(01.06.2021, 23:23)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Auf einem GTK Boxer kann ich einen solchen Panzermörser viel offensiver einsetzen, viel näher an den kämpfenden Einheiten, ich kann ihn viel eher im direkten Schuss einsetzen und NEMO ermöglicht es ja selbst während schneller Fahrt zu schießen. ... Gerade eben deshalb macht ein solcher Mörser auf einem GTK sehr viel mehr Sinn als auf einem 6x6 Rüstsatzträger. Ein solcher Mörser braucht geradezu ein Kampffahrzeug und ist dann als Panzermörser auch nichts anderes. .. Wenn ich normale Mörser einsetzen will, dann geht dies natürlich auch von leichten - auch von nicht gepanzerten Fahrzeugen aus. Dann sollte man aber bewusst auf ultraleichte konventionelle Systeme setzen welche man dann auch leicht abgesessen verwenden kann. Ein System wie NEMO aber benötigt ein gut gepanzertes Kampffahrzeug und gerade der GTK ist eigentlich die richtige Plattform dafür.
Gleiche Meinung. Ausgerechnet für den Mörser würde ich einen 6x6-Boxer auch nicht sehen. Eventuelle Nutzlastreserven des 8x8 müssten hier dann in Munitionsreserven umgewandelt werden.
(02.06.2021, 10:07)Helios schrieb: [ -> ]Den "Rüstsatzträger" hat Broensen ins Spiel gebracht, um einen solchen geht es mir explizit nicht... Mein Gedanke war tatsächlich nur eine kleinere, leichtere, kostengünstigere 6x6-Version des Boxer mit einem hohen Grad an gleichen Teilen und dem gleichen Schutzniveau als Basisfahrzeug für jene Versionen, bei denen die Zuladung des Boxer 8x8 nicht benötigt wird.
Sorry, da war ich wohl etwas zu euphorisch, denn dann beurteilen wir das genau gegensätzlich.
(02.06.2021, 10:07)Helios schrieb: [ -> ]Ganz am Anfang der Entwicklung gab es ja sowohl Gedanken zu 6x6- und 8x8-Varianten, und dass es letztere geworden ist lag meines Wissens weniger an den Anforderungen hinsichtlich des Schutzniveaus, sondern der Transportfähigkeiten.
Die Konzeptstudien sahen zumindest damals so aus, als hätte man nur 'nen Meter Länge und eine Achse weggelassen. Da würde ich dann auch den Mehrwert infrage stellen, bzw. würde ich auf mein Argument verweisen, dass große Stückzahlen dieser leichteren Version nötig wären. Und bei gleichbleibendem Schutzniveau müsste natürlich das Missionsmodul gekürzt werden, wodurch der 6x6 nur für Anwendungen geeignet wäre, die weniger Nutzlast UND weniger Raumvolumen benötigen. Und ob davon dann genug Exemplare zusammenkommen würden, dass sich die Entwicklung rentiert...?
Aber wäre nicht auch davon auszugehen, dass ein 6x6 mit gleichem Schutzniveau etwas schlechtere Geländeeigenschaften aufweisen würde? Für einen Rüstsatzträger nicht so relevant, in der Auslegung dann aber vielleicht doch. (nicht fundiert, nur vermutet)
(02.06.2021, 10:07)Helios schrieb: [ -> ]Wenn ich mir jetzt die noch vorhandenen Stückzahlen an Füchsen anschaue, und sehe, dass sogar neue Versionen kommen sollen, wäre eine solche Version vielleicht die bessere Idee?
(02.06.2021, 13:15)Helios schrieb: [ -> ]Das "warum" habe ich genannt, der Fuchs soll perspektivisch ausgemustert werden, für die Nachfolge wird nicht zwingend die Kapazität des Boxer benötigt.
Aber geht es bei den noch zu ersetzenden Füchsen nicht hauptsächlich um Rüstsatzträger? Bei denen wäre doch das Volumen eigentlich wichtiger als die Nutzlast. Das würde dann also eher den 8x8 erfordern, wenn der 6x6 kleiner werden würde. Daher auch meine Fehlinterpretation deines Ansatzes.
Also mal konkret: welche weiteren Varianten des Fuchs oder M113 o.ä. könnte man denn sinnvoller durch einen echten 6x6-Boxer ablösen als durch den 8x8 oder eine leichtere Fahrzeugklasse a la Eagle?
(02.06.2021, 13:15)Helios schrieb: [ -> ]Entweder muss also auch langfristig auf die Ausmusterung des Fuchs verzichtet werden (mittelfristig ist die eh unrealistisch), ... oder man beschafft ein neues Modell und hat weiter einen Flottenmix....
Der Eagle 6x6 ist sicherlich eine Option für die Verwendungen, wo das Schutzniveau des Boxers nicht benötigt wird, aber um diese geht es ja explizit nicht.
Aktuell sieht es ja tatsächlich danach aus.
(02.06.2021, 13:04)Ottone schrieb: [ -> ]Warum? Der Fuchs ist gut und beliebt.
Ja, der ist super. War er schon in den 80ern. Nur sind die mittlerweile schon eine ganze Generation vorbei. Und ein Fuchs 2 wäre eine Neueinführung. Noch dazu eine, die eigentlich nur ein Upgrade des Fuchs 1 ist, auf die man schon vor rund 15 Jahren verzichtet hat, zugunsten des 1A8. Kann man natürlich machen, wenn man sich in der Fläche dafür entscheidet. Oder man geht halt gleich auf den von dir genannten Fuchs 3:
(02.06.2021, 13:04)Ottone schrieb: [ -> ]Ein 6x6 Boxer ist kein Boxer mehr (mit seinem ausgesprochen hohen Schutzniveau) wenn man das Fahrmodul massiv verändert und das Lastmodul nicht anfasst – das wird dann ein Fuchs 3.
Genau das war ja mein Gedanke: Dass man die verbleibenden Füchse perspektivisch durch einen echten Fuchs-Nachfolger ersetzt, den man allerdings aus dem Boxer entwickelt, um maximale technische Gleichheit zu erzielen, ohne dass man große, schwere, teure Boxer 8x8 unterhalten muss, die für die entsprechenden Aufgaben eigentlich überqualifiziert wären. Und sollte es möglich sein, die Modularität sogar über diese beiden Fahrzeuge hinweg beizubehalten, wäre das eigentlich optimal.
Die Finnen und Letten machen das ja gerade vor mit ihrem gemeinsamen 6x6-Projekt, bei dem Patria einen Nachfolger für die XA-Reihe mit der Technik des AMV entwickelt.
(02.06.2021, 13:04)Ottone schrieb: [ -> ]Umgekehrt ist ein Boxer mit verkürztem Modul nicht mehr sehr sinnvoll, denn die Modularität selbst kostet in diesem Fall im Verhältnis zu viel Gewicht und Raum.
Da stimme ich zu. Deshalb würde ich Helios Variante des 6x6-Boxer auch nicht viel Chancen zuschreiben. Das Verhältnis zwischen Zusatzkosten und zu erzielender Einsparung dürfte einfach bei den zu erwartenden Stückzahlen nicht aufgehen.