mal wieder zurück zum Thema Wirtschaft:
inzwischen können wir konstatieren dass sich der Euro mit dem Dollar als zweite "Weltwährung" etabliert hat - auch das ist ein Zeichen für den "großen Graben", der zwischen beiden Seiten des Atlantik aufbricht.
Europa ist inzwischen wirtschaftlich immer weniger von den USA und der Dollar-Vorherrschaft abhängig.
Als einen Punkt von vielen in dieser Richtung hier mal:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/derivate/:Derivate%20F%FCr%20Euro%20Anh%E4nger%20Dollar%20Fans/387692.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/deriv ... 87692.html</a><!-- m -->
Zitat:Für Euro-Anhänger und Dollar-Fans
von Thomas Koch
Anleger profitieren von einer deutlich erweiterten Auswahl an Zertifikaten auf Wechselkurse der beiden wichtigsten Weltwährungen.
Der Euro ist einer der großen Gewinner der aktuellen Finanzkrise. Deren Ursprung liegt bekanntlich in den USA, was bei Anlegern zu einem Vertrauensverlust gegenüber dem US-Dollar geführt hat. Davon konnte unter anderem die europäische Gemeinschaftswährung profitieren.
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FTD.de, 08:00 Uhr
In diesem Zusammenhang ist es vielleicht interessant, dass die vertraglich vereinbarte maximale Inflationsrate von 3 % ein Spezifikum der Europäischen Geld- und Finanzpolitik ist. Diese vertragliche Vereinbarung ist die Erkenntnis aus zwei Hyperinflationen im letzten Jahrhundert. Dieses "deutsche Erbe" der Deutschen Bundesbank ist vertraglich auch in die Konstituierung der EZB eingeflossen. Die europäischen Regierenden haben in den Inflationären Entwicklungen der siebziger Jahre erkannt, dass Inflation keine Wählerstimmen bringt.
In den USA wäre eine solche Selbstbindung nicht denkbar. In den Staaten hat die Erfahrung der Großen Depression in den 30er-Jahren zu einem völlig anderen Prioritätenansatz geführt. Wichtig ist eine möglichst hohe Beschäftigung, auch wenn dadurch die Inflation steigt. Deshalb wird versucht, möglichst viel Geld in die Nachfrage zu pumpen. Die USA handeln derzeit nicht anders als viele andere Staaten auch. Entweder durch Zugriff auf die Notenpresse, oder (bei unanbhängigen Zentralbanken) durch eine expansive, die Staatsschulden erhöhende Finanzpolitik wird versucht, sich zusätzliche Handlungsspielräume zu verschaffen.
Besonders leicht unterliegen Politiker dieser Versuchung, wenn sie keine Veranlassung haben, sich im Interesse der Bevölkerung entsprechende Selbstbeschränkung aufzulegen. Es wäre einmal interessant zu sehen, wie sich die US-Inflationsrate jeweils zum Ende der "zweiten Amtszeit" eines US-Präsidenten entwickelt hat - wenn durch Zeitablauf eine Wiederwahl nicht mehr möglich war (so wie derzeit) und der Präsident keine Rücksicht mehr auf Wählerinteressen nehmen muss.
Hinweis:
Fragen die ausschließlich den "Dollar als weltweite Leitwährung?" betreffen, diskutieren wir hier
=> <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=3650">viewtopic.php?t=3650</a><!-- l -->
und Fragen, die ausschließlich den "Euro, die EU-Währung" betreffen, diskutieren wir hier
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