German Military Power:
Diese Anschaffung ist äußerst unwahrscheinlich und wird daher zumindest in den nächsten Jahren nicht stattfinden. Rüstungsfirmen führen zudem diverse Studien auch ohne Interesse der Bundeswehr durch, da eine solche Studie beispielsweise die Exportchancen erhöht und die Bundeswehr als Kunde allein für eine Rüstungsfirma oft unzureichend ist.
Auch wenn ich deine Auffassung teile, dass der Wehretat viel zu gering ist, so muss man eben doch mit dem arbeiten, was man hat. Und bei einem derart geringen Wehretat kann man sich eben eigentlich eine solche Vielfalt an Panzerfahrzeugen nicht leisten, sondern muß/sollte vereinheitlichen wo es nur geht.
Zitat:Dann hätten wir auch keine Probleme mehr, sofern die Führung ihren Job sinngemäß erfüllt.
Selbst bei einem doppelt so hohen Wehretat hätten wir immer noch jede Menge Probleme, gerade weil die Führung die gleiche bliebe und diese Führung unfähig und beschissen ist. Die Bundeswehr wird durch Wehrbeamte, Bürokraten geführt und auch in den unteren Dienstgraden ist die Qualität des vorhandenen Menschenmaterials oft unter aller Sau.
Auch wenn man den Wehretat so oder so meiner Meinung nach verdoppeln sollte, ändert das nichts daran, dass man mit Geld allein die Probleme der BW nicht lösen kann. Das sind systeminhärente, struktuelle Probleme, die auch bei sehr viel mehr Geld so bestehen bleiben würden.
Zitat:Was ist dein Favorit unter den Radschützenpanzern?
Unter den verfügbaren, real vorhandenen Modellen die schon im praktischen Einsatz waren finde ich den VBM Freccia der Italiener sehr gut. Er hat sich im praktischen Einsatz sehr bewährt und zeigte trotz schwierigem Gelände keinerlei Probleme oder Kinderkrankheiten.
Er besitzt eine im Vergleich zu anderen Modellen hohe Einsatzreichweite von 800 km (Boxer GTK 1000 km) - (die ganzen MOWAG Panzer wie LAV 25, LAV III, NZLAV usw haben deutlich weniger: von 400 bis 500 km), und ist besonders robust und äußerst unempfindlich für Staub, Schlamm, Verdreckung usw er ist im Vergleich zu den Radschützenpanzern der MOWAG Familie (LAV 25, LAV III, NZLAV usw) sehr viel weniger wartungsintensiv und angeblich auch weniger wartungsintensiv als der Boxer. Und er ist deutlich stärker Motorisiert als andere Radschützenpanzer (ähnlich dem Boxer der ebenfalls einen hervorragenden Motor hat ), insbesondere deutlich stärker als die MOWAG Radschützenpanzer und geländegängiger. Nehmen wir mal als Vergleich den Boxer, der in Bezug auf seine Geländegängigkeit und Motorisierung ebenfalls hervorragend ist: Der Freccia packt Steigungen von bis zu 65 % (Boxer GTK 60%) bei einer Querneigung von bis zu 40% (Boxer GTK 30%) und kann ohne jede Vorbereitung bis 1,6 m Wassertiefe (Boxer GTK 1,2m) waten. Die Grabenüberschreitfähigkeit beträgt 2 m (Boxer GTK ebenfalls 2 m) und die reale Kletterfähigkeit 1 m (Boxer GTK 0,8m laut Hersteller, real packt der Boxer aber auch 1 m). Der Wendekreis beträgt nur 8 m (Boxer GTK 15 m). Die Itaker fahren damit real praktisch durch Gelände, wo andere Radschützenpanzer nicht durchkämen, und das Fahrzeug ist sehr viel wendiger und beweglicher als andere Radschützenpanzer. Ein großer Unterschied zum Boxer in Bezug auf die Geländegeängigkeit ist der geringere Bodendruck. Der Freccia wiegt nur 26 Tonnen, der Boxer demgegenüber 33 Tonnen. Der Freccia ist also ganze 7 Tonnen leichter. Das wirkt sich im Gelände aus. Rein von der Geländegängigkeit her ist der Boxer aber auch hervorraend und er hat ebenfalls eine sehr hohe Einsatzreichweite, sogar noch 200 km mehr als der Freccia.
Ein interessanter Aspekt ist, dass der Freccia von Anfang an so konstruiert wurde, dass er ohne jede Probleme sofort mit einer 60mm Kanone nachgerüstet werden kann, die vom gleichen Hersteller wie die derzeitige Kanone produziert wird (also real vorhanden ist), sollte dies irgendwann gewünscht 0werden. Durch die deutlich stärkere Motorisierung ist dieses Modell in Bezug auf seine Panzerung zudem noch ausbaufähig im Vergleich zu anderen Radschützenpanzern. Er ist jedoch leichter gepanzert als der Boxer GTK, der einen deutlich besseren Schutz vor RPG 7 u.ä. bietet. Die Panzerung des Freccia ist jedoch wiederum deutlich besser als die der MOWAG Radschützenpanzer (weshalb der Freccia schwerer als diese ist) Ein wenig Beachtung findender Aspekt ist, dass der Boxer und der Freccia noch mehr vergleichsweise leise sind. Man hört die viel weniger weit als die Radschützenpanzer von MOWAG.
Von den nicht verfügbaren, aber im Prinzip Serienreifen Modellen finde ich die Version des Boxer von Krauss-Maffei mit einem Besatzungslosen, ferngesteuerten Turm sehr gut. Diese Version halte ich für sehr viel besser als die Version mit dem Lance Turm:
Hier mal zum Vergleich:
1 die von mir bevorzugte Variante mit einem ferngesteuerten Turm:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deagel.com/library/Boxer-ICV-equipped-with-remote-controlled-turret_m02010061500032.aspx">http://www.deagel.com/library/Boxer-ICV ... 00032.aspx</a><!-- m -->
2 die Variante mit Lance Turm, die ich deutlich schlechter finde:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deagel.com/library/Boxer-equipped-with-Lance-turret_m02010061500051.aspx">http://www.deagel.com/library/Boxer-equ ... 00051.aspx</a><!-- m -->
Ich würde daher für die Bundeswehr die Variante 1 mit ferngesteuertem Turm von Krauss-Maffei als das derzeit beste was man kriegen könnte vorziehen. Zudem hat diese Variante eine Absitzstärke von 8 Mann im Gegensatz zur Variante 2 die nur 6 Mann Absitzstärke hat. Ein Radschützenpanzer mit nur 6 Mann Absitzstärke macht meiner Überzeugung nach keinen Sinn.
Allgemein:
Meiner Meinung nach muß ein Radschützenpanzer eine möglichst große Reichweite haben, er muss extrem wenig Wartung benötigen und besonders robust sein, die Reifen müssen auch mit Einschüssen noch funktionieren, und er muß möglichst geländegängig sein.
Abgesehen von einer möglichst geringen Wartung sollte das Fahrzeug auch möglichst leicht reparierbar sein.
Das Gewicht spielt demgegenüber meiner Meinung nach nur für die Frage der Geländegängigkeit eine Rolle (Bodendruck). Die Luftverlastbarkeit ist meiner Überzeugung nach kein Argument und sollte für die Entscheidungsfindung keine Rolle spielen. Der Radpanzer sollte einen möglichst starken leistungsfähigen und robusten Motor haben.
Desweiteren sollte er eine möglichst starke Bewaffnung haben, entsprechende Stationen sollten möglichst flexibel sein um möglichst viele verschiedene Waffen aufnehmen zu können (modulare Waffenstationen) im Idealfall sollten die Waffenstationen fernsteuerbar sein.
Die Maschinenkanone sollte meiner Überzeugung nach 30 mm Kaliber haben, und es sollten meiner Meinung nach zur MK mindestens 2 Maschinengewehre in 7,62mm vorhanden sein. Diese MG sollten in den ferngesteuerten Waffenstationen auch durch Granatwerfer und SMG in 12,7 mm ersetzt werden können. Die Waffenstationen sollten alle einen möglichst großen Schwenkbereich nach oben und unten haben, um damit so steil wie möglich nach oben (und unten) schießen zu können.
Die Panzerung gegenüber Beschuss hat demgegenüber meiner Auffassung nach bei einem Radschützenpanzer nicht so große Priorität. Hier reicht eine sichere Rundumpanzerung gegen alle SMG Kaliber. Dafür sollte die Panzerung/der Schutz gegen Minen eine hohe Priorität haben, was zum Teil auch konstruktiv lösbar ist.
Zusammenfassung:
Im Endeffekt wäre der Boxer auf dem Papier als Basis für einen Radschützenpanzer schon recht gut. Er ist aber eben kein Radschützenpanzer, da er keine Maschinenkanone hat. In der Version mit einem ferngesteuerten Turm mit 30 mm Maschinenkanone und 8 Mann Absitzstärke wäre er ein hervorragender Radschützenpanzer.
Er ist aber in dieser Version weder vorhanden, noch Praxiserprobt.
Von den bereits praktisch eingesetzten und bewährten Radschützenpanzern bin ich vom VBM Freccia recht überzeugt und finde diesen besser als die ganzen MOWAG Piranha Varianten. Er bietet zudem eine im Vergleich zu diesen stärkere Panzerung, ohne jedoch so extrem stark gepanzert und damit so extrem schwer zu sein wie der Boxer GTK. Und er ist geländegängiger als die meisten Radschützenpanzer, insbesondere hat er einen extrem geringen Wendekreis und ist damit sehr viel wendiger im Gelände und hat aufgrund seines geringeren Gewichtes einen viel geringeren Bodendruck als der Boxer. Außerdem hat er seine geringe Wartungsanfälligkeit und Robustheit im Einsatz bereits bewiesen.