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Zitat:Hat man damals auch Selbstmordkomandos eingesetzt? So, auf kleine Schiffe ein par Ruderer setzten, das Schiff in Brand setzen und dann in gegnerische Schiffe hinein fahren. Wäre doch noch recht nützlich.
Meines Wissen nach nicht. Ich frage mich auch ob das wirklich irgendwelchen Nutzen gehabt hätte der die Kosten gerechtfertigt hätte. Ein solches kleines Schiff wäre so gut wie nie an eine Galeere heran gekommen. Nehmen wir mal eine römische Quadrireme : Selbst wenn sich das Schiff z.B. von der Seite irgendwie auf 30 m genähert hätte, dann hätte ein Hagel von Wurfspeeren und Pilen allen auf dem Schiff schnell den Gar aus gemacht. 200 Legionäre auf der Galeere die alle Wurfgeschosse auf die Angreifer schleudern und dazu viele weitere römische Schiffe in der Nähe die das ebenso machen konnten, da wäre keiner durchgekommen.
Anbei : Antike Selbstmordkommandos : es gab einen jungen Karthager der mit einer extrem schnellen und wendigen Quadrireme immer wieder als Blockadebrecher durch die gesamte römische Flotte vor Lilybaeum gefahren ist. Die Römer haben ihn mehrmals nicht erwischen können und der brachte Nachrichten und hin und wieder auch Personen in die Stadt oder aus dieser heraus.
Nach einem dutzend solcher Raids hat ihn dann doch noch eine Römische Galeere an den Haken genommen (wortwörtlich). Keine Überlebenden.
Die Karthager versuchten sich wohl auch mit Kampfschwimmern, die mit aufgeblasenen Ziegenbälgen nachts feindliche Schiffe in der Nähe der Küste anschwammen. In einem der Säcke hatten sie dann Material zum Feuermachen um das Schiff anzuzünden oder sie schnitten die Ankertaue durch usw, die Überlebenschancen waren da auch extrem niedrig, den die römischen Wachmannschaften waren omnipräsent und ihre Aufmerksamkeit ließ niemals nach : (auf nur 1 * Einnicken oder Versagen auf Wache stand in der Legion als Strafe Tod durch Folter die dann die eigenen Kameraden ausführen mußten)
Prinzipiell gab es aber im 1 Punischen Krieg nur zwei Kampfweisen die ernsthaft eingesetzt alle Seekämpfe dominierten, alles andere (Brander usw) waren Spielereien und Sonderfälle :
Die Karthager rammten (weil sie nicht genug Infanterie hatten) und die Römer enternten (weil sie nichts hatten außer ihrer Infanterie)
Hier habe ich einen hochinteressanten Artikel über den Höhepunkt der Seekriegsführung und der Entwicklung der Seekriegsführung zur Zeit des Hellenismus der seinen Ausklang im 1 Punischen Krieg fand.
Dabei geht es um die enormen Verbesserungen und die Riesenschiffe die in der Folge von Alexanders Eroberungszügen durch Genies wie Demetrios gebaut wurden, die ihrer Zeit voraus waren:
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Ich schlage vor, daß wir zur Besprechung der nächsten Schlacht übergehen. Meine Vorschläge für Schlachten, die man hier besprechen könnte, wären Stamford Bridge und, um mal eine Schlacht aus dem ostasiatischen Raum zu nehmen, Okehazama.
Keine Reaktionen? Gut, dann fange ich mal mit der Schlacht von Stamford Bridge an, die 1066 stattfand.
Zu dieser Schlacht kam es, nachdem der norwegische König Harald Hardrade mit einer Armee in Nordengland gelandet war, um seinen Anspruch auf den englischen Thron gegen Harald Godwinsson durchzusetzen. Mitinitiator dieser Invasion war der englische Fürst Tostig, der wegen verschiedener Vergehen aus England verbannt worden war und nun auch an diesem Feldzug teilnahm.
Zunächst gelang es der norwegischen Armee, die Aufgebote der im Earls von Mercia und Northumberland, Edwin und Morcar, in der Schlacht von Fulford zu schlagen, wobei allerdings beide Seiten schwere Verluste erlitten. Angesichts dieser Situation marschierte der englische König Harald Godwinsson mit seinem Heer von Südengland aus, wo er bereits die bevorstehende und später auch stattfindende Invasion des normannischen Herzogs Wilhelm der Bastard (später als "Wilhelm der Eroberer" bekannt) erwartete, in einem Gewaltmarsch nach Nordengland.
Die englischen Truppen unter Harald Godwinsson trafen am 25.September 1066 auf die völlig unvorbereiteten norwegischen Truppen, die ihr Lager am Fluss Derwent aufgeschlagen hatten. Während die norwegischen Truppen sich in der Hitze des sonnigen Herbsttages für die Schlacht rüsteten, gelang es der englischen Streitmacht, bis zur Brücke vorzurücken, die angeblich nur von einem einzigen Wikinger gehalten wurde, bis dieser endlich von unten mit einer Lanze zu Fall gebracht wurde.
Wie sahen die Streitmächte beider Seiten aus? Die englische Armee setzte sich aus der Garde des Königs, den sogenannten Huscarls, und dem Fyrd zusammen. Die Huscarls waren, wie bereits erwähnt, die Garde des Königs, sie waren gut trainiert und ausgerüstet. Ihre Ausrüstung setzte sich aus einem Helm, Kettenhemden oder Schuppenpanzern und einem Rundschild zusammen, die Beine der Huscarls waren mit Lederpanzerung geschützt. Zudem verfügte jeder Huscarl über ein eigenes Schwert und zusätzliche Waffen, z.B. einen Speer. Zum Zeitpunkt der Schlacht von Stamford Bridge war die Streitmacht der Huscarl 3000 Mann stark. Ein Drittel dieser Streitmacht sollte bei Stamford Bridge auf dem Schlachtfeld bleiben.
Der Fyrd war dagegen das Aufgebot des einfachen Volkes, quasi Wehrdienstleistende. Theoretisch war der Fyrd 1066 etwa 25000 Mann stark, doch Harald Godwinsson konnte nur einen Teil davon vor der Schlacht von Stamford Bridge mobilisieren - man schätzt etwa 5000-6000 Mann. Natürlich waren die Mitglieder des Fyrd nicht so gut ausgestattet oder ausgebildet wie die Huscarls. Sie trugen selten eine Rüstung - vielleicht Beute oder Erbstücke von Wikinger-Vorfahren - und das, was an ihnen an Waffen zur Verfügung stand, angefangen von der sogenannten "Dänenaxt" - einer langstieligen Axt mit langer Schneide - bis hin zu Schmiedehämmern.
Die norwegischen Truppen waren nach dem Leidang-System aufgestellt, dem gemäß jede norwegische Provinz dem König ein Truppenkontingent und Schiffe zur Verfügung zu stellen hatte. Es versteht sich von selbst, daß die Qualität der Ausbildung und Ausrüstung dieser Truppen je nach Provinz auf einem unterschiedlichen Niveau stand. Hinzu kam auch im Fall der norwegischen Truppen eine königliche Garde, der Hird, aus professionellen Kriegern. Sie dürfte ähnlich wie die englischen Huscarl ausgerüstet gewesen sein.
Nachdem die Brücke erobert war, konnte die englische Armee die norwegische Armee direkt angreifen. Die Armee von Harald Hardrade und Tostig konnte aber ihre Formation gegen einen ersten Ansturm halten und gingen nun selbst zum Angriff über. Es sah eine Zeit so aus, als könnten die Engländer die Schlacht verlieren. Dann jedoch wurde Harald Hardrade von einem englischen Pfeil tödlich in die Kehle getroffen, nachdem er in Berserker-Manier unter den englischen Truppen gewütet hatte. Dieser Vorfall schwächte die Moral des norwegischen Heeres, das sich hinter sein Banner, den gefürchteten "Länder-Zerstörer", zurückzog. Anstelle von Harald Hardrade übernahm nun Tostig den Oberbefehl über die norwegischen Truppen, anstelle von Haralds Sohn Olaf.
Harald Godwinsson nutzte die entstandene Kampfpause, um den Norwegern den Frieden anzubieten, doch diese lehnten ab.
Schließlich erreichten Verstärkungen aus Schottland unter Oystein Orri den Kampfplatz, um auf der Seite der Norweger mitzukämpfen, und dies war das Zeichen für einen erneuten Ansturm der norwegischen Armee. Tatsächlich waren jedoch die als Verstärkung gedachten Truppen aus Schottland von einem Gewaltmarsch zum Schlachtfeld ziemlich erschöpft, und die englische Armee hatte leichtes Spiel mit ihnen. Bei diesem letzten Ansturm fiel auch Tostig, und schließlich war die norwegische Armee geschlagen.
Die Verluste waren auf beiden Seiten hoch. Die englischen Huscarl hatten mindestens ein Drittel ihrer Streitmacht verloren, und auf norwegischer Seite reichten 24 Langboote aus, um die mit 300 Schiffen in England gelandete Streitmacht - unter ihnen Olaf - heimzubringen. Das als "Länder-Zerstörer" bekannte und gefürchtete Banner der norwegischen Armee hatte in der Schlacht von Stamford Bridge achtmal die Seiten gewechselt.
Die englische Armee marschierte nach dieser Schlacht zurück in den Süden von England, wo Harald Godwinsson am 14.Oktober 1066 in der Schlacht von Hastings Reich und Leben im Kampf gegen die normannische Armee unter Wilhelm den Bastard verlor.
Quellen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Stamford_Bridge#fn_1">http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_ ... ridge#fn_1</a><!-- m -->
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Die Schlacht von Okehazama würde mich auch interessieren. Ist das aus dem japanischen Raum ?
@Patriot
Ja, Okehazama war eine Schlacht im Japan des Sengoku Jidai. Ich denke, es ist eine der entscheidenden Schlachten jener Ära, da hier ein Clan - nämlich die Imagawa - den Versuch machte, Kyoto zu erobern und das Shogunat zu erringen, dabei aber eine Niederlage erlitt, die seinen Untergang einleitete.
So, nun aber zur Vorgeschichte und Beschreibung der Schlacht:
Am 12.Mai 1560 verließ eine 25.000 Mann starke Armee der Imagawa - dieser Clan beherrschte die Provinzen Suruga und Totomi und übte einen starken Einfluß auf die benachbarte Provinz Mikawa aus - die Stadt Sumpu, die diesem Clan als Hauptstadt diente. Angeführt wurde die Armee von Imagawa Yoshimoto, dem 41 Jahre alten Daimyo der Imagawa, höchstpersönlich. Das Ziel dieser Armee war Kyoto, die Hauptstadt von Japan. Imagawa Yoshimoto hoffte ganz offensichtlich, das alte Ashikaga-Shogunat abzulösen und selbst Shogun zu werden.
Gewiss, es gab zwar auch andere Clans, die nach dem Shogunat strebten und dies zum Teil offen erklärt hatten, aber die stärksten Clans, die sich in der Nähe des Herrschaftsgebietes der Imagawa befanden - die (Go-)Hojo, Takeda und Uesugi - befanden sich entweder miteinander im Krieg oder aber waren anderweitig abgelenkt. Imagawa Yoshimoto war dieser Umstand sicher nicht entgangen.
Die Armee der Imagawa durchquerte zuerst das Gebiet der Matsudaira - eines kleinen, aus obskuren Umständen hochgekommenen Clan, der in zunehmend stärkerem Maß unter dem Einfluß der Imagawa stand. Es ist nicht gerade verwunderlich, daß die Matsudaira auf einen möglichen Angriff auf die Armee der Imagawa verzichteten.
In der Nachbarschaft des Territoriums der Matsudaira befand sich die Provinz Owari. Owari, etwa in der Gegend der heutigen Städte Gifu und Nagoya gelegen, lag strategisch günstig: Nah genug an Kyoto, um diese bedeutende Stadt schnell erreichen zu können, aber auch entfernt genug von dort, um nicht in die ständigen Kämpfe in den Kyoto umgebenden Zentralprovinzen verwickelt zu werden. Der in Owari herrschende Clan der Oda hatte in der Vergangenheit wiederholt gegen die Imagawa gekämpft, aber bis vor kurzem auch durch eine interne Spaltung geglänzt, bis es dem derzeitigen Daimyo der Oda, dem jungen Nobunaga, gelungen war, diesen Clan wiederzuvereinigen.
Der Vormarsch der Armee der Imagawa ging den Oda nicht verborgen, auch deshalb nicht, weil die Armee der Imagawa zwei Grenzfestungen der Oda belagerte. Bei den Oda herrschte inzwischen helle Aufregung, aufgrund einiger Gerüchte glaubte man dort teilweise, die herannahende Armee der Imagawa sei 40.000 Mann stark. Es war klar, daß die Kräfte der Oda für einen Kampf gegen eine derart starke Armee nicht ausreichend wären, und den Feldherren der Oda war dies klar. Es wurden Stimmen laut, die für ein Ausharren einer zu erwartenden Belagerung in der Burg Kiyosu - dem Hauptquartier der Oda - oder gar für eine Kapitulation stimmten.
Auch Imagawa Yoshimoto erwartete, daß sich die Truppen der Oda in der Burg von Kiyosu verschanzen würden, und gab die Anweisung, Vorbereitungen für eine Belagerung zu treffen.
Oda Nobunaga entschied sich jedoch, die Armee der Imagawa anzugreifen. So verließ er am 19.Mai 1560 die Burg Kiyosu mit einer kleinen Begleittruppe, der sich zunehmend die Truppen seiner Feldherren hinzugesellten.
Die Armee von Imagawa Yoshimoto hatte inzwischen den Paß von Okehazama erreicht und dort ihr Lager aufgeschlagen, wo sie den bevorstehenden Sieg(!) mit reichlich Sake feierte. Imagawa Yoshimoto zog sich mit seinen Beratern in ein Zelt zurück, wo er sich die zu Trophäen präparierten Köpfe von bei der Belagerung der beiden Grenzfestungen gefallenen Samurai der Oda präsentiert wurden und die militärische Situation besprochen wurde.
Oda Nobunaga hatte inzwischen eine Streitmacht von etwa 3000 Samurai und Ashigaru um sich scharen können und durch Aufklärer von der Position der Armee der Imagawa erfahren. Daraufhin ließ Oda Nobunaga Flaggen auf einem Hügel aufstellen, damit die Garnison einer naheliegenden, von den Imagawa besetzten Festung den Eindruck bekäme, daß die Armee der Oda dort lagern würde. Tatsächlich marschierte die Armee der Oda jedoch mit gebotener Vorsicht, um nicht entdeckt zu werden, nach Okehazama.
Ein ausbrechendes Gewitter ermöglichte es der Streitmacht der Oda, sich nahe an das Lager der Streitmacht von Imagawa Yoshimoto heranzupirschen. Als sich der Regen verringerte, gingen die Truppen der Oda zum Angriff über. Die Truppen der Imagawa - müde, teilweise betrunken, oder sonstwie durch die Feier und das Gewitter in ihrer Kampfkraft negativ beeinflusst - wurden durch den Angriff völlig überrascht. In den folgenden zwei Stunden fielen über 2500 Mann der Imagawa und etwa 830 Mann der Oda. Der ranghöchste Gefallene auf der Seite der Imagawa war Imagawa Yoshimoto selbst. Er hatte, als er in seinem Zelt Kampflärm vernommen hatte, geglaubt, unter seinen betrunkenen Kriegern wäre ein Streit ausgebrochen und war vor dem Zelt durch Speerkämpfer der Oda angegriffen und von einer Lanze durchbohrt worden. Ähnlich erging es den Beratern von Imagawa Yoshimoto: Nur zwei von ihnen sollten die Schlacht überleben und entkommen.
Der Tod von Imagawa Yoshimoto ließ die Kampfmoral unter den Truppen der Imagawa endgültig zusammenbrechen, woraufhin das Heer bald Hals über Kopf nach Sumpu flüchtete.
Für den Clan der Imagawa leutete Okehazama den Niedergang ein, auch wenn mit Imagawa Ujizane ein Sohn von Imagawa Yoshimoto die Herrschaft über den Clan übernahm. Doch der Einfluß der Imagawa auf die Matsudaira war nun dahin, und nach einigen Niederlagen gegen die Matsudaira/Tokugawa und die Takeda brach der Clan der Imagawa zusammen.
Die Macht der Oda nahm dagegen in den folgenden Jahren immer mehr zu...
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Hmm wie hätte man die Niederlage verhindern können?
Also ich glaube mehr Aufklärung und Truppendisziplin.
Rerseven für die Dfensive wären ach gut gewsen.
MfG Azze
@Azrail
Die Aufklärung war sicher ein Faktor, und ich denke, daß zumindest die Armee der Imagawa über relativ wenig berittene Samurai verfügt haben dürfte. Einen Großteil ihrer Stärke dürften wohl zu Fuß kämpfenden und mit dem Yari - einer Art Speer - bewaffnete Samurai und Ashigaru gestellt haben.
Insgesamt hat die Armee der Imagawa jedoch übertrieben selbstsicher, man kann sogar sagen anmaßend, und sorglos in Owari agiert. Der Umstand, daß Imagawa Yoshimoto es seiner Armee gestattete, den bevorstehenden Sieg - der dann ja nicht eintraf - zu feiern, legt davon Zeugnis ab. Ein Befehlshaber muß erwarten, daß seine Mannschaften während und eine gewisse Zeit nach einer Feier aus diversen Gründen (Alkoholkonsum, Übermüdung etc.) als bestenfalls beschränkt kampffähig anzusehen sind. Sowas galt natürlich auch zu jener Zeit, immerhin galt es im Japan des Sengoku Jidai schon beinahe als unhöflich, sich während einer Feier nicht ordentlich zu betrinken.
Aber auch der Ort, wo die Armee der Imagawa ihr Lager aufschlug, zeugt davon, daß eine gewisse Sorglosigkeit im Spiel war. Sie hat ihr Lager ja im Pass aufgeschlagen! Zwar ist ein Pass leicht zu verteidigen, aber dort kann eine Streitmacht, besonders wenn sie die Aufklärung vernachlässigt - was hier wohl der Fall war - leicht umzingelt werden. Das Gebiet im damaligen Owari ist zudem zwar eher flach, aber insgesamt ist die Topographie in Japan - ziemlich gebirgiges Gelände, viel Wald - für Überraschungsangriffe bestens geeignet.
New Details Of First Major Urban Battle Emerge
http://www.spacewar.com/reports/New_Deta...e_999.html
Zitat:New details in the tragic end of one of the world's earliest cities as well as clues about how urban life may have begun there were revealed in a recent excavation in northeastern Syria that was conducted by the University of Chicago and the Syrian Department of Antiquities. (...)
Kann man hier auch Schlachten des 2 Weltkrieges wie der größten See und Luftschlacht der Geschichte die Schlacht in Golf von Leite besprächen oder nur Antike Schlachten ?
Nur antike Schlachten wie der Thread Titel schon sagt, der 2.WK hat einen eigenen Bereich. Da gehört Leyte rein.
schöne Beiträge von allen, sehr interessant. Besonders Quintus Fabius`s Beitrag zur Seeschlacht sehr interessant.
Zwar eine späte Antwort, aber dies liegt daran, dass ich den Thread erst jetzt angefangen habe richtig zu begutachten.
Quintus Fabius schrieb:
Zitat:Die Seeschlacht von Kap Ecnomus : Karthago gegen Rom
Das war DIE Entscheidungsschlacht über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, nach dieser Schlacht konnte Karthago nicht mehr gewinnen, sondern nur noch die Niederlage verzögern. Umgekehrt hätte das gleiche gegolten. Die ganze Zukunft der Welt und die Frage welches von beiden Völkern ein Weltreich errichten würde hingen hier an einer Schlacht :
Hmm, ganz so euphorisch sehe ich das nicht. Sicherlich war die Schlacht bei Ecnomus eine herbe Niederlage für die Karthager, aber es sei angemerkt, dass ich dieser Schlacht nicht einen solchen Entscheidungscharakter zuweise.
Wir besprechen gerade bei uns den 1. Punischen Krieg recht ausführlich und in dem Zusammenhang muss man darauf hinweisen, dass die Römer nach der Schlacht bei Ecnomus zwar zeitweilig die Seeherrschaft innehatten, aber 255 v. Chr. beim Rückmarsch vor Sizilien a) die Masse ihrer Flotte in einem starken Sturm einbüßten (man spricht von 300 gesunkenen Schiffen - fast die komplette bei Ecnomus eingesetzte Flotte - und annähernd 100.000 Toten, übrigens der schlimmste Schiffbruch der Geschichte; näheres im 1. Band von Helmut Pemsels Buch "Seeherrschaft" zu finden) und b) 253 v. Chr. wieder einen Schiffbruch zu verzeichnen hatten (ca. 90 Schiffe Verlust) und schließlich c) bei
Drepanum die Karthager 249 v. Chr. den Römern eine empfindliche Niederlage bereiten konnten (ca. 70-80 Schiffe Verlust, bei nur sechs karthagischen Verlusten). Der kommandierende römische Konsul Publius Claudius Pulcher konnte mit gerade mal 25 Schiffen entkommen und ging später mit Schimpf und Schande in die (immerhin freiwillig gewählte) Verbannung.
Nach diesen Debakeln war die römische Flotte de facto aus dem Mittelmeer verschwunden und karthagische Verbände konnten in den Jahren 249 - 245 v. Chr. fast 800 römische Transporter und Handelsschiffe versenken oder kapern. Die Römer gerieten in eine solche Notlage, dass schließlich ab 244 v. Chr. reiche römische Privatleute, Händler und Reeder aus privatem Vermögen den Bau einer neuen, rund 220 Schiffe umfassenden Schlachtflotte ermöglichten. Diese konnte dann letztlich bei den
Ägatischen Inseln 241 v. Chr. die Karthager besiegen und erst dann wieder die Seeherrschaft zurückgewinnen. 241 v. Chr. musste Karthago dann auch Frieden schließen.
Insofern: Die Schlacht bei Ecnomus war sicherlich eine herbe Niederlage für Karthago, hat aber den Krieg keinesfalls entscheidend zugunsten der Römer beeinflusst.
Schneemann.
Stell dir aber mal vor wie schlecht Rom erst dran gewesen wäre, hätte Karthago in dieser Schlacht eben nicht so vernichtende Verluste erlitten. Dann hätte Rom all die folgenden Niederlagen und Verluste erlitten und Karthago hätte demgegenüber eine sehr viel stärkere Flotte gehabt.
Schon so, trotz dieses Sieges hatten die Römer sehr schwer mit der karthagischen Flotte zu kämpfen. Ohne diesen Sieg aber wäre ein Sieg im Kriege nicht mehr möglich gewesen.
Daher halte ich diese Schlacht durchaus für eine Entscheidungsschlacht, und zwar aus dem Grund das ja der Krieg auf einer Insel Sizilien stattfand und dass ohne den Sieg in dieser Schlacht und die nachhaltigen karthagischen Verluste in dieser Schlacht die Römer die Landschlacht um Sizilien meiner Einschätzung nach zur höheren Wahrscheinlichkeit verloren hätten.
Zitat:Stell dir aber mal vor wie schlecht Rom erst dran gewesen wäre, hätte Karthago in dieser Schlacht eben nicht so vernichtende Verluste erlitten. Dann hätte Rom all die folgenden Niederlagen und Verluste erlitten und Karthago hätte demgegenüber eine sehr viel stärkere Flotte gehabt.
Die Verluste waren sicherlich schwer, aber doch anscheinend für Karthago wieder recht schnell auszugleichen, weil nur kurze Zeit später stand eine "neue" karthagische Flotte bereit, die den Römern Sorgen bereitete; insofern würde ich die Schlacht nicht überbewerten. Auch die Verluste, die die Karthager laut deiner Aussage erlitten haben sollen (250 Schiffe), kann ich ehrlich gesagt nirgendwo bestätigt finden. Überall wird von 80 - 90 Schiffen geredet, auch in dem von mir genannten Buch (s. oben), im englischsprachigen Wikipedia-Artikel (Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Ecnomus">http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Ecnomus</a><!-- m --> ) dazu gar "nur" von insgesamt 95 Verlusten.
Zitat:Schon so, trotz dieses Sieges hatten die Römer sehr schwer mit der karthagischen Flotte zu kämpfen. Ohne diesen Sieg aber wäre ein Sieg im Kriege nicht mehr möglich gewesen.
Wieso? Die römische Flotte lag nach diversen Schiffbrüchen und der Schlappe bei Drepanum total "am Boden", es gab de facto nicht mal mehr eine römische Flotte, und dennoch hat sie sich aufgerappelt (bzw. privat finanziert, s. oben) und die letzte Schlacht bei den Ägatischen Inseln gewonnen. Und: Das war 14 Jahre nach Ecnomus (d. h. zu diesem Zeitpunkt hätten theoretisch erlittene karthagische, personelle Verluste gar keine Rolle mehr gespielt, weil eine neue Generation "Personal" bereit gestanden hätte [Anm.: Durchschnittlich waren die punischen Soldaten/Seeleute um die 18 Jahre alt; von Befehlshabern natürlich abgesehen]).
Insofern: Selbst wenn die Karthager bei Ecnomus gewonnen hätten oder weniger schwere Verluste erlitten hätten (wobei ich hier die Zahl von 250 verlorenen Schiffe stark anzweifle), hätte Rom sich keiner anderen Situation wie ein Jahrzehnt später ausgesetzt gesehen. Und diese Krise wurde ja bekanntlich gemeistert.
Daher: Keine Entscheidungsschlacht...
Schneemann.
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