Zu den wirtschaftlichen Folgen des Desasters...
Zitat:Produktion geht um 15,3 Prozent zurück
Katastrophen lassen Japans Wirtschaft abstürzen
Erdbeben, Flutwelle und Atomkatastrophe haben die Industrieproduktion in Japan so stark einbrechen lassen wie noch nie. Die Produktion ging nach Regierungsangaben im März um 15,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Dieser Einbruch ist nach Angaben des Wirtschaftsministeriums der schwerste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1953.
Das Erdbeben und der Tsunami vom 11. März zerstörten viele Produktionsstätten und unterbrachen Zulieferketten. Global operierende Unternehmen wie Toyota und Sony waren aufgrund von Lieferschwierigkeiten sowie Stromausfällen zu Einschränkungen bei der Produktion gezwungen. So teilte der Verband japanischer Automobilhersteller mit, dass die Zahl der im Land produzierten Fahrzeuge im März um 57,3 Prozent auf 404.039 Stück im Vergleich zum Vorjahr gefallen ist. In einem weiteren Bericht teilte die staatliche Statistikbehörde mit, dass die Verbraucherausgaben im März mit minus 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen Einbruch verzeichneten. Eine so deutliche Verschlechterung hatte es mit minus 7,2 Prozent zuletzt im Februar 1974 während der Ölkrise gegeben.
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Schneemann.
Die Privatwirtschaft wird's überleben und kräftig am Wiederaufbau verdienen. Das Probleme ist der Staatshaushalt und die damit verbundene Megaverschuldung. Zwar ist wohl der größte Brocken aus den Pensionskassen der Bürger und damit im Land selbst, aber im Umkehrschluss bedeutet das auch das in einer hoffnunglos überalternden Gesellschaft die Altersvorsorge durch den Kamin geblasen wurde und wohl noch wird.
Japan sollte sich ganz schnell was einfallen lassen um nicht in einigen Jahren vor RICHTIG bösen Problemen zu stehen, auch wenn es sich angesichts eines INES 7-Kraftwerks komisch lesen mag.
Erbeben und Tsunami alleine könnten in Bezug auf Wiederaufbau ja durchaus eine hohe Investition und damit einen entsprechenden Nachfrageboom auslösen - Sorge macht mir aber die radioaktive Verstrahlung: in der Sperrzone wird nichts investiert werden.
Und dass der japanische Staat (im Wesentlichen bei seinen Bürgern) hoch verschuldet ist, kommt noch dazu. Die lösen ggf. ihre Forderungen ein, um selbst in den Wiederaufbau zu investieren während der Staat für öffentliche Investitionen ebenfalls einen enormen Finanzierungsbedarf hat.
Das wird die Geldnachfrage der Japaner in die Höhe treiben - und macht die Geldbeschaffung für andere noch teurer.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,759662,00.html">http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 62,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 29.04.2011
AKW-Ruine Fukushima
Neue Roboter sollen Brennstäbe besprühen
Sie sollen die wichtigen Wasserpumpen steuern und die Radioaktivität im AKW messen: Drei weitere Roboter, zwei aus den USA, verstärken laut Medienberichten das Krisenteam in Fukushima. Wissenschaftler planen eine große Messoperation, um großräumige Strahlungskarten zu erstellen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,759906,00.html">http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 06,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 30.04.2011
Tränen der Wut
Japans Atomberater wirft Regierung Rechtsbruch vor
Der Atomberater des japanischen Ministerpräsidenten hat seinen Rücktritt erklärt - weil die Regierung nach seiner Ansicht geltendes Recht bricht. Japans Führung findet ihr Krisenmanagement zwar weiter tadellos, doch viele Menschen sehen das mittlerweile anders.
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Sein Eindruck sei, dass man sich nur mit Notlösungen und Provisorien über die Zeit rette, anstatt eine wirkliche Lösung für die Atomkrise zu suchen.
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eine Zusammenstellung der SPIEGEL-Artikel zu Fukushima gibts hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/thema/fukushima/">http://www.spiegel.de/thema/fukushima/</a><!-- m -->
Erich schrieb:Das wird die Geldnachfrage der Japaner in die Höhe treiben - und macht die Geldbeschaffung für andere noch teurer.
Alternativ Steuererhöhungen - wann wenn nicht jetzt und von wem wenn nicht von den Demokraten? Es wird wohl auch in Japan eine Oberschicht geben, die man jetzt in ihre "patriotische" Pflicht nehmen könnte.
Die Verheerungen sind einfach zu groß und das Thema Fukushima wird über Jahrzehnte gigantische Kosten verursachen. Zumal man nicht auf die Fläche verzichten kann und man wohl in vielen Fällen zu kostenintensiven Dekontermination schreiten muss (zumindest an den Stellen wo überhaupt technisch möglich).
Japan ist eines der Länder mit dem besten Gini-Koeffizienten.
"Die Oberschicht" hat sich dort also längst nicht so bereichert wie anderen Teilen der Welt.
Nur so als Info.
Danke für die Info.
Allerdings bleibt es meiner Ansicht nach die effektivste Möglichkeit, finanzielle Ressource zusammen zukriegen ohne das der Konsum und der klein- bis mittelständische Unternehmensbereich allzu sehr leidet. Japan braucht jetzt frisches Geld.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:katastrophe-in-japan-behoerden-befuerchten-stoerfall-in-weiterem-akw/60046385.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 46385.html</a><!-- m -->
Zitat:02.05.2011, 15:42
Katastrophe in Japan
Behörden befürchten Störfall in weiterem AKW
Im havarierten Atomkraftwerk Fukushima dauert der Kampf gegen die Strahlung an. Eine neue Hiobsbotschaft kommt aus der Präfektur Fukui: Auch im dortigen Kernkraftwerk tritt offenbar Radioaktivität aus.
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Wenn ich's richtig im Kopf habe steht auf dieser "Atompiste" auch Japans Schneller Brüter. Wenn's da mal richtig kracht gute Nacht. Dann wird's nämlich auch schwierig unbeschädigte AKWs weiter unter Kontrolle zu halten. :roll:
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Zitat:Steigende Temperatur in Reaktor 3
Neue Sorgen um AKW Fukushima
Die Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima I haben offenbar weiter Probleme, die Lage unter Kontrolle zu halten: Im Reaktor 3 steigt die Temperatur. Unklar ist, ob das Abklingbecken im Block 4 neuen Beben standhalten würde. Ein anderes AKW nahe Tokio wurde inzwischen abgeschaltet.
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Hidehiko Nishiyama von der Atomaufsichtsbehörde NISA spricht von einem Anstieg der Temperatur: "Bis zum 1. Mai lag lag sie relativ stabil bei 102 Grad. Dann stieg sie bis zum 5. Mai auf 240 Grad an. Wir pumpen deshalb mehr Wasser in den Reaktor. Außerdem überprüfen wir die Leitungen und werden gegebenenfalls einen neuen Pfad legen, damit das Kühlwasser die Druckkammer auch wirklich erreicht."
Genauere Angaben über die daraus entstehende Gefahr konnte oder wollte Nishiyama nicht machen. Am Scheitelpunkt der Krise rund um das AKW Fukushima I hatte die Temperatur über 300 Grad betragen, so dass radioaktiver Dampf aus den Druckkammern abgelassen werden musste.
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Stand: 07.05.2011 11:21 Uhr
Sein wir mal ehrlich - nach dem Marathon kann einen doch gar nichts mehr schrecken. Solang da nicht der Austritt an Radioaktivität schlagartig ansteigt, ist das mittlerweile keine Nachricht mehr.
Eigentlich erschreckend. Da unten brennt nach wie vor der Baum, aber man ist halt abgestumpft. Zumal die wirklich schweren Auswirkungen wohl erst in ein paar Jahren in Dokus auf 3sat zur Nebensendezeit zu sehen sein werden. Die Fehl- und Missgeburten, die Krebs- und Bluterkrankungen, die Geschichten der Liquidatoren und Anwohner die allein gelassen von Tepco und Staat irgendwie versuchen über die Runden zu kommen, während die Verantwortlichen weiterhin fette Bezüge kassieren.
Naja hoffen wir mal das man ins Geheim schon alles für einen Sarkophag vorbereitet. Betonpumpen sind ja bereits vor Ort .
Lieber geplant und vorbereitet als auf den letzten Drücker zu organisiern.
Andersherum hat ein Sarkophag überhaupt vergleichbaren Sinn wie in Tschernobyl? Ich mach mir erlich gesagt mehr Sorgen das durch Erdbeben und/oder durchschmelzen was ins Erdreich absickert und Grundwasser sowie Boden weitreichend verseucht.
Wobei wenn sich die Stäbe selbstenzünden würden Partikel in die Luft geschleudert werden oder bin ich gerade einfach nur verwirrt ^^?
P-S.
Wer weiß was wir auch für Fischgetier die Jahrzehnte sehen werden. Die Tschernobylratten haben sich ja auch gut gehalten.
ich hab jedenfalls am Samstag für längere Zeit meine letzten Sushi inhaliert ....
Solang da noch was so heiß ist, das es zu einer Selbstentzündung kommen kann, wird man da nichts zubetonieren. Angeblich will man das Inventar ja sogar noch entfernen, sobald es abgeklungen ist. Ansonsten bleibt zu hoffen das wenigstens beim Sarkophag nicht gepfuscht wird. Ist zwar schwierig, aber wenn man den Wissensstand Tschernobyl mit dem Wissensstand Japanische Erdbebensicherheit kombiniert, müsste da eigentlich was vernünftiges raus kommen.
Und falls du wissen willst, was sich demnächst so vor der japanischen Küste tummeln wird:
Guckst du hier!
Das gibt richtig lecker Sushi!
jetzt weiß ich warum die wirklich ....
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Zitat:Angst vor einem neuen Tsunami
Atomkraftwerk Hamaoka stillgelegt
Aus Angst vor einem weiteren Tsunami ist das Atomkraftwerk Hamaoka vom Netz genommen worden. In Fukushima haben Arbeiter steigende Radioaktivität gemessen. Ein Arbeiter wurde gar unfreiwillig in die Atomruine geschickt.
09. Mai 2011 ...
.... auch noch Hamoaka stillegen :wink: