passend zum thema hab ich mir gestern den film "der dritte weltkrieg" von guido knopp angesehen, darin geht es um eine krieg zwischen der nato und dem warschauer pakt, der konventionell beginnt und nuklear endet.
ich geb mal den verlauf des films so kurz es geht wieder. ich hab fußnoten eingefügt - ich will den film ja schließlich nicht unkommentiert lassen :evil:
so, auf gehts ...
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die ausgangssituation
im jahr 1989 finden wie bekannt proteste in der ddr und anderern osteuropäischen staaten statt. die politik gorbatschows stößt weder in moskau noch in berlin auf besondere zustimmung. bei der rückkehr von den feierlichkeiten zum 40. jahrestag der ddr nach moskau wird gorbi verhafftet und der innenminister, general soschkin, reist die macht an sich . er befiehlt die niederschlagung der aufstände in polen und der ddr mit waffengewalt. bei den zusammenstößen in ostberlin zwischen polizei, militär und demonstranten kommt es wiederholt zur verletzung der grenzen westberlins. als reaktion verlegen amerikaner, briten und franzosen mehr als 5.000 zusätzliche soldaten nach westberlin.
daraufhin verhängen die sowjets eine blockade über westberlin: straßen-, schienen- und flugverbindungen in den westen werden unterbrochen und starke truppenverbände um die stadt herum zusammengezogen.
die lage eskaliert
die nato beschließt daraufhin, zusätzliche truppen nach deutschland zu verlegen: täglich treffen jetzt 5.000 soldaten aus der usa, frankreich und großbritanien ein. großbritannien mobilisiert die gesamte armee.
in der usa wird ein gewaltiger konvoi zusammengestellt, um die natokräfte in mitteleuropa zu verstärken. als reaktion verhängt die sowjetunion eine blockade über ganz europa - von norwegen bis spanien
(1.) - und drohen jedes schiff zu versenken, das die blockade durchbrechen will. die blockade besteht u.a. aus drei flugzeugträgern, der konvoi aus 8 us-flugzeugträgern. der us-konvoi reagiert jedoch nicht und die sowjets eröffnen das feuer. am ende der schlacht hat die nato schwere verluste erlitten - ca. 25% - aber die blockade ist gebrochen und der weg nach europa wieder frei.
(2.)
da die natokräfte in europa von tag zu tag stärker werden, werden mehrere 100.000 russische soldaten in die ddr verlegt. da soschkin einen natoangriff befürchtet, entschließt er sich zum präventivschlag.
der krieg bricht aus
an der ostseeküste der brd - bei heiligenstadt - landen mehr als 12.000 sowjetische und ostdeutsche marineinfanteristen. in den folgenden stunden wird der brückenkopf ausgebaut und immer mehr soldaten werden an land gebracht.
(3.) die nato ist zuerst überrascht, reagiert aber und schickt neben deutschen, belgischen und niederländischen divisionen mehr als 40.000 amerikanische soldaten, die gerade erst angekommen sind, los, um die invasion zu stoppen. aus dem gesamten bundesgebiet werden truppen in den norden geschickt.
(4.)
das landungssunternehmen dient jedoch nur als vorwand, um die nato abzulenken, der hauptangriff findet bei fulda statt. gleichzeitig überrascht die sowjetische luftwaffe die nato luftwaffen auf ihren stützpunkten am boden und zerstört sie. insgesamt verlieren beide seiten an diesem tag mehr als 20% ihrer flugzeuge.
(5.)
der sowjetische plan ist folgender: bis zum rhein vorstoßen und auf dem weg dahin alle flugplätze vernichten. dann wollte die politische führung der nato friedensverhandlungen anbieten.
für nato wird die lage immer kritischer und schließlich beschließt man den einsatz von taktischen nuklearwaffen. davor jedoch will man versuchen, das hauptquatier des warschauer paktes in polen zu vernichten. das gelingt auch - wenn auch unter dem verlust fast aller angreifender flugzeuge - und der einsatz von nuklearwaffen findet nicht statt.
das kriegsglück wendet sich
auf grund des ausfalls ihrer kommandozentrale und von logistikproblemen kommt der russische vormarsch zum stehen, kampfhubschrauber erweisaen sich als wirksame waffe.
(6.)die nato besitzt jetzt die lufthoheit und der nato gegenangriff rollt an. ziel der nato ist die befreiung berlins. mit der invasion der nato in die ddr bricht dort die staatliche ordnung komplet zusammen, es kommt zm bürgerkrieg zwischen anhängern und gegnern des sed-staates. obwohl sich die anderen natomitglieder dagegn aussprechen, überzeugt die bundesregierung sie, bis zur polnischen grenzen vorzustoßen, um die wiedervereinigung abzusichern.
(7.)
soschkin dreht und fürchtet eine invasion russlands. er lässt über der nordsee eine atombombe abwerfen, um die nato zu warnen. jetzt jedoch beginnt ein atomarer schlagabtausch und die welt geht unter ...
so und jetzt meine kommentare :evil::lol!:
(1.) der warschauer pakt besaß nicht genug hochseetüchtige schiffe um so eine blockade zu errichten und schon gar nicht genug um sie aufrechtzuerhalten. der schiffsbestand der sowjetunion 1990:
u-boote: 63x ssbn, 72x ssgn, 65x ssn, ca. 75x ssk
flugzeugträger: 3x kiew-klasse, 2x moskava-klasse (aus den 60ern)
kreuzer: 3x kirov, 3x slava, 14x kresta, 6x andere (veraltet aus den 60ern)
zerstörer: 4x sovermenny, 7x udaloy, 19x kashin (aus den 60ern), 37x andere (aus den 50ern)
fregatten: 32x krivak 8 (aus den 70ern)
korvetten: insgesamt 270, jedoch nur bedingt hohseetauglich
mehrer fakten sprechen gegen diese möglichkeit:
- es wäre eine linie von ca. 15.000 km zu überwachen - von norwegen bis spanien.
- die sowjetische marine verfügte über nur 70 große überwasserschiffe (bis fregattegröße), die in den 70ern oder später gebaut wurden, dazu kommen noch 2 flugzeugträger moskava-klasse, 27 zerstörer und 18 kreuzer, alle jedoch aus den 60ern.
- die große zahl an u-booten nützt bei einer blockade nichts, die ssbn erst recht nicht.
- die sowjetischen marinekräfte waren in vier flotten geliedert (baltik-, nordmeer-, pazifik- und schwarzmeerflotte), d.h. um die blockade zzu errichten hätten man schiffe verlegen müssen - fällt das nicht auf?
- besaßen die sowjets überhaupt genug hochseeversorgungsschiffe?
(2.) ist der us-konvoi etwa nicht auf den zusammenstoß vorbereitet? der konvoi verfügt über 8 flugzeuträger, insgesamt also ca. 500 amerikanische flugzeuge gegen 40 russische flugzeuge (nur senkrechtstarter yak-38 forger) mit nochdazu geringerer leistung. dazu kommen noch die eskorten: bei 8 flugzeugträgern mit je 2 kreuzern, 4 zerstören und 2 fregatten insgesamt also mindestens 16 kreuzer, 32 zerstörer und 16 fregatten. u-boot-angriffe sind relativ schwer, denn der konvoi verfügt bei dieser anzahl von schiffen über mindestens 80 hubschrauber zur u-bootabwehr.
es gibt zudem noch einige ding, die diese seeschlacht unrealistisch erscheinen lassen
- würden die sowjets nicht von zwei seiten angegriffen werden: auf der einen seite der us-konvoi (atlantikseite), auf der anderen seite jagdbomber und schiffe aus großbritanien, spanien, frankreich, norwegen etc.
- können die amerikaner den kampf nicht auf viel größere entfernung beginnen als die sowjetischen seestreitkräfte? reichweite eines jagdbombers vs reichweite einer anti-schiff rakete?
(3.) wo sind eigentlich die unzähligen deutschen und dänischen schnellboot und u-boote, die genau für diese aufgabe vorgesehen waren? und die dänische luftwaffe mit 58 f-16A/b und 43 draken? und die marinefliegergeschwader 1 und 2 mit 112 panavia tornado?
(4.) warum benötigt man 80.000 soldaten (40.000 amerikaner und 3 zusätzliche divisionen), um eine landung von 12.000 soldaten aufzuhalten? immerhin war in schleswig holstein die 6. panzergrenadierdivision stationiert, mit mehr ca. 240 kampf- und 300 schützenpanzern. selbst wenn in den nächsten stunden nocheinmal 12.000 soldaten angelandet worden wären, wäre es der 6. panzergrenadierdivision und einer zusätzlichen division gelungen, den brückenkopf wiedereinzudrücken, da auch von seiten des ostens kein versuch gemacht wurde, den brückenkopf zu entsetzen.
(5.) der regisseur hat wohl noch nie was von awacs, luftkampfpatrouillen und alarmrotten auf den flugplätzen gehört.
(6.) warum denn erst jetzt?
(7.) ich glaube nicht, dass die bundesregierung so verrückt gewesen wäre, sich einem mann wie soschkin gegenüber so zu verhalten.
fest steht, der regisseur hat einiges übersehen :wall: ein angriff in dieser form - nicht die ausgangslage - hätte wohl kaum stattgefunden.