Zitat:Geografisch liegt übrigens soviel ich weiß über 50% auf dem heute griechsichem Boden.
Die Frage ist: zu welchem Zeitpunkt der makedonischen Geschichte. Wenn man einen Schnitt zieht, liegen ca 40 % des Gebietes im heutigen Mazedonien. Der griechische Anteil ist dann knapp kleiner.
Zitat:oder ob ein Volk erst ca 1000 Jahre später ankommt und dann auch noch behauptet Makedonen zu sein.
Und das ist das einzige was mir persönlich wurscht wäre. Die nennen sich schon sehr lange so, und warum sollten sie sich nicht so nennen?
Mal ein vergleichbares Beispiel wo man nicht so schnell draufkommt, es passt aber hervorragend:
Frankreich . Warum heißt Frankreich eigentlich Frankreich ? Die Antwort ist, dass es sich nach dem alten Fränkischen Reich benennt, der Witz an der Sache aber ist, daß die Franken Deutsche waren und Sind, es gibt auch heute noch in Deutschland Franken, Franken ist ein großer Teil Nordbayerns.
Die Franken haben nun eine lange und sehr glorreiche Geschichte, sie wehrten im Westen den Islam ab und ohne die Franken gäbe es keine römisch katholische Kirche und keinen Papst. Der bedeutenste Frankenherrscher, Karl der Große schuf ein paneuropäisches Reich, dem bis auf England alle wichtigen europäischen Staaten bis an die Karpaten hin angehörten oder angehören mußten, er eroberte es nämlich mit ziemlicher Gewalt und bekehrte die noch heidnischen germanischen Stämme in Norddeutschland mit Gewalt zum Katholizismus.
Nun behaupten die Franzosen, Karl der Große sei natürlich ein Franzose gewesen und die Franken wären Franzosen gewesen, und Karl hätte sich Charlemagne genannt. Nichts desto trotz hieß er Karl und sprach nur Deutsch.
Trotzdem will das kein Franzose wahrhaben, obwohl außer den Franzosen niemand glaubt, daß die Franken Franzosen gewesen wären.
Jetzt könnte ich als Franke und Deutscher mit furchtbar aufregen, über diese Namensokkupation oder es einfach ignorieren, was ich ja tue. Soll sich Frankreich doch Frankreich nennen und Mazedonien ebenso wie es will.
@dragut: da irgendeinen Verbindung zwischen berechtigtem griechischen Nationalstolz und völkermordenden Irren Hühnerzüchtern zu ziehen ist ziemlich absurd. Die Nazis sind in jeder Diskussion ein Totschlagargument das aber im Endeffekt keinen argumentativen Wert besitzt. Das hat beides überhaupt gar nichts miteinander zu tun.
Zitat:Man hat Wurzeln und dazu stehen. Ich bin Makedone meine Grosseltern und alle davor waren Makedonen und ich es nicht zu mich und ein ganzes Volk als bastarde ab zu stempeln.
Das ist absolut korrekt und niemand will dich hier zu irgendetwas abstempeln. Du bist ein Makedone. Also und jetzt gibt es da Slawen die sich Mazedonier nennen wollen. Ich wäre da doch eher erfreut und amüsiert, das ein anderes Volk gerne auch Mazedonisch wäre.
Die slawischen Mazedonier nennen sich schon recht lange selbst so, und sie nennen sich so, weil sie zu Großteilen in diesem Gebiet leben. Ich hatte doch schon das Beispiel mit den erst Keltischen, dann Germanischen, und dann Tschechischen Böhmen.
Die letzten Kelten heute leben in Wales und Irland/Schottland, folgt man jetzt deiner Logik, könnten die Iren heute den Bayern ebenso wie den tschechischen Böhmen verbieten, sich Bayern oder Böhmen zu nennen. Verstehst du was ich meine?
Wenn nun die Mazedonier über ihren Namen hinaus behaupten antike Makedonen zu sein, dann laß sie doch. Sollen sie doch wie die Franzosen behaupten was sie wollen, wenn kümmerts ?
Zitat:Alexander der Grosse eroberte ein Riesen Reich das von Magedonien bis nach Indien reichte. Also hätten die Griechen das recht dieses ganze gebiet Makedonisches Königreich zu nennen. Oder?
Nur das die Zeitgenossen dieses Reich nicht Makedonisches Königreich nannten. Das war das Reich Alexanders, Makedonien war nur ein Teil dieses Reiches, wenn auch die Makedonen die Oberschicht stellten, so war die alte Heimat nicht bedeutsamer und Alexander kannte nichts neben sich als sich selbst. Die Nachfolgereiche, die Diadochenreiche nannten sich bis auf das in Makedonien gelegene Königreich auch nicht makedonisch sondern Ptolemäisch, Seleukidisch usw.
Aber mal abgesehen davon hat jeder in SEINEM Land das Recht, die Dinge zu nenne wie auch immer er will. Die Griechen habe jedes Recht, Alexanders Reich ein Griechisches oder Makedonisches zu nennen. Umgekehrt haben die Mazedonier ebenso ein eigenes Land, oder willst du den slawischen Mazedoniern jetzt das Recht auf ein Eigenes Land absprechen? Und in ihrem Land haben sie das gleiche Recht wie alle anderen auch, sie zu nennen wie immer sie wollen. Wenn die Mazedonier sich jetzt morgen Deutsche nennen würden, würde ich sie in ihrem Land jederzeit gewähren lassen.
Zitat:Man behielt seine Eigenarten z.T. noch und man hatte auch seine besonderen Vorleiben.
Werter ERIEYE: Was soll ich schreiben, da hast du wohl wirklich recht. Überzeugt hat mich im übrigen mehr als jedes Sachargument dein Post:
>>>Tja, das kommt bereits im Alltagsleben deutlich zum Vorschein.
Man strebt immer nach dem Vorbild der Götter der Antike!
Extreme Freude, extreme Wut, extreme Feiern, extreme Trauer, alles ins Extreme gehend.
Mann schätzt das eigene Haus und verwirklicht Formen. Kein Haus ist wie das andere, jedes (neugebaute) muß sich von anderen unterscheiden, es übertreffen.
Man strebt in gewisser Hinsicht das Vollkommene an.
Man liebt die schönen Künste und das diskuttieren ist ein großes Bedürfnis.>>>
Der in seiner ganzen Art und Weise derart antik griechisch ist, das es mich wirklich überzeugt.