(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Für diese vier Möglichkeiten muss die Bw jedes Jahr schon eine erheblich Zahl an Mannstunden und Ressourcen aufbringen . Not und Katastrophenhilfen sind da nicht mal dabei. Alleine zur fußball em wurde 19 mal Amtshilfe geleistet. Immerhin ein privatwirtschaftliches Event welches hunderte Mio alleine den Organisatoren einbringt.
Es ist ermüdend, mit Dir zu diskutieren. Hast Du gelesen, was ich geschrieben habe? Ich sprach nicht davon, auch nur einen deutschen Soldaten tatsächlich einzusetzen, und schon gar nicht für eine Fußballmeisterschaft. Ich sprach von einer Änderung der Gesetzeslage, von der ich mir vor allem eine politische Wirkung erhoffe.
Davon abgesehen ist das Argument der fehlenden Ressourcen ein non sequitur. Ich habe nirgendswo dafür plädiert, die Bundeswehr für ihren jetzigen oder zu erweiternden Aufgabenkreis
nicht angemessen auszustatten.
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Es gibt genügend Beispiele die das Misstrauen füttern , ob das der tornadoeinsatz beim G8 Gipfel war oder der Einsatz der spähpanzer bei der gleichen Veranstaltung oder der bergepanzer der durch einen wohlhabenden Vorort norddeutschlands rasselt auf Anforderung einer übermütigen Staatsanwältin.
Wieso "Misstrauen"?
Die Bundeswehr kam hier zum Einsatz, weil der Polizei das entsprechende Gerät fehlte, ich wage Dir einfach mal zu unterstellen, dass Du kein Problem damit hättest, wenn die Polizei Geräte einsetzt, die sie nach der Verfassung und dem Polizeiaufgabengesetz einsetzen darf.
Ganz abgesehen davon dürfte Dir klar sein, dass die Einsatzmittel von der Art der angeforderten Amtshilfe vorgegeben waren, und die Bundeswehr das Gerät nehmen musste, das vorhanden war. Die BAA des Fennek war das einzige ohne großen Personaleinsatz und durchhaltefähig einzusetzende optronische Aufklärungsmittel damals. Was wäre die Alternative gewesen, Fernspäher etwa? Ich wundere mich, in einem Forum über Sicherheitspolitik Argumente zu lesen, die von Attac und Co. stammen könnten, die sich damals ja schrill über den Fennek echauffierten.
Aber warum echauffieren? Heute käme wohl eher ein ordinärer SAR-LUH als ein Tornado zum Einsatz, seiner Ausrüstung wegen – falls überhaupt. Die 2007 der Polizei fehlenden Mittel wurden in den Anti-Terror-Paketen seit 2015 nach und nach beschafft. Wobei noch immer viele Lücken bestehen, nicht nur in der Ausrüstung, sondern auch im Bereich der Ausbildung und der rechtlichen Befugnisse.
Und das ist übrigens des Pudels Kern. Denn es gibt einen Bereich, wo innere und äußere Sicherheit sich überschneiden und formell die Polizei zuständig ist, diese aber nur bedingt zur Übernahme der Aufgabe fähig ist. Die meisten Länder der Welt tragen diesem Problem Rechnung, indem sie entweder den Grenzbereich ihren Streitkräften übertragen, oder aber eine Gendarmerie aufstellen, d.h. eine paramilitärische Polizei.
Eines von beidem sollte Deutschland tun, und es erscheint mir naheliegender, den ersten Weg zu gehen. Vorhaben wie die Beschaffung der Potsdam-Klasse für die Bundeswehr gehen in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Wie will die Polizei denn z.B. Tiefseekabel vor U-Booten schützen?
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Ist streiken nicht eine der großen Errungenschaften ihrer Demokratie ? Das Militär dann als Streikbrecher einzusetzen passt dann aber nicht dazu .
Die Lebensmittelversorgung in abgelegenen Regionen sicherzustellen, ist für Dich Streikbrechen? Interessante Einstellung. Ich würde gerne sehen, wie Du irgendeinem Großmütterchen in Hinterpommern erklärst, dass sie die nächste Woche keine Lebensmittel mehr einkaufen kann, weil die Supermärkte in ihrem ganzen Landkreis nicht mehr beliefert werden.
Natürlich ist das streng genommen keine Aufgabe für eine Armee; in Deutschland würde man hier auf die BOS zurückgreifen, THW für den Transport, Rotes Kreuz und ggf. Bergwacht für die Verteilung von Lebensmitteln. Aber eine solche Maßnahme implizit als undemokratisch zu bezeichnen, ist doch absurd.
Und ich erwidere hier bewusst scharf, weil Du meines Erachtens nicht "mit offenem Visier" kämpfst. Dir dürfte genau klar gewesen sein, was ich meinte, aber nochmal ausdrücklich: Meine Frage im Zusammenhang mit diesen Beispielen war nicht, was der Bundeswehr erlaubt sein sollte und was nicht. Meine Frage war, warum der Bundeswehr nicht erlaubt sein sollte, was den Armeen anderer Staaten erlaubt ist.
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Österreich zeigt genau auf wie es nicht sein soll .
Das ist woran festzumachen?
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]2016 wurde der Assistenzeinsatz Beschlossen wegen fehlendem Personal während dem Eu Vorsitz. Seitdem , immerhin 8 Jahre , hat man den Einsatz immer wieder verlängert.
Der Assistenzeinsatz im Grenzschutz ist in Österreich Standard und wurde 1990 eingerichtet. Das Bundesheer war zwischen 1990 und 2007 (AssE/GRÜ) sowie 2007 bis 2010 (dann AssE/SchE) permanent an der Grenze, und seit 2015 eben wieder.
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Nachdem es 2018 einen Toten gab wird der Dienst wenn immer möglich von Militärpolizei gestellt jetzt .
Das hat nichts mit einem Todesfall zu tun, sondern damit, dass möglichst wenig Wehrdiener im Assistenzeinsatz verwendet werden sollen, weil der AssE als wenig attraktiv gilt und man annimmt, dass er die Personalbewerbung beeinträchtigt.
Seit 2019 gibt es immer wieder mal Bestrebungen, den AssE komplett durch Freiwillige abzudecken.
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Die anfordernde Behörde erspart sich einfach das nötige Personal im eigenen Aufgabenbereich . Für solche Anforderungen um Amtshilfe ist besonders Berlin bekannt.
Was hat das mit meinem Vorschlag zu tun?
(16.10.2024, 14:17)alphall31 schrieb: [ -> ]Es gibt in Frankreich keine gesetzliche Regelung für den Einsatz im inneren.
Und?