(27.02.2017, 09:19)phantom schrieb: [ -> ]Was für ein Satz, noch mehr könnte man es nicht verallgemeinern. Es bezieht sich alles auf den Staatsladen der fern jeglicher Marktwirtschaft von den europäischen Regierungen durchgefuttert wird. Es ist immer einfach sich über den dämlichen Trump lächerlich zu machen, selber aber das nicht zu hinterfragen, was jahrzehntelang an Marktverfälschungen im eigenen Land vonstatten gegangen ist.
Zitat:Für jede Subvention gibt es eine dämliche Ausrede, exemplarisch kann man diesen Thread durchlesen. All diese Entschuldigungen könnte man problemlos anwenden und auf die amerikanische Autoindustrie anwenden, um sie an die Spitze zu dopen. Es gibt tausend "legitime" Ausreden aus der Sicht des heimischen Bürger, wieso sie unterstützungswürdig wären.
Wenn man güstige Produkte in den USA einkauft, geht die Hiesige Waffenindustrie und damit auch ein gewaltiges know how verloren. Ich habe in meinem vorherigen Post bereits geschildert, dass es mir nicht hauptsächlich um Wirtschaftssubventionen geht, sondern um die Souveränität Europas von den USA. Europa MUSS eigenverantwortlich Entscheidungen treffen können, ohne dabei auf mögliche Folgen der US-Waffenindustrie achten zu müssen. Wenn man bei kleineren Projekten aus den USA importiert, ist das okay (z.B. CH 53-Nachfolger, wo eine nationale Eigenkonstruktion sinnlos ist und wohl ein voraussehbares Kostendillemma bedeuten würde). Dennoch sollte die hiesige Industrie grundsätzlich in der Lage bleiben, solche Produkte herstellen zu können.
Zitat:Aua. Der A400M ist in seiner Nische auch konkurrenzlos. Man muss die Nische nur eng genug definieren, bis man nötigenfalls alleine in der Nische ist, dann ist man immer an der Spitze = aber das ist nichts anderes als Selbstbetrug.
Der Eurofighter wurde grundsätzlich als Luftüberlegenheitsjäger konzipiert und erfüllt diese Aufgabe hervorragend: Große Wendigkeit, gute Luft-Luft Bewaffnung, hohe Leistung, weitreichende Radare und schnelle Reaktionsfähigkeit. Die nachträglich hizugefügte Mehrzweckrollenfähigkeit ist dahingegen nicht allzu stark ausgeprägt, was allerdings politisch tolleriert wurde, um nicht noch mehr Zeit zu veranschlagen und das bisher in die Entwicklung investierte Geld zu verwerfen. Dennoch ist der Eurofighter auch hier seinen Europäischen Konkurrenten (Rafale, Gripen) in Sachen Leistung, Geschwindigkeit und Bewaffnung überlegen.
Fällt ihnen ein Flugzeug ein, das für die primäre Rolle des Eurofighters besser geeignet wäre?
Ich wollte mit diesem Beispiel übriges auch nur veranschaulichen, dass die Europäische Industrie (vor allem Airbus) durchaus in der Lage ist, vernünftige Produkte herzustellen.
Zitat:Mit diesem dummen Argument könnten die USA den deutschen Autoherstellern den Marktzutritt auch verwehren. Die Automobilindustrie ist der simpelste Wirtschaftsmotor den es gibt. Der Bausektor ist ähnlich zu werten, aber der wird in der Regel regional bedient. Ob man eine Industrie mit Entwicklungsgeld versorgt oder den Import mit Zöllen belegt, bedeutet ökonomisch unter dem Strich dasselbe. Man könnte auch den ganzen Niedriglohnsektor in Deutschland nennen, so werden Deutsche Firmen generell konkurrenzfähiger ohne dafür zahlen zu müssen.
Marktwirtschaft funktioniert grundsätzlich so, wer das wirtschaftlichere Produkt anbieten kann bekommt den Zuschlag. Ob das nun durch Subventionen geschehen ist oder nicht, spielt erstmal keine Rolle, es kommt hier darauf an, was für den Kunden besser ist. Und hier kommt es drauf an, dass der Kunde freiwillig das beispielsweise günstigere Produkt kauft, oder ob er durch den Staat zum eigenen Produkt "gezwungen" wird (Auto-Beispiel). Darüber hinaus führt Ihre gesamte Argumentation die Diskussion ad Absurdum, da es hier nicht um den privaten Markt geht, sondern um den staatlichen Einkauf. Lufthansa wird nicht gezwungen, bei Airbus zu kaufen. Der Staat ligitimiert sich dahingegen ganz anders, als ein privatwirtschaftliches Unternehmen, die Regierung wird nämlich vom Volk gewählt. Der Staat hat zunächst einmal keine andere Aufgabe, als sich um das Wohl seiner Bürger zu kümmern, daher wäre es der falsche Weg, wenn selbst dieser Staat nicht bei seinen Bürgern einkaufen würde. So ist es doch logisch, dass die USA ihre Flugzeuge im eigenen Land entwickeln und bauen und nicht in China kaufen, oder dass sowohl Deutsche, als auch US Polizeibehörden regionale Autos fahren.
Und ich erwähnte bereits, dass es mir nicht hauptsächlich um Wirtschaftsstärkung als Ziel geht, sondern um Souveränitätsgewinn/erhalt.
Zitat:Und das mit den Fakten ... Fakten in Deutschland oder Frankreich über Airbus lesen, erwarten sie aber nicht in ihrer Presse, oder? Der gemeine Bürger verteidigt Airbus, weil der Hersteller aus ihrem Land kommt. Ob es in unsere Marktwirtschaft passt, interessiert doch nicht. Die Leute für die sie stehen, argumentieren wie Trump, da besteht aus wirtschaftlicher Sicht null Differenz. Es ist streng national und nicht ökonomisch begründet.
Da bin ich hinreichend drauf eingegangen
Zitat:Ich wüsste nicht wo ich sie jemals diskreditiert hätte.
Dieser Satz war vorbeugend gemeint, da Sie sich hier m.E. nicht in einem angemessenen Umgangston ausgedrückt haben. Und das scheint ja auch nicht als ganz unangemesse gewesen zu sein, wenn ich mir mal oben ihre vielen, doch unfreundlich aufzufassenden Bemerkungen mir gegenüber anschaue.