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Normale Version: Indien
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Samun schrieb:Die Hälfte Indiens befindet sich im Dauer-Bürgerkrieg mit dutzenden Fraktionen. Das ist vielen nicht bewusst.
alleine die jährliche Zahl der Verkehrstoten in Mumbay (incl. derjenigen, die vom Zug überfahren werden) ist deutlich höher als die Zahl der Opfer durch den so genannten "Bürgerkrieg"
Das trifft auch auf die Toten der USA im Zweiten Weltkrieg zu.
Es gab zu jeder Zeit bei weitem mehr Verkehrstote als Kriegstote.
Daraus zu schließen, dass es keinen Zweiten Weltkrieg gegeben habe, oder dass er nicht wirklich schlimm war, wäre aber ein Trugschluss.
Außerdem würde ich mal Daten aus Bürgerkriegsregionen nicht im mindesten trauen, zumla ich auch bezweifle, dass überhaupt viele Daten dazu zugänglich sind.
Zum Thema Indien als Weltmacht.

Zitat:Anlagestrategie
Rangliste der Wirtschaftsnationen sortiert sich neu

Die Top 10 der größten Wirtschaftsnationen ist durcheinander gewirbelt. Auch die Finanzmärkte stellen sich neu auf. Darauf müssen Anleger jetzt reagieren.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article13920099/Rangliste-der-Wirtschaftsnationen-sortiert-sich-neu.html">http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... h-neu.html</a><!-- m -->

Abgesehen, wovon in dem Artikel gequatscht wird, finde ich interessant, wie weit Indien tatsächlich hinter China hinterherhinkt. Dabei werden beide oft ein einem Satz erwähnt, wenn es um wirtschaftliche Entwicklung geht. Tatsächlich spielt China aber ein paar Ligen über Indien.

Und dass sogar Russland vor Indien ist, wundert mich auch. Irgendwie habe ich aus der Berichterstattung über die verschiedenen Länder immer implizit geglaubt, dass Indien eine deutlich höhere Wirtschaftskraft hat als Russland.
bei diesen Finanzmarktanalysten muss man immer etwas vorsichtig sein - je nachdem, was die gerade verkaufen wollen.
Und Ländervergleiche "hinken" - was vergleicht man,
- das BIP oder BSP des gesamten Staates,
- das anteilige Produkt pro Einwohner
....

ansonsten ... wenn Dich das interessiert, dann schau doch mal auf unserer Hauptseite <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen-im-konflikt.html">http://www.globaldefence.net/kulturen-im-konflikt.html</a><!-- m -->
da beschäftigen wir uns schon seit Jahren allgemein mit dem Thema, und im Einzelnen auch mit diesen Schwellenländern
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/indien-getreidelagerung100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/indien ... ng100.html</a><!-- m -->
Zitat:Überproduktion in Indien
Das Getreide verrottet - und die Menschen hungern

Indien fährt seit Jahren Rekordernten ein. Trotzdem ist rund die Hälfte aller Kinder immer noch unterernährt. Zwar ist genug Nahrung vorhanden, aber sie kommt nicht bei den Betroffenen an. Stattdessen verrotten Millionen Tonnen Reis und Getreide unter freiem Himmel.

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Stand: 07.07.2012 14:41 Uhr
ergänzend zur letzten Meldung wieder etwas zur Nahrungsversorgung in Indien:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/vegetarier-indien100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/vegeta ... en100.html</a><!-- m -->
Zitat:Fleischkonsum wächst
Indien - das (verlorene) Vegetarier-Paradies


Indien gilt eigentlich als das Stammland des Vegetarismus - fleischloses Essen hat dort eine sehr lange Tradition. Immer noch sind 40 Prozent der Inder Vegetarier. Aber das wird nicht mehr lange so bleiben: Für die wachsende Mittelschicht ist Fleischkonsum immer mehr ein Statussymbol.
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Stand: 21.07.2012 14:57 Uhr
verückt - man kann zu fast jeder Frage zu Indien "ja" oder "nein" sagen .... und beide Antworten sind richtig.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/mukherjee104.html">http://www.tagesschau.de/mukherjee104.html</a><!-- m -->
Zitat:Sieger der Präsidentschaftswahl
Mukherjee soll Indien neuen Schwung verschaffen

Er ist Bengale, seit Jahrzehnten in der Politik - und nun die Hoffnung der vor sich hindümpelnden Kongresspartei: Mit großer Mehrheit wurde Pranab Mukherjee zum indischen Präsidenten gewählt. Der 76-jährige leitete schon mehrere Ministerien, nur das mächtige Premiersamt blieb ihm verwehrt
.
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Indiens Wirtschafts-Wachstum hatte sich zuletzt beunruhigend verlangsamt. Die arme Bevölkerung ächzt angesichts rasanter Preis-Steigerungen.

Mukherjee tritt also sein Amt an in einer der turbulentesten Phasen der indischen Geschichte: "Mukherjee ist wahrscheinlich der einzige Politiker von heute, der den gesamten Verlauf der Geschichte in den letzten 50 Jahren verfolgt hat. Weil er daraus gelernt hat, dürfte er einer der besten Präsidenten aller Zeiten werden", meint der indische Journalist Kumar Ketkar.
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Stand: 22.07.2012 16:12 Uhr
Der Konflikt in Assam hat mal wieder die Medien erreicht:

Zitat:Bei Kämpfen zwischen Stammesangehörigen und Muslimen im nordostindischen Gliedstaat Assam sind in den letzten Tagen nach Angaben der Polizei über zwanzig Personen getötet worden. In dem von China, Burma, Bangladesh und Bhutan umgebenen Nordosten Indiens leben über 200 verschiedene ethnische Gruppen und Stämme. Die Region ist seit der Unabhängigkeit Indiens von Grossbritannien 1947 immer wieder von separatistischen Aufständen erschüttert worden. So kämpfen etwa die Bodo, die als erste Bewohner Assams gelten, seit Jahrzehnten gewaltsam für eine eigene politische Identität.

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Rund 500 Dörfer sind laut offiziellen Angaben niedergebrannt worden. Zehntausende sind aus Angst vor marodierenden Banden geflüchtet und haben in notdürftigen Lagern Unterschlupf gefunden. «Das gegenseitige Misstrauen ist so gross, dass der kleinste Funken zu einem Inferno führen kann», sagte ein Sprecher der Geheimpolizei am Dienstag gegenüber der «Times of India». Diesmal seien im Gegensatz zu früheren Zusammenstössen seines Wissens jedoch keine Separatistengruppen involviert. Gewöhnliche Bürger brächten gewöhnliche Bürger um und das sei höchst beunruhigend, sagte er.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/dutzende-von-doerfern-in-brand-gesteckt-1.17397096">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.17397096</a><!-- m -->

Auch wenn es sich um kleine Dörfer bzw. Weiler und evtl. einzelne Gehöfte mit einfachen Bauten handeln dürfte - man muss sich die Zahl von 500 niedergebrannten Ansiedlungen mal vor Augen führen.
ein ähnliches Problem stellen die so genannten "Naxaliten" dar - und auch eine ähnliche Ursache: die moderne Industriegesellschaft dringt mit Minenkonzernen in den Lebensraum der indigenen Bevölkerung ein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/dongria-kondh100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/dongria-kondh100.html</a><!-- m -->
Zitat:Indigene Volksgruppe in Indien sieht Lebensraum bedroht
Jäger und Sammler im Kampf gegen den Rohstoffriesen

Sie gehören zu den ältesten indischen Urvölkern und fürchten die Zerstörung ihres Lebensraums: Die Dongria Kondh im Osten Indiens wehren sich gegen den Rohstoffkonzern Vedanta, der dort das Aluminiumerz Bauxit abbauen will.
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Von der Moderne entrückt

Die Niyamgiri-Berge im Osten Indiens sind die Heimat der Dongria Kondh. So heißt das indische Urvolk, zu dem auch Laddo gehört - insgesamt etwa 8000 Menschen. Sie leben nicht gänzlich unberührt von der Moderne, aber weitestgehend entrückt von der Entwicklung des modernen Indien. Kein Kind aus Laddos Dorf ist geimpft, keines geht zur Schule.

Die Dongria Kondh sind Jäger und Sammler, und sie betreiben einfachen Ackerbau. Wenn es Überschuss gibt, handeln sie mit der Welt außerhalb ihres Dschungels. Das Markenzeichen der Männer ist die Axt, das der Frauen ihr Schmuck. Sie haben viele Nasen- und Ohrenringe - und fast alle tragen unzählige Spangen im Haar, das sie in der Mitte scheiteln. "Warum sollten wir woanders leben? In der Stadt sind wir Fremde, dort ist unser Wissen wertlos. Nyamgiri ist unser Vater, unsere Mutter und unser Gott. Ohne Niyamgiri sind wir verloren."

Bauxit lockt Rohstoffriesen an

Doch der Gott der Dongria Kondh wird auch von anderen begehrt. Denn die Niyamgiri-Berge im ostindischen Bundesstaat Orissa sind voll von Bauxit. Bauxit ist der Rohstoff, aus dem Aluminium entsteht. Und Vedanta will es abbauen. Vedanta ist ein milliardenschwerer Rohstoffriese, der an der Londoner Börse notiert ist.

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Stand: 28.07.2012 18:10 Uhr
Indien wird zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissen. Einerseits kämpfen indigene Völker um den Erhalt ihres Lebensraumes, andererseits benötigt Indien für seine Entwicklung mehr Industrie und ausreichende Energieversorgung.
Und letztere ist tatsächlich eine der Schwachpunkte des Landes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/zweiter-tag-in-folge-hunderte-millionen-inder-ohne-strom-11838936.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 38936.html</a><!-- m -->
Zitat:Zweiter Tag in Folge
Hunderte Millionen Inder ohne Strom
31.07.2012 · Es dürfte einer der größten Stromausfälle aller Zeiten sein. Am Dienstag sind in Indien drei regionale Versorgungsnetze zusammengebrochen, mehr als 600 Millionen Menschen waren zeitweise ohne Elektrizität.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/indien-stromausfall102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/indien ... ll102.html</a><!-- m -->
Zitat:Neue Strompanne in Indien
Mega-Blackout am zweiten Tag in Folge

Nur einen Tag nach dem massiven Stromausfall im Norden Indiens ist erneut das Stromnetz zusammengebrochen. Betroffen ist neben dem Norden auch der Osten und damit etwa die Hälfte des Landes. Offenbar haben wieder einige Bundesstaaten mehr Strom abgezweigt, als ihnen zusteht.
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Schwellenland setzt auf Kohle und Atomkraft

Stromausfälle gehören in Indien zum Alltag. Die Energielücke gehört zu den größten Wachstums- und Entwicklungsbremsen des aufstrebenden Schwellenlandes. Das Land will den chronischen Engpass vor allem durch den Bau von neuen Atom- und Kohlekraftwerken überwinden.

Stand: 31.07.2012 12:50 Uhr
sorry, aber Megakraftwerke halte ich für den falschen Weg. Wichtiger ist eine umfassende, dezentrale Stromversorgung. Und da können Solarkraftwerke und Windkraftanlagen (an den Küsten) ohne große Zerstörung von Lebensräumen eine flächendeckende Versorgung wesentlich besser sicher stellen als zentrale Großanlagen mit entsprechend weiten Verteilernetzen. Das verlangt aber eine Vielzahl kleinerer Investitionen "vor Ort". Und dazu müssten viele oder zumindest kleinere lokale Investoren (z.B. Kommunen) entsprechendes Interesse haben.
Allerdings - solange keine echte Konkurrenz besteht wird der eine staatliche Stromversorger alles daran setzen, mit möglichst wenigen großen dezentralen Blockkraftwerken zu operieren. Das spart (scheinbar) Investitions- und Personalkosten - und macht angreifbar.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/indien-nach-den-stromausfaellen-peinlich-beruehrt-11840211.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 40211.html</a><!-- m -->
Zitat:Indien nach den Stromausfällen
Peinlich berührt

01.08.2012 · Indiens Regierung schimpft auf die Opposition – und umgekehrt. Derweil müssen Millionen damit leben, dass immer wieder der Strom ausfällt. Ein Ausweg ist nicht zu sehen.

Im Englischen, auch im Indisch-Englischen, hat das Wort „power failure“ zwei Bedeutungen: Stromausfall und Machtversagen.
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Erich schrieb:...Megakraftwerke halte ich für den falschen Weg. Wichtiger ist eine umfassende, dezentrale Stromversorgung. Und da können Solarkraftwerke und Windkraftanlagen (an den Küsten) ohne große Zerstörung von Lebensräumen eine flächendeckende Versorgung wesentlich besser sicher stellen als zentrale Großanlagen mit entsprechend weiten Verteilernetzen. ...
inzwischen bestätigt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/umwelt/indien-es-werde-licht-11842508.html">http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 42508.html</a><!-- m -->
Zitat:07.08.2012

Indien
Es werde Licht

Wegen überlasteter Leitungen hatten vergangene Woche 680 Millionen Inder stundenlang keinen Strom. Das Provinznest Meerwada aber war vom Stromausfall nicht betroffen. Die FAZ.NET-Bildergalerie zeigt, wie das abgelegene Dorf dank eines Solarkraftwerks und Speichertechnik zur Moderne aufschließt.
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Zitat:Der große Stromausfall war nur ein Symptom einer tiefer liegenden Krise: Im Energiesektor drohen 90 Prozent der Kredite auszufallen - für die Banken eine Überlebensfrage.
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Tatsächlich ist das altersschwache Stromnetz nur Symptom einer tiefer sitzenden Krise, die sich nach Einschätzung führender Unternehmer sogar zu einer indischen Finanzkrise auswachsen könnte.
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Unter diesen Umständen dürften die Finanzinstitute kaum gewillt sein, den dringend nötigen Ausbau der Stromnetze weiter zu finanzieren. Nach Schätzungen der Infrastructure Development Finance Company in Mumbai sind Investitionen von 400 bis 500 Mrd. Dollar in den kommenden fünf Jahren nötig, um den rasant wachsenden Bedarf zu decken....

Ein Ausweg aus dem Dilemma ist vorerst nicht in Sicht. Den bundesstaatlich organisierten Netzbetreibern fehlt schlicht das Geld, um die eigene Infrastruktur auszubauen. Nur zwei der 28 Bundesstaaten arbeiten in diesem Bereich profitabel....


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:indien-indischer-strommarkt-bedroht-die-banken/70073449.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 73449.html</a><!-- m -->
Zitat:Wirtschaftsreformen Indiens Regierung steuert Richtung Untergang

Die Wirtschaft kommt nicht voran, die Arbeitslosigkeit steigt. Die Reformpläne von Premier Manmohan Singh werden dem Land nicht helfen....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/indien-reformen-singh">http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/i ... rmen-singh</a><!-- m -->

Nicht das ich etwas gegen Protektionismus hätte aber so sieht das eher schlecht aus.

Zitat:China und Indien sind Rivalen und Nachbarn, doch ihre Völker sind sich völlig fremd. Unsere Reporter haben Chinesen begleitet, die in Indien nach Gandhis Spuren suchten, und Inder, die an der Großen Mauer nach Feinden spähten.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2012/07/China-Indien">http://www.zeit.de/2012/07/China-Indien</a><!-- m -->

:lol: :lol:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/indien-wirtschaft-wachstum100.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ind ... um100.html</a><!-- m -->
Zitat:Industrieproduktion gesunken
Indiens Volkswirtschaft - "ein wirklich düsteres Bild"


Indiens Volkswirtschaft lahmt gefährlich. Der Finanzminister prognostiziert für dieses Jahr bereits die niedrigste Wachstumsrate seit zehn Jahren. Und nun schrumpfte sogar die industrielle Produktion. Der Ruf nach einer Zinssenkung wird lauter - doch das lehnt die Zentralbank ab. Denn auch die Inflationsrate ist sehr hoch.
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Stand: 12.11.2012 17:06 Uhr
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