Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: BMP-3 (Schützenpanzer)
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diese 35 mm Kanone sollte ohne Probleme aus BMP-3 Schweizerkäse machen, und LFK neuester Generation kann CV90
ebenso tragen.
Zitat:Dennoch muss sich überlegen, dass ein Marder 1 bis zu 15 Tonnen mehr gewogen hat, das kann einem BMP3 auch nicht schaden.
ja sicherer Transport der Infanterie ist Sinn und Zweck eines Schützenpanzers, besonders in Low Level Konflikten die real betrachtet wahrscheinlichste Einsatzscenarion ist.
D.h. aber Minen und nochmal Minen, und gelegentlich auch RPG, mal ehrlich, da hat Marder 1 irgendwo auch mehr zu bieten als BMP-3.
Der Wunsch mit maximaler Geschwindigkeit unter Einsatz der taktischen A-Waffen in wenigen Wochen vor dem Kanal zu stehen mag ja 1980 nachvollziehbar gewesen sein, da war es vielleicht gescheit weniger Panzerung zu haben aber dafür ohne größere Vorbereitungen Flüsse überqueren zu können.
Aber für heutige Bedürfnisse bringt dieses Erbe einige Probleme mit sich.
Obwohl ist auch das nicht so eindeutig, z.B. bei Beschaffung der BMP-3 durch Griechenland haben die Schwimmerqualitäten dieses Fahrzeug wohl eine Rolle gespielt.....
Zitat: Schau dir aber den Preis an, BMP-3 kostet ca. 2 Mio. Dollar, ein CV9035 Mk III erreicht 6 Mio. Dollar
da muss man auch Ausstatung und Leistungsumfang vergleichen, etwa Service. Ich denke ein schwedischer BMP-3 wäre nicht viel billiger als CV90.......
Kosmos schrieb:diese 35 mm Kanone sollte ohne Probleme aus BMP-3 Schweizerkäse machen, und LFK neuester Generation kann CV90
ebenso tragen.

Der BMP3 verfügt über Panzerabwehrraketen und ist damit in der Lage feindliche Fahrzeuge aus bis zu 5,5 km abzuschiessen.

Kosmos schrieb:ja sicherer Transport der Infanterie ist Sinn und Zweck eines Schützenpanzers

Dazu hat man Transportpanzer.

Kosmos schrieb:, besonders in Low Level Konflikten die real betrachtet wahrscheinlichste Einsatzscenarion ist.

Für Deutschland, aber sicherlich nicht für alle Länder der Welt.

Kosmos schrieb:D.h. aber Minen und nochmal Minen, und gelegentlich auch RPG, mal ehrlich, da hat Marder 1 irgendwo auch mehr zu bieten als BMP-3.

Marder 1 hat erst in der Version A5 einen vernünftigen Minenschutz.
Wenn es nur auf den sicheren Transport ankäme, dann müsste man auf schwere Transportpanzer vom Gewicht eines MBT umsteigen.


Kosmos schrieb:
Zitat: Schau dir aber den Preis an, BMP-3 kostet ca. 2 Mio. Dollar, ein CV9035 Mk III erreicht 6 Mio. Dollar
da muss man auch Ausstatung und Leistungsumfang vergleichen, etwa Service. Ich denke ein schwedischer BMP-3 wäre nicht viel billiger als CV90.......

Was für eine Ausstattung, der CV90MKIII kostet mehr als ein Leopard2 A6 und gleich dem M1A2! Er kostet wie 3 BMP3 oder 2 M2A3 Bradley, dabei würde er gegen alle diese Fahrzeuge bei einem Zusammenstoß verlieren. Wenn ein Schützenpanzer mehr kostet als ein Panzer, ohne einen ähnlichen Schutz bieten zu können, dann hört es auf.
Zitat:Was für eine Ausstattung, der CV90MKIII kostet mehr als ein Leopard2 A6 und gleich dem M1A2! Er kostet wie 3 BMP3 oder 2 M2A3 Bradley, dabei würde er gegen alle diese Fahrzeuge bei einem Zusammenstoß verlieren. Wenn ein Schützenpanzer mehr kostet als ein Panzer, ohne einen ähnlichen Schutz bieten zu können, dann hört es auf.

Endlich stimmt mir mal einer zu.
Ich weiß jetzt nicht, ob es das hier schon gab, aber es gibt ja auch schon einen"Nachfloger": BMP-4. HAbe nur mal kurz darüber etwas gehört, aber sonst...... Falls da jemand etwas weiß, bitte melden :wink:
@Niemand
BMP-4 ist nur eine andere Bezeichnung für den BTR-T. Dabei handelt es sich um einen zum Mannschaftstransporter - so klassifizieren ihn die russischen Streitkräfte - umgebauten Kampfpanzer T-55, ähnlich dem israelischen Achzarit oder den "Känguruhs" des 2.Weltkriegs.
Der BTR-T wurde als Reaktion auf die im 1.Tschetschenien-Krieg gemachten Erfahrungen entwickelt und ist auf den Einsatz in Stadtgebieten spezialisiert.
Gegen einen verbreiteteren Einsatz des BTR-T spricht auch, das er von der Geschwindigkeit her nicht mit modernen Kampfpanzern mithalten kann - im Gegensatz zum BMP-3, der auch vielseitiger und kampfstärker ist.
@Tiger: Vielen Dank für die Info. Ist er eig. schon in einer Art "Serienproduktion"? Oder anders gefragt: Gibt es schon mehrere Modelle von dem Ding? Was ich gehört habe, ist die Bewaffnung ja auch recht beachtlich.
Der BMP-3 passt gut in das Konzept eines sowjetischen Streitkräfte. Man benötigte einen Schützenpanzer der anderen Kampfpanzern das Leben schwer macht, wenig wiegt um Brücken und Flüsse überquert und und pro Geschützrohr wenig teures Material in der Massenherstellung verbraucht. Verluste beim Einsatz an Front gegen Minen, Panzerabwehrwaffen und MBTs werden Kauf genommen, bzw man verlässt sich auf Beweglichkeit und niedrige Siluette. Heute würde ein Panzergrenadier denk ich einen Puma dem BMP-3 vorziehen. Grund: bessere Panzerung bei ungefähr gleicher Mobilität, Granatmaschinenwaffen und ATGM können bei Bedarf ja auch nachgerüstet werden. Ein BMP-3 richtet mit seiner Bewaffnug im Häuserkampf wahrscheinlich viel Schaden an, ohne etwas zu bewirken (Meidung der Nahkampfsituation s. Panzerung) und wird sonst schnell IEDs und RPGs zu Opfer fallen.
Wir haben teils recht alte, manchmal eingeschlafene Stränge über ältere Waffensysteme, die es immer noch gibt und die immer noch weitläufig genutzt werden. Grund genug, mal wieder einen alten Strang aufzuwärmen. Smile
Zitat:UAE displays BMP-3 with new turret

The United Arab Emirates' (UAE's) Ministry of Defence (MoD) released a video on 3 April that showed a BMP-3 infantry fighting vehicle (IFV) fitted with the DVK-30 one-man turret developed by the Slovakian company ZTS Špeciál.

This is not the first time that BMP-3s modified in this way have been seen in the UAE, as two were displayed in the background of a large parade of the National Service and Reserve Forces on 2 December 2024. The two vehicles were on the spectator side of the event, which included other types of equipment that were not previously known to be in service, rather than with main troop and vehicle formations.
https://www.janes.com/osint-insights/def...new-turret

Schneemann
In der Ukraine sieht man immer noch recht viele BMP-3M. Die von den Ukrainern als sehr gefährliches Fahrzeug gewertet werden, trotz der heutigen Möglichkeiten mit den Drohnen.

Der BMP-3M wurde 2010 das erste Mal vorgestellt, also kurz nach dem letzten Beitrag hier vor der Wiedererweckung dieses Stranges. Er hat nicht nur eine ganze Reihe von Verbesserungen was die Sensorik angeht, sondern auch ein sehr viel besseres Feuerleitsystem und einen deutlich leistungsstärkeren Motor.

Das eigentlich interessante aber ist, dass man schon 2010 eigentlich den Plan hatte, wirklich jeden BMP-3M mit einer Kontakt 5 Reaktipanzerung, sowie einem APS zu versehen, ursprünglich mit Arena, heute mit Arena M. Als mindestes wollte man als Reaktivpanzerung vom Typ Kaktus installieren, auch dies geschah nicht.

Hätte nun jeder BMP-3M sowohl diese Reaktivpanzerung als auch Arena M, wären diese Fahrzeuge erstaunlich gut geschützt, insbesondere auch gegen Drohnen. Aber genau diese wesentlichen Komponenten fehlen einmal mehr, obwohl sie praktisch über 12 Jahre Produktionszeit vorgesehen waren.

Und selbst jetzt in der Kriegsproduktion sieht man praktisch keinen BMP-3M mit dem eigentlich für ihn vorgesehenen APS. Diese gibt es aber ja als Technologie und sie funktionieren. Das ist wirklich eine dieser Erstaunlichkeiten bei den Russen.

Die neueste Version des Fahrzeuges ist aber jetzt eigentlich der BMP-3M Dragun. Der als Prototyp schon 2015 vorgestellt wurde, aber immer noch nicht wirklich bei der Armee vorhanden ist. Begründet wurde dies damit, dass diese Version zunächst mal primär in den Export gehen soll. Auch jetzt während des Krieges produziert man ihn aber praktisch kaum:

Erneut wurde der Motor deutlich verbessert, dass Fahrzeug hat jetzt eine wirklich sehr starke Motorisierung im Verhältnis zum Gewicht, mit einem UTD-32 Turbocharger-Dieselmotor mit 816 PS (der ursprüngliche BMP-3 hatte nur 500 PS).

Darüber hinaus wurde der Motor nach vorne verlegt, womit die bisher einzigartig schlechte Anordnung des Motors beim BMP ein Ende findet und man nicht mehr durch Enge Röhren kriechen muss zum zur Heckklappe zu gelangen (weshalb man seitlich oder nach oben aussteigt stattdessen). Zudem erhöht der Motor vorne damit den Schutz für die Soldaten im Panzer.

Das Schutzkonzept wurde auch sonst deutlich verbessert, von versiegelten Treibstofftank an anderer Stelle als bisher bis zu einem deutlich verbesserten Minenschutz.

Das Gewicht steigt damit für diese neueste Version auf 21 Tonnen in der Grundversion. Was immer noch extrem leicht ist und zusammen mit dem Motor ein sehr schnelles, extrem geländegängiges Fahrzeug erzeugt.

Der Besatzungsraum wurde vollständig neu gestaltet. Neben 3 Mann Besatzung kann der Dragun nun 8 Mann transportieren.

Als Standardbewaffnung hat man weiterhin eine 100-mm-2A70-Kanone und eine 2A72-30-mm-Maschinenkanone (plus ein 7,62-mm-Maschinengewehr). Das Hauptgeschütz verschießt weiterhin auch Lenkflugkörper. Alle Waffen werden automatisch geladen und mithilfe einer fortschrittlichen Feuerleitanlage kontrolliert, die sicherstellen soll, dass das Fahrzeug feuert, bevor der Feind angreifen kann. Dem Kommandanten und dem Richtschützen steht das panoramische Tag- und Nachtvisiersystem Krechet zur Verfügung.

Der wesentlichste Unterschied aber ist nun, dass der Turm unbemannt ist.

Es gibt aber noch zwei weitere Bewaffnugnsoptionen:

Einmal mit dem BM 57 in einem AU-220M Baikal Turm, ebenfalls unbemannt und mit einer 57mm Maschinenkanone anstelle der 100mm / 30 mm Kombo.

Und dann den bemannten BM 125 Turm mit einer automatisch geladenen 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ 2A75. Die 2A75-Kanone ist eine weitgehend modifizierte Ausführung des 2A46M-Sturmgeschützes. Sie ist in der Lage, standardmäßige 2A46-125-mm-Munition zu verschießen. Die immense Feuerkraft auf dem relativ leichten Fahrgestell wird durch einen längeren Rückstoß und hydrodynamische Aufhängungselemente ermöglicht. Dank automatischem Lademechanismus feuert die Kanone bis zu 7 Projektile pro Minute ab. Es handelt sich um eine erneut verbesserte Version dieser Waffe wie sie auch beim Sprut SDM-1 verwendet wird.

Und es wurde erneut zugesichert, dass bei diesem Modell jeder Dragun Kontakt 5 und Arena / Arena M bekommen wird. Ganz sicher. Versprochen. Wäre schlecht wenn nicht ......

Es gibt noch eine interessate Eigenheit der BMP welche eigentlich jeder dieser Panzer haben sollte, die aber in der Realität oft fehlt, und zwar den Nakidka Tarnanstrich der Radarabsorbierend sein soll.

https://en.wikipedia.org/wiki/Nakidka

Wurde in der Ukraine bisher nur zweimal jeweils an einem T-90M festgestellt. Eigentlich hätte ihn rein konzeptionell jeder BMP-3M.

Noch ein paar interessante neue Varianten die spezifisch aufgrund der Erfahrungen im Ukraine hergestellt wurden:

2S38 ZAK-57 Derivatsiya-PVO - eine Variante die speziell dafür ausgerüstet ist Drohnen abzuschießen und die mit einer 57mm Maschinenkanone ausgerüstet ist.

UDAR UGV - eine Bodenkampfdrohne basierend auf dem BMP-3M, allerdings mit dem Bumerang-BM Turm welcher ursprünglich eigentlich für den T-15 und den Kurganets vorgesehen war. Keine Infanterie an Bord, dafür einen immens viel größeren Munitionsvorrat. Zudem nur die 30mm Maschinenkanone und keine 100mm.

Vikhr UGV - Bodenkampfdrohne, mit einem eigenen neu entwickelten kleineren und leichteren Turm mit 30mm MK - sowie einer größeren Anzahl an Kornet Raketen und eigenen Drohnen. An jeder Seite des Turmes sind 3 Kornet befestigt.

Prokhod-1 - Unbemannter Pionierpanzer zum Minenräumen

BMP B-19 - bemannte Version mit 7 Mann Absitzstärke und dem Bumerang-BM Turm - jedoch mit einer 57mm Maschinenkanone und vier Kornet (zwei an jeder Seite des Turmes)

Auch wenn es diese ganzen Prototypen gibt und sie nach allem was man weiß auch gut sind, sieht man sie allesamt praktisch nicht auf dem Schlachtfeld. Russland ist offenkundig nicht in der Lage, die ihm zur Verfügung stehende Rüstungstechnologie in größerer (relevanter) Stückzahl zu bauen und einzusetzen.
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