revan schrieb:....
Was du nie begreifen wirst und mehr wollte Erich nicht sagen ist das die Multipolare Welt eben die schlechteste aller Denkbaren Modelle ist
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Nightwatch wollte nicht mehr sagen als das du (Erich)nicht begreifen willst, dass die Multipolare Welt nichts schönes und nichts erstrebenswertes ist. Auch geht es hier gar nicht um die Multi oder Bipolare Welt.
zunächst einmal - ganz wertneutral - ist eine multipolare Welt zunehmende Realität, ob sie uns gefällt oder nicht.
Dass eine solche Welt den Verfechtern der bisherigen Hegemonialmacht nicht gefällt ist klar, dass die bisher dominierten Staaten sich mehr Freiheit erhoffen und mehr Handlungsalternativen erhalten ebenso
revan schrieb:....Man kann die Welt auch schnell zu eienr Bipolaren machen die Zivilisierte demokratische (USA,EU, Japan, Süd Korea, Australien, Neuseeland, Israel usw.) gegen die Autokratische und nicht zivilisierte Welt (Russland, China, Iran usw.).
Ohhh - das ist aber sehr einfach gestrickt, die Welt zwischen Weiß und Schwarz zu teilen. Die vielen Grautöne dazwischen gehen dabei unter.
Wo würde denn etwa "die größte Demokratie der Welt" (Indien) stehen, das China im Wettrennen um die Ressourcen Afrikas in nichts nachsteht?
Wohin schiebst Du die fundamentalislamische Monarchie Saudi-Arabien und die vielen Militärdiktaturen, die von den USA (wie einst Saddam) hoffiert wurden?
Und wieso stellst Du einen "Apartheitsstaat" (Israel, das bezüglich seines Umgangs mit den Palästinensern dem weißen Südafrika entspricht) als Teil der "Guten" dar? Da gibt es durchaus Mängel, genauso wie die USA nicht unbedingt immer die idealen Symbole für Menschenrechte und Interventionen für Demokratie sind.
Diese "Sichtweise" hat zudem einen weiteren gewaltigen Nachteil: sie nimmt keinerlei Rücksicht auf ethisch und moralische Maßstäbe anderer Kulturen. Diese "Intoleranz" oder gewachsene Überheblichkeit des Westens stößt vielfach auf Ablehnung.
Warum ist es so schwer verständlich, dass etwa in China und Russland nach dem Chaos unter Mao bzw. Jelzin die Bevölkerung "Stabilität und Sicherheit" mehr schätzt? Warum kommt nicht der Hauch eines Versuches, die konfuzeanische Lehre, die ganz Ostasien geprägt hat, verstehen zu wollen? Danach ist nämlich die Hierarchie, der Respekt vor der Obrigkeit (uns Deutschen im Beamtenstaat und auch historisch nicht all zu fremd) wesentlich wichtiger als das individualistische (im chinesischen "egoistische") Persönlichkeitskonzept des Westens.
revan schrieb:die F22 hat ihre Daseinsberechtigung ihn jeder Welt, außer der Unipolaren und gerade in der Multipolaren, da diese Welt die instabilste und Kriegerischste ist.
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Das sind alles Spielereien, hier (F22) geht es einfach um zwei Idiologische Schulen die eine meint das Asymmetrische Kriege dominieren werden das ist die selbe die von der Monopolaren Welt ausgeht und die andere sieht Symmetrische Kriege als Dominant, dass ist die die von einer Bipolaren oder Multipolaren Welt ausgeht. Wenn du also lieber Erich mit den Argument antanzt die F22 wird nicht gebraucht weil das Multipolare "Paradies" vor der Tür steht, so wiedersprichst du damit der Idee des Dominanten Asymmetrischen Krieges und entkräftest dein Argument selbst. :wink:
interessant, aber daneben.
Asymetrische Kriege - d.h. schlicht Terrorismus - wird es sowohl in einer dominanten wie auch in einer multipolaren Welt geben. Aber in diesen asymetrischen Kriegen sind modernste Kampfjets wie die F-22 kaum zu gebrauchen.
Multipolarität führt auch nicht unbedingt zu Unstabilität und Kriegen, auch nicht zu symetrischen Kriegen.
Man mag es sehen wie man will, aber der Besitz von Atomwaffen (USA 1945, SU 1946, GB 1952, F 1960, China 1964, Indien und Pakistan 1998 - sowie Israel und Nordkorea) schützt vor einem Angriff - denn dieser würde die Gefahr eines verheerenden Gegenschlages nach sich ziehen. Wer einen solchen Staat dennoch angreift ist "mad" (und das Konzept der "mutual assured destruction" basiert darauf, dass kein Staatenlenker "mad" ist).
Daher sind Atommächte faktisch auch konventionell unangreifbar. Und der Schutz dieser Atomwaffen schließt auch die Bündnisstaaten ein, die (Stichwort "atomare Teilhabe") unter dem Schutzschirm der Atomwaffenstaaten stehen. Daher ist eine multipolare Welt, die sich um regionale, pragmatisch und berechenbar handelnde Atomwaffenstaaten schart, theoretisch sogar die sicherste Welt die es geben kann. *)
Konventionelle Kriege sind lediglich zwischen nicht atomar bewaffneten Staaten oder zwischen Atommächten und Nichtatommächten denkbar, und dann sind die Atommächte die Angreifer.
Nur für solche Fälle sind konventionelle Waffensysteme wie die F-22 oder auch die chinesische J-10 oder die SU- und MiG-Fighter sinnvoll. Sie dienen nicht notwendig der "Selbstverteidigung" eines Atomwaffenstaates. Denn dieser ist bereits durch die Drohung der "ultimativen Vergeltung" vor jedem vernichtenden Angriff geschützt. Sie dienen nur der Dominanz gegen Staaten, die selbst angreifbar - weil ohne die "ultimative Vergeltungswaffe" - sind.
Damit stellt sich aber die Frage, gegen welche Staaten oder Staatengemeinschaften denn - ernsthaft - solche Kampfflugzeuge wie die F-22 eingesetzt werden sollen.
Würdet ihr mir da mal etwas "Nachhilfeunterricht" geben?
*) Nachsatz:
Das Problem ist, dass mit der Weiterverbreitung von Atomwaffen die Gefahr immer größer wird, dass paranoide Staatenlenker oder Terroristen in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Dazu steigt die Gefahr von versehentlichen Abschüssen.
Die Verbreitung von Atomwaffen lässt sich aber nicht beschränken, solange es Staaten gibt, die selbst solche Waffen besitzen. Der Besitz eigener Atomwaffen bietet allen Nuklearmächten immer noch den verlässlichsten Schutz vor gegnerischen Nuklearschlägen. Die Nuklearstaaten nützen vielmehr den Schutz der eigenen "Unangreifbarkeit", um sich gegenüber anderen ("NichtAtom-")Staaten dominant zu verhalten. Daher ist an eine vollständige Abrüstung nicht zu denken.
Insofern verbleibt nur die gesicherte Erfahrung, dass es in der Geschichte der Atomrüstung bisher kein Beispiel für einen leichtfertigen Umgang mit dieser Waffe gibt. Sie hat in der Regel eine disziplinierende Wirkung auf ihre Besitzer.
Die Proliferation führt aber genauso langfristig zu einem gewaltigen Einflussverlust der etablierten (westlichen) Mächte, weil sie schwächeren Staaten nicht mehr mit Einmarsch und Sturz der Regierung drohen können. Das ist eine Entwicklung, die dem westlichen außenpolitischen Selbstverständnis in erheblichem Maße die Grundlagen entzieht.
Interventionen gegen Atommächte sind schlicht undurchführbar. Kernwaffen errichten Mauern um die Nuklearstaaten hinter denen deren Regierungen tun können, was sie wollen (siehe Nordkorea).
Das verkleinert den Spielraum für dominante Außenpolitik, je weiter die Proliferation fortschreitet. Und damit wird auch die Zahl der Kriegsschauplätze, in denen die F-22 eine Rolle spielen könnte, immer niedriger.
Bis zur Einführung von Atomwaffen konnte "Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" verstanden werden. Zwischen Atomwaffenstaaten wäre Krieg dagegen das restlose Versagen der Politik.
Mit anderen Worten: je mehr die Proliferation fortschreitet, desto mehr ist die Politik gefordert, über diplomatische Wege die eigenen Interessen durchzusetzen. Dazu gehört die Suche nach Bündnispartnern und einer "win-win-Situation" für die Beteiligten. Je schneller man sich auf diese Situation einstellt und die Dominanzversuche anderer zurück stellt, desto besser ist die Ausgangslage für die Zukunft.