@Tienfung
Du widersprichst Dir selbst. Im ersten Post sagst Du, die Entwicklungshelfer hätten gepfuscht, dann schreibst Du quasi, dass die ganze Entwicklungshilfe nichts bringt, weil in Afrika sowieso jede Hilfe zwecklos sei. Was willst Du jetzt eigentlich genau sagen?
Tienfung schrieb:Lokal, unkoordiniert und ineffizient wie du es ausdrücks is für mich nicht versuchen sondern zu einfach machen.. Genau so können sich die Umstände jedezeit im jetzigen verändern. Ein Warlord oder sons was , was die Handynetze kontrolliert und shit happens...
Lokal und unkoordiniert bedeutet, dass Entwicklungshilfe eben nur lokal stattfindet und nicht kontinental. Afrika ist schliesslich nicht einfach ein Land. Was in Gabun funktioniert, funktioniert in Angola vielleicht übehaupt nicht. Ähnliche Projekte an verschiedenen Orten führen zu verschiedenen Ergebnissen. Deshalb kann man nicht behaupten, dass die Entwicklungshilfe für Afrika nichts gebracht hat, bzw. dass die Entwicklungshelfer zu dumm seien, nach Jahrzehnten nichts zustande zu bringen oder nicht schon früher auf gewisse Ideen kamen. Und was die Ineffizienz betrifft (und das Beispiel, das ich gebracht habe): niemand kann einen Bürgerkrieg voraussehen. Als vor zwei Jahren nach den Wahlen in Kenia massivste ethnische Unruhen mit vielen Toten ausbrachen, taten auch alle ganz überrascht. In Kenia hätte so etwas niemand erwartet, ist ja schliesslich ein "sicheres Safariland". Solche Ereignisse muss man aber in Kauf nehmen! Entwicklungshilfe hat den Auftrag, Staaten stabiler zu machen. Wenn man darauf verzichtet, weil man Angst hat, dass die ganze Arbeit in einem evtl. Bürgerkrieg oder so zunichte gemacht wird, dann kann man es gleich lassen. Dann ändert sich aber auch gar nichts.
Dazu auch:
Tienfung schrieb:Zumal es ja nicht in eine Region sein muss wo totaler Bürgerkrieg herrscht.
Das hab ich auch nicht gemeint. In einem Land, wo Bürgerkrieg herrscht, gibts auch keine Entwicklungshilfe, sondern allenfalls Nothilfe. Die Entwicklungshilfe findet davor oder danach statt. Aber eben, einen zukünftigen Konflikt in einem als stabil geltenden Land kann niemand einfach so voraussagen.
Tienfung schrieb:Afrika ist halt nicht Afrika.
Aha. Was für eine Erkenntnis!
Tienfung schrieb:Und gerade Burundi is ein der ärmsten Länder in Afrika. Da unten sowas hochzu ziehn is zwar ein netter Gedanke und zugegeben eine gute Tat, aber genau so gut kann man veruschen in Somalia ne Wirtschaft aufzubauen das die armen Leute nicht immer die Tanker überfallen müssn um sich ihr Brot und ihre Medizin zu verdienen. Es ist einfach Zwecklos. Meins du ein hungernden Afrikaner interessierts ob das Fleisch nicht Gesund ist, wenn sein Bauch eh schon aufgebläht und vor sich her knurrt? Der versteht die Lage doch gar nicht und machts so wie jetzt vor kurzen wieder bekannt wurde: Das vergammelte/schlechte Fleisch ausgraben. Ich würd mir auch denken ob ich Niedergeschossen,ob an Aids/Malaria/Sonst was oder Wassermangel verreck da macht bissel altes Fleisch den Kohl nicht fett.
1.Bitte setze die Situation in Burundi nicht mit der in Somalia gleich.
2.Besagtes Projekt fand in den 80er-Jahren statt. Wie gesagt, vor dem Bürgerkrieg. Daran hat dort damals niemand gedacht.
Die beiden Länder Burundi und Rwanda sind übrigens alles andere als arm, was die Landwirtschaft betrifft. Das Gebiet ist sehr fruchtbar. Die Bewohner dieser Länder haben schon in vorkolonialen Zeiten prosperierende Königreiche etabliert. Wie die wirtschaftliche Lage in Burundi in den 80er-Jahren aussah, kann ich nicht sagen, aber Du ganz offensichtlich auch nicht. Du gehst einfach mal davon aus, dass alle Leute dort am Verhungern waren und dass die Entwicklungshelfer dem von Anfang an keine Rechnung getragen haben. Besagtes Projekt ist im Übrigen genau das, was Du forderst: Hilfe zur Selbsthilfe. Inhaltlich gehts um Viehwirtschaftsoptimierung, mit dem Effekt, dass weniger Leute krank werden, wenn sie Rindfleisch essen. Es war
ein Projekt unter vielen. Ist schon klar, dass wenn die Bevölkerung am Verhungern ist, zuerst Nothilfe-Programme durchgezogen werden. Solche Projekte wie das von mir beschriebene sind erst der nächste Schritt. Wenn Du darin keinen Sinn siehst, kann ich Dir auch nicht helfen.
Tienfung schrieb:Ich erinner gerne an die weissen Farmer.. Kaum warn sie aus dem Land gejagt ging Afrikas Kornkammer den Bach herunter... Die Leute warn zu unfähig 3 Felder Wirtschaft zu betreiben trozt laaanger Lehrzeit...
Zur 3-Felder-Wirtschaft hätte ich gerne eine Quelle. Ich nehme an, Du redest von Simbabwe?
Tienfung schrieb:In vielen Teilen Afrikas haben die Leute aber auch tagelang nix zu fressen oder sauberes Trinkwasser. Für ne unter 1 Euro Impfung gar nich von zu reden. Hat das nicht mehr Gewicht als Strom und Funknetze? Wofür Strom wenn ich täglich um Brot kämpfen muss?!
Du hast Dich in Deinem ersten Posting darüber beklagt, dass die Entwicklungshelfer jahrzehntelang keine Hilfe zur Informationsbeschaffung geleistet haben. Dann bleib gefälligst beim Thema. Hungerhilfe und Entwicklungsprojekte in Telekom-Infrastruktur sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Tienfung schrieb:Also ich hätte damals mein altes Nokia 3310 gerne gespendet.
Kannst Du immer noch. Gibs einfach jemandem mit, der in ein afrikanisches Land reist, oder reise selbst hin. Ich kann nur für Tansania sprechen, aber dort wollen immer alle Einheimischen Dein Natel haben. Alter des Geräts ist egal, es muss nur funktionieren (und sonst wirds in irgendeiner Werkstätte vor Ort geflickt).
Tienfung schrieb:Die Wüste im Westen wo gelegentlich nur paar Touristen entführt werden brauch das sicher nicht.
Niger, das Land auf welches in dem Artikel mit den Handys Bezug genommen wird, ist in der "Wüste im Westen". Und ich bin gerade gegenteiliger Meinung: je weniger Menschen in einer Region wohnen, desto mehr sind sie auf das Handy angewiesen, da der staatliche Anreiz gering ist, solche Randregionen mit teurer Infrastruktur zu versorgen.
Tienfung schrieb:Simens und co hätten sich sicher auch gefreut wenn sie in Großaufträgen dort unten Leitungen und Funkatennen aufstellen dürfen. Aber das hätte sicher wieder für die Linken zuviel nach deutsche Koloniebemühungen ausgesehn. Und den Afrikanern selbst trau ich nicht wirklich zu..
Wenn Siemens nicht baut, tuts jemand anders. Kommt letztendlich nicht drauf an. Mit Kolonialismus hat das nichts zu tun, denn die Afrikaner wollen ja ein Mobilfunknetz. Und die Afrikaner werden es Dir sicher von Herzen danken, dass Du ihnen nichts derartiges zutraust. Warst Du schon mal in einem afrikanischen Land? Ich glaube nicht.
Tienfung schrieb:Schon klar das der wirtschaftliche Nutzen in Pulverform höher ist.
Für die Lebensmittelkonzerne auf jeden Fall.
Tienfung schrieb:Und die Rinder wärn wohl vorm ersten Mal melken schon geschlachtet.
Auf gar keinen Fall! Rinder sind viel zu kostbar, um sie einfach zu schlachten. Sie geben Milch, wenn auch nicht so viel. Ausserdem können sie Kälber produzieren Bei den Maasai wird zudem das Rinderblut als Nahrungsquelle benutzt. Bei Nomadenvölkern dienen Rinder überdies als Zahlungsmittel und fürs persönliche Prestige. Geschlachtet wird erst, wenns notwendig wird.