31.01.2015, 12:44
Quintus Fabius schrieb:Man hat ihn als Hybrid vermarktet, lediglich behauptet dass es ein Hybrid sei. Die reale Konzeption aber ist die eines taktischen Transporters und als solcher ist er auch gebaut worden.Er ist vielleicht nach deinem heutigem Verständnis eher ein taktischer Transporter. 2003 ist er explizit als Hybrid konzipiert und bestellt worden.
Zitat:Man hat aber bereits gewaltige Summen dafür ausgegeben und es macht daher keinerlei Sinn dieses Geld abzuschreiben und einfach aufzugeben.Zweifellos. Es ist allerdings auch nicht viel sinniger weiterzumachen. Es gibt bei dieser Geschichte kein Happy End mehr.
Zitat:Bloß dass eine C-17 dort nicht landen kann, wo der A400M seine 8 Wiesel absetzen kann.Was keinerlei praxisrelevanz hat, da nicht mal die Amerikaner mit ihren Transportern direkten luftgestützten Angriff spielen.
Bei allen Operationen bei denen Luftlandetruppen durch Transporter mit Fahrzeugen verstärkt wurden erfolgte die Verlegung mit C-17 über eingenommene Schotterpisten. Das der A400M auf noch schlechteren Gelände heil runterkommt (angeblich, würdest du das probieren wollen mit den Kisten?!) interessiert doch nach den Erfahrungen aus Irak und Afghanistan keine Sau. C-17 kann ohne Weiteres alles abdecken was du in diesem Nischensegment realistisch betrachtet mal machen könntest. Alles andere ist unnötig und fürs Quartett.
Zitat:
Die Super Hercules ist aber ebenso ein neues Flugzeug und konzeptionell sehr nahe am A400M dessen Konzept du gerade eben erst als grundfalsch verdammt hast. Nicht mal die Kosten pro Maschine unterscheiden sich wesentlich.
Der praktische Unterschied zwischen Super Hercules und A400M ist genau genommen gering, konzeptionell sogar sehr gering.
Wenn der A400M für dich konzeptionell falsch ist, dann sollte es die Super Hercules ebenso sein.
Tatsächlich hätten mir auch C-130H gereicht, aber das ist ja garnicht vermittelbar wenn man nur auf die Eckdaten schaut.
Mir geht es um den High Low Mix, wir brauchen eine Menge kleine günstiger Transporter und wenige größere. Die C-130J ist das obere sinnvolle Limit des taktischen Transports.
Warum ist der A400M ein Irrweg?
Es ist ein finanzielles Schwarzes Loch. Wir buttern rein ohne Ende und ohne zu Wissen was am Ende bei rauskommt. Es ist höchst zweifelhaft, das Airbus irgendwann einmal den Vogel so liefert wie er versprochen wurde.
Das er obendrein eine Lösung für ein Problem darstellt das nicht existiert, einen denkbar schlechten Kompromiss bildet und wir mit ihm noch immer entscheidende Fähigkeiten vermissen ist dabei nachrangig.
Der entscheidende Punkt sind die Kosten, die Behauptung diese würden sich nicht wesentlich unterscheiden ist ziemlich hanebüchen.
Stand Juli 2013 hat Deutschland schon 3.3 Milliarden Euro in das Projekt investiert. Kosten werden die Maschinen jenseits 150 Mio Euro. Vorsichtig kalkuliert sind wird da im Bereich von über 10 Milliarden Euro, Nachbesserungen, Wartungsverträge und Ersatzteile nicht eingerechnet.
Für dieses Geld hätten wir uns ohne Weiteres eine wunderschöne Flotte aus C-130J und C-17 inklusive Support auf den Hof stellen können.
Im Endeffekt hätte uns eine C-130J wahrscheinlich nicht mal die Hälfte einer A400M gekostet wenn man alles zusammenrechnet.
Zitat:Ich schrieb explizit Dingo 2 lang dessen Dach eine Höhe von 2,80 Meter hat wobei der Laderaum einer
C-130 schlicht und einfach nur 2,74 m hoch ist. Es ist keine Gewichtsfrage, sondern eine der Abmessungen. Ein Dingo 2 lang (und noch einige andere Dingo 2 Versionen) können schlicht und einfach aufgrund ihrer Höhe nicht in eine C-130 einfahren […]
Dingo: Ich weiß nicht woher du diese Zahlen nimmst, aber keine der von der Bundeswehr beschafften Dingo 2 Varianten ist höher als 2.7m. Es mag sein das irgendeine exotische Variante darüber kommt, aber das hat keine praktische Relevanz. Ich finde auch keine Fachquellen die die Luftverlegbarkeit mit der C-130 bestreiten
Fuchs 1A8: Bei den 22,5t handelt es sich sehr wahrscheinlich um das maximale Gefechtsgewicht. In der Praxis wäre hier viel möglich wenn man wollte, ich sehe da kein grundsätzliches Problem. Unabhängig davon würde ich Autobild nicht als verlässliche Quelle bezeichnen.
Allgemein: Das Geschützte Gefechtsfahrzeuge schwerer werden bestreitet niemand. Gleichwohl geschieht das in der Regeln nicht in einer Gewichtskategorie die die Luftverlegbarkeit mit C-130 beeinflusst. Will heißen, an 20t kommen MRAP und Konsorten nicht ran. Insofern leuchtet es mir nicht ein warum das die C-130 plötzlich überholt macht. Weitere Aufwuchsfähigkeiten sind nicht von Nöten.
Was nicht heißt das da nichts mehr geht. Siehe Konzeptentwurf C-130XL
Hinzu kommt das nicht die Leistungsfähigkeit (sowieso praxisferne Quartettvergleiche) das für uns entscheidende Kriterium sein kann sondern eben der Preis.
Zitat:Bisher hatte die Bundeswehr auch nur Transall und keinen eigenen echten strategischen Lufttransport.‚Bisher‘ heißt im Hinblick auf die Projektdauer ja auch, dass die Roten Horden noch an der innerdeutschen Grenze standen. Die Notwendigkeit für strategischen Lufttransport kristallisierte sich so erst ab den späten Neunzigern und wurde mit Afghanistan konkret.
Im Gegensatz dazu kann der A400M wenigstens bedingt strategischen Transport leisten und damit echte strategische Transporter deutlich entlasten. Gerade deshalb wäre eine Kombination aus C17 und A400M so besonders leistungsstark und hervorragend, da man dann viel weniger C17 brauchen würde da ein Teil der Arbeit durch den A400M mit abgenommen werden kann
Zusätzliche C-17 zu den A400M sprengen das Budget vollkommen. Das ist einfach nur ein unrealistischer Wunschtraum.