Zitat:Die Flugleistungen haben sich seit der F-15 nicht dramatisch gewandelt.
Ganz im Gegenteil. Stichwort Supercruise, Stichwort TVC. Die F-15 ist in ihrer Auslegung ein Relikt des Kalten Krieges, als man hohen absoluten Topspeed mit Nachbrennern über alles setzte, so wie es die Russen bis heute tun (kein Wunder, ist die Su-Familie in ihrer Auslegung ja auch ein solches Relikt). Nur weil die Flugzeuge heute nicht doppelt so schnell sind, heißt das nicht, dass sich die Flugleistungen nicht gewandelt hätten. Dem ist durchaus so und die Veränderung liegt im qualitativen Bereich.
Zitat:Der wirklich relevante Bereich in der Kampfwertsteigerung liegt heute ganz bestimmt in der Elektronik und im Stealthbereich.
Siehe oben. ALLE Bereiche sind für die Entwicklung relevant.
Zitat:Sicher ne berechtigte Frage, schlussendlich gibts auch noch andere wichtige Aufgaben für einen Staat, wo er Steuergelder sinnvoll einsetzen könnte.
Tja, diese Frage hat aber einen entscheidenden Denkfehler, und das ist der gleiche, der deinem Argument weiter oben zugrundeliegt, wo du schreibst:
Zitat:Zeigt sich im Prinzip auch an den aktuellen Konflikten wo die Amerikaner dank ihrer Luftüberlegenheit in relativ kurzer Zeit militärische Dominanz erzielen konnten, wie man sie vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte.
Die Antwort ist schlicht und ergreifend, dass es die USAF in den letzten Konflikten gar nicht mit einer einsatzfähigen Luftwaffe zu tun bekommen hat, sondern der Hauptgegner am Boden zu suchen war. Ein paar vereinzelte Konfrontationen mit veralteten oder mutmaßlich zweifelhaft gewarteten Flugzeugen sowie Piloten mit fragwürdiger Ausbildungsqualität sind kein Beleg für die Qualität der Technologie. Die Luftherrschaft musste fast immer nicht gegen einen Gegner in der Luft, sondern einen solchen am Boden (SAM) durchgesetzt werden. Dass bei sowas natürlich Entdeckbarkeit und Sensoren im Vordergrund stehen, ist logisch. Genauso offensichtlich ist, dass die Frage der Flugleistungen hier gar nicht entscheidend zum Tragen kommen konnte.
Das wird aber im Kampf gegen einen gutbewaffneten, gutausgebildeten Gegner ganz anders aussehen.
Fazit: Du ziehst Schlußfolgerungen, ohne ausreichend Referenzmaterial zur Verfügung zu haben, und meines Erachtens unterschätzt du daher die Bedeutung von Flugleistung für ernsthafte Luftkriegszenarios ganz entscheidend.
PS:
Zitat:In Europa debatiert man im übetragenen Sinn, ob man den Gegner besser mit 5,xx oder 7,xx Munition besser erledigt.
NCW wird in Europa genauso betrieben, nur aufgrund der geringeren Finanzkraft weniger extrem als in den USA. Die taktischen und strategischen Erwägungen sind beiderseits des Atlantik exakt die gleichen, nur durch dieses Muster ist zu erklären, dass auch die Beschaffung neuer Systeme praktisch identisch, wenn auch in Quantität und teilweise Qualität aufgrund der Finanzfrage nicht vergleichbar sind.
Es ist dir scheinbar entgangen, aber die europäischen, gerade auch die deutschen Bemühungen im Bereich Drohnen, Satelliten, Aufklärung und Information allgemein sind völlig im Rahmen der Zeit, ich nenne nur mal SAR Lupe, SatComBW, EuroHawk, Beteiligung an AGS, seit neuestem ja auch Barracuda, diverse andere Drohnenprojekte etc. pp. Schau dir einfach mal an, was allein an Investitionen für die nächsten ein, zwei Jahre geplant ist.
Was du zeigst, ist ein veralteter Blick, den man so vielleicht vor zehn Jahren hätte tätigen können. Was man immer noch kritisieren kann, ist, dass in Europa eben lustig nebeneinander gewerkelt wird, statt zusammenzuarbeiten. Allerdings ist die Tendenz auch hier deutlich abnehmend.
Aber das geht hier OT, bitte beim Kernpunkt der F-22 bleiben.
Für Netcentric Warfare und Drohnen haben wir Extra-Threads, also bitte auslagern oder per PM. In den entsprechenden Threads kannst du dir auch ganz gut anhand von Nachrichten ein Bild zur europäischen und US-Lage hinsichtlich der Beschaffung machen.