Zitat:Untersuchung von tödlichem Unfall
Meuterei auf der "Gorch Fock"
Von Matthias Gebauer und Hasnain Kazim
Der Tod einer Soldatin auf der "Gorch Fock" hatte schlimmere Folgen als bisher eingestanden. Ermittlungen des Wehrbeauftragten liefern nach Informationen von SPIEGEL ONLINE Hinweise auf eine regelrechte Meuterei - und zeichnen ein düsteres Bild von der Ausbildung auf dem Schulschiff.
weiter auf spiegel.de
Anscheinend geht's bei der Bundeswehr doch nicht so kuschelig zu, wie Kritiker immer bemängeln. Einerseits verständlich - ein Soldat/Offizier muss Extremsituationen meistern und sich überwinden können. Andererseits scheint sich die Schiffsführung da auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert zu haben. Wer sich von vier Kadetten so bedroht fühlt, daß er zu den genannten Maßnahmen greifen muss (ich schätze mal die waren ausserhalb der Dienstvorschrift), taugt zur Menschenführung meiner Meinung nach weder im Krieg noch im Frieden.
Naja, warten wir mal ab, ob die Sache totgeschwiegen wird oder wir weiter klärende Details erfahren werden.
Venturus schrieb:....
Naja, warten wir mal ab, ob die Sache totgeschwiegen wird oder wir weiter klärende Details erfahren werden.
dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EA292A016EF5E4290BB470AC644A437B4~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Gorch Fock
Ermittlungen an Bord
Nach den Vorfällen um den Tod einer Kadettin auf der „Gorch Fock“ hat die Marine das Schiff zur Rückkehr in den argentinischen Hafen Ushuaia aufgefordert. Verteidigungsminister zu Guttenberg soll nächste Woche im Verteidigungsausschuss zu diesem Fall sowie dem Tod eines Soldaten in Afghanistan und der Öffnung von Feldpost-Briefen Stellung nehmen
20. Januar 2011
...
Auf der „Gorch Fock“ war im November eine Offiziersanwärterin bei einem Sturz aus der Takelage ums Leben gekommen.
Das Schiff lag zu diesem Zeitpunkt in einem brasilianischen Hafen. Nach unterschiedlichen, aber nicht bestätigten Berichten war es danach zu Konfrontationen zwischen Offizieren und Besatzungsmitgliedern gekommen. Angeblich hatten sich Offiziersanwärter der Aufforderung widersetzt, nach dem Unfall wieder in die Takelage des Segelschiffs zu steigen. Der Wehrbeauftragte Königshaus sagte am Donnerstag, es habe an Bord des Schiffes „keine Meuterei“ gegeben, allerdings seien gegen einzelne Besatzungsmitglieder Vorwürfe erhoben worden, „die in diese Richtung gingen“. Es gab einige, so Königshaus, „die dort gesagt haben: Vor dem Hintergrund dieses tragischen Unfalls möchten wir nicht zum Tagesbetrieb übergehen. Das wurde von der Schiffsführung nicht gutgeheißen“.
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"Meuterei" ist wohl ein sehr negativ besetztes Wort für diesen Vorgang:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,741056,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 56,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 22.01.2011
"Gorch Fock"-Kapitän abberufen
Der Schnellschuss-Minister
Von Matthias Gebauer und Simone Utler
Verteidigungsminister Guttenberg hat die "Gorch Fock"-Affäre zur Chefsache erklärt und den Kommandanten des Schulschiffes in kürzester Zeit geschasst. An Bord und bei der Bundeswehr sorgt die Entscheidung für Irritationen - auch die Opposition attackiert den Minister.
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tja, wenn die Bild-Zeitung informiert und der Minister die Unterstüzung des Blattes verlieren könnte ....
Nach meiner Auffassung nicht sonderlich verwunderlich den Kommandanten in so einer Situation abzulösen. Er ist nun mal verantwortlich für alles was auf seinen Schiff passiert. Und auch für das was negativ nach außen dringt.
Derweil geben aber alle Beteiligten in diesem Affentheater - sei es Regierung, Opposition oder Medien - ein sehr armseliges Bild ab.
Es geht hier nicht um die Sache, es geht allein um die zu guten Umfragewerte zu Guttenbergs.
Das Handelsblatt ist wahrlich keine der Opposition nahe stehende Presse:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kritik-an-guttenberg-das-ist-kein-fuehrungsstil;2737443">http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... il;2737443</a><!-- m -->
Zitat:22.01.2011 08:58 Uhr, aktualisiert 22.01.2011 16:55 Uhr
Kritik an Guttenberg: „Das ist kein Führungsstil“
Nach dem Skandal auf der „Gorch Fock“ hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erste Konsequenzen gezogen und dem Kapitän des Segelschulschiffs das Kommando entzogen. Ein Bauernopfer? Die Opposition fordert, dass Guttenberg persönlich für seine Fehler geradesteht. Der CSU-Politiker zeigt sich noch unbeeindruckt.
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Noch am Freitag habe Guttenberg die Opposition für ihre Forderung nach Konsequenzen beschimpft.
„Einen Anruf von der „Bild'-Zeitung und einen Tag später ist alles anders. Der Kapitän der „Gorch Fock' ist entlassen.
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es geht nicht um Verantwortung, sondern um die Selbstdarstellung des Verteidigungsministers, die nicht belastet werden darf
Zitat:Die Opposition fordert, dass Guttenberg persönlich für seine Fehler geradesteht. Der CSU-Politiker zeigt sich noch unbeeindruckt.
Ich frag mich wie das gehen soll.. :roll:
Guttenberg darf sich mit Neidern und Hatern rumschalgen sowie politischen Deppen und soll dann noch jetzt jedem beim Bund in die Seele schauen?
Ich vertrete auch Nightwatch's Meinung. Der Captain hat sich um seine Crew zu kümmern und dementsprechend Probleme weiterzuleiten oder zu beseitigen.
Aber das wärs.. lasst uns jeden mit Smartphones ausstatten. Dann twittert jeder jede Stunde seine Stimmung und Gedanken und unsere Stasi hat was zu tun . :wink:
Aber das die Opposition sowas nicht versteht wundern auch nicht. Sonst wär sie ja nicht die Opposition.
Ra5T4Man schrieb:Moin Moin
Hier mal ein Update über den Verbleib der 206a Boote, falls es noch nicht erwähnt wurde.
Bisher haben 3 Länder schriftlich Kaufinteresse an 3 Booten eingereicht. Dabei handelt es sich um 2 asiatische und ein südamerikanisches Land.
U15 wurde (leider) vor geraumer Zeit schon als erstes Boot nach W´Haven ins Arsenal geschleppt und dort dem gesteuerten Ausbau zugeführt, um genug Ersatzteile für die verbliebenen 3 Boote zu haben.
Bis Jahresende gehen 2 weitere Boote nach W´Haven.
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Tiger schrieb:@Ra5T4Man
Moin Moin und erstmal herzlich willkommen im Forum!
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Was mich noch interessieren würde wäre, welche Staaten genau Interesse am Kauf der U-Boote des Typs 206A geäußert haben.
inzwischen gibt es
erste Gespräche über einen Verbleib in Thailand
Es ist doch die Aufgabe der Opposition und der Medien, den Finger in die Wunde zu legen und dabei auch manchmal übers Ziel hinaus zu schiessen. Besser so als in einer Diktatur zu leben, wo garantiert nahezu alles unter den Teppich gekehrt wird.......
Offenbar haben die Militärs vor Ort, sei es auf der Gorch Fock oder in Afghanistan, aber genau das tun wollen und das ist nicht akzeptabel ! Man wird abwarten müssen, ob sie es Guttenberg einfach verschwiegen haben oder ihm Halbwahrheiten aufgetischt haben oder er mehr wusste als er bisher zugegeben hat.
Das Grundproblem liegt doch in dem bürokratischen Wasserkopf, der in allen Teilstreitkräften zu mangelhaftem Informationsfluss führt !
Die U206 sind ja nur aus Kostengründen vorzeitig ausgemustert worden, die sind noch gut in Schuss und für eine kleinere Marine wie Thailand sicher sehr interessant. Nicht mehr das neueste, aber immer noch gut und als Übergangslösung oder zum Aufbau einer U-Bootwaffe genau richtig. Und deutsche U-Boote haben einen excellenten Ruf......
fazer600 schrieb:Es ist doch die Aufgabe der Opposition und der Medien, den Finger in die Wunde zu legen und dabei auch manchmal übers Ziel hinaus zu schiessen. Besser so als in einer Diktatur zu leben, wo garantiert nahezu alles unter den Teppich gekehrt wird.......
Jo im vernünftigen und bedachten Mass. Leider ist das bei unsere Politk eher selten der Fall und meist siehts so aus das jeder versucht den anderen eins reinzuwürgen bzw sich selbst besser dastehen zu lassen (auch mit Sachen die Birnen/Äpfelvergleich wärn).
Selbst jetzt gehts weniger um die Vorfälle selbst sondern mehr um Guttenbergs Image zu schädigen.
Und zum Captain:
Zitat:Guttenbergs Schnellschuss schockt Marineoffiziere
Innerhalb kürzester Zeit schasste Karl Theodor zu Guttenberg den Kommandanten der "Gorch Fock". Viele Marineoffiziere sind schockiert über seinen Befehl. Durch die Entscheidung verliert der bei ihnen bislang beliebte Verteidigungsminister an Rückhalt. Der CSU-Mann müsse sich umgehend erklären, fordern sie.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...05,00.html
Jemand stürzt zu Tode und es soll Psychoterror geben, der Captain befiehlt das Schiff; muss sich um die Besatzung kümmern. Also ist er der erste der auch ein dran kriegt, da er schon hätte vorbeugen müssn.
Unfälle passieren überall. Ob ich nun vom Mast falle oder in der Dusche ausrutsche und mir das Genick breche ist egal.
Einfach mal in die Geschichte schauen, wie viele Menschen beim Bau hoher Bauwerke ums Leben gekommen sind. Da kräht heute kein Hahn danach.
Bau des Hoover-Damms an: 96 Tote.
Oder die Europabrücke: 22 Tote.
Als man in New York die ersten Wolkenkratzer hochgezogen hat, hüpften Stahlarbeiter völlig ohne Sicherungen in Höhen von über 200 Meter herum.
Aber wenn auf 'nem Segelschiff jemand vom Mast fällt, gibt's einen Aufschrei, als würde man Auschwitz wiedereröffnen ...
Wenn ich zur Luftwaffe gehe um Pilot zu werden, muss ich damit rechnen, auch mal abzustürzen. Ich muss auch damit rechnen, abzustürzen, wenn ich als Passagier in einer Linienmaschine mitfliege.
Wenn ich zum Heer gehe, muss ich damit rechnen, bei einem Auslandseinsatz im Kampf verletzt und/oder getötet zu werden. Auch hier. In keinem anderen Land, das an der ISAF beteiligt ist, wird jeder Tote in Afghanistan so breitgetreten wie in Deutschland. Weil das schlimmste was einem bis 2001 beim Heer passieren konnte, war das man sich beim Absitzen vom Leo den Knöchel verstaucht hat ...
Und wenn ich zur Marine gehe, muss ich damit rechnen vom Mast zu fallen, im Sturm über Bord zu gehen oder oder mir im engen U-Boot irgendwo die Birne einzurennen.
Unfälle mit/auf Schiffen gibt es in allen Streikräften weltweit. Das dass hier von einer sensationsgeilen Presse so breitgetreten wird, ist typisch für die heutige Zeit und natürlich typisch deutsch.
Guttenberg ist im Moment der Politstar, er ist beliebt und da möchte die Opposition natürlich jede Gelegenheit nutzen, ihm ein wenig am Zeug zu flicken.
Und die Medien suchen immer nach einer Story, also wird manches gern viel heißer gekocht als es notwendig wäre.
Das ist eben der Preis einer Demokratie und freier Medien, aber das ist mir immer noch lieber als ein Luckaschenko und Stasizensur !
Seit die Bundeswehr besteht, hat es tödliche Unfälle gegeben, auch vor Afghanistan. In jedem Unternehmen mit früher 500.000 Menschen, in dem ausserdem mit Fluggeräten und schweren Fahrzeugen hantiert wird, lassen sich Unfälle leider nicht vermeiden, auch wenn jeder einzelne bedauerlich ist.
Und natürlich muss ich als Soldat erst Recht damit rechnen. Es war auch nicht der erste Unfall auf der Gorch Fock, aber problematisch war wohl der Umgang der Schiffsoffiziere mit dem Unfall, die einfach zur Tagesordnung übergehen wollten.
Man muss den Unfall untersuchen und eventuell Lehren daraus ziehen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden und das ist wohl nicht geschehen....
Es ist aber nicht nur in Deutschland so, dass jeder Tote von den Medien breit getreten wird: Die Briten haben im Irak 179 Gefallene zu beklagen, was würden die Medien heute wohl zu den 20.000 Toten am 1.Juli 1916 an der Somme sagen......
fazer600 schrieb:Guttenberg ist im Moment der Politstar, er ist beliebt und da möchte die Opposition natürlich jede Gelegenheit nutzen, ihm ein wenig am Zeug zu flicken......
warum ist Guttenberg beliebt? Weil er sich gut darstellen und verkaufen kann, oder weil er sich vor seine Leue stellt und guten Führungsstil beweist?
Das letztere ist momentan eher nicht der Fall.
Da wird eher Bauernopfer gesucht und ein erfahrener Seemann soll als Sündenbock herhalten.
Das hat nichts mit "Oposition" zu tun. Weder dem bereits zitierten "Handelsblatt" noch der unten zitierten "Wirtschaftswoche" kann man >übertriebene Nähe< zur Opposition (SPD, Grüne, Linke) nachsagen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/das-ist-kein-fuehrungsstil-454354/">http://www.wiwo.de/politik-weltwirtscha ... il-454354/</a><!-- m -->
Zitat: Kritik an Guttenberg "Das ist kein Führungsstil"
Nach dem Skandal auf der "Gorch Fock" hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erste Konsequenzen gezogen und dem Kapitän des Segelschulschiffs das Kommando entzogen. Ein Bauernopfer? Die Opposition fordert, dass Guttenberg persönlich für seine Fehler geradesteht. Der CSU-Politiker zeigt sich noch unbeeindruckt.
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@Foxhound31BM
Im Unglücksfall auf der Gorch Fock sind es die Details.
So war die verunglückte Offiziersanwärterin nur 1,59m groß und unterschritt damit die erforderliche Mindestgröße, um in die Takelage "aufentern" zu dürfen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/politik/meuterei-auf-der-gorch-fock/-/1472596/6505142/-/index.html">http://www.fr-online.de/politik/meutere ... index.html</a><!-- m -->
Sie hätte somit also erst gar nicht in die Takelage geschickt werden dürfen!
Weiterhin soll wohl auch eine von ihr geäußerte Klage, das sie erschöpft sei, von einem Offizier mit der Begründung abgewiesen, sie solle sich nicht so anstellen.
Das körperliche Erschöpfung das Unfallrisiko erhöht dürfte allgemein bekannt sein. Entsprechende Klagen sind also folglich ernstzunehmen.
Die Nichtbeachtung solcher Probleme gefährdet das ganze Team, und daher sollte man entsprechende Klagen auch gerade in der Ausbildung ernst nehmen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bild.de/BILD/politik/2011/01/22/gorch-fock-party/karneval-nach-matrosen-tod.html">http://www.bild.de/BILD/politik/2011/01 ... n-tod.html</a><!-- m -->
Wenn man sich genau informiert, stellt man fest, dass die meisten Geschichten aus der Bundeswehr nicht von der Opposition lanciert wurden, sondern aus der Koalition und zum großen Teil aus dem Kanzleramt.
Guttenbergs Beliebtheit ist nicht in erster Linie der Opposition ein Dorn im Auge.
Und zu den Vorfällen in der Marine ist zu sagen, dass es nicht darum geht, dass ein Unfall stattgefunden hat, sondern, wie damit umgegangen wurde. Und das ist meistens Personenabhängig. Ich kann nicht sagen, ob tatsächlich der Kapitän die Hauptschuld dran hat, aber er hat auf jeden Fall seinen Teil dazu beigetragen.
Im übrigen gab es schonmal nen ähnlichen Fall bei der Luftwaffe. Da wurde aber glaube nicht soviel drüber geschrieben; vermutlich weil keiner bei umkam.
fazer600 schrieb:Das ist eben der Preis einer Demokratie und freier Medien
Nein, der Preis einer Demokratie ist die Tatsache, dass Vollidioten wählen, alles sagen und sich hemmungslos fortpflanzen dürfen ...
Freie Medien gibt's hier nicht. Freie Medien berichten objektiv. Sensationsgeile Medien berichten wie es sich am besten verkauft.