Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Radpanzer Boxer
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(23.03.2023, 14:35)Marderboy schrieb: [ -> ]"Der „schwere Waffenträger Infanterie“ basiert auf der bewährten BOXER Fahrzeugfamilie. Ergänzt wird dieser um einen bemannten Turm mit einer 30mm Kanone."

Hier die offizielle Mitteilung: https://www.bmvg.de/de/presse/zusammenar...e--5601340

Etwas befremdlich finde ich die Aussage auf der Seite des BMVG, Zitat."Damit soll im Deutschen Heer das Waffensystem WIESEL 2 abgelöst werden." Zitat Ende.

Vermute mal die haben den Überblick über ihre Waffensysteme verlorren. Die Wiesel 1 tragen die Feldkanonen und TOW/Spike . Und diese sollten doch meiner Kenntnis nach duch den "Schweren Waffenträger Infantrie" abgelöst werden. Korrekt?
(23.03.2023, 14:21)FJ730 schrieb: [ -> ]Die Bundeswehr sieht offenbar einen Bedarf für 128 Fahrzeuge. Auf die endgültige Anzahl und Verteilung bin ich gespannt.

Ich zitiere mich mal selbst dazu:

(18.03.2023, 20:05)Broensen schrieb: [ -> ]zukünftig 7 Btl. GTK Jäger aka mKr ... sWaTr: 12 je JgBtl. = 84... zzgl. Schulen (schätzungsweise ... 12xsWaTrg ...) und GÜZ ... Umlaufreserve von beabsichtigten 30%

(84+12)*1,3 = 124,8. Bleiben also noch 3-4 Exemplare für GÜZ, WTD o.ä.
(23.03.2023, 17:14)Broensen schrieb: [ -> ]Ich zitiere mich mal selbst dazu:


(84+12)*1,3 = 124,8. Bleiben also noch 3-4 Exemplare für GÜZ, WTD o.ä.

Vielen Dank nochmal. Die 30 % Umlaufreserve hatte ich als Wunschdenken abgetan und gar nicht mehr auf dem Schirm.
(23.03.2023, 17:32)FJ730 schrieb: [ -> ]Die 30 % Umlaufreserve hatte ich als Wunschdenken abgetan und gar nicht mehr auf dem Schirm.

Die 128 sind ja der erklärte Bedarf. Dieser umfasst natürlich die Umlaufreserve. Ob man die dann auch bekommt, ist eine andere Frage.
Marderboy:

Auch wenn es jetzt etwas arg nachträglich ist und viel früher hätte erfolgen sollen: herzlich willkommen im Forum!
(23.03.2023, 14:45)FJ730 schrieb: [ -> ]Und dass die GTK's nun tatsächlich vom Band der australischen Tochter von Rheinmetall laufen, und der klimaneutrale Export einmal um den Globus der Zustimmung der dortigen Regierung bedarf..... ich liebe einfach alles daran.

Hätten diese Boxer dann womöglich einen Vorbehalt der australischen Regierung beim Weiterexport?
Das wäre so ein richtiger Schildbürgerstreich Confused.
Ja, es ist ein Rüstungsexport und unterliegt den nationalen Vorschriften des Herkunftslands. Und das ist in diesem Fall Australien. Auch wenn die Analogie natürlich nicht exakt dieselbe ist, ist es wie ein deutscher Ford aus Köln oder ein BMW aus amerikanischer Produktion in South Carolina. Export und Verkauf werden im Herstellerland geregelt und diesem in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auch als nationale Exporte zugerechnet.

Betriebswirtschaftlich fließen die Zahlen natürlich in die Bilanz des Mutterkonzerns
@OG Bär
Zitat:Vermute mal die haben den Überblick über ihre Waffensysteme verlorren. Die Wiesel 1 tragen die Feldkanonen und TOW/Spike . Und diese sollten doch meiner Kenntnis nach duch den "Schweren Waffenträger Infantrie" abgelöst werden. Korrekt?
Im meinem Verständnis schon. Zumal die MK, TOW (bzw. MELLS) nur auf dem 1er sind und von diesem noch über 250 (?) Exemplare vorhanden sind. Vom 2er gibt es indessen nur einige dutzend Exemplare (60+, inkl. durchaus sinnvoller Varianten, wie etwa Waffenträger/Wirksystem 120 mm, Ozelot etc.), dass diese von mehr als 120 CRVs abgelöst werden (sollen), erschiene mir nun etwas unlogisch.

Schneemann
(26.03.2023, 08:11)Schneemann schrieb: [ -> ]@OG Bär
Im meinem Verständnis schon. Zumal die MK, TOW (bzw. MELLS) nur auf dem 1er sind und von diesem noch über 250 (?) Exemplare vorhanden sind. Vom 2er gibt es indessen nur einige dutzend Exemplare (60+, inkl. durchaus sinnvoller Varianten, wie etwa Waffenträger/Wirksystem 120 mm, Ozelot etc.), dass diese von mehr als 120 CRVs abgelöst werden (sollen), erschiene mir nun etwas unlogisch.

Schneemann

Ja…mit dem schweren Waffenträger Infanterie sollen die Wiesel 1 MK20 und TOW in den schweren Jäger Kompanien abgelöst werden…
Die verbliebenen 181 Wiesel 1 erhalten aktuell eine NDV und gehen komplett an die Fallschirmjäger
https://www.ffg-flensburg.de/de/produkte...sel-1-ndv/
diese werden auch deutlich im kampfwert gesteigert und erhalten u.a. Spike statt TOW, neue Elektronik, bessere Panzerung…usw…und sollen noch 10 Jahre in Dienst bleiben…
Von der Feuerkraft her ersetzt ein Boxer CRV ja quasi auch 2 Wiesel 1
dennoch beschafft man 128 für die Jäger… also nimmt die Feuerkraft deutlich zu
(26.03.2023, 08:11)Schneemann schrieb: [ -> ]inkl. durchaus sinnvoller Varianten, wie etwa Waffenträger/Wirksystem 120 mm

Auch genannt "das Phantom", angeblich in geringer Stückzahl eingeführt, aber nirgends aufzufinden. Wink
(26.03.2023, 11:15)ObiBiber schrieb: [ -> ]Ja…mit dem schweren Waffenträger Infanterie sollen die Wiesel 1 MK20 und TOW in den schweren Jäger Kompanien abgelöst werden…
Die verbliebenen 181 Wiesel 1 erhalten aktuell eine NDV und gehen komplett an die Fallschirmjäger
https://www.ffg-flensburg.de/de/produkte...sel-1-ndv/
diese werden auch deutlich im kampfwert gesteigert und erhalten u.a. Spike statt TOW, neue Elektronik, bessere Panzerung…usw…und sollen noch 10 Jahre in Dienst bleiben…
Von der Feuerkraft her ersetzt ein Boxer CRV ja quasi auch 2 Wiesel 1
dennoch beschafft man 128 für die Jäger… also nimmt die Feuerkraft deutlich zu

Ich danke euch beiden für die jeweilige Bestätigung. Jetzt ist mein Weltbild wieder in Ordnung.... Wink
Litauen plant zusätzliche Beschaffung von Boxer/ Vilkas:

"...The Ministry of National Defence plans to purchase over 120 more Boxer IFVs for the Lithuanian Armed Forces. The required information for the successive acquisition has been presented to OCCAR and consulted about with ARTEC. The Defence Materiel Agency under the MoD is waiting for ARTEC to formulate the commercial offer to enter the next phase of negotiations..."

https://defence-blog.com/lithuania-to-bu...-vehicles/
War die geplante Bewaffnung des sWaTr nicht schon fix? Bei ESUT klingt das gerade anders!

https://esut.de/2023/05/fachbeitraege/41...n-kraefte/

Auszugsweise: Die Bewaffnung sollte daher mindestens aus einer 30-mm-Maschinenkanone, einem koaxialen Maschinengewehr 7,62 mm und Panzerabwehrlenkraketen des bereits eingeführten Typs Mehrrollenfähiges, Leichtes LenkflugkörperSystems (MELLS) bestehen.

...Der schwere Waffenträger Infanterie muss ein nachhaltiges Aufwuchspotenzial im Bereich Schutz, Waffen, Sensoren sowie zur Nutzung des hinteren Kampfraums mitbringen. Zitat Ende
(22.05.2023, 12:30)veut schrieb: [ -> ]War die geplante Bewaffnung des sWaTr nicht schon fix? Bei ESUT klingt das gerade anders!

https://esut.de/2023/05/fachbeitraege/41...n-kraefte/

Auszugsweise: Die Bewaffnung sollte daher mindestens aus einer 30-mm-Maschinenkanone, einem koaxialen Maschinengewehr 7,62 mm und Panzerabwehrlenkraketen des bereits eingeführten Typs Mehrrollenfähiges, Leichtes LenkflugkörperSystems (MELLS) bestehen.

...Der schwere Waffenträger Infanterie muss ein nachhaltiges Aufwuchspotenzial im Bereich Schutz, Waffen, Sensoren sowie zur Nutzung des hinteren Kampfraums mitbringen. Zitat Ende

@Veut,

was da im Artikel steht ist aus meiner Sicht kalter Kaffee. Da wird die ursprüngliche Anforderung zum wiederholten mal wieder runter geschrieben. Im weitern Teil das Artikels steht dann, dass der Boxer CRV genau diese Bewaffnung besitzt. Hatte mich auch gefragt, was der Artikel mir an der Stelle sagen wollte. Ist für mich ein Aufguß von bekannten Fakten.
@OG Bär und Veut:

das hier, vom Ende des zuvor zitierten Artikel, hatte ich zumindest bis jetzt nicht auf dem Schirm:

"Mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird die Bedeutung einer hochmobilen Gefechtsführung bei gleichzeitiger hoher Abstandsfähigkeit – also der Fähigkeit, feindliche Ziele weit vor deren Waffenwirkungsreichweite zu bekämpfen – insbesondere gegen gepanzerten Feind deutlich. Diese Implikationen werden bereits jetzt konzeptionell durch die Forderung nach einem modularen hinteren Kampfraum in der Planung des schweren Waffenträgers Infanterie berücksichtigt. Im Mittelpunkt dieser Überlegungen steht die Ertüchtigung des schweren Waffenträgers Infanterie zur Trägerplattform für Unmanned Aerial Vehicles (UAV) und Unmanned Ground Vehicles (UGV). Erstere sollen zukünftig in Verbund mit weitreichenden Panzerabwehrlenkflugkörpern die Zielaufklärung und somit die Abstandsfähigkeit verbessern. Zweitere sollen in einem modularen hinteren Kampfraum – flexibel je nach Einsatzzweck, Feindlage oder Entscheidung der übergeordneten Führung – mitgeführt werden. Hier sind vor allem Combat UGV im Visier der Heereskonzeption, also UGVs, die beispielsweise eine Maschinenkanone einsatzbereit mitführen und aus dem Fahrzeugschutz heraus bedient werden. Somit können auch abgesessene Kräfte in durchschnittenen, infanteriegünstigen Geländen direkt mit Feuerunterstützung begleitet werden. Ebenso wird die Mitnahme von Loitering Munition – UAV, die länger über einem Zielgebiet kreisen und später durch eine Bedienerin bzw. durch einen Bediener am Boden ein Ziel zum Angriff zugewiesen bekommen – betrachtet. Damit sind die Grundlagen für einen zukunftssicheren schweren Waffenträger Infanterie gelegt, der im Verbund von Sensor-to-Effector auf einem digitalisierten Gefechtsfeld unter Verwendung von Verfahren des Manned-Unmanned Teaming an der Spitze der Innovation für die mittleren Kräfte stehen wird."