Zitat:Eines ist klar: Wenn der Iran nicht jetzt Krieg führt, muss er es unter schlechteren Voraussetzungen später tun.
Das habe ich schon öfter von Iranern gehört und ist meiner Meinung nach die primäre Gefahr zur Zeit: dass die westlichen Regierungen heillos unterschätzen, wie sehr sich der Iran als Nation an die Wand gedrückt fühlt.
Wenn die iranischen Eliten zu der Überzeugung gelangen, dass ein Krieg mit dem Westen so oder so kommen wird, beraubt dies vor allen anderen den Westen jeder anderen Handlungsoption.
Das ist eine extrem gefährliche Ansicht, der man eigentlich entschlossen diplomatisch und politisch entgegen treten müsste. Diese Sichtweise erzwingt den Krieg mit dem Iran für alle Beteiligten, mit Schaden ebenso für alle Beteiligten.
Der Iran ist ein Feind, zweifelsohne, aber es wäre überaus sinnvoll, ihn in dieser Rolle zu akzeptieren, zu stabilisieren und auch als stabilisierende Regionalmacht anzuerkennen. Eine professionelle Feindschaft mit einem begrenzten gegenseitig vors Schienbein treten wäre mit dem Iran problemlos möglich und wäre für alle Beteiligten sinnvoll.
Ein Krieg mit dem Iran zum jetzigen Zeitpunkt wäre hingegen eine Katastrophe für alle.
Zitat: idiotisch in eine Schlacht stürzen und in dieser im Feuer tapfer-sinnlos zugrunde gehen.
Die große Gefahr ist, dass diese Denkweise tatsächlich überhand nimmt, weil man keinen Ausweg für sich mehr sieht. Wenn ich so oder so im Feuer zugrunde gehen muß, dann natürlich zu einem Zeitpunkt, an dem ich möglichst viele Feinde noch mitnehmen kann und dem Feind noch den maximalen Schaden zufügen kann.
Meiner Überzeugung nach üben wir zur Zeit zu viel Druck auf den Iran aus und zwingend damit völlig unnötig eine extrem gefährliche Situation herbei, die wir dann nicht mehr unter Kontrolle kriegen könnten.
Wir müssen statt dessen die Situation stabilisieren und dazu ist eine professionelle ruhige Feindschaft mit dem Iran bei gegenseitiger Achtung absolut wesentlich! Meiner Überzeugung nach überschreiten die USA und ihr Anhang hier zur Zeit aber zu weitgehend die persönliche Distanz, üben also zu großen Druck auf den Iran aus, was dazu führt, dass dieser sich destabilisiert und was ihn auf Dauer in den Krieg treiben könnte.
Etwas, woran kein logisch denkender Mensch bei der derzeitigen Lage ein Interesse haben kann.