jpg">http://img131.imageshack.us/img131/7670/p5131975am9.jpg</a><!-- m -->
Zitat:- Maximale Fracht bei minimalem Gewicht: Diesen Punkt halte ich nicht für besonders wichtig, aber Lösung habe ich keine dafür.
Solange das Mehrgewicht wie beim Osprey 100 (!!) % mehr oder selbst 50 % mehr beträgt, würde ich das durchaus als wichtig erachten.
Zitat:Ausserdem muss ich noch sagen, dass im Vergleich zum Chinhook (den er ja auch ersetzen soll) nicht mal sooo schlecht dasteht, bei ähnlichem max. Startgewicht trägt er immerhin 3/4 der Nutzlast bei 2.5facher Reichweite und 50% höherer Geschwindigkeit! Also der Treibstoffverbrauch ist wohl der letzte Nachteil der ein TR gegenüber eines konventionellen Helikopters haben soll.
Schon nur 3/4 der Nutzlast wirken sich gravierend auf die operativen Planungen aus: dort, wo früher ein Helo gereicht hat, braucht man heute zwei TRs...das sollte schon problematisch sein, bedenkt man die in jedem Aspekt höheren Kosten des Nachfolgers oder die operativ bedingt absolut begrenzten Kapazitäten (Einsatz von LHAs/LPDs!)
Zitat:- VRS: Dagegen wurde beim V-22 nachträglich ein Warnsystem installiert und seit 2000 ist meines Wissens kein V-22 mehr abgestürzt!
Ja, und das bedeutet, dass man die Leistungsminderung bzw die schlechteren Flugeigenschaften nicht ausgemerzt hat, sondern lediglich einen Warner installiert hat, der zwar die Crew rettet, das Leistungsdefizit aber nicht behebt und stattdessen erhöhte Anforderungen an den Piloten stellt. Ein Trend, der konträr zur Avionik jeder Luftfahrzeug-Evolution steht.
Zitat:In dieser Auflistung sind aber noch keinen neuen Technologien beachtet, welche bis zur Indienststellung (ich gehe nicht vor 2015 aus, wahrscheinlich später) sicher noch entwickelt werden (z.B. noch mehr Kunststoffteile, eventuell keine Hydraulik mehr, sparsamere Triebwerke usw.).
Wir können uns aber nicht auf die Kristallkugel verlassen und hoffen, dass vielleicht im Jahr XXXX die Probleme bereinigt sind, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen, wenn wir bereits die Entwicklung eines konkreten Projekts beginnen. Genau das meine ich mit unübersehbaren (=teuren) technologischen Risiken.
Zitat:Ausserdem wird der QTR auf den Erfahrungen mit dem V-22 und weiterer TR Projekte bauen (z.b. Eagle Eye und BA 609), während bei der Entwicklung der V-22 nur sehr geringe Erfahrungen mit TR vorhanden waren (1 od. 2 X-Projekte).
Das war meine bisherige Argumentation, und zwar insofern, dass der Osprey exakt aufgezeigt hat, warum TRs eben nicht, und zwar systembedingt, Helos ohne weiteres ersetzen können. Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass diese Probleme, die ich genannt habe, wie gesagt grundlegend konstruktionsbedingt sind. Solange wir also keine Antigravitation und völlig neue Materialien haben, werden sich viele dieser Probleme schlicht nicht lösen lassen. Das war der Punkt dabei.