So, hier geht es so heiß her, dass ich mich sogar von meinem Krankenlager erheben muss um mal einzuschreiten.
Ich denke, jede Seite sollte sich ihr übertriebenes Moralin einfach mal sparen. Denn die Realtivität jeglicher Ansprüche ist die einzige Unisersevelle Konstante, die es gibt!
Also, wenn es um den Konflikt Iran vs.USA geht, dann muss man diverse Konfliktebenen bedenken:
Zum einen die profane Seite der Machtpolitik:
Der Iran stellt sich gegen die bislang in dem dortigen Raum dominierende USA, begeht sogar rhetorischen Selbstmord, indem der neue iran. Präsident immer wieder Isral attakiert.
Der Iran stellt sich mit seinen Bestrebungen, die Atomwaffe zu besitzen, also gegen den derzeitigen Status quo in der Region und weder die USA noch Israel werden dies zulassen wollen. Auch wir Europäer sollten uns nicht darüber freuen, dass wir bald in der Reichweite iran. Atomwaffen uns befinden könnten.
Zudem destabilisiert eine iran. Atombombe zusätzlich den eh schon hochexplosiven Nahen und Mittleren Osten: Ägypten, die Türkei und auch Saudi-Arabien werden dies so nicht einfach geschehen lassen und möglicherweise wird durch den Iran ein neues regionales atomares Wettrüsten hervorgerufen.
Also, man will aus direkten machtpolitischen Gründen keine iran.Atombombe, man will sie aber auch aus den gerade genannten indirekten Gründen sowas nicht: Die Region würde weiter destabilisiert.
Dann gibt es noch die Ebene der Wahrnehmung, der normativen kulturellen Feindseligkeiten. Hier stehen sich eben der postulierte "Westen" und der "schiitische Islam" gegenüber. Natürlich sind dies Verallgemeinerungen, nur wird damit eben im politischen Grabenkampf gearbeitet.
Und hier geht es darum, dass eben der Iran aus der Reihe tanzt und mögliche Menschenrechtsverletzungen eben nicht damit "legitimiert" werden können, dass man ja auf der amerik. Seite steht oder nur Islamisten letztlich foltert.
Das ist der Konflikt aus der westlich-amerik. realistischen Sicht.
Die ganze Sache ist eben ein normaler strukturell-systemischer Konflikt und jede Seite hat nunmal ihre eigenen Mythen, Parolen und hält sich auch automatisch besser. Hängt halt davon ab, auf welcher Seite man eben steht.
So, dies thematisch.
Jetzt mal zu den Meinungen der Diskutanten.
@ Quintus
In gewissen Teilen kann ich deine Weltsicht ja nachvollziehen, nur man darf nie den Elefant im Porzellanladen spielen. Das hat nur negatrive Folgen.
@ Shahab und Agriese
Ich will jetzt Agrieses Ansichten nicht verteidigen, denn da gibt es sicher auch Unzulänglichkeiten, nur du Shahab, übertreibst es langsam echt.
Die Erkenntnis von der Relativität jeglichen westlichen Anspruches kann man nämlich genauso gut auch auf die leeren Parolen und Phrasen moslemischer und islamistischer Persönlichkeiten ummünzen.
Zitat:Deiner semipermiabel strukturierten Aufnahmebereitschaft scheint dies jedenfalls zu ignorieren. Vielmehr ist dieses ständige Rumgeheule um chinesische, iranische, kubanische, etc..Menschrechtsverstösse eine reine Ablenkungskampagne. Kommen Zweifel auf, kann man es immernoch auf die Terroristen wälzen, die das alles nötig machen. Sag mal, durchblickst Du sowas eigentlich nicht ?
Wer im Glaushaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen würde ich sagen.
Denn eine semipermeable Perzeptionsfähigkeit könnte man dir genauso gut unterstellen. Manch eienr ist auf dem westlichen Auge blind, du bist es vielleicht auf dem iran.-moslemischen.
Und es gibt sehr wohl qualitative und quantitaive Unterscheidungen in Sachen Menschenrechtsverstößen.
Da steckt sicher auch amerik. Instrumentalisierung drin, nur beruht die sicher auch auf einem wahren Kern, den du dann aber nur zu gerne leugnest.
Das hat jetzt nix mit moralisieren zu tun. Wenn man schon kühl und nüchtern ist, dann bitte stets und nicht nur einseitig gegen die westliche Welt. Wenn schon, dann sollte man jeden kritisch runtermachen!
Zitat:Ich würde vielmehr sagen, dass es die große Schwäche der chistlichen Welt ist, dass sie heute moralisch, ethisch UNterlegen ist. Die Götter heissen heute Geld, Frauen, Autos und Homeshopping. Hinzu kommt die Verweichlichung, die Du angesprochen hast.
Oh, damit hab ich jetzt echt meine Probleme! Ich glaube, dass wir definitiv nicht unterlegen sind! Wir sind einfach viel zu weit vorausgeilt, als dass wir da Vergleiche anstellen könnten.
Was soll ein Vergleich zwischen einem Schwellenland wie dem Iran beispielsweise und einem postindutrialisierten europäischen Land? Die gesellschaftliche Entwicklung, die Strukturen sind doch ganz andere, das sind doch ganz andere gesellschaftliche Evolutionsstadien. Wir haben (fast) alles, wir haben unsere Gesellschaften fast zu Tode optimiert und deren Leistungsfähigkeit ins riesige Höhen gesteigert. Mit den entsprechenden negativen Begleiterscheinungen, die nunmal gesellschaftliche Evolutionierung hat. Aber wir refelktieren über uns selbst, wir reflektieren unserne Standpunkt und sidn selbstkritisch. Von nem iranischen Geistlichen oder einem islamistischen Fundi hab ich bisher noch nie Zweifel oder Selbstreflektion gehört. Also, dürften die uns eher unterlegen sein, denn deren Illusion von Klarheit und Überzeugung ist purer unüberlegter Glaube. Die daraus resultiereden Entschlossenheit mag manchem Angst machen, aber unüberlegte Entschlossenheit hat gegen systemisches Überlegen wenig Chancen. Mit einem radikalen Glauben rennt man höchstens gegen Mauern.
Zitat:Der Wille und das Gedankengut sich für eine Sache mit voller Kraft zu engagieren und dabei evtl zu Sterben, ist hier völlig verloren gegangen.
Vielmehr zweifelt doch heute der westliche Soldat, Zivi vielmehr an der ethischen Vertretbarkeit und Sinnhaftigkeit seiner Arbeit. Der Westen verstrickt sich zusehens in Widersprüchen.
Tja, nur die Welt ist eben widersprüchlich. Jede finale Weltvorstellung, jeder starre Glaube wird an der Überkomplexität von Welt und Realität letztlich scheitern. Mit einfachen festgefügten Weltvorstellungen wird man nicht weit kommen! Unsere Widersprüchlichkeit ist deshalb nur Indikator für unsere funktionale Ausdifferenzierung unserer Gesellschaften, für die weitere Entwicklung und Modernisierung.
Wie gesagt, je differenzierter die Umwelt, desto klarer die Widersprüche ( die systemisch aber keine sind). Islamisten sehen sowas nicht, da sie eben einfach nicht mit der Moderne zu Recht kommen und sich in einfache Parolen und simple Weltvorstellungen flüchten. Sowas ist ne normale Beharrungsreaktion udn Gegenreaktion,wenn so verkrustete Gesellschaften wie die moslemischen sich nun doch mal langsam modernisieren müssen, doch das ist kein Rezept für Leistungsfähigkeit. Man siehe nur Ostasien. Da wurde sich angepaßt, westliches mit eigenem verbunden und schon konnten sich diese Gesellschaften fit machen für den globalen Wettbewerb.
Die moslemischen Gesellschaften haben dies versäumt.
Ach ja, Shahab, es ist lächerlich davon zu sprechen, dass die iran. Gesellschaft in ihrer Breite modern sei oder gar die fortschrittlichste moslemische Nation sei. Wenn schon, dann hätte der Iran höchstens einen Platz unter mehreren (Indonesien, Malaysia, Türkei, Tunesien, allmählich auch VAE). Deine Lobpreisungen für den Iran mußt du auch nicht so übertreiben