11.02.2007, 12:59
Da wir hier im Vorhinnein einen Post haben, der die offizielle russische Sicht der Dinge erläutert und verteidigt, nun eine Position meinerseits, die die amerikanische und ostmitteleuropäische Sicht der Dinge darlegt:
Die Rede des russischen Präsidenten Putin war letztlich reine, leere Kraftmeierei. Das letzte Aufschreien sozusagen einer beleidigten ehemaligen Supermacht, die sich einfach nicht mit ihrem Paltz auf der weltpolitischen Reservebank abfinden kann und will (obgleich die innerrussischen Probleme ja auch groß genug wären). Der Abstieg zu einer normalen Großmacht scheint man in Moskau immer noch nicht verwunden zu haben. Insbesondere scheint man (wie bei Franciscos Post deutlich) noch immer die Geltung als Supermacht und Großmacht für selbstverständlich zu erachten, ebenso die damit verbundenen Ansprüche und Überlegenheitsbeweise.
Nur ist die Herrschaft und Dominanz über den Kaukasus, über Zentralasien und über Osteuropa keine historische Selbstverständlichkeit, die nicht herausgefordert werden könnte. Sicherlich, aus russischer Sicht kann man die Beharrungen auf den Status als Großmacht und als beherrschende macht verstehen - nur wen interessiert das denn letztlich?
Man sollte mal einen Blick zurück in die Geschichte werfen und erkennen, das eben genau Russland sich nie dafür interessiert hat, was ältere, schwächer gewordene Großmächte wollten - Russlands Macht wurde nämlich letztlich auf den Trümmern der weitaus älteren Großmächte des Osmanischen Reiches, der Tataren (als Goldene Horde und weitere in Sibirien ehemalig beheimatete Chanate) und auch Polens-Litauens aufgebaut. Blickt man in die Geschichte zurück, kann man nämlich den russischen Einfluss auf Osteuropa frühestens mit dem Jahr 1700, wirklich dominierend erst mit 1800 datieren. Mit dem Kaukasus oder Zentralasien sieht sich ähnlich aus, wobei gerade nach 1918 diese Dominanz gerade auch wieder in Osteuropa herausgefordert wurde. Man sieht also, dass die Herrschaft Russlands über Osteuropa keine, absolut keine Selbstverständlichkeit ist und die Orientierung der Ostmitteleuropäer zur Eu und zur NATO eine absolut legitime Selbstbehauptung ist gegen einen imperialen und arrogant-überheblichen russischen Herrschaftsanspruch. Denn aus polnischer, litauischer, lettischer Sicht ist das Mass russischer Arroganz und Herrschaftsansprüche vor allem nach der Zeit der sowjetischen Herrschaft auch schon lange voll! Es ist nachvollziehbar, dass die Russen sich ändern, wenn die NATO an ihre Grenzen rückt, nur wie muss es erst Litauer, Letten oder Esten geärgert haben, als sowjetische Truppen ihre Länder besetzt hatten, als Länder wie Polen, Ungarn oder Tschechien durch sowjetische truppen besetzt waren und bessere Satellitenstaaten waren? Das hat die Russen und Sowjets auch nicht interessiert. Ergo, wieso sollte es jetzt Warschau, Budapest oder Vilnius interessieren, was eine lahm gewordene möchtegern Großmacht von sich gibt? Sensibilität und Verständnis kann man als Staat kaum von anderen erwarten, wenn die eigene Macht auf rückstichgtsloser Unterdrückung und brutaler Machtausweitung beruhte, wie das bei Russland der Fall ist.
Daher sage ich: Laßt die Russen reden und sich ärgern! Momentan hintertreiben sie schon im Fall Iran die Politik des Westens. Putin herrscht wie ein Autokrat, schürrt Konflikte mit Georgien, setzt Energierressourcen als politische Waffe ein. Kooperation ist immer gut, wenn sie möglich ist, aber nicht zu jeder Kondition und vor allem nicht zu den Konditionen einer Großmacht, die sich noch als Supermacht bzw. Weltmacht wähnt.
Im Rahmen des Klimawandels und der Endlichkeit der Ressouercen müssen wir so oder so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und neue innovative Wege gehen. Und Russland, das primär von unseren Ressourenkäöufen lebt, kann es sich aber auch nicht leisten, von heute auf morgen uns als Käufer zu vergräueln. Woher sollte dann das Kapital kommen, das in die schwarzen Kassen von unzähligen Appartaschikis fließt? Auch neue Pipelines nach China müssen erst gebaut werden und auch Russland wird sich nicht allein an China binden.Ergo ist die Abhängigkeit in Sachen Ressourcen momentan beidseitig. Und wir wollen und müssen uns allmählich unabhängiger machen von den Ressourcen fossiler Brennstoffe.
Und die Raketenabwehr mit ihren begrenzten Fähigkeiten richtet sich nunmal wirklich primär gegen die einzelnen Mittelstreckenraketen so genannter Schurkenstaaten. Immerhin arbeitet auch Nordkorea an Raketen mit Reichweiten über 2000km und diese Technologie wird sich auch zu anderen Staaten proliferieren lassen. Dafür ist diese Abwehr zunächst primär. Um unzählige Raketen mit zusätzlich MIrVs abzuwehren, reichen wohl die Abwehrkapazitäten und die Technologien mittelfristig definitiv nicht. Auch hier macht sich Russland mal wieder wichtiger, als es ist.
Daher muss man eben auf Putin so reagiren, wie auf einen älteren Löwen: Gut brüllen kann er allemal, man sollte ihn auch nicht völlig unterschätzen, aber man sicher nicht nach seiner Pfeife tanzen!
Die Rede des russischen Präsidenten Putin war letztlich reine, leere Kraftmeierei. Das letzte Aufschreien sozusagen einer beleidigten ehemaligen Supermacht, die sich einfach nicht mit ihrem Paltz auf der weltpolitischen Reservebank abfinden kann und will (obgleich die innerrussischen Probleme ja auch groß genug wären). Der Abstieg zu einer normalen Großmacht scheint man in Moskau immer noch nicht verwunden zu haben. Insbesondere scheint man (wie bei Franciscos Post deutlich) noch immer die Geltung als Supermacht und Großmacht für selbstverständlich zu erachten, ebenso die damit verbundenen Ansprüche und Überlegenheitsbeweise.
Nur ist die Herrschaft und Dominanz über den Kaukasus, über Zentralasien und über Osteuropa keine historische Selbstverständlichkeit, die nicht herausgefordert werden könnte. Sicherlich, aus russischer Sicht kann man die Beharrungen auf den Status als Großmacht und als beherrschende macht verstehen - nur wen interessiert das denn letztlich?
Man sollte mal einen Blick zurück in die Geschichte werfen und erkennen, das eben genau Russland sich nie dafür interessiert hat, was ältere, schwächer gewordene Großmächte wollten - Russlands Macht wurde nämlich letztlich auf den Trümmern der weitaus älteren Großmächte des Osmanischen Reiches, der Tataren (als Goldene Horde und weitere in Sibirien ehemalig beheimatete Chanate) und auch Polens-Litauens aufgebaut. Blickt man in die Geschichte zurück, kann man nämlich den russischen Einfluss auf Osteuropa frühestens mit dem Jahr 1700, wirklich dominierend erst mit 1800 datieren. Mit dem Kaukasus oder Zentralasien sieht sich ähnlich aus, wobei gerade nach 1918 diese Dominanz gerade auch wieder in Osteuropa herausgefordert wurde. Man sieht also, dass die Herrschaft Russlands über Osteuropa keine, absolut keine Selbstverständlichkeit ist und die Orientierung der Ostmitteleuropäer zur Eu und zur NATO eine absolut legitime Selbstbehauptung ist gegen einen imperialen und arrogant-überheblichen russischen Herrschaftsanspruch. Denn aus polnischer, litauischer, lettischer Sicht ist das Mass russischer Arroganz und Herrschaftsansprüche vor allem nach der Zeit der sowjetischen Herrschaft auch schon lange voll! Es ist nachvollziehbar, dass die Russen sich ändern, wenn die NATO an ihre Grenzen rückt, nur wie muss es erst Litauer, Letten oder Esten geärgert haben, als sowjetische Truppen ihre Länder besetzt hatten, als Länder wie Polen, Ungarn oder Tschechien durch sowjetische truppen besetzt waren und bessere Satellitenstaaten waren? Das hat die Russen und Sowjets auch nicht interessiert. Ergo, wieso sollte es jetzt Warschau, Budapest oder Vilnius interessieren, was eine lahm gewordene möchtegern Großmacht von sich gibt? Sensibilität und Verständnis kann man als Staat kaum von anderen erwarten, wenn die eigene Macht auf rückstichgtsloser Unterdrückung und brutaler Machtausweitung beruhte, wie das bei Russland der Fall ist.
Daher sage ich: Laßt die Russen reden und sich ärgern! Momentan hintertreiben sie schon im Fall Iran die Politik des Westens. Putin herrscht wie ein Autokrat, schürrt Konflikte mit Georgien, setzt Energierressourcen als politische Waffe ein. Kooperation ist immer gut, wenn sie möglich ist, aber nicht zu jeder Kondition und vor allem nicht zu den Konditionen einer Großmacht, die sich noch als Supermacht bzw. Weltmacht wähnt.
Im Rahmen des Klimawandels und der Endlichkeit der Ressouercen müssen wir so oder so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und neue innovative Wege gehen. Und Russland, das primär von unseren Ressourenkäöufen lebt, kann es sich aber auch nicht leisten, von heute auf morgen uns als Käufer zu vergräueln. Woher sollte dann das Kapital kommen, das in die schwarzen Kassen von unzähligen Appartaschikis fließt? Auch neue Pipelines nach China müssen erst gebaut werden und auch Russland wird sich nicht allein an China binden.Ergo ist die Abhängigkeit in Sachen Ressourcen momentan beidseitig. Und wir wollen und müssen uns allmählich unabhängiger machen von den Ressourcen fossiler Brennstoffe.
Und die Raketenabwehr mit ihren begrenzten Fähigkeiten richtet sich nunmal wirklich primär gegen die einzelnen Mittelstreckenraketen so genannter Schurkenstaaten. Immerhin arbeitet auch Nordkorea an Raketen mit Reichweiten über 2000km und diese Technologie wird sich auch zu anderen Staaten proliferieren lassen. Dafür ist diese Abwehr zunächst primär. Um unzählige Raketen mit zusätzlich MIrVs abzuwehren, reichen wohl die Abwehrkapazitäten und die Technologien mittelfristig definitiv nicht. Auch hier macht sich Russland mal wieder wichtiger, als es ist.
Daher muss man eben auf Putin so reagiren, wie auf einen älteren Löwen: Gut brüllen kann er allemal, man sollte ihn auch nicht völlig unterschätzen, aber man sicher nicht nach seiner Pfeife tanzen!