Venturus schrieb:Soweit ich weiß gibt es im Militärwesen die eiserne Grundregel, daß egal wie hoch der Etat ist, es immer irgendwo suboptimale Versorgungslücken, die im Fall X Leben kosten. Da hätte die Army und das Marine Corps aktuell wohl eher Ansprüche gelten zu machen.
Nur weil andere Teilstreitkräfte auch Ansprüche anzumelden haben und die Ausrüstung nie perfekt sein kann heißt das nicht das man auf weitere F-22 verzichten sollte.
Nightwatch schrieb:Was aber die Politik nicht interessieren wird. Wenn der JSF in Masse produziert wird wird niemand hergehen und Milliarden für eine Wiederaufnahme der F-22 Produktion ausgeben.
Politiker wie Gates werden argumentieren das die F-35 reicht, erst recht wenn man Hunderte zum Einsatz bringen kann.
Und sie hätten damit sogar recht.
Venturus schrieb:Die Frage die sich stellt ist, ob Politiker wie Gates dann an der Macht sind. War on Terror hat ein ziemlich genaues Verfallsdatum. Nämlich dann wenn Afghanistan zu den Akten gelegt wird (und das wird es früher oder später) und spätestens dann wird man sich fragen was die nächste Bedrohung ist.
Warum sollten Politiker wie gates nicht an der Macht sein?? Die gibt es wie Sand am Meer.
Nightwatch schrieb:Ach Gott, USA und blödsinnige Rüstungsentscheidungen. Zahlreich wie die Sterne am Himmel...
Venturus schrieb:Sind sie denn in anderen westlichen Ländern so viel besser? Aber mal im Ernst - die USA haben immer auf eine Hightech-Luftwaffe gesetzt. Da müsste die Staatskasse schon ziemlich leer sein, als das man da diese Doktrine kippt und nur noch auf Brot-und-Butter-Jäger setzt.
Die F-35 wird anfangs teurer als die F-22 und auch nur billiger wenn man die Stückzahlen kaum kürzt (wers glaubt...). Von einem Brot und Butter Jäger kann man deswegen nicht sprechen.
Zumal die These so nicht richtig ist. Die US Air Force setzte in der Vergangenheit auf ein High Low Konzept was die Kosten angeht.
F-16 war der Billigflieger, die F-15 das teure, komplexere Flugzeug.
Venturus schrieb:Noch einmal - mir geht es nicht um irgendein akutes Bedrohungsszeanrio. Mir geht es um Potentiale und die hat derzeit kein Land.
Potentiale sind vorhanden. Es hilft bei Beschaffungen nicht die Bedrohungslage der nächsten fünf Jahre als Ausgangsbasis herzunehmen. Zumindest nicht wenn es um soetwas wie Kampfjets geht.
Es ist schon jetzt abzusehen das auch die anderen moderne Kampfjets einführen werden. Und China mit Sicherheit in bedeutsamen Stückzahlen.
Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Hier zu behaupten es wäre eine gute Lösung einfach mal ein paar F-22 nachzubauen wenn Not am Mann ist verkennt die politischen Prozesse.
Es werden keine F-22 mehr gebaut werden wenn die Fertigungsstraßen abgebaut sind und man F-35 produziert. Das ist politisch illusorisch, finanziell ziemliche Geldvernichtung und rüstungstechnisch nur unter großen Schwierigkeiten zu leisten.
Es wäre auch so ziemlich einmalig, ich kann mich an keinen Fall erinnern wo mal eine Linie wieder aufgemacht wurde nachdem man allse abgebaut hatte. Das kostet einfach zu viel Geld und würde bedeuten das Politiker einen Fehler eingestehen. Siehe etwa B-2...
Venturus schrieb:Zumal ich hier sogar einen Blick in die Kristallkugel wage. Mich würde es nicht wundern, wenn man langfristig zu dem Schluß kommt, daß auf den Decks der Träger nicht genug Fighter-Potential steht. Eine F-22N wäre dann wohl die logische Wahl. Hier würde ich sogar das Kostenargument etwas lockerer sehen, da man auf diese Weise flexibler würde und nicht auf Biegen und Brechen überall Auslandsstützpunkte bräuchte, die sich die "Partner vor Ort" ja teilweise auch recht nett versilbern lassen (von Bau- und Betriebskosten mal ganz abgesehen).
Stealth Technik der F-22 auf Trägern. Ähm ja. Wont happen.
Ich sehe keinen weitergehenden Bedarf für die Navy. Die Air Force muss behaupten das die F-35 genügend Fighterqualitäten besitzt um mit allen kommenden Bedrohungen fertig zu werden. Da wird die Navy nicht hergehen können und selbst die F-22 wollen. Dann kann man sie gleich auch wieder für die Air Force bauen.
Viel realistischer wäre noch eine FB-22 da der 2018bomber wohl eh über den Jordan gegangen ist.
Das ist aber nur denkbar wenn man in den nächsten Jahren ~ 70 F-22 für die Air Force und ~120 F-22 für Exportkunden baut.
Nasenbaer schrieb:Unsinn. Die USAF geht davon aus, daß die F-35 in der Jagdrolle allen real existierende Jägern mit Ausnahme der F-22 und des Eurofighters klar überlegen ist.
Dir ist schon klar das der Eurofighter eigentlich ein veralteter Jet ist, verlgichen mit den Kampfflugzeugen der 5. Generation?
Wenn die F-35 jetzt dem Eurofighter nicht klar überlegen sein sollte (und sei es auch nur in der Jagdrolle) hat man für die nächsten Jahrzehnte ein gewaltiges Problem.
Denn die Russen bauen schon jetzt Flugzeuge die auf ähnlichen technischen Stand sind wie der Eurofighter.
Aber ehrlich gesagt sehe ich nicht wie der Eurofighter an die F-35 rankommen sollte. Zumindest wenn mal alle Goddies in die F-35 eingeblockt sind.
Und ich spreche jetzt nicht von den Leistungsdaten bei Wikipedia.
Unabhängig davon kann der Eurofighterpilot nach einer Begegnung mit einer Raptor in jedem realistischen Szenario zu Fuß nach Hause gehen.
Zitat:Wenn der Gegner nichts Stärkeres aufbieten kann als die F-22, wird er gegen zahlenmäßig überlegene F-35 den Kürzeren ziehen.
Jo, und die Rote Armee hat die Panther und Tiger auch irgendwann mal einfach überrollt.
Selbstverständlich werden Hunderte F-35 irgendwann mal gewinnen. Zwar wenns dumm kommt nach dreistelligen Totalverlusten und riesigen Zeitverlusten, aber irgendwann sicherlich schon.
Die Frage ist dann ob es militärisch noch einen Unterschied macht das die F-35 nach Wochenlangen Kampf als letzte im Ring steht.
Krieg wird heute so schnell geführt und die westlichen Mächte sind sowas von Abhängig von der Luftwaffe, wir brauchen Luftüberlegenheit praktisch innerhalb einer Woche.
Nightwatch schrieb:Und es ist Fakt das die US Air Force trotz in Zukunft wieder verschärfter Bedrohungslage mit nur 187 F-22 die Heimatverteidigung stark vernachlässigen muss.
Zitat:Wofür braucht die USA zur Heimatverteidigung F-22? Potentielle Bedrohungen für CONUS sind Bomber, Cruise Missile und eine Handvoll kubanischer Jäger. Die exzellente Überlebensfähigkeit der F-22 im feindlichen Luftraum wird für die Heimatverteidigung nicht benötigt und ist Geldverschwendung. Supercruise ist nett, läßt sich aber leicht durch Stückzahlen und mehr Stationierungsorte ausgleichen. Eine gute Luftraumüberwachung vorausgesetzt sind die F-16 der ANG für die nächsten 20 Jahre gut genug für den Job. Danach können sie von F-35 der ersten Generation abgelöst werden.
Die USA braucht in der Heimat F-22 weil die F-15C/D der Nationalgarde buchstäblich vom Himmel fallen und keine 15 Jahre mehr durchhalten.
Für die F-16 gilt das selbe.
Was passiert 2030? Mit was sollen die über 700 Flieger der Garde und Reserve ersetzt werden?
Wer meint das die USA tatsächlich 1700 F-35A beschaffen werden träumt.
Schon jetzt gibt es Bestrebungen von dieser Stückzahl deutlich abzuweichen. Wenn es dummt kommt landen wir bei 1200 Einheiten. Das langt gerade mal um die Stückzahlen der regulären Air Force zu halten wenn wir davon ausgehen das die A-10 auch nicht mehr ewig fliegt und die Strike Eagle in zehn Jahren auch zehn Jahre älter wird.
Was bleibt für die Garde und Reserve übrig? Nix.
Es ist zwar richtig das die Heimat auch von anderen Vögel verteidigt werden könnte. Aber da keine F-15 mehr beschafft werden muss etwas anderes her.
Zudem verkennst du die Rolle von Garde und Reserve. Die Squadrons hängen an regulären Air Force Einheiten mit dran und werden regelmäßig in Übersee eingesetzt.
Es gibt sogar schon Gardeeinheiten die die F-22 fliegen bzw. fliegen werden.
Zitat:Für die F-35 gibt es einen echten Bedarf. Den sehe ich bei der F-22 nicht.
Für Luftüberlegenheit und Strike Einsätze gegen schwer verteidigte Ziele siehst du bis 2060 keinen Bedarf?
Aha.