Genau, ich glaube das zentrale Problem in der Ukraine ist echt politische Stabilität, Verlässlichkeit und so. Der Gasstreit war jetzt kein Höhenflug rechtsstaatlicher Reife. Die Ukraine versucht zwar, sich von Moskau abzunabeln, aber so richtig Nato-reif ist sie auch nicht. Und keiner kann sagen, ob nicht in ein paar Jahren Russland noch mehr Macht auf die Ukraine ausübt, was keine so beruhigende Vorstellung ist, wenn da künftige taktische Transportflugzeuge herkommen. Stichwort Schutz von Geheimnissen. In einem anderen politischen Weltklima könnten wir auch russische Flugzeuge kaufen, in den frühen 90ern hätte ich daran geglaubt. Aber jetzt eher nicht.
es geht ja auch nicht um eine Fertigungsstrecke in der Ukraine sondern den lizenzierten Bau einer "verwestlichen Variante" in Westeuropa; alleine die Lizenzgebühren könnten dabei der Ukraine schon helfen, ein Stück "Unabhängigkeit von Moskau" zu bewahren.
Erich schrieb:es geht ja auch nicht um eine Fertigungsstrecke in der Ukraine sondern den lizenzierten Bau einer "verwestlichen Variante" in Westeuropa; alleine die Lizenzgebühren könnten dabei der Ukraine schon helfen, ein Stück "Unabhängigkeit von Moskau" zu bewahren.
Und selbst wenn 25% der georderten Flugzeuge in der Ukraine hergestellt würde; es wäre zu verkraften.
Wenn die Bundesrepublik sich tatsächlich für diese Variante entscheiden würde, zögen andere Staaten nach. Daher könnte eine win-win Situation enstehen:
-Schnellere Zulieferung, da an mehreren Orten parallel produziert würde
-Mehr Unabhängigkeit für die Ukraine
flexi schrieb:Stichwort Schutz von Geheimnissen.
Was ist an einem Transportflugzeug wirklich geheimhaltenswert? Das einzige Interessante wäre die Selbstschutzelektronik. Ich gehe davon aus, daß die sowieso aus dem Westen kommen würde. Und bei einem Ersatzteilboykott könnte man einige Flugzeuge so lange kannibalisieren, bis man die Teile in Deutschland nachgebaut hat. Voraussetzung ist natürlich, daß Deutschland nur dann kauft, wenn es die notwendigen technischen Unterlagen bekommt.
sehe ich genau so, die Flieger könnten zur Montage der sensiblen Teile nach Europa fliegen. Das gute an einem Geschäft mit Russland wäre die Wirtschaftlichkeit, ich denke da an Gegengeschäfte in Form von zivilen Passagierflieger an russische Airlines, die Stärke von Airbus, auch bei Elektronik und eventuell auch Triebwerken wären europäische Zulieferer direkt beteiligt.
Aber jetzt ist wahrscheinlich zu spät dafür, es sei denn man denkt an modernisierte Il-76, wenn A-400M stirbt dann sind amerikanische Flugzeuge am Zug. Russische und ukrainische Flieger dienen dann um wenigstens etwas Anschein an Alternativen zu erwecken, damit Amis entgegenkommen.
Okay, man bräuchte ein sehr weitgehendes Lizenzabkommen. Mit der Ukraine wäre das vielleicht machbar, mit Russland (IL-76) eher nicht, daher scheidet letztere wohl definitiv aus.
Dann ist die Frage, was länger dauern würde, denn ich denke Zeit ist (neben industriepolitik) das wichtigste Kriterium.
- ein Abkommen mit der Ukraine aushandeln, Elektronik einpassen, die europäiscen Fertigungsstrecken dafür herrichten (während wahrscheinlich das erste Los im Herkunftsland gebaut wird), bauen
vs
- eine maßgeschneiderte C-130 Variante bestellen, sich in der Schlange hinten anstellen und warten
Bei 47 Tonnen Zuladung ist dann irgendwie auch die Frage nach den Grenzen oben und unten. Einerseits ein sehr sehr vielseitiges Flugzeug, andererseits muss sie nach oben und unten doch noch ergänzt werden (wie weiter oben im Thread auch schon vorgeschlagen wurde). Für schwerere Lasten (Kampfpanzer) würde aber wohl eine Nato Verbundlösung oder Leasing reichen, als leichteres Ergänzungsmodell bietet sich die C-295 an.
Haben sich irgendwelche Politiker oder Offiziere schon mal geäußert, in welche Richtung man vielleicht überlegt zu gehen? Ich hab noch nichts gefunden, aber so langsam sollten sie sich mal ne Platte machen.
Zitat:Okay, man bräuchte ein sehr weitgehendes Lizenzabkommen. Mit der Ukraine wäre das vielleicht machbar, mit Russland (IL-76) eher nicht, daher scheidet letztere wohl definitiv aus.
wieso eher nicht? Die Russen wollen auch nur eines, nämlich Geld verdienen, schon für die Hälfte dessen was Europa bereits ist für A400M auszugeben würden russische "Manager" alles verkaufen, von Plänen bis Flugzeugwerken und anschließend selbst irgendwo in die Nähe von Pasis übersiedeln, sowieso in den 90er.
Problematik der mangelhaften Finanzierung russischen Luftfahrtindustrie hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jetjournal.net/content/view/3433/39/lang,de/">http://www.jetjournal.net/content/view/3433/39/lang,de/</a><!-- m -->
Und übrigens, Amerikaner sind da viel flexibler und verdienen dadurch Geld, etwas Vorstellung über Vorteile der Zusammenarbeit, und bereits existierende Integration hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.industriebetriebslehre.wiso.uni-erlangen.de/downloads/klausuren_ibl1_cp/IBL1_WS_0506.pdf">http://www.industriebetriebslehre.wiso. ... S_0506.pdf</a><!-- m -->
Und:
das erste Passagierflugzeug seit dem Ende der Sowjetunion
wurde ausgerechnet von einem Unternehmen entwickelt das sich auf Militärflugzeuge spezialisiert hat, und das in engen Zusammenarbeit mit Boeing.................................:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508015,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508015,00.html</a><!-- m -->
Weitgehendes Lizenzabkommen scheint mir nicht das Problem zu sein.[/quote]
Zitat:EXCLUSIVE: France confirms interest in Boeing C-17
By Craig Hoyle
France is believed to have officially requested pricing and availability data on Boeing's C-17 strategic transport to bridge a capability gap caused by development delays to the Airbus Military A400M.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flightglobal.com/articles/2009/04/03/324789/exclusive-france-confirms-interest-in-boeing-c-17.html">http://www.flightglobal.com/articles/20 ... -c-17.html</a><!-- m -->
Wenn Frankreich in Amerika Transporter kaufen will ist der A400M mausetot.
Nightwatch schrieb:Zitat:EXCLUSIVE: France confirms interest in Boeing C-17
By Craig Hoyle
France is believed to have officially requested pricing and availability data on Boeing's C-17 strategic transport to bridge a capability gap caused by development delays to the Airbus Military A400M.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flightglobal.com/articles/2009/04/03/324789/exclusive-france-confirms-interest-in-boeing-c-17.html">http://www.flightglobal.com/articles/20 ... -c-17.html</a><!-- m -->
Wenn Frankreich in Amerika Transporter kaufen will ist der A400M mausetot.
Da ist die Rede davon, eine gewisse Zeit zu überbrücken. Vielleicht wollen sie wirklich nur leasen, und Airbus parallel unter Druck setzen.
So fängt es immer an.
Wenn die Alternaitve dann schon mal auf dem Rollfeld steht und EADS weiterhin nur Murks abliefert ist schluss.
Nightwatch schrieb:So fängt es immer an.
Wenn die Alternaitve dann schon mal auf dem Rollfeld steht und EADS weitehrin nur Murks abliefert ist schluss.
Ja, die Möglichkeit besteht wohl. Wäre ja nicht das Schlechteste.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defensenews.com/story.php?i=4030744&c=EUR&s=AIR">http://www.defensenews.com/story.php?i= ... =EUR&s=AIR</a><!-- m -->
Zitat:A400M Customers To Have 3 Months To Renegotiate Contract
Paris - An announced standstill agreement on the A400M is expected to be signed next week, giving the European launch customers three months to renegotiate the contract with EADS for the military transport aircraft, French Defense Minister Hervé Morin said April 8.
Morin told the European American Press Club that his British counterpart had posed questions on the matter but that he persuaded him on the sidelines of the NATO summit last week. "He gave his agreement," Morin said.
"We can sign the standstill agreement in the next few days," he said. That would give the seven launch customers and EADS three months to renegotiate the terms of the 20 billion euro ($26.6 billion) development-and-production contract for the A400M......
Das ist wohl das
ENDE.
Jung setzt Airbus die Pistole auf die Brust
*hohl lach*
Klar, in dem Moment wo 5,3 Mill Euro Strafe fällig würden, wäre binnen kürzester Zeit eine etwa gleich hohe Subvention an den Laden nötig, damit der im Kampf gegen Boing nicht an Boden verliert.
Ich weiß nicht warum man die Sache nicht endlich beendet es ist ja nicht so als ob der A400M unersetzbar währe oder ein Meilenstein darstellen wurde wie es eine F22 oder ein EF2000 tut. Der A400M ist ein Transportflugzeug mittlerer Leistung es gibt bessere als ihn und sicherlich auch billigerer.
Die beste Lösung währe den A400 zu töten und dafür C130XL zu kaufen und für den Schwerlast Transport die erprobte und äußerst leistungsfähige C17. Man könnte sogar mit den Amerikaner ei Tauschgeschäft manchen nach den Motto wir kaufen bei euch dafür kauft ihr auch bei uns da währe in diese Zeiten sicherlich keiner Abgeneigt gegen.
Die Vorteile lägen dann auch klar auf der Hand man hätte ein gemeinsames NATO Muster aus C17 und C130 das auch noch erprobt und gerade letztere sehr Leistungsfähig ist. Zugleich würde man Airbus von leidigen und Defizitären A400M trennen ganz zu schweigen das man seine Maschinen so schneller bekommt wenigstens die C130J und XL als man es mit den A400M jäh tuchen würde.
Die einzige andere Lösung währe in der Ukraine shoppen zu gehen sprich Ukrainische Motoren für den A400m zu erwerben diese müssten um nicht erpressbar zu werden dann aber in Europa hergestellt werden was weitere Unsummen und Verzögerungen bedeuten würde und ob man dies in Zeiten der Finanzkriese wirklich will.
Was da als Ersatz kommen könnte ist erst mal irrelevant. Zumal ich glaube, daß hier da schon so ziemliche jede Variante durch diskutiert wurde. Ich persönlich wäre für die Me 323, solide deutsche Technik die deutsche Arbeitsplätze sichert. :wink:
Aber wie gesagt - erst mal ist das alles irrelevant. Könnte mir gut vorstellen das, um Airbus nicht vollends absaufen zu lassen, man zu "Übergangslösungen" greift. Wäre zwar totaler Schwachsinn, aber wenn man sich die Herstellerländer und ihre derzeitige Situation anschaut ist die Gefahr da. UK braucht einfach jedes bisschen Industrieprouktion, Spanien hat inoffiziell 20% Arbeitslosigkeit, was in Deutschland abgeht wissen wir alle zu Genüge und ob Frankreich nach den Problemen die es schon mit dem A400M gab den Arsch in der Hose hat, einen nationalen Alleingang zu wagen, steht in den Sternen. Anschaffungen im Ausland dürften für die Franzmänner derzeit keine politische Option sein.
Fazit: Ob der A400M wirklich stirbt oder erst mal dauerhaft an die Herz-Lungen-Maschine kommt bleibt abzuwarten.