@Turin
Zitat:Natürlich hat die Bundesmarine auch Angelegenheiten in Übersee zu regeln, aber dafür müssen dann andere Einheiten, F-123, 124 und 125 verwendet werden!
Da stimme ich mit dir überein.
Zitat:Die K-130 ist vor allem da, um die Schnellboote auszumustern, und das halte ich, wie ich oben dargelegt habe, in dieser Form für falsch.
Ich bin der Meinung, das man das Geld für die K130 besser in die F125 hätte investieren und keinen Ersatz für die ausgemusterten FK-Schnellboote der Klassen 143 und 148 hätte beschaffen sollen. Immerhin ist seit dem Ende des Kalten Krieges der Einsatz von FK-Schnellbooten für die deutsche Marine weitgehend sinnlos geworden. Die Beziehungen zu Russland und den anderen Anrainerstaaten der Ostsee haben sich seither deutlich gebessert, und selbst wenn man an Russland als Feindbild Nr.1 festhalten will: Die baltische Flotte ist ein Schatten ihrer selbst und ihre nächste Basis ziemlich weit entfernt in Baltijsk.
Eine Alternative wäre es vielleicht noch, die restlichen FK-Schnellboote auch auszumustern und an ihrer Stelle die Korvetten zu halten. Immerhin haben die FK-Schnellboote sich beim Einsatz im Mittelmeer bei NATO-Übungen als für dieses Gewässer nicht geeignet gezeigt. Da könnten Korvetten noch Sinn machen - aber diese haben auch ihre Vor- und Nachteile. Korvetten sind zwar seetüchtiger als FK-Schnellboote, aber auch größer, wodurch sie potentiell leichter zu entdecken sind. Immerhin kann man diesen Nachteil durch die Stealth-Bauweise, unabhängig von der Größe eines Schiffes, kompensieren. Aber eine Korvette ist auch größer als ein FK-Schnellboot - kann man da nicht mehr Potential als von einem FK-Schnellboot erwarten?
Der Hangar für die Hubschrauber-Drohnen auf den K130 war schon mal eine theoretisch gute Idee. Aber diese Hubschrauber-Drohnen sind nicht nur am Geld, sondern auch am technischen Stand gescheitert - und damit ging eine wesentliche Fertigkeit der K130 verloren, nämlich jene zum Over-the-Horizon-Targeting, kurz OHT, per bemannten oder unbemannten Flugkörper. Diese Fähigkeit hätte man jedoch erhalten können, wenn man die K130 für den Einsatz eines bemannten Hubschraubers umkonstruiert hätte. Das ist aber nicht geschehen. Als Folge trägt die K130 die Bewaffnung eines FK-Schnellbootes, besitzt aber nicht unbedingt dessen Vorteile. Die Vorteile einer Fregatte besitzt die K-130 aber auch nicht...
Zitat:Ich halte es auch für falsch, aus diesem Muster eine Art Ersatzfregatte zu propagieren, wie es derzeit gemacht wird. Das ist angesichts der Größe schlicht und ergreifend nicht drin.
Niemand erwartet, das eine Fregatte und Korvette alles kann. Aber eine Fregatte verfügt doch über eine größere Vielseitigkeit als eine Korvette. Welche Aufgaben kann eine Fregatte übernehmen, und welche eine Korvette? Darauf, was die K-130 kann, bin ich ja schon heute in einem früheren Beitrag in diesem Thread eingegangen.
Zitat:Ein Schiffsentwurf wie Lafayette etc. ist für den reinen Einsatz in Ostsee, Nordsee und Mittelmeer überflüssig groß.
Ich denke, es kommt da weniger auf die Größe als vielmehr auf die Ausrüstung und Bewaffnung an. Kriegsschiffe, die früher in der Ostsee im Einsatz waren, z.B. die dänischen Fregatten der Peder Skram-Klasse, verdrängten auch mehr als die Lafayette-Klasse. Zudem ist die Ostsee ein anderes Gewässer als z.B. das Mittelmeer.
Zitat:Die Visby ist ein Konzept, mit dem man Randmeerkriegsführung vor der eigenen Haustür angehen will. Und ja, Schweden hat große Seegebiete zu befahren. Das gleiche haben wir, wenn wir ein Boot brauchen, das sich in den von mir genannten drei Randmeeren einsetzen lassen muss.
Das Mittelmeer würde ich allein schon deshalb, weil viele Schiffsrouten durch es verlaufen, nicht als Randmeer bezeichnen, und bei der Nordsee habe ich da auch Zweifel...
@Helios
Zitat:Mit dem Unterschied dass die K130 die stabilere Plattform bietet, ausdauernder und komfortabler ist, dafür größer und langsamer.
Es ist zwar sicher ein Vorteil, das die K130 eine stabilere Waffenplattform ist, aber ihre Grösse kann diesen Vorteil wieder, trotz der Stealth-Massnahmen, wieder wettmachen. Ein größeres Schiff ist auch schwerer zu verstecken.
Zitat:Für letzteres fehlt eindeutig eine Luftkomponente, und ich hoffe irgendwann in Zukunft noch eine Drohne an Bord zu sehen.
Die Hubschrauberdrohne ist eingestellt worden, und wie oben erwähnt, lag es an technischen Problemen. Selbst wenn man das Programm wiederaufnähme würde die Entwicklung der Drohne zur Einsatzreife mehrere Jahre dauern.
Zitat:In deinen Augen ungeeignet! Ich empfinde eine Bewaffnung mit 76mm BK, 2*27mm MK, RAM und AShM als ausreichend zur Bekämpfung von Terroristen,
Gut, das 76mm Geschütz und die 27mm Kanonen sind für die Bekämpfung von Terroristen geeignet, aber für Seeziel-FK gilt dies nur eingeschränkt, und ich wage zu bezweifeln, das man mit RAM RPG-Schüsse abfangen kann.
Mögliche weitergehende Bewaffnung zur Bekämpfung von Terroristen könnten bei der K130 umfassen: Löschkanonen, Panzerabwehr-FK, Suchscheinwerfer und zusätzliche kleinkalibrige Feuerwaffen.
Zitat:Was den Schiffen in meinen Augen eindeutig fehlt ist die gestrichene Drohnen-Komponente, hier hätte man die Schiffe entweder kleiner (ohne Luftkomponente) oder größer (mit Hangar) machen können.
Das Fehlen eines echten Hangar an Bord der K130 bildet ja auch einen meiner Kritikpunkte an diesem Entwurf.